Der Sunshine-State ist nach Week 2 der Place to Be in der NFL. Nach Siegen der Jaguars über die Patriots, der Buccaneers über die Eagles und der Dolphins über die Jets sind alle drei Teams aus Florida bei 2-0. Dies gelang allerdings auch den Chiefs nach einer historischen Leistung von Patrick Mahomes. Die Vikings hatten nach einem Wahnsinns-Comeback dieselbe Chance gehabt, doch verwehrte ihnen ihr Rookie-Kicker dieses Glück. Mindestens genauso viel Kicking-Pech hatten die Browns, die in New Orleans eigentlich hervorragende Sieges-Aussichten hatten.
Jacksonville Jaguars (2-0) - New England Patriots (1-1)
Ergebnis: 31:20 (14:0, 7:3, 3:7, 7:10) BOXSCORE
- Wege, die Patriots zu stoppen, sind nicht gerade einfach zu finden. Manchmal muss die Natur helfen. Und das tat sie in Jacksonville offensichtlich. Bei 36 Grad Celsius kamen die Pats gegen die Jaguars-Defense überhaupt nicht in Gang. Es war eine enttäuschende Performance, bei der die Gäste auf beiden Seiten des Balles outperformed wurden.
- Ohne Leonard Fournette angetreten öffneten die Jaguars ihre Offense und erlaubten ihren Receivern viel häufiger Looks. Blake Bortles (29/45, 377 YDS, 4TD, INT) nutzte die Gelegenheit und spielte ein hervorragendes Spiel. Bortles hatte ein sehr gutes Händchen beim Lesen der defensiven Looks der Patriots und traf seine Receiver immer wieder und das sogar aus dem Lauf. Erst zum zweiten Mal in seiner Karriere warf er schon zur Halbzeit für 3 Touchdowns.
- Tom Brady (24/35, 234 YDS, 2TD) und die Patriots-Offense fand erst im zweiten Durchgang ins Spiel. Der erste von zwei Touchdowns von Chris Hogan und ein Field Goal brachten den Vizemeister Eingang des Schlussviertels noch mal auf 11 Punkte ran. Bortles allerdings hatte bis auf wenige Aussetzer an diesem Abend meist das richtige Gespür für die Situation. Er warf noch einen weiteren TD-Pass auf Dede Westbrook und fand bei seinen 3rd-Down-Scrambles immer wieder genügend Yardage um die Uhr am laufen zu halten.
- Gerade für die Patriots-Defense war die Performance ein krasser Rückschritt nach dem guten Auftritt in der Vorwoche. Rookie-Linebacker Ja'Whaun Brown und Dont'a Hightower wirkten mit den Bedingungen vollkommen überfordert. Der Pass Rush war noch dem frühen Aus wegen einer Gehirnerschütterung bei Trey Flowers nicht existent. Offensiv konnte man hingegen Rob Gronkowski (4 TAR, 2 REC, 15 YDS) nicht ins Spiel bringen.
San Francisco 49ers (1-1) - Detroit Lions (0-2)
Ergebnis: 30:27 (3:7, 10:3, 14:3, 3:14) BOXSCORE
- Nach dem Desaster in Week 1 zeigten sich die Lions in vielen Ebenen stark verbessert und dies hing stark mit der Protection für Matthew Stafford (34/53, 347 YDS, 3TD) zusammen. Der 30-Jährige spielte eine solide erste Halbzeit und wurde nur einmal zu Boden gerissen. Stafford zeigte sich effektiv, doch kam der größte Unterschied von der defensiven Seite. Durch gute Coverage konnten die Lions Garoppolo (18/26, 206 YDS, 2TD) dazu zwingen, den Ball lange in der Hand halten zu müssen und so gaben sie dem Pass Rush Chancen.
- Garoppolo zeigte gegen die Lions keine gute erste Halbzeit und hatte Probleme durch seine Progressions zu gehen. Jimmy G wurde insgesamt gleich sechsmal zu Boden gerissen und das, obwohl die Gäste ohne Ziggy Ansah antraten. Gerade in der Red Zone machen sich die Probleme bemerkbar und zwingen die Niners immer wieder dazu, sich nach guten offensiven Drives mit Field Goals begnügen zu müssen.
- Big Plays verhalfen den 49ers eine vermeintlich große Führung herauszuarbeiten, doch kämpften sich die Lions durch Touchdowns von Marvin Jones und Michael Roberts bis auf drei Punkte zurück. Dann geschah der große Schock-Moment. Garoppolo warf katastrophale Interception in der eigenen Hälfte, die die Lions innerhalb der SF-Red-Zone platzierte. Allerdings verhinderte ein Defensive Holding Call das Big Play und die Lions bekamen den Ball erst mit knapp über einer Minute Restspielzeit zurück. Daraufhin konnten sie sich nicht mehr in Field Goal Range platzieren.
Denver Broncos (2-0) - Oakland Raiders (0-2)
Ergebnis: 20:19 (0:3, 0:9, 10:7, 10:0) BOXCSORE
- Nach einer mehr als ordentlichen Leistung verlieren die Raiders auch das zweite Saisonspiel. Und das auf denkbar bittere Art und Weise: Durch ein Game-Winning Field Goal, dass Oakland bei 6 Sekunden Restspielzeit mit einem Punkt ins Hintertreffen brachte. Zuvor war es aber die Derek-Carr-Show!
- Wow, war der Mann Under Center bei den Raiders heiß! In einer überragenden Performance des Quarterbacks, der zuletzt einiges an Kritik abbekommen hatte, warf Carr (29/32, 288 YDS, TD) bis Mitte des dritten Viertels für sage und schreibe 23/24 erfolgreichen Pässen. Dies wäre die höchste Passing-Completion bei einer derartigen Anzahl an Würfen in der NFL seit 1950 gewesen. Sein Touchdown-Pass auf Seth Roberts war ein überragender Fast Ball in ein enges Fenster aus 20 Yards.
- Dies allerdings reichte trotz ewiger Führung nicht. Das Run Game und die Defense nämlich enttäuschten und konnten ein Broncos-Comeback trotz 19:7-Führung spät im dritten Viertel nicht verhindern. Ein 1-Yard-Keeper von Case Keenum und ein Field Goal brachten die Broncos auf einen Score heran. Die Raiders punteten mit 1:58 Restspielzeit auf der Uhr. Denver hatte keine Time Outs mehr, doch als Case Keenum (19/35, 222 YDS, INT) Tim Patrick für einen 26-Yard-Gewinn fand, bei dem der Rookie fast vergaß ins Aus zu laufen, war Denver in Field Goal Range. Brandon McManus verwandelte aus 36 Yards. Ball Game!
Los Angeles Rams (2-0) - Arizona Cardinals (0-2)
Ergebnis: 34:0 (0:0, 19:0, 8:0, 7:0) BOXSCORE
- Die Rams wurden ihrer Favoritenrolle gegen Arizona in jeder Hinsicht gerecht. Die Cardinals hatten keine Antwort auf die vielfältigen Offensivbemühungen der Rams und gewährten viel zu große Räume. Todd Gurley (19 ATT, 42 YDS, 3TD) hatte ein Einfaches, in der Red Zone sich aufmachende Lücken zu nutzen. Gegen eine langsame und schwerfällig wirkende Cardinals-D ging Gurley gleich fünfmal in die Enzdone. Dreimal für Touchdowns und zweimal für Two-Point-Conversions.
- Zwei Two-Point-Conversions? Jap! Da sich Greg Zuerlein schon vor dem Spiel verletzt abmeldete, verzichteten die Rams auf Extra-Point-Versuche und gingen mit Rammbock Gurley einfach für Zwei. Ein Field Goal wurde zudem von Rams-All-Purpose-Punter Johnny Hekker verwandelt.
- Die Cardinals waren aber nicht nur defensiv überfordert, sondern auch offensiv. Mickrige 60 Offensive-Yards sammelten die Gäste bis zur Pause und wirkten vollkommen ideenlos. Ob die Antwort zur zweiten Halbzeit Josh Rosen war? Nein! Arizona setzte weiter auf Bradford, doch kamen ohne Änderungen auch keine Verbesserungen. Mit 15 Sekunden Restspielzeit auf der Uhr ging es erstmals über die Mittellinie. Nach Week 2 erzielen die Cardinals durchschnittlich 0,75 Punkte pro Viertel. Autsch!
Green Bay Packers (1-0-1) - Minnesota Vikings (1-0-1)
Ergebnis: 29:29 OT (7:7, 10:0, 3:0, 9:22, 0:0) BOXSCORE
- Die große Frage war in den Stunden vor dem Spiel geklärt - Aaron Rodgers würde spielen können. Zwar mit einer großen Stütze am Knie, doch der Offense tat das in der Folge keinen Abbruch. Vielleicht auch im Gegenteil: Green Bay spielte wieder viel aus der Shotgun, im Timing und Rhythmus der Offense und mit kurzen Pässen und war bemüht, das Run Game früh ins Rollen zu bringen.
- Und Green Bay bekam früh ein Big Play vom Special Team, in Form eines geblockten Punts, den Rookie-Corner Josh Jackson zum Touchdown sicherte. Es war der erste Punt-Block-Touchdown der Packers seit 2012. Rodgers (30/42, 281 YDS, TD, INT) bewegte sich weiter gut in der Pocket und verteilte den Ball, Jimmy Graham (6 REC, 95 YDS) und auch Davante Adams (8 REC, 64 YDS, TD) konnten gegen Minnesotas starke Secondary punkten.
- Doch konnte Minnesotas Offense schritthalten. Kirk Cousins (35/48, 425 YDS, 4 TD, INT) lieferte eine sehr gute Partie ab - und das obwohl das Run Blocking, wie teilweise schon in Week 1, überhaupt nicht funktionierte. Stefon Diggs (9 REC, 128 YDS, 2 TD) und Adam Thielen (12 REC, 131 YDS, TD) hatten beide herausragende Spiele, die Vikings arbeiteten wieder viel mit kurzen Pässen und Screens (acht insgesamt), bauten aber die Deep Shots gut ein.
- So entwickelte sich ein toller Schlagabtausch, in dem der Deutsch-Amerikaner Equanimeous St. Brown aufseiten der Packers nicht mit von der Partie war. Die Vikings drehten im vierten Viertel auf und drehte die Partie - allerdings auch mit Hilfe der Refs: Eine äußerst fragwürdigen Strafe gegen Clay Matthews nach einem Hit gegen Cousins hielt einen Vikings-Drive am Leben und ebnete den Weg zum Ausgleich. Dann wurde es ein verrücktes Kicker-Spiel.
- Zunächst brachte Rodgers Green Bay spektakulär in Field-Goal-Reichweite und der 52-Yarder saß - doch Minnesota hatte gerade rechtzeitig eine Timeout genommen. Der nächste Versuch ging daneben und so ging es in Overtime. Hier hatte Minnesotas Kicker Daniel Carlson, der schon früher im Spiel einen Kick vergeben hatte, die Chance, die Vikes in Führung zu bringen - und vergab. Doch Minnesotas Defense erzwang einen schnellen Packers-Punt und aus 35 Yards hatten die Vikings die erneute Chance auf den Sieg - doch Carlsons Kick ging erneut daneben. Game Over.
New Orleans Saints (1-1) - Cleveland Browns (0-1-1)
Ergebnis: 21:18 (3:3, 0:3, 0:6, 18:6) BOXSCORE
- Wie viele Wege gibt es, um einen eigenen Sieg zu verhindern? Die Browns scheinen auf der Mission, genau das herauszufinden. Gegen die Saints jedenfalls war es nach dem dramatischen Unentschieden beim Auftakt gegen Pittsburgh ein kompletter Kicker-Meltdown, der die komplett unnötige Pleite in New Orleans besiegelte.
- Das begann schon früh mit zwei verschossenen Field Goals und einem verschossenen PAT - sieben Punkte ließen die Browns so liegen. Clevelands Führung hätte folgerichtig deutlich angenehmer aussehen können, denn die Defense hatte einen weiteren starken Tag: Die Saints fanden offensiv überhaupt keinen Rhythmus, Cleveland konnte auf verschiedene Arten Druck ausüben und zog dank eines Carlos-Hyde-TDs nach einer Pass-Interference-Strafe auf 12:3 davon.
- Doch dann passierte das, was in New Orleans alle irgendwann erwartet hatten - die Saints-Offense wachte auf. Drew Brees (28/35, 243 YDS, 2 TD) fand zwei Mal Michael Thomas zum Touchdown und plötzlich führten die Saints mit 18:12! Wenig später schien aus Browns-Sicht schon alles vorbei, doch bei 4th Down warf Tyrod Taylor (22/30, 246 YDS, TD, INT), der vorher einen hässlichen Pick in Double Coverage hatte, seinen mit Abstand besten Pass der Saison: ein perfekter 47-Yard-Touchdown zu Antonio Callaway!
- Alles was Cleveland in der Folge gebraucht hätte, wäre ein verwandelter Extra-Punkt gewesen, um kurz vor dem Ende in Führung zu gehen - und zum zweiten Mal ging der daneben! Die Saints ließen sich anschließend nicht lange bitten, Brees dirigierte einen schnellen Field-Goal-Drive und New Orleans lag 25 Sekunde vor dem Ende wieder vorne. Die Browns kamen lediglich nochmals in 52-Yard-FG-Reichweite, der aber ging daneben und das war's.
Atlanta Falcons (1-1) - Carolina Panthers (1-1)
Ergebnis: 31:24 (3:3, 14:7, 7:0, 7:14) BOXSCORE
- Zunächst war es eine defensiv geprägte Partie, und das obwohl die Falcons neben Devonta Freeman auch langfristig auf Dion Jones und Keanu Neal verzichten müssen. Matt Ryan (23/28, 272 YDS, 2 TD, INT; 4 ATT, 18 YDS, 2 TD) hatte erneut einige besorgniserregende Ungenauigkeiten, die Panthers, ihrerseits ohne Greg Olsen, litten unter der stark durch Verletzungen dezimierten Offensive Line.
- Newton (32/45, 335 YDS, 3 TD, INT) war es schließlich, der den Bann brach: Nach einem spektakulären Pass dank tollem Pocket-Movement fand er Wright in der Endzone. Das war so etwas wie ein Weckruf für die Falcons. Tevin Coleman (16 ATT, 107 YDS) führte Atlanta in die Red Zone, wo die Falcons begannen, endlich die Red-Zone-Diskussionen zumindest vorübergehend auf Eis zu legen.
- Bei 3rd&8 fand Ryan Rookie Calvin Ridley, etwas später erhöhte Ryan mit einem 8-Yard-Touchdown auf Hooper. Und um den Dreierpack perfekt zu machen, drückte Ryan nach einem langen Drive via QB-Sneak das Ei nochmals selbst über die Linie und legte gar noch einen 8-Yard-TD-Run spät im Spiel nach. Es war die Vorentscheidung, nachdem Carolina nochmals ran gekommen war.
- Ein einheitliches Thema dabei: Carolina bekam zu häufig einfach keinen Pass-Rush zustande. Gleichzeitig waren die Panthers durch die Ausfälle in der Offensive Line schlicht zu limitiert. Atlanta gewann diese Partie auch an der Line of Scrimmage, ein Panthers-Drop spät im Spiel führte schließlich zur dramatischen Interception, ein Big-Play-Touchdown von Rookie D.J. Moore kam zu spät.
- Die hässlichste Szene des Spiels (und vielleicht des ganzen Spieltags) gehörte allerdings Falcons-Safety Kazee, der Neal vertritt: Als Newton nach einem Scramble zu Boden rutschte, sprang Kazee mit dem Helm voraus in Newton und erwischte ihn voll am Kopf. In der Folge entstand eine Rangelei, Kazee wurde für die Szene völlig zurecht des Feldes verwiesen.
Buffalo Bills (0-2) - Los Angeles Chargers (1-1)
Ergebnis: 20:31 (0:14, 6:14, 7:0, 7:3) BOXSCORE
- Nach dem kompletten Debakel in Baltimore zum Auftakt war auch die Partie gegen die Chargers für Buffalo schnell außer Reichweite: Mike Williams eröffnete das Spiel mit einem physischen 10-Yard-Touchdown unter Bedrängnis, ehe Melvin Gordon übernahm
- Gordon sorgte zunächst mit einem 20-Yard-TD-Run ohne Bills-Gegenwehr, was für erste Buh-Rufe von den Rängen sorgte. Es folgten zwei Gordon-TD-Catches noch vor der Halbzeitpause, Buffalo hatte keine Antworten für die Underneath-Pässe zu Gordon (9 ATT, 28 YDS, TD; 6 REC, 38 YDS, 2 TD), der im Run Game aber von Austin Ekeler (11 ATT, 77 YDS) überflügelt wurde. Auch die Pass-Defense der Bills gegen Philip Rivers (23/27, 256 YDS, 3 TD) sah erneut äußerst bedenklich aus.
- Dementsprechend deutlich stand es dann schon zur Halbzeitpause, daran änderte auch das Starting-Debüt von Josh Allen (18/33, 245 YDS, TD, 2 INT) nichts. Die Bills hatten einige designte Runs für Allen eingebaut, bei denen er aber auch mehrere harte Hits kassierte - genau wie bei den fünf Sacks, die er einstecken musste. Sein Touchdown-Pass zu Kelvin Benjamin kam erst in Garbage Time.
- Die kurioseste Geschichte des gesamten Tages aber kam erst nach Spielende raus: Wie ein Bills-Spieler bestätigte, hatte sich Cornerback Vontae Davis in der Halbzeitpause selbst ausgewechselt - und nicht nur das: Davis beendete kurzerhand in der Pause seine Karriere.
Pittsburgh Steelers (0-1-1) - Kansas City Chiefs (2-0)
Ergebnis: 37:42 (0:21, 21:0, 7:14, 9:7) BOXSCORE
- Patrick Mahomes, Ladies and Gentlemen! Kansas Citys Offense ist aktuell nicht zu stoppen, und der Quarterback hat schon jetzt einen historischen Saisonstart hingelegt: Mahomes (23/28, 326 YDS, 6 TD) zerstörte Pittsburghs Secondary mit sechs (!) Touchdown-Pässen, seine zehn TD-Pässe über die ersten beiden Spiele einer Regular Season sind ein neuer NFL-Rekord.
- Die Chiefs, die erneut von einem frühen langen Punt-Return profitierten, marschierten vom Start weg nach Belieben über die Steelers-Defense. Mahomes fand Conley und Kelce zum Touchdown, außerdem trug Kareem Hunt einen kurzen Hunt-Pass in die Endzone. Mahomes startete die Partie 6/7 für 106 Yards und drei Touchdowns - und Tyreek Hill hatte zu dem Zeitpunkt den Ball offensiv noch nicht ein Mal berührt.
- Doch trotz der sechs Touchdown-Pässe von Mahomes und der erneuten Offensiv-Explosion stand am Ende nur ein knapper 5-Punkte-Sieg, in einer Partie, die bis zum Ende eng war. Der Grund dafür? Auch dieses Mal offenbarte die Chiefs-Defense ihre massiven Löcher. Ben Roethlisberger (39/60, 452 YDS, 3 TD) führte Pittsburgh im zweiten Viertel schnell mit mehreren langen Drives zurück, Smith-Schuster, Jesse James und Rookie James Washington fingen Touchdown-Pässe und so ging es mit 21:21 in die Halbzeitpause.
- Das Problem aus Steelers-Sicht: Die Offense konnte diese Schlagzahl nicht aufrechterhalten, Mahomes und die Chiefs-Offense aber sehr wohl. Kansas City attackierte immer wieder die Seam-Routes zwischen den Steelers-Zonen und mit einem Big-Play-Touchdown zu Hill machte Mahomes schließlich den Deckel drauf. Die Chiefs-Defense wird ein konstantes Problem sein, diese Offense aber ist in der Lage, jede Woche 30+ Punkte aufs Scoreboard zu bekommen.
- Das Run Game der Steelers über James Conner (8 ATT, 17 YDS) indes funktionierte diese Woche überhaupt nicht. Nach einem in der Summe frustrierenden Saisonstart in Pittsburgh bleibt abzuwarten, wie sich die Situation um Le'Veon Bell weiter entwickelt.
Tampa Bay Buccaneers (2-0) - Philadelphia Eagles (1-1)
Ergebnis: 27:21 (7:0, 13:7, 7:7, 0:7) BOXSCORE
- Es ist unglaublich - Fitzmagic in Tampa Bay geht weiter! Die Bucs schlagen Titelverteidiger Philadelphia, und erneut waren es die Big Plays von Ryan Fitzpatrick (27/33, 402 YDS, 4 TD, INT), die den Weg dafür ebneten: Das erste Play from Scrimmage war ein 75-Yard-Touchdown via Play Action zu DeSean Jackson, es war das längste erste Play from Scrimmage für die Bucs in einem Spiel aller Zeiten.
- Die Eagles - abermals ohne Carson Wentz - auf der anderen Seite hatten früh Verletzungsprobleme, Left Tackle Jason Peters, Wide Receiver Mike Wallace und Running Back Jay Ajayi mussten früh raus. Dennoch konnte Philadelphia mit einem Clement-TD-Run antworten; Fitzpatrick allerdings war direkt zur Stelle. Beim ersten Offense-Play nach dem Eagles-Touchdown fand Fitz O.J. Howard zum 75-Yard-Touchdown. Es war der drittlängste Touchdown eines Buccaneers-Tight-Ends aller Zeiten.
- Godwin und nach der Halbzeitpause Mike Evans legten nochmals nach, während Nick Foles (35/48, 334 YDS, TD) einen Up-and-Down-Auftritt hatte, dabei aber auch selbst viel zu viel werfen musste. Ajayi kam zurück und brachte Philly nochmals ran, der mit Abstand beste Pass von Foles - ein spektakulärer Touchdown-Pass auf Nelson Agholor - sorgte letztlich nochmals für Spannung. Tampa bekam das Ergebnis aber über die Zeit.
- Die Berichte häufen sich, wonach Carson Wentz in Week 3 wieder zur Verfügung stehen könnte - für Philadelphia wäre es eine sehr wichtige Wachablösung. Auf der anderen Seite erhält Fitzpatrick noch ein Spiel, gegen eine mehr als wacklige Steelers-Defense. Danach kehrt Jameis Winston nach seiner Sperre zurück, sollte Fitzpatrick nochmals ein derartiges Spiel auflegen, dürfte das zumindest interessant werden.
New York Jets (1-1) - Miami Dolphins (2-0)
Ergebnis: 12:20 (0:7, 0:13, 6:0, 6:0) BOXSCORE
- Der New-York-Jets-Hype ist vorerst auf Eis gelegt - zu zahnlos war der Auftritt beim Home-Opener gegen Division-Rivale Miami auf beiden Seiten des Balls. Wie schon gegen Detroit warf Sam Darnold (25/41, 334 YDS, TD, 2 INT) eine frühe Interception und ebnete so den Weg für einen frühen Dolphins-Touchdown.
- Und es blieb ein Thema. Die Jets leisteten sich zu viele einfache und auch einige schwerwiegende Fehler - etwa der Fumble von Robby Anderson - während Miamis Offense deutlich effizienter agierte. Ryan Tannehill (17/23, 168 YDS, 2 TD) spielte wieder sicher, auch weil sich seine Line nach einem wackligen Start mit zwei frühen Sacks steigerte. Hier machte sich wieder der fehlende Edge-Rush der Jets bemerkbar.
- So zog Miami, obwohl die Dolphins-Receiver ihrerseits immer wieder Probleme mit der Press-Coverage der Jets hatten. Darnold überwarf dann den komplett offenen Enunwa in der Endzone und als New York in der zweiten Hälfte noch einen Turnover via Sack-Fumble einen Turnover erzwang, ließ Darnold direkt seinen zweiten Pick folgen.
- Miami indes wird Wege finden müssen, ohne den verletzten Josh Sitton ein konstantes Run Game aufzuziehen - zwei lange Runs von Kenyan Drake (11 ATT, 53 YDS, TD) und Tannehill (8 ATT, 44 YDS) schönen die Statistik letztlich. Ein vernünftiges Run Game aber hatte Miami über weite Strecken nicht.
Tennessee Titans (1-1) - Houston Texans (0-2)
Ergebnis: 20:17 (14:0, 0:7, 0:3, 6:7) BOXSCORE
- Die Titans mussten ohne seinen angeschlagenen Quarterback Marcus Mariota ran, beide Starting-Offensive-Tackle fielen verletzt aus - und man kann nicht sagen, dass die Titans nicht bereit waren, alles zu versuchen, um irgendwie mit Blaine Gabbert (13/20, 117 YDS, TD) zu gewinnen.
- Tennessee eröffnete die Partie mit einem Fake Punt Touchdown, bei dem Byard den Ball zu Cruikshank warf und der zwei Texans-Verteidiger stehen ließ. Anschließend nutzten die Titans die Wildcat intensiv, mit Derrick Henry (18 ATT, 56 YDS; 1/1, 8 YDS) als "Quarterback". Generell war die Offense sehr flexibel, mit RPOs, Screens, schnellen Pässen und dergleichen - so kam auch der zweite Touchdown via Taywan Taylor zustande.
- Und die Texans? Der Pass-Rush, dem Jadeveon Clowney kurzfristig angeschlagen fehlte, konnte das Spiel gegen Tennessees Backup nicht so dominieren, wie im Vorfeld erhofft und die Offense hatte, wie schon in Week 1, jede Menge Sand im Getriebe.
- Deshaun Watson (22/32, 310 YDS, 2 TD, INT) warf erneut riskante Pässe, einer in Double-Coverage zu DeAndre Hopkins wurde in der Endzone abgefangen. Abermals stand Watson extrem häufig unter Druck, die Line kann ihn schlicht nicht beschützen. Und dennoch kam Houston zurück, vor allem Will Fuller (8 REC, 113 YDS, TD) hatte einen sehr guten Tag. Doch nach dem Texans-Ausgleich führten Dion Lewis und Henry einen tollen, langen Titans-Drive, den Tennessee eine Minute vor dem Ende mit dem Game-Winning-Field-Goal abschloss.
Washington Redskins (1-1) - Indianapolis Colts (1-1)
Ergebnis: 9:21 (0:7, 3:7, 3:0, 3:7) BOXSCORE
- Die positiven Tendenzen der Colts in Week 1 setzen sich fort - und wie: Gegen eine starke Redskins-Front navigierte Andrew Luck (21/31, 179 YDS, 2 TD, 2 INT) erneut mit No-Huddle, schnellen Pässen und Screens sehr erfolgreich und Eric Ebron fing in seinem zweiten Spiel für die Colts seinen zweiten Touchdown.
- Die Redskins-Offense auf der anderen Seite konnte nicht an den starken Rushing-Auftritt in Week 1 anknüpfen. Adrian Peterson (11 ATT, 20 YDS) hatte in der ersten Hälfte drei Runs für ein Yard, auch zwei Interceptions von D.J. Swearinger gegen Luck halfen Washington letztlich nichts.
- Vielmehr kamen Alex Smith (33/46, 292 YDS) und Co. gegen eine durchaus schlagbare Colts-Secondary zu keinem Touchdown, Indianapolis dagegen zeigte auch beim Touchdown von T.Y. Hilton tolle Play-Designs in der Red Zone. Die Colts mit ihrer neuen kreativen Kurzpass-Offense sollten noch anderen Defenses bereiten können - der Auftritt der Defense um den erneut starken Hunt war hier aber eher das Ausrufezeichen.