Cleveland Browns verpflichten Tyrod Taylor
Wie die Browns mit all ihrem Cap Space und den diversen hohen Draft Picks die Quarterback-Frage angehen würden, war eine zentrale Fragen dieser Offseason. Seit dem späten Freitagabend ist klar: Cleveland hat zumindest eine sehr gute Übergangslösung gefunden.
Statt dem häufig gehandelten A.J. McCarron einigten sich die Browns mit den Buffalo Bills auf einen Trade für Tyrod Taylor. Im Gegenzug erhält Buffalo den ersten Pick der Dritten Runde, Nummer 65 Overall.
Der Trade macht für beide Seiten Sinn: Die Bills wollten schon seit dem Wechsel des Trainerstabs im Vorjahr eine Offense spielen, die überhaupt nicht zu Taylors Stärken passt. Auf der anderen Seite hat der 28-Jährige noch ein Jahr Vertrag, und das mit einem verhältnismäßig akzeptablen Cap Hit über 16 Millionen Dollar.
Tyrod Taylors NFL-Stats in Buffalo:
Jahr | Spiele | Passing | Passing-Yards | Passing-TDs | Interceptions | Runs | Rushing-Yards | Rushing-TDs |
2015 | 14 | 242/380 | 3.035 | 20 | 6 | 104 | 568 | 4 |
2016 | 15 | 269/436 | 3.023 | 17 | 6 | 95 | 580 | 6 |
2017 | 15 | 263/420 | 2.799 | 14 | 4 | 84 | 427 | 4 |
Cleveland bekommt so einen sehr guten Game Manager, der wenige gravierende Fehler macht und dem Team die Chance gibt, Spiele zu gewinnen. Für die Browns, die mit einer sehr guten Offensive und einer sehr guten Defensive Line in die kommende Saison gehen, sollte das reichen, um schon deutlich erfolgreicher als im Vorjahr zu sein.
Gleichzeitig bietet Taylor den Browns Flexibilität. Cleveland kann noch immer mit dem ersten Pick im Draft einen Quarterback holen, und den hinter Taylor lernen lassen - vertraglich hat Taylor erst einmal ein natürliches "Ablaufdatum" bei den Browns.
Darüber hinaus bietet die Entscheidung für Taylor den Gerüchten weiter Nahrung, wonach Cleveland mit dem Nummer-1-Pick Running Back Saquon Barkley wählen wird. Barkley und Taylor würden ein dynamisches Backfield bilden, beide fühlen sich in der Shotgun-Formation pudelwohl und Cleveland könnte so auch Taylors Fähigkeiten als Runner besser nutzen, als das zuletzt in Buffalo der Fall war.
Jarvis Landry wechselt ebenfalls zu den Browns
Mit Jarvis Landry hat Taylor direkt einen der besten Slot-Receiver der Liga in seinem Arsenal: Landry hatte von den Miami Dolphins zwar den Franchise Tag bekommen, es war aber schnell ein offenes Geheimnis, dass das nur mit dem Ziel erfolgt war, um den Wide Receiver zu traden. Miami gab Landry schließlich die Erlaubnis, Trade-Angebote einzuholen - und die Dolphins erhielten eine gute Offerte von Cleveland.
Die Browns zahlen für Landry einen Viertrunden-Pick 2018 sowie einen Siebtrunden-Pick 2019. Neben Cleveland sollen laut NFL-Network-Insider Ian Rapoport auch die New Orleans Saints und die Baltimore Ravens interessiert gewesen sein.
Wie Rapoport weiter berichtet, soll bei Landry direkt ein langfristiger Deal ausgehandelt werden. Zwar hat Cleveland mehr als genug Cap Space und könnte den Receiver auch unter dem Tag erst einmal für ein Jahr unter Vertrag halten. Rapoports Informationen zufolge soll Landry stattdessen aber zu einem der besser bezahlten Receiver der Liga werden.
Browns geben DeShone Kizer an die Green Bay Packers ab
Damit war Cleveland allerdings noch nicht fertig: Die Browns investierten darüber hinaus in ihre Secondary, Cornerback Damarious Randall kommt von den Green Bay Packers - im Gegenzug wechselt Quarterback DeShone Kizer nach Green Bay. Laut Rapoport tauschen beide Teams außerdem die jeweiligen Draft-Picks in der vierten und der fünften Runde, Green Bay also bekommt zwei Mal die höhere Wahl.
Cleveland hatte Kizer erst in der zweiten Runde des vergangenen Drafts verpflichtet, doch Hue Jackson machte es dem jungen Quarterback mitnichten leicht - einerseits ließ er ihn ein komplexes, mehr als Rookie-unfreundliches Scheme spielen, andererseits raubte er ihm durch abrupte Richtungswechsel und Degradierungen jegliches Selbstvertrauen.
Jetzt bekommt Kizer die Chance, in Green Bay in Ruhe hinter Aaron Rodgers zu lernen. Die Packers haben in der vergangenen Saison durch die Verletzung von Rodgers Backup Brett Hundley ausgiebig in Spielsituationen zu Gesicht bekommen, Hundley konnte nicht wirklich überzeugen.
Randall auf der anderen Seite war zwar sportlich wohl Green Bays bester Cornerback, intern aber soll es schon lange nicht mehr gestimmt haben. Mehreren Berichten zufolge war Randall beim Team in Ungnade gefallen, selbst eine Gruppe erfahrener Spieler soll gegenüber Head Coach Mike McCarthy offen auf eine Entlassung gepocht haben. Randall erhält jetzt in Cleveland seinerseits einen frischen Start und das möglicherweise auf Free-Safety-Position, die ihm eher liegt.