Mit dem Großteil der Free Agency in trockenen Tüchern ist es Zeit für ein Fazit: Welche Wechsel waren besonders gut, welche eher nicht so toll? Und welches Team hat aktuell den stärksten Kader, welches Team ist auf dem Papier das Schlusslicht? Außerdem: Welche Auswirkungen hat all das auf den Draft? Im Free Agency Panel diskutieren Martin Senfter von seNFL.at, mySPOX-User Petzie sowie die SPOX-Redakteure Marcus Blumberg und Adrian Franke.
1. Welches war die beste Verpflichtung dieser Free Agency?
Martin Senfter (seNFL.at): Kirk Cousins nach Minnesota. Die Vikings zählten ohne den begehrten Free Agent schon zu den heißesten Anwärtern auf den Super Bowl-Sieg, mit dem Spielmacher steigert man die Chancen noch einmal. In einer äußerst umkämpften Division könnte man sich durch diesen Move ganz oben festsetzen. Minnesota gab zwar alle drei Quarterbacks ab, mit Captain Kirk hat man sich aber einen mehr als adäquaten Ersatz ins Team geholt. Der Dreijahresvertrag mit 84 garantierten Millionen Dollar ist ein Novum in der NFL und wird viele Spieler sehr glücklich machen. Cousins wird vor allem seinen Receivern Stefon Diggs und Adam Thielen Freude bereiten. Mit den Vikings muss wieder zu rechnen sein!
Adrian Franke (SPOX): Richard Sherman zu den 49ers. Klar, die Quarterbacks werden den größten Unterschied ausmachen. Da stimme ich dir zu, Martin, Cousins jetzt zu holen war der richtige Schritt für Minnesota und stößt das schon geöffnete Vikings-Titelfenster weit auf. Mit dieser Aggressivität muss man vorgehen, wenn man die Chance auf den Titel hat. Auch der sehr Team-freundliche Vertrag von Drew Brees hat mir gut gefallen und gibt den Saints, die ihrerseits ein ganz heißer Contender sind, Spielraum - etwa, um ins Suh-Rennen einzusteigen. Der Sherman-Deal aber gefällt mir nach wie vor ungemein: Ein sehr geringes finanzielles Risiko für die Niners und dafür die Chance, einen der Top-Cornerbacks der Liga zu erhalten. Der, ganz nebenbei, San Franciscos Defensive Coordinator und das Scheme bereits kennt sowie einen der größten Needs der Niners adressiert und darüber hinaus ein Leader für die weitestgehend noch sehr junge Defense sein kann.
mySPOX-User Petzie: Mir fallen ein paar Verpflichtungen auch neben Cousins ein, die mir richtig gut gefallen haben; da sie einen Need abdecken, das Team qualitativ verstärken und dabei nicht überbezahlt wurden. Patrick Robinson zu den Saints, Richard Sherman zu den 49ers und Marcus Peters zu den Rams. Bei Peters ist aufgrund seiner Off-Field-Issues sicher einiges an Risiko dabei, wenn die Rams ihn aber hinbekommen, haben sie ihre Secondary zu einem geringen Preis massiv verstärkt. Shermans Deal mit den 49ers ist, wie Adrian schon sagte, extrem teamfreundlich, er hat kaum Garantien, viele Klauseln im Vertrag und könnte zukünftig fast ohne Dead Cap entlassen werden. Das Risiko für San Francisco ist hier kaum existent, dafür erhalten sie, sollte Sherman an alte Leistungen anknüpfen, einen guten Cornerback, der das Team defensiv enorm verbessert. Robinson, ehemaliger Saints-Erstrunden-Pick 2010, kommt nach der besten Saison seiner Karriere als Super-Bowl-Champion aus Philadelphia zurück und sollte den Saints im Slot enorm weiterhelfen, dazu ist sein Vertrag im Vergleich zu vielen Cornerback-Deals dieser Free Agency geradezu ein Schnäppchen. Unter dem Strich entscheide ich mich für Marcus Peters zu den Rams. No Risk, No Fun!
Marcus Blumberg (SPOX): Die beste Verpflichtung in der Free Agency war sicherlich Kirk Cousins und zwar besonders, wenn man es aus Spielersicht betrachtet. Nicht deshalb, weil er verdammt viel Asche eingestrichen hat. Sondern weil diese 84 Millionen Dollar in seinem Dreijahresvertrag vollständig garantiert sind. Das mag in anderen US-Ligen Gang und Gäbe sein, doch in der NFL gleicht es einer Revolution. Der Deal jetzt könnte wegweisend sein für eine Zukunft, in der die NFL-Teams tatsächlich das bezahlen, was sie den Spielern versprechen. Aus Team-Sicht ist der Deal aber auch super, denn nun haben die Vikings, die vielleicht das beste Team der Liga stellen, auch einen Quarterback, mit dem die ganz großen Ziele erreicht werden können.
2. Welches war die schlechteste Verpflichtung dieser Free Agency?
Marcus Blumberg (SPOX): Auch wenn diese Meinung nicht populär ist: Die Denver Broncos dümpeln seit Jahren vor sich hin, weil ihnen seit Peyton Manning ein brauchbarer Quarterback fehlt und dann versuchen sie nicht mal (ernsthaft), den besten Quarterback auf dem Markt zu holen. Stattdessen holen sie Case Keenum, der eine einzige halbwegs gute Saison hingelegt hat und das wohl auch nur, weil das Team um ihn herum stark sowie der Offensive Coordinator ein Genie waren. Letzteres würde ich bei Bill Musgrave nun eher bezweifeln.
Martin Senfter (seNFL.at): Nate Solder zu den New York Giants. Natürlich benötigten die G-Men ein Upgrade in der Offensive-Line, dass man Solder aber so dermaßen mit Geld überschüttet überraschte am Ende doch. Mit 62 Millionen Dollar (35 garantiert) wird er zum bestbezahlten Tackle der Liga. Die Verpflichtung schreit nahezu nach Verzweiflung, man will im Draft wohl andere Baustellen angehen. Mit Andrew Norwell befand man sich offenbar auch auf der Vertrags-Zielgeraden, nur um dann mitansehen zu müssen, wie er sich zu den Jacksonville Jaguars verabschiedete. Solder ist jetzt da und soll der Line - die zudem noch Justin Pugh und Weston Richburg verlor - neue Stärke verleihen. Ein sehr teures Unterfangen für die Giants.
mySPOX-User Petzie: Hier kommen ebenfalls mehrere Spieler in Frage, nicht unbedingt weil sie nicht ins System passen oder weil sie keinen Need abdecken würden: vorrangig weil sie massiv überbezahlt wurden. Sammy Watkins zu den Chiefs (3 Jahre, 48 Mio., 30 Mio. garantiert), Nate Solder zu den Giants (4 Jahre, 62 Mio., 35 Mio. garantiert) sowie Trumaine Johnson zu den Jets (5 Jahre, 72,5 Mio., 34 Mio. garantiert). Watkins hat enorm viel Potential und ist erst 24, die Chiefs setzen hier auf Upside und wollen Pat Mahomes mit allen möglichen Waffen ausstatten. Solder hatte 2016 ein Top-Jahr, 2017 aber mit Problemen zu kämpfen, er hat ganz klar vom schwachen Tackle-Markt und der nicht besonders tief besetzten Draft-Klasse profitiert. Mehr als ein solider Tackle ist er in meinen Augen nicht, wurde durch den Vertrag aber nun zum bestbezahlten Tackle der Liga. Unterm Strich "gewinnt" hier aber Johnson: sicher kein schlechter Cornerback, Johnson hat zuletzt durchaus Leistung gebracht. Er ist aber viel zu inkonstant und einfach kein Top-Corner, der auch nur ansatzweise diesen Vertrag rechtfertigen könnte.
Adrian Franke (SPOX): Finanziell betrachtet komme ich hier immer wieder auf Star Lotulelei zurück. Solder wurde natürlich ebenfalls kräftig überbezahlt, erfüllt aber einen riesigen Need in New York und war der einzige verfügbare Tackle auf diesem Level. Dass die Giants im Gegenzug zwei Starter in der Interior Line verloren haben, steht auf einem anderen Blatt - ist aber durchaus kritisch zu betrachten. Lotulelei schließt bei den Bills zwar auch eine Baustelle, doch hätte man dafür mitnichten so tief in die Tasche greifen müssen. Spieler wie Beau Allen oder Chris Baker für viel weniger Geld könnten ähnliche Effekte haben. Ansonsten war ich überhaupt kein Fan von dem, was Oakland gemacht hat - namentlich die Verpflichtungen von Doug Martin (trotz des Lynch-Verbleibs) und Jordy Nelson. Der mag zwar charakterlich besser passen als Michael Crabtree, um den es einige Gerüchte in der entgegengesetzten Richtung gab; ein sportliches Upgrade ist Nelson zu diesem Zeitpunkt seiner Karriere aber nicht. Ich bin sehr gespannt auf die Offense, die Gruden an den Start bringt. Aktuell aber bin ich skeptischer als noch bei seiner Vorstellung.
3. Das beste Team nach der Free Agency ist...
mySPOX-User Petzie: ...der amtierende Champion aus Philadelphia. Die Eagles haben keinerlei nennenswerte Verluste vorzuweisen, den Vertrag ihres wichtigsten Free Agents (Linebacker Nigel Bradham) konnten sie für fünf Jahre verlängern, Linebacker Corey Nelson kam aus Denver für die Kadertiefe und mit Cornerback Daryl Worley, der per Trade von den Panthers geholt wurde, kam weitere Qualität für die Secondary dazu. Ihre sowieso schon dominante D-Line wurde mit den Verpflichtungen von Michael Bennett und Haloti Ngata weiter verstärkt und offensiv steht das Grundgerüst von Coach Doug Pederson ebenfalls. Die Minnesota Vikings wären an dieser Stelle ebenfalls ein möglicher Kandidat, denn nicht erst seit der Verpflichtung von Kirk Cousins und Sheldon Richardson hat auch Minnesota ein sehr ausgeglichenes und hochwertig besetztes Team. Die Dominanz der Eagles im letztjährigen NFC Championship Game gibt hier allerdings klar den Ausschlag.
Marcus Blumberg (SPOX): Siehe meine erste Antwort: Die Vikings! Sie waren ohnehin richtig gut im Vorjahr, wurden dann natürlich von den Eagles zerlegt, das stimmt. Aber wer weiß, ob sie mit einem fähigen Quarterback - nein, von Keenum halte ich nicht wahnsinnig viel - nicht schon letzte Saison in den Super Bowl eingezogen wären. Es gibt eigentlich keine wirkliche Schwäche in der Truppe, zudem ist der Coaching Staff auch ohne Pat Shurmur immer noch sehr gut besetzt. Mehr noch: Durch die Verpflichtung von John DeFilippo als neuen Offensive Coordinator schwächte man die Eagles noch mehr, nachdem diese ohnehin schon Offensive Coordinator Frank Reich verloren hatten. Für mich sind die Vikings das Team to beat - Stand jetzt.
Martin Senfter (seNFL.at): Für mich ist es ebenfalls Minnesota. Man muss sich das vorstellen: Die Vikings verlieren mit Sam Bradford, Case Keenum und Teddy Bridgewater alle drei Spielmacher und stehen am Ende der Free Agency trotzdem als bestes Team der NFL da. Mit Kirk Cousins hat man sich auf der Quarterback-Position noch einmal verstärken können, mit Trevor Siemian holte man sich einen weiteren ehemaligen NFL-Starter in die Mannschaft. Und weil das alles noch nicht genug ist, sicherte man sich noch zusätzlich Sheldon Richardson um die ohnehin schon enorm gefährliche Defensive noch ein Stück besser zu machen. Das Fenster für das ganz große Ding ist offen, die Mannschaft äußerst jung - es könnte wirklich eine Dynastie in Minneapolis aufgebaut werden. Wenn das nicht schon lange geschehen ist...
Adrian Franke (SPOX): Da kann ich nicht widersprechen, und das nicht nur, weil ich sonst gegen mein gestriges Power Ranking argumentieren würde. Man kann hier sicher auch für die Eagles argumentieren, deren Kader noch immer beeindruckend tief ist und vor allem an der Line of Scrimmage macht niemand dem Titelverteidiger etwas vor. Ich würde aber erst einmal abwarten (und an Phillys Stelle hier nichts überstürzen), ob Wentz zum Saisonstart wirklich fit ist. Die Vikings indes haben nicht nur in Cousins eine sehr gute Quarterback-Lösung für die nächsten drei Jahre gefunden, zusätzlich wurde die ohnehin schon starke Defensive Line mit Sheldon Richardson nochmals deutlich verstärkt. Es gibt keinen Grund, anzunehmen, dass Minnesotas Defense in der kommenden Saison aus der Top-3 raus fällt und offensiv erwarte ich mit Cousins und Dalvin Cook mehr Stabilität und generell nochmals eine Leistungssteigerung. Super Bowl or Bust in Minnesota!
4. Das schlechteste Team nach der Free Agency ist...
mySPOX-User Petzie: ...das Team der Indianapolis Colts. Die Colts stecken klar im Rebuild-Modus, das zeigt auch die aktuelle Free Agency deutlich. Anstatt den vorhanden Cap-Space zu nutzen und teure Free Agents ins Team zu holen, hielt Geschäftsführer Chris Ballard die Füße still und wollte die verfügbaren Free Agents nicht überbezahlen. Erst in den letzten Tagen wurde man etwas aktiver und verpflichtete unter anderem Eric Ebron und Matt Slauson. Die Fragezeichen bei Andrew Luck sind immer noch groß, niemand weiß ob er wirklich zu Saisonbeginn fit ist (egal was die Verantwortlichen sagen) und ob er wieder zu alter Stärke finden wird. Dazu gibt es so viele Baustellen im Roster (durch den für mich unverständlichen Abgang von Cornerback Rashaan Melvin auch selbstverschuldet), dass man das gar nicht alles innerhalb einer Offseason beheben kann. Das Team muss langfristig neu aufgestellt werden und ist daher aktuell in meinen Augen das schlechteste Team der Liga.
Adrian Franke (SPOX): Da gehe ich mit, auch für mich sind es aktuell die Colts. Diese Einschätzung ändert sich natürlich wieder, wenn wir Mitte September haben und Andrew Luck in alter Stärke über NFL-Plätze fegt. Aber bis dahin - und ich denke, nach dem vergangenen Jahr ist ein gewisses Maß an Skepsis hier durchaus angebracht - bleibt: Indianapolis plant ganz offensichtlich eher für 2019 als für 2018, dieses Team soll primär über den Draft neu aufgebaut werden. Darauf deutet die gesamte bisherige Offseason hin, da stimme ich dir voll zu. Die Colts haben in meinen Augen, lässt man die Quarterbacks außen vor, den aktuell schwächsten Kader in der NFL. Und der Quarterback selbst ist und bleibt vorerst ein Fragezeichen.
Martin Senfter (seNFL.at): Ich gehe hier in eine andere Richtung und sage: die Buffalo Bills. Vor wenigen Wochen noch in die Playoffs gerutscht, weiß man derzeit nicht was man von den Bills halten soll. Das Kapitel Tyrod Taylor hat man endgültig geschlossen, er läuft künftig für die Cleveland Browns auf. Die Zeichen stehen damit wieder auf Neuanfang. Mit A.J. McCarron hat man sich zwar einen neuen Spielmacher ins Team geholt, die Lösung der Franchise-Quarterback-Frage dürfte er aber auch nicht sein. Nathan Peterman ebenso nicht. Natürlich wird man im Draft noch nachlegen und versuchen in die Top-4 hineinzukommen. Aber Stand jetzt hat man keinen erfahrenen Quarterback. Zusätzlich ist die überteuerte Verpflichtung von Star Lotulelei (50 Millionen, 27 garantiert, fünf Jahre) auch nicht das gelbe vom Ei. Das Drama um Zay Jones tut seines noch dazu. Irgendwie scheint bei den Bills das Chaos ausgebrochen zu sein. Es braucht jetzt einen guten Draft.
Marcus Blumberg (SPOX): Hier gibt es natürlich einige Anwärter. Die üblichen Verdächtigen, die Browns, sind es aber nicht, denn mit Tyrod Taylor haben sie zumindest keinen komplett unfähigen QB mehr. Doch was ist mit Miami und Indy? Die Dolphins haben Suh vom Hof gejagt, gaben Landry für recht wenig ab und scheinen auch sonst kaum sinnvolle Ansätze zu zeigen. Tannehill kommt zurück, doch auch mit ihm gelang der große Wurf nie so richtig. Und bei den Colts scheint selbst mit einem fitten Luck wenig drin zu sein. Die beiden machen den Titel des schlechtesten Teams also unter sich aus - vielleicht auch den des hoffnungslosesten Teams.
5. Trotz des QB-Karussells gehen 4 Quarterbacks in den ersten 6 Picks im Draft.
Marcus Blumberg (SPOX): Wenn die ersten sechs Picks so bleiben wie jetzt, dann wage ich das zu bezweifeln. Den Browns würde ich wünschen, dass sie einen Quarterback holen und denke auch, dass hier die Vernunft siegt. Das wäre einer. Die Giants? Die scheinen immer noch so überzeugt von Eli, dass sie wahlweise Saquon Barkley oder Quenton Nelson holen werden und damit vielleicht ihre nicht mehr sehr ferne Zukunft aufs Spiel setzen könnten. Die Jets ziehen definitiv einen Quarterback, doch bei den Broncos und Colts gehe ich eher nicht davon aus. Also nein, es gehen mit dieser Order keine vier QBs in den Top 6. Aber wenn es zu Trades käme - die Browns hören sich sicher vieles an an Nummer 4 - dann wird es wohl doch passieren.
Adrian Franke (SPOX): Unter der Vorgabe, dass die ersten sechs Picks so bleiben, wird es tatsächlich eng - das würde ich aber nahezu sicher ausschließen. Die Bills haben ihren Left Tackle nicht für Pick 12 aufgegeben (also, technisch gesehen schon), sondern mit dem Ziel, weiter nach oben zu klettern. Miami und Arizona habe ich ebenfalls noch für Trades nach oben auf dem Zettel, und damit gibt's bei mir diese Reihenfolge: Cleveland, die Jets, Buffalo und dann entweder Denver, oder Arizona, oder Miami schnappt sich in der Top-6 einen Quarterback. Die Giants sind ebenfalls weiterhin ein mehr als denkbarer QB-Kandidat, doch habe ich den Eindruck, dass das neue Regime Eli wirklich noch mehrere Jahre als Starter zutraut und sich mit einigen Verstärkungen im Win-Now-Modus wähnt. Dann wäre Barkley oder Nelson der Pick für die G-Men.
Martin Senfter (seNFL.at): Vier Quarterbacks kann ich mir sehr gut vorstellen. Sollte ein Team in die Top-4 hineinkommen (Buffalo) dürfte dieses Szenario eintreten. Cleveland, die beiden New Yorker Mannschaften und die Bills benötigen alle einen neuen Spielmacher - manche sofort, manche erst im kommenden Jahr. Die Spielmacher-Klasse ist gut und auf höchstem Niveau auch tief, der Run auf Quarterbacks ohnehin enorm. Es wartet ein chaotischer Draft auf uns, mit vielen Tauschgeschäften. Josh Rosen, Sam Darnold, Baker Mayfield, Lamar Jackson und offenbar auch Josh Allen dürften in den ersten zehn Picks vom Board gehen. Das sieht man nicht alle Tage.
mySPOX-User Petzie: Vier Quarterbacks unter den ersten sechs Picks halte ich ebenfalls für wahrscheinlich. Die Browns werden mit einem ihrer beiden Picks (normalerweise mit #1) definitiv einen QB ziehen, die Giants sollte man direkt dichtmachen, wenn sie ihren Nummer-2-Pick nicht für Elis Nachfolger verwenden; es wäre fahrlässig hier nicht zukunftsorientiert zu handeln. Die Jets werden an 3 ebenfalls einen QB (welchen auch immer, das scheint ihnen ja nicht so wichtig gewesen zu sein) ziehen, an 4 erwarte ich dann Barkley (sofern die Browns nicht weiter runter traden). Einer fehlt jetzt noch, bei den Broncos würde ich nach der Verpflichtung von Keenum eher nicht auf einen Quarterback an 5 wetten (je nachdem welche Quarterbacks vorher vom Board gehen ist es aber natürlich nicht ausgeschlossen) und auch die Colts an 6 werden vermutlich eine ihrer anderen Baustellen angehen. Ich rechne allerdings fest mit einem Uptrade der Bills, die ihren neuen Franchise-QB suchen. Also ja, sollte nichts völlig unvorhergesehenes passieren, werden wohl tatsächlich vier QB unter den ersten sechs Picks gezogen.