Die New York Giants (2-7) können doch noch gewinnen! Zum Week-10-Abschluss schlagen die G-Men die San Francisco 49ers (2-8) mit einem packenden Finish - und können in einem wilden Schlussviertel beim Comeback-Sieg auf Eli Manning zählen. Die angeschlagenen Niners verkaufen sich einmal mehr teuer, machen am Ende aber zu viele Fehler.
Recap: San Francisco 49ers (2-8) - New York Giants (2-7)
Ergebnis: 23:27 (3:7, 10:3, 7:10, 3:7) BOXSCORE
Mit 2:46 Minuten auf der Uhr waren die 49ers durch ein Field Goal in Führung gegangen; es folgte einer der wilderen Game-Winning-Drives der letzten Wochen. Die Giants marschierten zwar über neun (reguläre) Plays das Feld runter und Manning (19/31, 188 YDS, 3 TD) gelang zunächst ein 31-Yarder zum komplett offenen Evan Engram, sowie später zwei Big Plays zu Barkley für 23 Yards und zu Shepard schließlich zum Game-Winning-Touchdown - doch der Weg dahin war alles andere als sauber.
Insgesamt vier Strafen sammelten beide Teams innerhalb von fünf Snaps auf einem schlechten, rutschigen Platz an, zwei für jedes Team, ehe Manning drei Completions aneinander reihte und die Giants die Führung übernahmen. Es war Mannings 36. Game-Winning-Drive; seit 2004 haben nur Ben Roethlisberger und Drew Brees mehr (je 40).
Doch zunächst war damit war die packende Schlussphase noch nicht vorbei: Nick Mullens (27/39, 250 YDS, TD, 2 INT), der erneut statt C.J. Beathard beginnen durfte, führte die Niners mit einem schnellen Drive und einigen sehr guten Pässen bis an die 21-Yard-Line der Giants - mit noch einer Sekunde auf der Uhr.
Doch sein letzter Pass segelte gegen den Giants-Blitz über alle Spieler hinweg und selbst eine Completion wäre ohnehin durch eine Holding-Strafe wieder vom Board genommen worden. Game Over.
Giants: Odell Beckham mit zwei Touchdowns
Zuvor hatte sich aufseiten der Giants vor allem Odell Beckham (4 REC, 73 YDS, 2 TD) in der Red Zone bemerkbar gemacht. Nach Mullens erster Interception - ein hässlicher Pick über die Mitte bei einem zu späten Passe - fand Manning OBJ aus zehn Yards zum Touchdown und infolge eines 51-Yard-Kick-Off-Returns von Coleman war Beckham aus 20 Yards abermals zur Stelle. Es war das erste Mal seit Week 3 2017, dass Manning und Beckham gemeinsam zwei Touchdowns auflegten.
Die G-Men drehten hier im Vergleich zu so vielen Spielen in dieser Saison den Spieß um: statt selbst das Team zu sein, das sich mit kritischen Fehlern in eine schlechte Ausgangslage bringt, ereilte dieses Schicksal dieses Mal den Gegner. New York legte nur wenige lange Drives hin, nutzte dafür aber mehrfach ein kurzes Feld nach Mullens' Pick, Colemans Return und einer Kick-Catch-Interference-Strafe gegen die 49ers infolge eines Punts zu schnellen Punkten aus.
Lediglich Mullens zweite Interception - ein Pass, der aus Marquise Goodwins Hand abprallte - bestraften die G-Men nicht mit Punkten. Beide Picks gingen auf das Konto von Linebacker B.J. Goodson. New York und Manning profitierten dabei auch von der Tatsache, dass die 49ers im Vergleich zum Sieg über die Raiders in der Vorwoche im Pass-Rush wieder ein sehr inkonstantes Gesicht präsentierten, und auch in der Secondary einmal mehr zu viele Löcher auftraten.
San Francisco 49ers: Matt Breida stark
In der Folge konnte Manning aus der Pocket besser agieren als in den meisten Spielen dieser Saison, wenngleich zahlreiche Probleme noch immer deutlich sichtbar waren. So kamen aufseiten des Routiniers mehrere deutliche Underthrows, während seine Receiver gleichzeitig auch einige Pässe fallen ließen. Bei einer Beinahe-Interception über die Mitte hatte Manning zudem großes Glück.
Die von Verletzungen gebeutelten 49ers auf der anderen Seite verkauften sich unter dem Strich durchaus teuer. Matt Breida (17 ATT, 101 YDS, TD; 3 REC, 31 YDS, TD) hatte eine sehr gute Partie und Mullens zeigte, neben auch mehr Fehlern als bei seinem überraschenden Debüt, erneut gute Ansätze, vor allem die über das Scheme bevorzugten Pässe zu den Tight Ends und den Running Backs klappten wie schon gegen die Raiders sehr gut. Der Youngster hatte dabei auch keine Angst, die Mitte des Feldes zu bedienen und lieferte einige sehr gute Pässe.
Für die 49ers geht es jetzt in die Bye Week, ehe der letzte Abschnitt einer sportlich verlorenen Saison ansteht. Dann muss San Francisco zwei Mal auswärts ran - in Tampa Bay und in Seattle - ehe die Broncos und die Seahawks zu Besuch kommen. Die Giants, für die es der erste Sieg seit Week 3 war und die damit die alleinige Pole Position auf den Nummer-1-Pick den Raiders überlassen, spielen bereits nächste Woche gegen die Bucs, danach geht es nach Philadelphia.