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24. September 201810:12
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Week 3, und die Patrick-Mahomes-Show geht weiter: Die Chiefs schlagen auch San Francisco, die Story des Spiels aber ist die mutmaßlich schwere Verletzung von Jimmy Garoppolo. Earl Thomas macht ausgerechnet gegen die Cowboys ein Monsterspiel und die Rams gewinnen das Derby von L.A. Derweil blamieren sich die Vikings gegen Buffalo bis auf die Knochen, die Saints gewinnen einen irren Shootout in Atlanta - und die Dolphins stehen bei 3-0!
Seattle Seahawks (1-2) - Dallas Cowboys (1-2)
Ergebnis: 24:13 (0:0, 17:3, 0:3, 7:7) BOXSCORE
- Wer sonst als Earl Thomas hätte das Spiel mit dem ersten Big Play beginnen können? Der Safety, der immer wieder mit einem Wechsel zu ausgerechnet den Cowboys kokettiert hat, fing einen fallen gelassenen Ball knapp über der Grasnarbe und gab mit der Interception den Ton für den ersten Seahawks-Sieg des Jahres an. Denn die Offense der Seahawks sah erstmals in dieser Saison wirklich ordentlich aus.
- Und das lag an mehreren Faktoren. Die Offensive Line hielt gegen den Cowboys-Pass-Rush und die Blitz-Pakete stand und konnte starken Druck gegen Russell Wilson (16/26, 192 YDS, 2TD) verhindern. Der konnte so Downfield attackieren und massive Lücken in der Secondary von Dallas aufdecken. Und dann machten auch die Receiver ihren Job und das obwohl Doug Baldwin nicht mit von der Partie war.
- Dallas seinerseits hinterließ einmal mehr offensiv überhaupt keinen guten Eindruck. Das Passing Game fand über weite Strecken nicht statt. Gerade einmal vier First Downs im ersten Durchgang sprechen hier eine eindeutige Sprache. Dementsprechend gab es auch bei Third Down riesige Probleme.
- Dak Prescott (19/34, 168 YDS, TD, 2 INT) hatte zur Halbzeit 40 Passing Yards und konnte erst im zweiten Durchgang bei Prevent-Defense Rhythmus aufbauen. Doch war dies keineswegs genug. Die Cowboys müssen zwingend an ihrem Passing Game arbeiten. Die Krönung war dann die zweite Interception von und für wen sonst als Earl Thomas.
Los Angeles Rams (3-0) - Los Angeles Chargers (1-2)
Ergebnis: 35:23 (14:6, 7:7, 14:7, 0:3) BOXSCORE
- Die Offense der Rams ist weiterhin on Fire, solange sie sich den selbst kein Bein stellt! Im Derby von L.A. sammelte man schon in der ersten Halbzeit über 300 Yards an Offense. Jared Goff (29/36, 354 YDS, 3TD, INT) machte dabei erstmals einen enorm hohen Gebrauch von Neuzugang Brandin Cooks. Der Wideout fing alle 7 der Pässe, die in der ersten Halbzeit in seine Richtung geflogen sind. Und auch auf dem Boden ließ man den Chargers wenig Möglichkeiten zu Stops. Nach dem großen Workload gegen die Cardinals wurde Malcolm Brown auch gegen die Chargers mit viel Spielzeit belohnt. Und das Vertrauen zahlte der Backup zurück. Doch gleichzeitig leistete man sich auch Turnover und hielt die Chargers durch ein verpasstes Field Goal in der Partie.
- Die Gäste machten ihrerseits offensiv eigentlich vieles richtig um im Spiel zu bleiben. Das Passing- und das Rushing-Game fanden Ertrag. Philip Rivers (18/30, 226 YDS, 2TD) fand Antworten immer wieder im Downfield und hier brachte die Connection mit Mike Williams (4 REC, 81 YDS, 2TD) Punkte aufs Board. Doch waren es wieder kostbare Fehler, die den Chargers nahezu alle Siegchancen gegen einen derartigen Gegner zu Nichte machten. Ein geblockter Punt in der Endzone führte zu einem Touchdown der Rams. Dann fumblte Keenan Allen und die Antwort waren wieder Punkte für die Rams.
- Und auch im zweiten Durchgang bewegten sich beide Offenses gut über das Feld. Als Goff den starken Robert Woods für dessen zweiten Touchdown fand, schien das Spiel aber außer Reichweite. Doch wieder hatten die Chargers Chancen zurückzukommen, nur um diese durch Eigenverschulden durch Playcalling und Turnover herzuschenken. Einmal in der Red Zone angekommen wollte man direkt den Touchdown forcieren und das mit jedem Play. Als man dann auch kurze Pässe spielte, fumbelte Austin Ekeler und beendete das Spiel.
- Während der Partie verletzten sich die Standout Corner Marcus Peters und Aqib Talib. Gerade im Falle von Peters, der beim Verlassen des Feldes seinen rechten Fuß nicht belasten könnte, scheint ein längerfristiger Ausfall nicht unwahrscheinlich.
Arizona Cardinals (0-3) - Chicago Bears (2-1)
Ergebnis: 14:16 (14:0, 0:3, 0:10, 0:3) BOXSCORE
- Die Cardinals starteten die Partie wie ein anderes Team, als das man in den ersten zwei Wochen zu sehen bekommen hat. Sam Bradford (13/19, 157 YDS, 2TD, 2INT, FUM) warf bei seinen ersten fünf Passversuchen für vier Completions, 92 Yards und zwei Touchdowns. Doch das war es dann auch schon wieder. Denn dann veränderte sich die Partie zu einer schwer ansehbaren. Vor allem stagnierte die Cardinals-Offense wieder und Bradford warf im zweiten Viertel für nur 3 Yards.
- Die Bears haben gleich die gesamte erste Halbzeit verschlafen. Eine blutleere Vorstellung zeigte sich gerade in der Ausführung der offensiven Plays. Mitch Trubisky (24/35, 220 YDS, INT) hat wieder einmal mehrere schwer zu erklärende Fehler begangen und kam sogar mehrmals mit einem blauen Auge davon, als er intercepted hätte werden müssen. Lediglich auf den Bears-Pass-Rush war wieder einmal Verlass.
- Erst im zweiten Durchgang fanden die Bears in der Offensive Lösungen. Gleich acht verschiedene Spieler erhielten Receptions und überflüssige Strafen gegen Arizona verhalfen den Gästen dazu, das Spiel zu drehen. Als Bradford nach zwei Picks auch noch fumblte, kam es dann zum lange erwarteten Debüt von Josh Rosen.
- Der Rookie allerdings musste mit zwei Punkten Rückstand und Zeitdruck direkt abliefern. Und viel schlechter hätte es dann nicht laufen können. Beim ersten Drive warf Rosen eine Interception. Der zweite hätte durch einen Pick Six beendet werden können, wäre das Play nicht durch einen Offside-Call aufgehoben worden. Schließlich wurde Rosen (4/7, 36 YDS, INT) beim Hail-Mary-Versuch gesackt. Mit Sicherheit kein idealer Einstand.
Kansas City Chiefs (3-0) - San Francisco 49ers (1-2)
Ergebnis: 38:27 (14:0, 21:10, 0:14, 3:3) BOXSCORE
- Die Story dieser Partie ist die Verletzung von Jimmy Garoppolo. Bei einem Scramble spät im Spiel wurde Garoppolo kurz vor der Seitenlinie noch hart getroffen, sein Bein war dabei abgeknickt. Er wurde anschließend prompt an der Seitenlinie untersucht und wenig später in die Kabine gefahren. Sollte die Knieverletzung schwerwiegend sein, würde (vorerst) C.J. Beathard übernehmen.
- Rein sportlich betrachtet? Diese Chiefs-Offense ist der unterhaltsamste, explosivste, spektakulärste und schlicht und ergreifend beste Part in der NFL aktuell! Das setzte sich auch gegen San Francisco fort: Die ersten fünf Possessions endeten alle (!) in Touchdowns, drei davon durch Pässe von Patrick Mahomes (24/38, 3 TD). Die durch Verletzungen stark gebeutelte Niners-Secondary hatte oftmals keine Chance, Chiefs-Receiver waren immer wieder komplett offen.
- Mahomes verteilte dabei den Ball wieder glänzend, hatte mehrere spektakuläre Plays in der Pocket, vor allem der Touchdown-Pass zu Conley war unfassbar: Mahomes wich mehreren Pass-Rushern aus und fiel so immer tiefer zurück, behielt die Augen aber Downfield und feuerte dann einen Strahl in die Endzone. Noch in der ersten Hälfte schraubte er seine TD-Pass-Ausbeute für diese Saison auf 13 hoch, ein neuer All-Time-NFL-Rekord über die ersten drei Spiele. Bisher gehörte diese Bestmarke Peyton Manning aus seiner Rekord-Saison in Denver (2013, 12 TDs in den ersten drei Spielen).
- Mit dieser Feuerkraft konnte San Francisco zumindest in der ersten Hälfte nicht ansatzweise mithalten - was zumindest in Teilen besorgniserregend war. Gegen eine eigentlich durchaus wacklige Chiefs-Defense hatte Garoppolo (20/30, 251 YDS, 2 TD) anfangs wieder einen durchwachsenen Auftritt - doch die Niners fanden in der Halbzeitpause die richtigen Adjustments.
- Während die Chiefs-Offense in der zweiten Hälfte über weite Strecken abtauchte, wachte San Franciscos Offense auf: Marquise Goodwin, der genau wie Linebacker Reuben Foster sein Comeback gab, war einmal komplett offen zum Touchdown, einen weiteren Drive beendete Alfred Morris aus kurzer Distanz - und aus 7:35 war plötzlich 24:35 geworden! Garoppolo spielte glänzend in der zweiten Hälfte, bis die Verletzung alle Niners-Hoffnungen beendete. Möglicherweise auch für den Rest der Saison.
Jacksonville Jaguars (2-1) - Tennessee Titans (2-1)
Ergebnis: 6:9 (0:3, 3:0, 0:3, 3:3) BOXSCORE
- Es war kein Offensiv-Feuerwerk in Jacksonville - das hatte im Vorfeld auch kaum jemand erwartet. Dass es so eine Offensiv-Wüste werden würde, aber wohl auch nicht: Die Titans gewannen die Partie am Ende mit 108 (!) Passing-Yards, und die kamen auf kuriose Art und Weise zustande.
- Tennessee nämlich begann die Partie wieder mit Blaine Gabbert (1/3, 8 YDS), weil Marcus Mariota noch immer kein komplettes Gefühl und nicht die volle Kraft in der Hand hat. Doch als Gabbert früh mit einer Gehirnerschütterung raus musste, schickten die Titans dann doch Mariota (12/18, 100 YDS) raus - und waren auch weiter offensiv massiv limitiert. Tennessee nutzte wieder die Wildcat, kam aber zumindest einige Male in Field-Goal-Distanz - und das sollte reichen.
- Denn: Jacksonvilles Offense war ein Totalausfall. Blake Bortles (21/34, 155 YDS) und das Passspiel waren im Vergleich zum Patriots-Sieg in der Vorwoche nicht wiederzuerkennen, auch das Run Game klappte überhaupt nicht. So tauchten die Jags kaum einmal in die Red Zone auf und müssen am Ende die erste Saisonniederlage schlucken.
Minnesota Vikings (1-1-1) - Buffalos Bills (1-2)
Ergebnis: 6:27 (0:17, 0:10, 0:0, 6:0) BOXSCORE
- Es ist der Schocker der Woche, der Schocker der ganzen bisherigen Saison: Die Vikings verlieren nicht nur zuhause gegen Buffalo, sie werden gedemütigt: Die Bills-Defense dominierte Minnesotas Offensive Line und schlug Kirk Cousins (40/55, 296 YDS, TD, INT) früh im Spiel zwei Mal den Ball aus der Hand, während Josh Allen (15/22, 196 YDS, TD) immer wieder Lücken in der Vikings-Defense fand - teilweise per Run, aber auch bei einigen Big Plays im Passspiel gab es offensichtliche Abstimmungsfehler bei den Vikes.
- Rund 70 Prozent von Allens Passing-Yards kamen nach dem Catch zustande, der Höchstwert letztes Jahr lag bei knapp 56 Prozent. Das nahm irgendwann aus Minnesotas Sicht hochpeinliche Züge an. Individuelle Aussetzer und Personal Fouls zeugten von der Frustration, während Minnesota Mitte des dritten Viertels die Mittellinie noch nicht überquert hatte.
- Nach dem dritten Turnover der Vikings-Offense spät im dritten Viertel hatte Minnesota drei First Downs - und drei eigene Turnover. Die Vikings hatten ohne Dalvin Cook zu keinem Zeitpunkt ein Run Game und verloren Snap auf Snap an der Line of Scrimmage.
- Dabei war das ohnehin auf dem Papier bereits vermeintlich einseitiges Matchup kurz vor Kick-Off noch einseitiger geworden, als bekannt wurde, dass LeSean McCoy aufseiten der Bills nicht würde mitwirken können. Allein - es machte keinen Unterschied. Viel zu fahrig war Minnesotas Auftritt, in jeder Hinsicht.
- Einerseits wurde Josh Allen der erste Quarterback in der Bills-Geschichte mit einem Rushing- und einem Passing-Touchdown beim Auswärts-Start-Debüt und Buffalo glänzte früh mit guten Play-Designs und Aggressivität im Play-Calling., andererseits aber wirkte Minnesota schlicht komplett ohne jeden Rhythmus - was angesichts des Gegners auch ein mentales Problem gewesen sein muss. Der späte Touchdown war lediglich noch Ergebniskosmetik und verhinderte zumindest den ersten Vikings-Shutout seit November 2007.
Baltimore Ravens (2-1) - Denver Broncos (2-1)
Ergebnis: 27:14 (10:14, 10:0, 7:0, 0:0) BOXSCORE
- Die Partie hätte für Denver eigentlich gar nicht besser beginnen können: Nach einem 3-and-Out zum Start in die Partie blockte das Special Team der Broncos den Punt kurz vor Baltimores Endzone, und mit dem ersten Play danach fand Royce Freeman aus sechs Yards die Endzone.
- Allerdings konnte Denvers Defense die Ravens-Offense nicht wie erhofft im Zaum halten. Baltimore antwortete mit einem schnellen Touchdown-Drive über Alex Collins (18 ATT, 68 YDS, TD), und nach Emmanuel Sanders' 35-Yard-TD-Run - hinter dem Block von Rookie-Receiver Courtland Sutton - kam nicht mehr viel von der Broncos-Offense.
- Case Keenum (22/34, 192 YDS, INT, FUM) konnte das Passspiel gegen eine im Vergleich zur Vorwoche verbesserten Ravens-Secondary nie ins Rollen bringen, während Joe Flacco (25/40, 277 YDS, TD) deutlich mehr explosive Plays lieferte. Keenums Pick in der Red Zone spät im Spiel beendete alle Hoffnungen von einer Aufholjagd.
Houston Texans (0-3) - New York Giants (1-2)
Ergebnis: 22:27 (3:7, 3:13, 3:0, 13:7) BOXSCORE
- Die erste überraschende Nachricht aufseiten der Giants gab es bereits vor Spielbeginn: Coach Pat Shurmur entschied sich, den abermals äußerst wacklig in die Saison gestarteten Right Tackle Ereck Flowers aus der Startformation zu nehmen und durch Chad Wheeler zu ersetzen. Das machte nur einen bedingten Unterschied, denn J.J. Watt hatte ein tolles Spiel: drei Sacks, ein Tackle For Loss - Watt meldete sich endlich eindrucksvoll zurück.
- Allerdings half das nur bedingt, denn Houstons Defense war insgesamt wieder zu löchrig. Saquon Barkley hatte einen tollen 15-Yard-Touchdown, als er zunächst geduldig wartete und dann durch die Lücke explodierte, und auch Eli Manning (25/29, 297 YDS, 2 TD) fand immer wieder Lücken und bediente Rhett Ellison - Evan Engram musste früh mit einer Knieverletzung raus - sowie Sterling Shepard in der Endzone. Manning spielte eine äußerst effiziente Partie.
- Und auch bei Houstons Offense indes gab es die altbekannten Muster. Deshaun Watson (24/40, 385 YDS, 2 TD, INT) hatte wieder einige sehenswerte Pässe, warf aber auch erneut eine hässliche Endzonen-Interception. Offensive Lineman Julie'n Davenport indes hatte mit vier Strafen einen grausamen Tag und die Texans-Offense fand gegen eine schlagbare Giants-Defense nie einen Rhythmus, auch aufgrund eigener Fehler wie Strafen sowie einem Fumble von Lamar Miller.
- Die Texans haben jetzt saisonübergreifend neun Spiele in Folge verloren, die längste aktive Serie in der NFL. Trotz seiner Vertragsverlängerung dürfte indes der Stuhl von Houstons Head Coach Bill O'Brien nach einem völlig verkorksten Saisonstart langsam wärmer werden.
Atlanta Falcons (1-2) - New Orleans Saints (2-1)
Ergebnis: 37:43 OT (7:7, 7:9, 7:7, 16:14, 0:6) BOXSCORE
- Was für ein irrer Shootout in Atlanta! Falcons-Quarterback Matt Ryan (26/35, 374 YDS, 5 TD) spielte eine phänomenale Partie - im ständigen Hin und Her gegen Division-Rivale New Orleans und Drew Brees (39/49, 396 YDS, 3 TD) reichte das aber trotzdem nicht. Das lag auch daran, dass Atlantas Run Game ohne den verletzten Devonta Freeman nie ins Rollen kam - vor allem aber war es Atlantas Defense, die schlicht keine Antworten fand.
- Insbesondere Alvin Kamara (16 ATT, 66 YDS; 15 REC, 124 YDS) war im Passspiel ohne Linebacker Deion Jones nicht zu stoppen, auch Michael Thomas (10 REC, 129 YDS) lieferte abermals ein Monster-Spiel ab. Und dennoch mussten die Saints immer wieder einen Rückstand aufholen - denn es war zunächst die Calvin-Ridley-Show. Atlantas Rookie-Receiver und Erstrunden-Pick im diesjährigen Draft hatte gegen die Saints ein Monster-Spiel: Er fing Touchdowns über 75, 18 und 9 Yards, am Ende stand er bei 146 Yards und zog zusätzlich noch eine tiefe Pass-Interference-Strafe.
- Auch präsentierte sich Atlanta abermals deutlich verbessert in der Red Zone, während bei den Saints Cam Meredith seinen ersten Touchdown-Pass für die Saints fing, nachdem die Gäste einen Punt kurz vor der Endzone geblockt hatten.
- So ging es dann konstant hin und her, die Falcons gingen kurz vor Schluss durch einen 5-Yard-Touchdown zu Sanu in Führung - nachdem New Orleans beim Field Goal Atlanta via Strafe noch eine Chance gegeben hatte. Doch das Spiel war damit noch nicht vorbei: Die Saints kamen, eineinhalb Minuten vor dem Ende an die 7-Yard-Line - wo Drew Brees Richtung Endzone scrambelte und via Spin Move (!) zwei Falcons-Verteidiger aussteigen ließ. Ausgleich.
- Die Overtime schließlich war eine einseitige Angelegenheit. New Orleans erhielt den Ball als erstes und legte einen Drive über 7:05 Minuten und 15 Plays hin, der bis an die 1-Yard-Line führte und wo Brees über die Goal Line sprang. Game Over.
Philadelphia Eagles (2-1) - Indianapolis Colts (1-2)
Ergebnis: 20:16 (7:7, 3:0, 3:6, 7:3) BOXSCORE
- Es war bei Weitem nicht immer schön, aber zumindest das Ergebnis passte am Ende beim Comeback von Carson Wentz; und Eagles-Fans können die Erkenntnis mitnehmen, dass sich Wentz (25/37, 255 YDS, TD, INT) in seinem ersten Spiel nach dem Kreuzbandriss nicht zurückhielt. Mehrfach spielte er aggressiv, scrambelte auch mutig und scheute vor Kontakt nicht zurück.
- Dabei war der Ansatz der Eagles wenig überraschend. Ohne die verletzten Sproles und Ajayi wählte Philly früh mehrere Empty Formations und Wentz nutzte seine Tight Ends immer wieder - so kam Dallas Goedert früh zum ersten Touchdown der Partie. Gleichzeitig warf Wentz allerdings auch eine Interception über die Mitte, als er den Linebacker in Coverage eigentlich die ganze Zeit las und dann den Ball doch in seine Reichweite warf. Colts-Shootingstar Hunt erzwang zudem einen Wentz-Fumble.
- So zog Philly zu keinem Zeitpunkt davon und erlaubt es Andrew Luck (25/40, 164 YDS, TD, INT), die Colts zurück zu führen. Luck fand Grant zum kurzen Touchdown-Pass und im Schlussviertel ging Indy schließlich gar in Führung!
- Doch der eindrucksvollste Drive der Partie gehörte anschließend den Eagles: Über 17 Plays und 11:18 Minuten marschierte der Titelverteidiger 75 Yards das Feld runter, Smallwood schloss den Drive aus vier Yards ab - das aber war nur möglich, weil die Colts Philly durch eine Holding-Strafe bei einer 4th-Down-Incompletion neues Leben geschenkt hatten. Indy kam im Gegenzug zwar nochmals bis in die Red Zone, bei einem kurzen Fourth Down beendete Barnett die Partie aber mit einem Sack.
Washington Redskins (2-1) - Green Bay Packers (1-1-1)
Ergebnis: 31:17 (14:0, 14:10, 0:7, 3:0) BOXSCORE
- Das Spiel fing komplett einseitig an - zugunsten der Hausherren. Ein 46-Yard-Touchdown zu Paul Richardson zeigte prompt, dass Alex Smith (12/20, 220 YDS, 2 TD, INT) den Deep Ball noch immer beherrscht, die Defense erzwang mehrere schnelle Punts und das Run Game über Adrian Peterson (19 ATT, 120 YDS, 2 TD) funktionierte. Peterson trug Washington dann auch Richtung Red Zone, wo Jamison Crowder abermals erhöhte - und Washington führte plötzlich mit 20:3.
- Anschließend schien sich Green Bay zurück zu arbeiten. Ein 64-Yard-Touchdown-Pass von Aaron Rodgers (27/44, 265 YDS, 2 TD) auf Jamison Crowder, ein Touchdown-Pass zu Davante Adams - die Packers bleiben stets im Spiel. Doch fand die Defense keine Antwort auf Peterson, Clay Matthews kassierte erneut eine äußerst zweifelhafte Roughing-the-Passer-Strafe und Green Bay kam so nicht mehr zurück in die Partie.
- Zusätzlich bitter aus Sicht der Packers: Defensive Tackle und Free-Agency-Neuzugang Mo Wilkerson musste mit einer mutmaßlich schweren Knöchelverletzung raus, ihm droht eine längere Ausfallzeit.
Miami Dolphins (3-0) - Oakland Raiders (0-3)
Ergebnis: 28:20 (0:7, 7:3, 7:7, 14:3) BOXSCORE
- Der Start in die Partie kam für die meisten unerwartet - offenbar auch für die Dolphins-Defense. Derek Carr (27/39, 345 YDS, TD, 2 INT) zerlegte Miamis Secondary, die ohne Reshad Jones auskommen musste, mit Jordy Nelson: Nelson eröffnete das Spiel mit einem 61 Yard Catch-and-Run, sein längster Catch seit 2014, und fing wenig später den Touchdown-Pass aus zwölf Yards. Mehrfach attackierten die Raiders McCain in Miamis Secondary, und die Dolphins fanden anfangs keine Antworten.
- Das galt auch für die Offense, die Dolphins-Fans zu Beginn früh an die vergangene Saison erinnert haben dürfte. Viele Screens und Checkdowns und es dauerte auch nicht lange, ehe die ersten Buh-Rufe zu hören waren. Aber es wurde besser: Die Defense stoppte Oakland bei 4th-and-Goal an der eigenen 1-Yard-Line, und die Offense fand ihren Kreativitäts-Schalter.
- Das galt vor allem für die Play-Designs, die Coach Adam Gase offenbar bewusst für Jakeem Grant eingebaut hatte. Grant (2 REC, 70 YDS, 2 TD) trug zunächst einen End-Around-Pass in die Endzone, dann griff Gase mit einem TD-Pass von Receiver Albert Wilson zu Grant noch tiefer in die Trickkiste. Auch Ryan Tannehill (17/23, 289 YDS, 3 TD) stabilisierte sich, unter anderem mit einem tollen Big-Play-Touchdown zu Kenny Stills.
- Und die Raiders? Schon wieder konnte Oakland eine Führung nicht verteidigen, auch weil erneut die Defense in der zweiten Hälfte einbrach. Derek Carr (27/39, 345, TD, 2 INT) und die Offense kamen aber nochmals in Scoring-Distanz, wo Carr gegen Pressure eine Interception zu Xavien Howard warf. Direkt danach nutzte Wilson einen Coverage-Breakdown in der Raiders Secondary zum 74-Yard-Touchdown, der die Partie beendete.
Carolina Panthers (2-1) - Cincinnati Bengals (2-1)
Ergebnis: 31:21 (7:7, 14:7, 7:7, 3:0) BOXSCORE
- Es war ein packendes Duell zwischen zwei sehr guten Teams, in dem das vermeintlich größte Mismatch - Cincinnatis Front gegen die stark angeschlagene Panthers-O-Line - am Ende mitnichten das erwartete Problem für die Panthers war. Phasenweise könnte man das Gegenteil argumentieren.
- Die Bengals kamen am Ende nur zu einem einzigen Sack, während Carolinas Christian McCaffrey (28 ATT, 184 YDS; 2 REC, 10 YDS) seinen besten NFL-Tag als Runner hatte. Mehrfach fand er dabei riesige Löcher, in einer Partie, in der das Passspiel über Cam Newton (15/24, 150 YDS, 2 TD) in puncto Explosivität kaum punkten konnte, war McCaffrey der Motor der Panthers-Offense - wenngleich die Rushing-Touchdowns auf Newtons Konto gingen (10 ATT, 36 YDS, 2 TD).
- Und die Bengals? Ohne den verletzten Joe Mixon zeigte Gio Bernard (12 ATT, 61 YDS, TD; 5 REC, 25 YDS) von Anfang an mehrere harte Inside-Runs und fand aus Short-Yardage auch die Endzone. Andy Dalton (29/46, 352 YDS, 2 TD, 4 INT) hatte indes einen grausamen Turnover-Tag und dabei auch einige Male Pech, zudem musste er über weite Strecken des Spiels ohne A.J. Green (Leiste) auskommen. Tyler Boyd (6 REC, 132 YDS, TD), den Dalton mit einem spektakulären Touchdown-Pass bediente, hatte in seiner Abwesenheit ein tolles Spiel.
- Unter dem Strich aber war Carolinas Offense schlicht weniger fehleranfällig und konnte die Partie über das Run Game dominieren, während die Turnover ein zu großes Handicap für die Bengals waren.
Detroit Lions (1-2) - New England Patriots (1-2)
Ergebnis: 26:10 (3:0, 10:3, 7:7, 6:0) BOXSCORE
Recap: Hier geht's zum Spielbericht.
Cleveland Browns (1-1-1) - New York Jets (1-2)
Ergebnis: 21:17 (0-0, 3:14, 11:0, 7:3) BOXSCORE
Recap: Hier geht's zum Spielbericht.
Tampa Bay Buccaneers (2-0) - Pittsburgh Steelers (0-1-1) (Di., 2.15 Uhr live auf DAZN)
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