1. Welches war die beste Verpflichtung dieser Free Agency?
Martin Senfter (seNFL.at): Kirk Cousins nach Minnesota. Die Vikings zählten ohne den begehrten Free Agent schon zu den heißesten Anwärtern auf den Super Bowl-Sieg, mit dem Spielmacher steigert man die Chancen noch einmal. In einer äußerst umkämpften Division könnte man sich durch diesen Move ganz oben festsetzen. Minnesota gab zwar alle drei Quarterbacks ab, mit Captain Kirk hat man sich aber einen mehr als adäquaten Ersatz ins Team geholt. Der Dreijahresvertrag mit 84 garantierten Millionen Dollar ist ein Novum in der NFL und wird viele Spieler sehr glücklich machen. Cousins wird vor allem seinen Receivern Stefon Diggs und Adam Thielen Freude bereiten. Mit den Vikings muss wieder zu rechnen sein!
Adrian Franke (SPOX): Richard Sherman zu den 49ers. Klar, die Quarterbacks werden den größten Unterschied ausmachen. Da stimme ich dir zu, Martin, Cousins jetzt zu holen war der richtige Schritt für Minnesota und stößt das schon geöffnete Vikings-Titelfenster weit auf. Mit dieser Aggressivität muss man vorgehen, wenn man die Chance auf den Titel hat. Auch der sehr Team-freundliche Vertrag von Drew Brees hat mir gut gefallen und gibt den Saints, die ihrerseits ein ganz heißer Contender sind, Spielraum - etwa, um ins Suh-Rennen einzusteigen. Der Sherman-Deal aber gefällt mir nach wie vor ungemein: Ein sehr geringes finanzielles Risiko für die Niners und dafür die Chance, einen der Top-Cornerbacks der Liga zu erhalten. Der, ganz nebenbei, San Franciscos Defensive Coordinator und das Scheme bereits kennt sowie einen der größten Needs der Niners adressiert und darüber hinaus ein Leader für die weitestgehend noch sehr junge Defense sein kann.
mySPOX-User Petzie: Mir fallen ein paar Verpflichtungen auch neben Cousins ein, die mir richtig gut gefallen haben; da sie einen Need abdecken, das Team qualitativ verstärken und dabei nicht überbezahlt wurden. Patrick Robinson zu den Saints, Richard Sherman zu den 49ers und Marcus Peters zu den Rams. Bei Peters ist aufgrund seiner Off-Field-Issues sicher einiges an Risiko dabei, wenn die Rams ihn aber hinbekommen, haben sie ihre Secondary zu einem geringen Preis massiv verstärkt. Shermans Deal mit den 49ers ist, wie Adrian schon sagte, extrem teamfreundlich, er hat kaum Garantien, viele Klauseln im Vertrag und könnte zukünftig fast ohne Dead Cap entlassen werden. Das Risiko für San Francisco ist hier kaum existent, dafür erhalten sie, sollte Sherman an alte Leistungen anknüpfen, einen guten Cornerback, der das Team defensiv enorm verbessert. Robinson, ehemaliger Saints-Erstrunden-Pick 2010, kommt nach der besten Saison seiner Karriere als Super-Bowl-Champion aus Philadelphia zurück und sollte den Saints im Slot enorm weiterhelfen, dazu ist sein Vertrag im Vergleich zu vielen Cornerback-Deals dieser Free Agency geradezu ein Schnäppchen. Unter dem Strich entscheide ich mich für Marcus Peters zu den Rams. No Risk, No Fun!
Marcus Blumberg (SPOX): Die beste Verpflichtung in der Free Agency war sicherlich Kirk Cousins und zwar besonders, wenn man es aus Spielersicht betrachtet. Nicht deshalb, weil er verdammt viel Asche eingestrichen hat. Sondern weil diese 84 Millionen Dollar in seinem Dreijahresvertrag vollständig garantiert sind. Das mag in anderen US-Ligen Gang und Gäbe sein, doch in der NFL gleicht es einer Revolution. Der Deal jetzt könnte wegweisend sein für eine Zukunft, in der die NFL-Teams tatsächlich das bezahlen, was sie den Spielern versprechen. Aus Team-Sicht ist der Deal aber auch super, denn nun haben die Vikings, die vielleicht das beste Team der Liga stellen, auch einen Quarterback, mit dem die ganz großen Ziele erreicht werden können.