NFL Draft 2018: Chubb, Fitzpatrick und Co. - die Top-Defense Prospects

Pascal De Marco
20. April 201814:04
Denzel Ward ist der wohl talentierteste Cornerback im Draft.getty
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In knapp einer Woche ist es endlich soweit: Der Draft 2018 beginnt in Dallas. Nachdem bereits die zehn besten True-Talent-Prospects der Offense präsentiert worden sind, geht es nun über zur Defense. Welche Spieler sind also unabhängig vom besten Fit die potenziell stärksten des Draftjahrgangs? Alle drei Draft-Tage gibt es live und im Originalkommentar auf DAZN.

10. Mike Hughes, CB, UCF

Der Draft erfreut sich einer tiefen und talentierten Cornerback-Klasse, in welcher Mike Hughes kurz vor Toresschluss noch einmal einen Sprung nach vorne machen konnte. Nach den Team-Interviews soll das UCF-Produkt bei mehreren Franchises hoch im Kurs stehen. Hughes ist ein natürlicher Cover-Cornerback, der über eine Menge Geschwindigkeit und eine kurze Schrittfolge verfügt, was ihm unter anderem erlaubt, schnell seine Höchstgeschwindigkeit zu erreichen. Er schafft es sowohl auf In- als auch auf Out-Routes seine Gegenspieler zu verfolgen, kommt auch in Off-Coverage schnell an seinen Gegenspieler und ist ein guter Tackler. 2017 verzeichnete er 4 Interceptions, 11 Pass-Break-Ups, einen Forced Fumble und 49 Tackles. Hughes hat sich außerdem als guter Returner einen Namen machen können.

9. Marcus Davenport, DE, UTSA

Marcus Davenport dominierte auf dem College aufgrund nicht zu übersehender Größen- und Kräftevorteile. Er überpowerte seine Gegenspieler bei aufeinanderfolgenden Snaps und brachte gegnerische Quarterbacks schon durch einfachen Kontakt zu Boden. Seine ersten Schritte gehen sehr schnell von statten. Für Davenports Größe schafft er außerdem sehr gute Bewegungen um die Edge. Seine Reichweite gewährleistet viele Vorteile beim Run Stop. Ab und an tendiert Davenport dazu, den Überblick zu verlieren und dann zu viel Kraft einzusetzen, wenn es nicht von Nöten ist. Er sammelte 2017 55 Tackles, 17,5 Tackles for Loss und 8,5 Sacks sowie 3 Forced Fumbles. Davenport ist ein noch sehr rohes Prospect mit tollen Anlagen und sehr großer Upside.

8. Jaire Alexander, CB, Louisville

Ein weiterer Cornerback, der die Tage rund um die Combine hervorragend genutzt hat. Jaire Alexander beeindruckte die Scouts beim 40-Yard-Dash und den Übungen auf dem Feld. Er zeigte hervorragende Fußbarbeit und gute Bewegungen aus der Hüfte heraus. Bei Louisville verfolgte Alexander In-Routes hervorragend und erlaubte sehr selten Seperation. Alexander antizipiert Plays und Pässe exzellent und geht gerne mit starker Physis in Tackles. Sorgen bereiten seine Verletzungsanfälligkeit und Probleme bei Off-Coverage. Alexander verpasste in der abgelaufenen Saison sechs Spiele und kam in der Endabrechnung auf 19 Tackles, 4 Pass Break-Ups und eine Interception. Stellt die Verletzungsanfälligkeit für ein Team keine zu große Sorge dar, so wird Alexander wohl schon am ersten Tag vom Board gehen.

7. Vita Vea, DT, Washington

Die Kombination aus Größe, Reichweite, Kraft und Schnelligkeit, die Vita Vea für einen Nose Tackle mitbringt, ist selten. Vea ist ein wahnsinnig verlässlicher Run-Stopper und schafft es auch immer wieder, seinen Gegenspieler zu schlagen, um für Druck in der Pocket zu sorgen. Er schafft es seine Masse energisch einzusetzen und ist schwer zu kontrollieren. Vea hat aber immer wieder kleine Probleme damit, die richtige Balance zu finden und verlagert den Körperschwerpunkt zu weit nach oben. 2017 sammelte er 44 Tackles, 3,5 Sacks und 4 Pass Deflections. Er ist das beste Defensive-Tackle-Prospect, muss aber an seiner Technik arbeiten, um konstanter abrufen zu können.

6. Roquan Smith, LB, Georgia

Trotz seiner verhältnismäßig kleinen Körpergröße ist Roquan Smith das beste Prospect auf der Inside-Linebacker-Position. Er ist wahnsinnig schnell und kann deshalb Gegenspieler über das gesamte Feld verfolgen. Seine Pass-Protection ist bärenstark. Gegen den Run profitiert die Defense am meisten von seiner Geschwindigkeit. Smith ist häufig der erste Mann am Running Back. Dementsprechend ist Smith auch ein sehr guter Blitzer. 2017 sammelte er 137 Tackles, 6,5 Sacks und 11,5 Tackles for Loss sowie einen Forced Fumble und zwei Pass Break-Ups. Smith passt wohl am besten in einen 4-3-Look, muss sich aber darin verbessern, sich schneller aus Blocks zu befreien. In der NFL kann er sowohl gegen den Run als auch gegen den Pass eine gute Karriere einschlagen.

5. Tremaine Edwards, LB, Virginia Tech

Mit seiner Größe, Reichweite und seiner Athletik bringt Tremaine Edwards alles mit, was man sich von einem Outside Linebacker wünscht. Er ist ein enorm physischer und explosiver Spieler. Er kann über die Edge angreifen und auch als Run Stopper in der Box spielen. Außerdem kann er gegen den Pass sowohl Running Backs als auch Tight Ends verteidigen. Edmunds muss daran arbeiten, sich schneller von Blocks zu lösen, bringt aufgrund seiner Anlagen aber ein enormes Potenzial mit. 2017 gab es 109 Tackles, 5,5 Sacks, 14 Tackles for Loss, 2 Pass Break-Ups und 3 Forced Fumbles. Im Idealfall kommt Edwards zu einem Team in einem 3-4-Look, allerdings ist er vielseitig genug, sich auch an andere Schemes anzupassen.

4. Derwin James, S, Florida State

Derwin James bringt für einen Safety eine unübliche Kombination aus Geschwindigkeit, Größe, Physis und Vielseitigkeit mit. Teams können ihn als Strong Safety und achten Verteidiger in der Box einsetzen oder auch tief im Center Field aufstellen. Darüber hinaus hat James bei den Seminoles sogar Snaps als Nickel Corner gesehen. Er kann verschiedene Typen von Receivern verteidigen und stellt eine konstante Blitzing-Gefahr für gegnerische Offenses dar. James findet seine Höchstgeschwindigkeit sehr schnell und versteht es hervorragend, Second-Level-Blocks auszuweichen und schnell zum gegnerischen Running Back zu kommen. Ab und an hapert es an der Antizipation, wenn James tief aufgestellt ist. Einige Teams sehen ihn deshalb eher als Verteidiger nahe der Line of Scrimmage. Legt er noch ein wenig an Physis zu, so könnte James auch eine Karriere als Weakside Linebacker in der NFL einschlagen.

3. Minkah Fitzpatrick, S, Alabama

Vor dem Draft hatten einige Scouts Probleme damit, die exakte Position von Minkah Fitzpatrick zu definieren. Der Defensive Back kann auf jeder Position in der Secondary spielen. Fitzpatrick verfügt über eine hervorragende Antizipation. Seine Geschwindigkeit und seine Händer erlauben ihm spektakuläre Plays. Er kann in Coverage jeden Spielertypen verteidigen. Darüber hinaus ist Fitzpatrick ein sehr verlässlicher Tackler und ein sehr guter Blitzer. Er mag bei manchen Richtungswechseln etwas steif wirken, doch holt er seinen Gegenspieler aufgrund seiner Explosivität schnell ein. Darüber hinaus strahlt er eine besondere Energie aus. In der 2017er-Saison sammelte Fitzpatrick 60 Tackles, 1 Interception, 8 Pass Break-Ups und einen Forced Fumble.

2. Denzel Ward, CB, Ohio State

Denzel Ward ist ohne Zweifel das Top-Cornerback-Prospect im Draft. Er bringt hervorragende Geschwindigkeit, eine enorme Härte in seinen Hits und tolle Hände mit. Als Lockdown-Corner spielt Ward sowohl die Press- als auch Off-Coverage exzellent und antizipiert Routes sehr gut. Receiver schaffen es selten, Separation zu kreieren und obwohl Ward etwas klein ist, verhindert er auch gegen großgewachsene Receiver Completions. Dies ist auf seine gute Geduld und Körperbeherrschung zurückzuführen. Besteht die Chance auf den Ball, so explodiert Ward in dessen Richtung. 2017 gab es für den Corner 2 Interceptions, 37 Tackles und 15 Pass Break-Ups. Ward mag nicht über eine Idealgröße verfügen, doch machen ihn sein Talent und seine Einstellung zu einem absoluten Top-Prospect.

1. Bradley Chubb, DE, N.C. State

In Bradley Chubb kommt ein hoch talentierter Pass Rusher in die NFL. Er überzeugt durch seine Größe, Stärke und seine Instinkte auf dem Feld. Chubb dominierte für N.C. State vor allen Dingen deshalb, weil er es versteht, seine Hände hervorragend einzusetzen. Er schafft es frühzeitig, die Hände des Gegners nach unten oder zur Seite zu schlagen und ist mit sehr schnellen ersten Schritten dann leicht vorbei. Er spielt bei jedem Snap mit voller Power und nutzt seine hervorragende Technik mit den Händen auch gegen den Run. Außerdem hat er ein Gespür dafür, wo der Ball ist und schafft es, diesen freizuschlagen. 2017 gab es 73 Tackles, 25 davon für Raumverlust, 10 Sacks, 3 Forced Fumbles und 2 Pass Break-Ups. Beim Wolfpack sollte Chubb immer wieder in Coverage rücken, tat sich hier jedoch schwer. Er ist ein natürlich Pass Rusher und sollte auch in der NFL sehr schnell produzieren können.