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Alex Smith bei den Washington Redskins: Captain Checkdown oder Alex der Große?

Von Pascal De Marco
Alex Smith geht in seine 14. Saison in der NFL.
© getty
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Auch Jay Gruden spielt die West Coast Offense

Das Offensive Scheme von Jay Gruden ist im Übrigen einer der Gründe, warum viele Experten positiv bezüglich Smiths bevorstehender Ära in Washington gestimmt sind. Gruden wird eine Ausrichtung der West Coast Offense nachgesagt, in der immer wieder ähnliche Plays zu erkennen sind, wie die, die auch Andy Reid in Kansas City spielen ließ. Plays, in denen Tight Ends und Running Backs viele Receptions erhalten.

Smith selbst aber will von einer deshalb einfacheren Ausgangssituation nichts wissen: "Klar, es sind beides Coaches aus der West-Coast-Welt, deshalb scheint die Sprache, die sie sprechen, ähnlich. Aber sie ist nicht die gleiche", erklärt Smith. "Es gibt Ähnlichkeiten in der Struktur des Playbooks, wie wir Dinge nennen und so weiter. Aber deshalb ist es nicht dieselbe Sprache."

Das Training Camp wird Smiths beste Chance sein, Grudens Sprache zu adaptieren. Hier wird der Pro Bowler zum ersten Mal mit seinen neuen Teamkollegen in voller Montur trainieren und versuchen, auch bei einem weitaus höheren Tempo Chemie mit den neuen Mitspielern zu entwickeln.

Dies ist eine Grundvoraussetzung, will der 34-Jährige seinem Vier-Jahres-Vertrag über 94 Millionen Dollar gerecht werden. Smith wird 2018 satte 40 Millionen Dollar davon sehen. 27 Millionen davon sind dem Signing Bonus zuzuschreiben. Kein günstiges Unterfangen für einen Playcaller, der Erfolg in der Postseason bislang schuldig geblieben ist. Doch die Redskins haben einen positiven Eindruck gewonnen.

Bringt Alex Smith den Erfolg zurück nach Washington?

"Er hat die Offense bereits sehr gut unter Kontrolle", gibt sich Coach Gruden zufrieden. "Er hat eine gute Kontrolle über den Huddle und baut gerade ein Gefühl für die Receiver auf. Er beginnt zu verstehen, wie wir Dinge callen. Aber bislang bin ich außerordentlich zufrieden, da er sehr schnell Fortschritte gemacht hat."

Fortschritte will die Franchise gerade in Sachen Siege machen. Über fünf Saisons in Kansas City sammelte Smith durchschnittlich elf Siege. Das letzte Mal, dass den Redskins elf Siege in einer Spielzeit gelungen sind, ist 27 Jahre her.

Geplagt von Problemen auf der Quarterback-Position seit dem Trade für Donovan McNabb, dem Verletzungspech um Robert Griffin und der angesprochenen Cousins-Saga, wünscht man sich in Washington nichts sehnlicher als Konstanz auf der wichtigsten Position. Smith könnte diese endlich gewährleisten. Er sprach zuletzt davon, ein "hungriges Team" erkannt zu haben. Eines mit der "richtigen Arbeitsmoral, der richtigen Einstellung und dem Verständnis für die Situation".

Alex Smith: Sind die Running Backs der Schlüssel zum Erfolg?

Kann Smith seine Leistungen aus der 2017er-Saison, in der er laut Pro Football Focus der beste Deep Passer der NFL war, reproduzieren, so bringt er eine Fähigkeit mit in die Hauptstadt, die den Redskins seit Jahren gefehlt hat. Alleine jedoch kann auch er den Erfolg nicht erbringen. Gerade das Running Game muss im Vergleich zum Vorjahr wieder einiges gut machen.

Die Rückkehr von Chris Thompson sollte für Washington großen Grund zur Erleichterung bedeuten. Er spielte vor der Verletzung in der letzten Saison die wohl beste seiner Karriere und würde das ideale Komplementärstück zu Rookie Guice darstellen, der selbst zumindest am College sehr selten als Receiver eingesetzt wurde.

Smith konnte sich in Kansas City auf die Receiving-Fähigkeiten seines Running Backs Kareem Hunt verlassen. Es öffnete große Teile der hervorragend funktionierenden Offense, da es gegnerische Defenses dazu zwang, auch dann den Running Back verteidigen zu müssen, wenn er den Ball nicht selbst trug oder im ersten Moment nur Blocking-Aufgaben zu erfüllen schien. Dies gibt dem Quarterback zusätzliche Zeit in der Pocket. Zeit, die er und seine Receiver brauchen, um Deep-Ball-Connections zu ermöglichen.

Von wechselnden Offensive Coordinators in San Francisco bis zu kollabierenden Defenses in der zweiten Halbzeit von Playoff-Spielen in Kansas City. Der Ball ist bislang sicher nicht immer in die Richtung von Smith gerollt. Will er in Washington nicht wieder zu "Captain Checkdown" verkommen, sondern seine Legacy in der NFL als "Alex der Große" zementieren, so wird er seine plötzlichen Fähigkeiten als Deep Passer auch in der neuen Heimat ausspielen müssen.

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