NFL Week 11 Roundup: Saints zerlegen den Champion - Broncos schocken Chargers

SPOX
20. November 201806:55
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Week 11 steht in der NFL ganz unter dem Zeichen des Topspiels zwischen den Los Angeles Rams und den Kansas City Chiefs am Montagabend. Doch schon am Sonntag ging es so richtig zur Sache. So zerlegten die Saints die Eagles, welche kaum noch Chancen auf die Playoffs haben. Die Broncos schockten die Chargers, während die Steelers genauso dramatisch gewannen. Die Falcons und die Panthers verloren, während die Colts ihr Statement für eine Playoff-Teilnahme machten. Dennoch stand die Liga aufgrund einer schweren Verletzung unter Schock.

NFL Week 11 Recap:

Bye Week: Bills, Browns, Dolphins, Patriots, Jets, 49ers.

New Orleans Saints (9-1) - Philadelphia Eagles (4-6)

Ergebnis 48:7 (10:0, 14:7, 14:0, 10:0) BOXSCORE

  • Die Chancen auf eine Playoff-Teilnahme des Super-Bowl-Champions werden verschwindend gering. Mit einer Bilanz von 4-6 stehend hat Philly das schwierigste Restprogramm nach den Bilanzen der kommenden Gegner aller Teams. Und wenn man sich den Auftritt in New Orleans ansieht gibt es auch spielerisch wenig, was Mut macht.
  • Von Anfang an fand Phillys Offense keinen Rhythmus und beendete das erste Viertel zum achten Mal in zehn Spielen mit 0 Punkten. Weder das Pass-, noch das Laufspiel kamen in Gang und wer so einen Tag gegen die Saints erwischt, der kann kein gutes Resultat erzielen. New Orleans' Offense war nämlich wieder einmal erbarmungslos und zeigte, wie Offenses heutzutage aussehen sollten.
  • Die Saints waren komplett unvorhersehbar und brachten alle ihre Waffen zum Einsatz. Da war zum Beispiel Rookie Tre'Quan Smith, der die ersten Halbzeit mit 6 Receptions für 69 Yards beendete. Drew Brees warf einen Touchdown-Pass auf Wideout Austin Carr. First-Year Tight End Dan Arnold beendete die erste Halbzeit mit zwei Catches für 25 Yards und selbst der ungedraftete Receiver Keith Kirkwood beendete die erste Halbzeit mit drei Catches für 33 Yards.
  • Philly hatte absolut keine Antworten auf die geballte Offense-Power des Gegners und zahlreiche Verletzungen in der Secondary taten dann auch noch ihr übriges. Philly ging bereits ohne Jalen Mills und Ronald Darby in die Partie. Sidney Jones, Avonte Maddox und Rasul Douglas gesellten sich dann zum Lazarett dazu.
  • Auf der offensiven Seite hatte Carson Wentz (19/33, 156 YDS, 3 INT) einen der schlechtesten Tage seiner Karriere. Wentz hatte große Probleme mit den defensiven Looks der Saints und dem Druck, den die Defense von Dennis Allen erzeugen konnte. So fand er beispielsweise Lieblings-Target Zach Ertz überhaupt nicht. Der Tight End kam auf lediglich zwei Receptions für 15 Yards. Neuzugang Golden Tate fing 5 seiner 8 Targets und war produktivster Eagle-Receiver mit 48 Yards.
  • Auf der anderen Seite gilt es wieder einmal den Hut für New Orleans, Drew Brees und Sean Payton zu ziehen. Zum sechsten Mal zu in dieser Saison hat man nun schon die 40-Punkte-Marke geknackt. Und damit hat man sechs Spiele vor Saisonende schon den Rekord der Broncos von 2013 eingestellt. Brees (22/30, 363 YDS, 4 TD) hingegen hatte wieder einmal einen großartigen Tag und zerlegte die angeschlagene Secondary hinter einer der besten O-Lines der Liga in ihre Einzelteile. Und wenn man bedenkt, dass ein Wideout wie Smith erst der zehnte gezogene Receiver des Drafts in einer vermeintlich schwachen Wideout-Klasse war, dann muss man konstatieren, dass in dieser Franchise gerade sehr vieles richtig läuft.

Los Angeles Chargers (7-3) - Denver Broncos (4-6)

Ergebnis: 22:23 (6:0, 7:7, 6:7, 3:9) BOXSCORE

  • Die Chargers hatten eine ganze Menge Probleme mit Denvers Defense und zahlreiche Unkonzentriertheiten von Philip Rivers haben schlussendlich die Chance auf eine ausgeglichene Bilanz mit den Chiefs gekostet. Rivers warf zwei schreckliche Picks, wovon der zweite in die Hände von Von Miller absolut indiskutabel war.
  • Miller spielt ohne hin wahnsinnig gerne gegen Rivers (28/43, 401 YDS, 2 TD, 2 INT) und diesmal krönte er sein starkes Spiel mit seinem 100. Karrieresack. 16 davon musste Rivers einstecken und damit gibt es keinen aktiven Spieler, der mehr Sacks gegen einen Quarterback fabriziert hat als der Defensive End der Broncos. Während Miller auf der einen Seite überzeugte, waren die Augen auf der anderen auf die Rückkehr von Joey Bosa gerichtet. Der beendete sein Spiel bei einer stark limitierten Snap-Zahl mit einem Tackle und einem Quarterback-Hit.
  • Wieder einmal überragend funktionierte Denvers Laufspiel und allen voran Philip Lindsay. Lindsay brach zahlreiche Tackles und fand immer wieder große Lücken um für über 100 Scrimmage Yards bei 7,2 Yards pro Laufversuch und zwei Rushing-Touchdowns zu laufen. Der erste davon kam zustande, nachdem die Broncos einen Fake Punt ausspielten und schon damit den Mut und die Einstellung zeigten, die schlussendlich belohnt wurden.
  • Belohnt wurde auch Case Keenum (19/32, 205 YDS), der über das Spiel gesehen stark zurückgehalten wurde, aber bei einem Game Winning Drive tolle Würfe zeigte. Keenum brachte die Pässe hierbei genau in den Lauf von Emmanuel Sanders und Courtland Sutton. Den dramatischen Knock Out besorgte dann Kicker Brandon McManus, der seinen einzigen Field-Goal-Versuch des Tages verwertete. Die Chargers hätten im Hinblick auf die schwierige Aufgabe der Chiefs bei den Rams nach diesem Spieltag mit einer ausgeglichenen Bilanz mit dem Division-Leader dastehen können.

Arizona Cardinals (2-8) - Oakland Raiders (2-8)

Ergebnis: 21:23 (14:7, 0:7, 0:6, 7:3) BOXSCORE

  • Die Cardinals und die Raiders sind zwei der heißesten Kandidaten auf den First-Overall-Pick und dieses Spiel hat gezeigt warum. Josh Rosen half den Gästen mit zwei Interceptions und einem muffed Snap. Die Raiders machten daraus 14 Punkte, nachdem sie bis zu diesem Zeitpunkt erst 21 Punkte aus Turnovern in dieser Saison erzielten. Die Raiders-Offense trug dann ihren Teil dazu bei, dass das Spiel eines der schlechtesten dieser Saison war.
  • Jon Gruden konnte sich überhaupt nicht mehr halten, als Derek Carr erst einen Deep Ball in Richtung Jalen Richard Out of Bounds warf. Dann nahm Carr zwei aufeinanderfolgende Timeouts, was nicht erlaubt ist und eine Strafe nach sich zieht. Gruden nahm sich seinen Quarterback an der Seitenlinie zur Brust und musste laut dem Team-Radio sogar von Tight End Lee Smith zurückgehalten und beruhigt werden.
  • Und auch der Auftritt in der zweiten Halbzeit war keineswegs besser. Carr (19/31, 192 YDS, 2 TD) hatte bei mehreren Pässen unglaubliches Glück. So hätte er schon beim vorletzten Drive einen Pick Six verschuldet haben müssen. Beim finalen Drive gebührt hingegen Gruden eine Menge Kredit für tolle Looks, die die Cardinals auf den falschen Füßen erwischt haben.
  • Arizona hält nach der Niederlage den negativen Tie Breaker gegenüber den Raiders und wäre in der aktuellen Konstellation das Team mit dem zweiten Wahlrecht beim Draft (San Francisco an Eins). Das Playcalling ist weiterhin verheerend und in einigen Situationen nicht nachvollziehbar. Rosen (9/20, 136 YDS, 3 TD, 2 INT) brachte nur 9 seiner 20 Wurfversuche an den Mann und hatte einige Ungenauigkeiten in seinem Spiel. Freuen hingegen darf man sich über den nächsten starken Auftritt von Wide Receiver Christian Kirk, der an seinem Geburtstag tolle Receptions hatte und den Tag mit 77 Yards sowie einem 59-Yard-Touchdown beendete.

Jacksonville Jaguars (3-7) - Pittsburgh Steelers (7-2-1)

Ergebnis: 16:20 (0:0, 9:0, 7:6, 0:14) BOXSCORE

  • Die Steelers hatten in der Vorwoche Carolina komplett zerlegt, hatten nach dem Thursday Night Game einige zusätzliche Tage Pause und Jacksonville hatte über mehrere Wochen keine gute Partie mehr abgeliefert, inklusive der eigenen Defense - in der ersten Hälfte dieser Partie hätte man auf beiden Seiten auf das jeweilige Gegenteil getippt.
  • Pittsburghs defensive Front und Run-Defense, seit Wochen ein herausragender Anker dieses Teams, hatte - wie schon im Vorjahr - Probleme mit Jacksonvilles Run Game; die Jags legten zwischenzeitlich einen 14-Play-FG-Drive hin, bei dem es nur einen einzigen Pass gab. Pittsburgh hatte vorher seit Week 2 keine 100 Rushing-Yards in einem Spiel mehr zugelassen, Jacksonville knackte diese Marke mit noch 11:37 Minuten auf der Uhr - im zweiten Viertel.
  • Und umgekehrt hatten die Steelers offensiv riesige Probleme. Roethlisberger (27/47, 314 YDS, 2 TD, 3 INT) fand lange überhaupt keinen Rhythmus, kurz vor der Halbzeitpause hatten die Jaguars den Ball über 21 Minuten - und Pittsburgh hatte 19 Yards. Am Ende stand Big Ben bei zwei Picks zur Halbzeit, und während Jacksonville Bortles (10/18, 104 YDS) komplett versteckte, konnten die Jags immerhin den Ball laufen und den Pass verteidigen - Pittsburgh zeigte in der ersten Hälfte überhaupt nichts.
  • Doch weil die Jaguars das Spiel über ihr eigenes Passing Game nicht deutlich machen konnten, besorgte auch eine weitere spektakuläre Interception von Ramsey in der Endzone gegen Antonio Brown nicht die Entscheidung. Nachdem Fournette mit einem kurzen Touchdown die Führung ausgebaut hatte, wachte Pittsburgh endlich auf. Roethlisberger fand, nachdem er das Play über mehrere Sekunden ausgedehnt hatte, einen komplett offenen Brown für den 78-Yard-Touchdown, Brown ist damit der erste Spieler mit einem Touchdown-Catch in acht aufeinanderfolgenden Spielen seit Wes Welker 2012 und 2013.
  • Und die Steelers bekamen die Chance auf das Comeback; doch zunächst ließ James Conner den potentiellen Game Winning Touchdown fallen! Brown brachte Pittsburgh direkt danach an die 2-Yard-Line, 22 Sekunden vor dem Ende - und beim nächsten Play rutschte Roethlisbergers Receiver aus, sein Pass in die Endzone landete bei den Jaguars; doch der Pick kam via Strafe zurück! Und so hatten die Steelers eine letzte Chance, und die nutzten sie: 3 Sekunden vor dem Ende sprang Roethlisberger gerade so mit dem Ball über die Goal Line zum Sieg!

Detroit Lions (4-6) - Carolina Panthers (6-4)

Ergebnis: 20:19 (7:7, 3:0, 3:0, 7:12) BOXSCORE

  • Am Ende war es hochdramatisch - in einem Spiel, das Carolina so nie hätte verlieren müssen. Cam Newton (25/37, 357 YDS, 3 TD, INT) hatte gerade D.J. Moore gegen Detroits Top-Corner Darius Slay zum Touchdown gefunden, für den Rookie war es die Krönung einer herausragenden Partie mit 7 Catches für 157 Yards. Und Carolian wollte, Sekunden vor dem Ende, Alles: Die Panthers spielten die 2-Point-Conversion aus, statt mit dem PAT auszugleichen - doch Newton brachte den Ball nicht zu einem komplett offenen Receiver.
  • Und auch davor hatte Carolina sich selbst im Weg gestanden. Die Panthers hatten Probleme mit den kurzen, schnellen Pässen von Matthew Stafford (23/37, 220 YDS, TD) und auch in der Run-Defense gegen Kerryon Johnson - der dann aber mit einer Knieverletzung raus musste.
  • Gleichzeitig verschoss Carolina nach einem herausragenden Catch-and-Run durch Moore das kurze Field Goal sowie einen PAT spät in der zweiten Hälfte und Newton, der zwischenzeitlich ebenfalls angeschlagen raus musste, warf einen Pick klar in Coverage.
  • Das waren letztlich zu viele Fehler gegen ein Lions-Team, das sich nach mehreren desolaten Auftritten auch ohne den verletzten Marvin Jones verbessert, oder zumindest stabilisiert präsentierte. Die Defense konnte den Run überraschend gut verteidigen, Kenny Golladay (8 REC, 113 YDS, TD) hatte offensiv die mit Abstand beste Partie, inklusive eines tollen Touchdown-Catches.

Indianapolis Colts (5-5) - Tennessee Titans (5-5)

Ergebnis: 38:10 (7:0, 17:3, 7:0, 7:7) BOXSCORE

  • Für die Colts war es ein vorgezogenes Playoff-Spiel gegen einen Division-Rivalen - und Indianapolis lieferte absolut eindrucksvoll ab. Andrew Luck (23/29, 297 YDS, 3 TD) konnte einmal mehr aus einer sehr häufig auffällig sauberen Pocket agieren, und er hatte das größte, wenngleich unerwartete, Mismatch dieser Partie auf seiner Seite: T.Y. Hilton (9 REC, 155 YDS, 2 TD) zerlegte Titans-Cornerback Adoree' Jackson nach allen Regeln der Kunst.
  • Dazu gehörte ein 68-Yard-Touchdown, als Jackson Hilton in Eins-gegen-Eins-Coverage hatte, genau wie eine tiefe Pass-Interference-Strafe und ein spektakulärer Touchdown an der Seitenlinie. Indianapolis hatte so die Big Plays, präsentierte sich aber gleichzeitig erneut mit einer sehr guten Balance: Die Colts hatten erneut ein solides Run Game und Luck verteilte den Ball gut.
  • Überraschender aber war die Tatsache, dass Tennessees in den vergangenen Wochen deutlich verbesserte Offense gegen eine fraglos schlagbare Colts-Defense derart riesige Probleme hatte. Marcus Mariota (10/13, 85 YDS, INT) fand nie einen Rhythmus und warf nach einem klaren Read-Fehler eine Interception zu Quincy Wilson - und dann musste Tennessees Quarterback noch vor der Halbzeitpause mit einer Ellbogenverletzung raus.
  • Mit Blaine Gabbert (11/16, 118 YDS, TD, INT) und deutlichem Rückstand, hatten die Titans dann keinerlei Chancen mehr auf ein Comeback; und für Tennessee, das die Colts mit Manning oder Luck seit Oktober 2008 nicht mehr geschlagen hat, war es schon von Anfang an ein gebrauchter Tag: Defensive Coordinator Dean Pees musste kurz vor Spielbeginn von Ärzten behandelt werden und wurde anschließend in ein Krankenhaus in der Nähe gebracht. Head Coach Mike Vrabel übernahm die Defense.

Atlanta Falcons (4-6) - Dallas Cowboys (5-5)

Ergebnis: 19:22 (0:3, 6:0, 3:3, 10:16) BOXSCORE

  • Massiv wichtiger Sieg für ein Cowboys-Team, das plötzlich wieder mitten drin ist im Rennen um die NFC East; und ein Erfolg, der wie so viele andere Cowboys-Triumphe in den vergangenen Wochen zustande kam. Zur Halbzeit hatte Dak Prescott (22/32, 208 YDS) 73 Passing-Yards, von denen 34 über einen einzigen Screen Pass zu Ezekiel Elliott zustande kamen - es war erneut Elliott, der dieses Team trug.
  • Dallas' Running Back beendete die Partie mit 23 Runs für 122 Yards und einen Touchdown sowie 7 Catches für 79 Yards - über weite Strecken der Partie war Elliott die Cowboys-Offense. Allerdings bekam er einige Unterstützung von der eigenen Defense: Dallas konnte Matt Ryan (24/34, 291 YDS, TD, INT) mehrfach unter Druck setzen und erwischte ihn drei Mal zum Sack, auch das Run Game der Falcons klappte über weite Strecken überhaupt nicht.
  • Und dennoch blieb die Partie offen, weil Dallas mit seinem inkonstanten Passing Game nicht davonziehen konnte - und Atlanta kämpfte sich zurück: Mit einem Field Goal sowie einem schnellen 6-Play-Drive, der mit einem spektakulären Touchdown von Julio Jones endete, glichen die Falcons aus. Das letzte Wort gehörte aber den Cowboys.
  • Dallas erhielt den Ball mit 1:46 Minuten auf der Uhr und machte sich zu einem 10-Play-Drive auf: Prescott verteilte den Ball gut und präzise im Kurzpassspiel, hatte ein Big Play zu Cole Beasley und drei Sekunden vor dem Ende gelang den Cowboys aus 42 Yards das Game-Winning-Field-Goal!

Baltimore Ravens (5-5) - Cincinnati Bengals (5-5)

Ergebnis: 24:21 (7:0, 6:7, 8:14, 3:0) BOXSCORE

  • War es der Beginn einer neuen Ära in Baltimore? Zumindest war es ein kleiner Ausblick auf die mögliche Ravens-Zukunft: weil Joe Flacco nicht rechtzeitig fit geworden war, kam Lamar Jackson zu seinem ersten Start-Einsatz - und der Rookie-Quarterback hinterließ vor allem mit seiner Vielseitigkeit einen vielversprechenden Eindruck.
  • Mit Jackson (13/19, 150 YDS, INT; 27 ATT, 117 YDS) sah die zuletzt wieder sehr Pass-lastige und dabei ineffiziente Ravens-Offense ganz anders aus, Baltimore war ganz klar auf den Run fokussiert: Zone Reads, Option Plays, verschiedene Run-Konzepte - die Ravens starteten die Partie mit einem 11-Play-TD-Drive, bei dem Jackson keinen einzigen Pass warf. Erst nach 13 Plays gab es den ersten Pass, Jackson stellte eine neue Rushing-Yards-Bestmarke für einen Quarterback in Baltimore auf: Tyrod Taylors Bestmarke aus der 2012er Saison (65 Yards) verdoppelte er beinahe.
  • Baltimore stellte so einen neuen Rushing-Rekord gegen eine Bengals-Defense unter Marvin Lewis auf, doch offenbarte Jackson im Passing Game auch noch deutlich sichtbare Defizite. So hatte er eine Interception, als er sich erst sehenswert Zeit verschaffte - und dann seinen Pass mit zu wenig Touch nicht über den Verteidiger brachte. Die Ravens funktionierten weitestgehend über die TIght Ends und kurze Pässe, Cincinnati kam so in der zweiten Hälfte durch zwei TD-Drives nacheinander zurück in die Partie.
  • Dennoch: Offensiv hatten Andy Dalton (19/36, 211 YDS, 2 TD) insgesamt viel zu wenige konstante Drives. Das lag einerseits an einem weitestgehend nicht vorhandenen Run Game, andererseits aber auch an einem ohne den verletzten A.J. Green zu harmlosen Wide-Receiver-Corps. Abgesehen von Tyler Boyd (4 REC, 71 YDS) erhielt Dalton hier kaum Unterstützung und Baltimore verteidigte die kurzen Pässe mit mehr Underneath-Verteidigern deutlich besser, als im ersten Duell dieser beiden Teams. Und dennoch hatte Cincinnati eine Chance zumindest auf Overtime, aus 52 Yards verfehlte Bullock aber 4 Minuten vor dem Ende. Beim nächsten und finalen Bengals-Drive erzwang Baltimores Defense den Turnover on Downs.

Washington Redskins (6-4) - Houston Texans (7-3)

Ergebnis: 21:23 (0:10, 7:7, 7:3, 7:3) BOXSCORE

  • Eine Storyline wird diese Partie überschatten: Die Redskins, die bereits mehrere Offensive Linemen, ihren Nummer-1-Outside-Receiver für den Rest der Saison sowie über mehrere Wochen bereits Chris Thompson und Jamison Crowder verloren haben, haben vermutlich den finalen, schwerwiegendsten Schlag durch eine Verletzung erhalten: Quarterback Alex Smith zog sich spät im dritten Viertel eine schwere Beinverletzung zu, Coach Jay Gruden bestätigte nach der Partie, dass sich Smith das Schien- und Wadenbein gebrochen hat und sofort operiert wird.
  • Allerdings zumindest für dieses Spiel konnte sein Vertreter exzellente Arbeit leisten: Colt McCoy (6/12, 54 YDS, TD; 5 ATT, 35 YDS) hatte tatsächlich einige bessere Drives als Smith (12/27, 135 YDS, 2 INT; 4 ATT, 33 YDS) vor ihm, Smith hatte unter anderem einen vielversprechenden Drive kurz vor Houstons Endzone mit einem 101-Yard-Pick-Six zu Justin Reid - nach offensichtlichem Kommunikationsfehler mit seinem Receiver - beendet.
  • Und auch eine Serie endet: Hätte es auch im zehnten Saisonspiel mit Redskins-Beteiligung keinen Führungswechsel gegeben, dann wäre das ein neuer NFL-Rekord gewesen. Doch die ersten beiden Drives nach dem erzwungenen Quarterback-Tausch endeten in Touchdowns, und so drehten die Redskins, bei denen Adrian Peterson zwei Rushing-Touchdowns besteuerte, die Partie Mitte der zweiten Hälfte!
  • Dabei sollte es allerdings nicht bleiben: Die Texans, die abgesehen von zwei guten Scoring-Drives gleich zum Start der Partie ebenfalls eine durchwachsene Partie abgeliefert hatten - inklusive einer abgefälschten Interception von Watson (16/24, 208 YDS, TD, 2 INT) sowie zwei Field-Goal-Fehlschüssen - konnten die Führung final übernehmen: ein 8-Play-Drive endete im letztlich entscheidenden Field Goal, und hätte Houston nach einem weiteren langen Drive wenig später nicht den Kick vergeben, wäre es auch nicht nochmals spannend geworden.
  • So aber hatte Washington nach dem Fehlschuss mit unter einer Minute auf der Uhr noch eine Chance. McCoy brachte die Offense aber nur in Reichweite für einen 63-Yard-Kick, und Hopkins' Schuss hatte nicht ganz die nötige Länge. Houston gewinnt so haarscharf sein siebtes Spiel in Serie.

New York Giants (3-7) - Tampa Bay Buccaneers (3-7)

Ergebnis: 38:35 (7:0, 7:7, 10:7, 14:21) BOXSCORE

  • Das nächste Quarterback-Debakel für die Buccaneers bis tief in die zweite Hälfte. In einem Spiel, in dem es für beide Teams rechnerisch nur noch sehr theoretisch um etwas ging, sah man zu Beginn einen weiteren Offenbarungseid der Bucs - und das auf beiden Seiten des Balls. Das offensive Play-Calling war ein Problem, das größere Problem aber waren Ryan Fitzpatrick (13/21, 167 YDS, 3 INT) und dessen erneute, desolate Turnover; die schließlich auch dazu führten, dass er nach seiner dritten Interception durch Jameis Winston ersetzt wurde.
  • Mit Winston (12/16, 199 YDS, 2 TD, INT) gingen die absurden Red-Zone-Turnover gerade so weiter, Winston startete mit einem Fumble in die Endzone - hatte dabei allerdings Glück, als Receiver Mike Evans den freien Ball zum Touchdown sicherte. Immerhin war es dieses Mal allerdings Winston, nicht Fitzpatrick, der die Big Plays liefern und das SPiel so nochmal spannender machen konnte. Die Giants auf der anderen Seite konnten nach dem Sieg über San Francisco in der Vorwoche ihren zweiten Erfolg in Folge feiern; wenngleich der gegen eine einmal mehr schlimme Bucs-Defense kam.
  • Eli Manning (17/18, 231 YDS, 2 TD) hatte seine wohl beste Partie in dieser Saison, Saquon Barkley (27 ATT, 142 YDS, 2 TD; 2 REC, 10 YDS, TD) war unter anderem ein Mal komplett offen in der Endzone. Er ist der erste Giants-Rookie mit einem Rushing- und Receiving-Touchdown in einem Spiel seit Butch Woolfork 1982. Dabei hatte New York allerdings auch eine mehr als zweifelhafte Coaching-Entscheidung: Von Tampas 37-Yard-Linie ließ Pat Shurmur punten (!), statt das Down auszuspielen. Manning beendete die Partie mit nur einer Incompletion.
  • Dennoch sahen die Fans in New Jersey in der zweiten Hälfte noch einige Big Plays in einer Partie, die so vor sich hin plätscherte. Odell Beckham hatte einen spektakulären Touchdown-Catch, Winston brachte Tampa bis auf eine Possession ran - und Evan Engram antwortete mit einem Big Play seinerseits. Das übergreifende Thema wird sein: wie lange kann sich Bucs-Coach Dirk Koetter noch halten? Der Quarterback-Tausch zurück zu Winston jedenfalls sollte jetzt wieder permanenter Natur sein.

Chicago Bears (6-3) - Minnesota Vikings (5-3-1)

Ergebnis: 25:20 (3:0, 11:0, 0:3, 11:17) BOXSCORE

Analyse:Bears-Defense öffnet Chicago die Playoff-Türe

Seattle Seahawks (5-5) - Green Bay Packers (4-5-1)

Ergebnis: 27:24 (3:14, 14:7, 0:0, 10:3) BOXSCORE

Analyse:Der Playoff-Traum lebt! Seahawks schocken Packers spät

Los Angeles Rams (10-1) - Kansas City Chiefs (9-2)

Ergebnis: 54:51 (13:7, 10:16, 17:7, 14:21) BOXSCORE

Analyse:Rams gewinnen historischen Shootout