NFL-Playoff-Guide: So steht es im Rennen um die Playoffs vor Week 16

Pascal De Marco
19. Dezember 201817:08
Die Seahawks und die Vikings kämpfen noch um die letzten Playoff-Plätze.getty
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Es sind nur noch zwei Spieltage bis zum Ende der Regular Season und selbst wo Plätze schon fest vergeben schienen - plötzlich wackeln die Favoriten! Nachdem in den letzten drei Wochen alle Teams im Playoff-Rennen - abgesehen von den Chargers und Titans - mindestens ein Mal verloren haben, wird der Kampf um das Heimrecht, die weiteren Seedings und die letzten Playoff-Plätze doch wieder dramatisch. SPOX gibt zum Regular-Season-Endspurt den Überblick.

AFC Playoff Rennen - wer kommt rein?

AFC: Die Division-Leader

Kansas City Chiefs (11-3, sicher in den Playoffs)

Restprogramm: at Seahawks (8-6), vs. Raiders (3-11)

Über weite Strecken der Saison schienen sich die Chiefs als klarer Favorit in der AFC zu etablieren. Die Mannschaft hatte nicht nur durch ihre Waffen, sondern auch durch stets überzeugendes Play-Calling gegen jede Defense genügend Plays kreieren können, um in jedem Spiel eine Chance auf einen Sieg zu haben. In den vergangenen Wochen aber sind die Sorgenfalten auf dem Gesicht von Andy Reid größer geworden - und das hat nicht unbedingt mit den Geschehnissen um Running Back Kareem Hunt zu tun, dessen Entlassung für erste negative mediale Wellen rund um die Chiefs sorgte, aber zuletzt gut durch Damien Williams ersetzt wurde.

Vielmehr sind es die Wehen in Sachen Coverage, die nach einer soliden Mittelphase der Saison wieder größer zu werden scheinen. Chris Jones und Dee Ford befinden sich aktuell in All-Pro-Verfassung, doch ist die Qualität in der Secondary schlichtweg nicht groß genug, um dies auszunutzen. Kann die Rückkehr von Eric Berry KC die notwendige Stabilität verleihen, um einer bärenstarken Saison einen langen Playoff-Run folgen zu lassen?

Das muss passieren: Nach der Niederlage gegen die Chargers in Week 15 können sich die Chiefs keine Ausrutscher mehr erlauben, wenn man den Heimvorteil in den Playoffs beibehalten will. In Week 16 erwartet MVP-Kandidat Patrick Mahomes und Kansas City noch einmal eine schwierige Prüfung gegen die Seahawks. Geht diese in die Hose, stehen die Chargers bereit, die Chiefs in die Wild-Card-Runde zu schicken. Eine Chiefs-Niederlage bei zwei Chargers-Siegen würde KC auf den fünften Seed abstürzen lassen.

Houston Texans (10-4)

Restprogramm: at Eagles (7-7), vs. Jaguars (4-10)

Endlich spielen die Texans eine über weite Strecken verletzungsfreihe Saison, und siehe da, plötzlich spielen Deshaun Watson und Co. um eine Playoff-Bye-Week. Dennoch begleitet das Team weiterhin die Frage, wie gut es wirklich ist. So richtig vollends überzeugt haben die Texans nämlich noch nicht - was auch maßgeblich an den bisherigen Gegnern liegt.

Von den 10 Siegen, die das Team nach dem 0-3-Saisonstart eingefahren hat, kam lediglich der in Week 5 gegen die Cowboys gegen ein Team zustande, welches aktuell in den Playoffs stehen würde - und Dallas war in dieser Phase der Saison keineswegs mit dem Team zu vergleichen, das es jetzt ist. Gerade die Offensive Line konnte sich über den Verlauf der Saison nur vereinzelt stabilisieren. Und dies drückt sich in Zahlen aus, denn wurde bislang kein Quarterback häufiger gesackt als Watson.

Auch in den letzten beiden Spielen werden die Texans nicht auf Teams treffen, welche sich im Playoff-Picture befinden, doch ist das Duell mit dem Pass-Rush der Eagles am Sonntag eines, welches im Auge zu behalten sein wird.

Das muss passieren: Verlieren die Texans in Philadelphia, so würden die Patriots bei eigenem Sieg wieder auf den zweiten Platz ziehen, da der Tie-Breaker nach New Englands Sieg im direkten Duell in Week 1 nach Massachusetts geht. Houston muss einen Sieg Vorsprung auf die Pats behalten, um den zweiten Seed zu sichern. Klar ist außerdem: mit einem weiteren Sieg ist der Division-Titel unter Dach und Fach. Bei zwei Niederlagen wackelt auch der noch.

New England Patriots (9-5)

Restprogramm: vs. Bills (5-9), vs. Jets (4-10)

Zwei Niederlagen in Folge und die Patriots, die im Dezember einst schier unschlagbar schienen, wackeln merklich. Weder New Englands Offense, noch die Defense spielt aktuell auf dem Niveau, welches in den vergangenen Jahren im Winter Hochtouren aufgenommen hat. Und während man defensiv gerade in der Verteidigung des Laufspiels unglücklich aussieht, sind die Problemzonen in der Offense vielschichtig.

Die Offensive Line, welche sich immer wieder Undiszipliniertheiten leistet, die für Bill-Belichick-Teams ungewöhnlich sind, hat derzeit kaum Antworten auf den gegnerischen Pass Rush. Und Tom Brady reagiert darauf ungewohnt anfällig. Gegen Pressure hat er in dieser Saison schon 5 Picks geworfen - unter anderem die Red-Zone-Interception gegen die Steelers. So viele wie von 2015 bis 2017 in dieser Kategorie.

Dann scheint der Rhythmus mit seinen Receivern nicht konstant zu stimmen. Rob Gronkowski konnte in diesem Jahr noch überhaupt keine Normalform erreichen. Und auch Julian Edelman und Josh Gordon haben immer wieder Drop-Probleme.

Das muss passieren: Die Patriots haben mit zwei vermeintlich einfach Aufgaben nun die Chance, vor den Playoffs noch rechtzeitig in die Spur zu finden. Mit ein bisschen fremder Unterstützung - in Form einer Texans-Pleite - ist auch die Bye-Week noch möglich. Aber Vorsicht ist geboten: Patzen die Pats in einem der ausstehenden Division-Duelle doch noch, könnte Pittsburgh mit zwei Siegen vorbeiziehen und New England hätte nur den vierten Seed. Bei zwei Pats-Pleiten ist sogar noch der komplette Absturz aus den Playoff-Rängen möglich; allerdings nur, wenn Miami seine beiden Spiele gewinnt.

Pittsburgh Steelers (8-5-1)

Restprogramm: at Saints (12-2), vs. Bengals (6-8)

Und plötzlich hat die Steelers dann doch wieder jeder auf dem Zettel. Drei Niederlagen in Serie setzte es gegen die Broncos, Chargers und Raiders; Pittsburgh schien platt und ideenlos. Dann kam Week 15 und das so kritische Matchup mit den Patriots. Die Steelers hatten auf der defensiven Seite vor allem dank ihres Pass-Rushs und toller Third-Down-Defense Erfolg. Und die Qualität der Offense ist nun einmal schlichtweg so hoch, dass man jede Defense vor große Probleme stellen kann.

Auch das Game-Management war in diesem Duell mit Playoff-Kalibern weit verbessert, verglichen zu den Vorwochen. Mike Tomlin musste hier immer wieder Kritik einstecken, doch war das Spiel gegen New England die richtige Antwort. Gleich acht verschiedene Receiver fingen Pässe von Ben Roethlisberger. Und noch dazu kontrollierte man durch das Laufspiel die Uhr.

Und dennoch könnte dieses Erwachen zu spät gewesen sein: Grund dafür ist das bevorstehende Duell bei den Saints, dem aktuell vielleicht schwersten Gastspiel in der NFL. New Orleans hat hier die Chance, den Heimvorteil in den Playoffs klarzumachen und würde die Steelers damit in eine enorm schwierige Situation stecken.

Das muss passieren: Verliert Pittsburgh eine der beiden ausstehenden Partien, würde Baltimore mit zwei eigenen Siegen die Division gewinnen. Haben die Steelers und die Ravens in den beiden ausstehenden Spielen die gleiche Bilanz, geht die AFC North an Pittsburgh. Mit zwei eigenen Siegen wäre nicht nur der Division-Sieg sicher, selbst der Nummer-3-Seed wäre dann noch möglich - falls die Patriots ein weiteres Mal verlieren. Zwei Steelers-Pleiten würden Pittsburgh die Playoffs kosten, so lange Baltimore und entweder Indianapolis oder Tennessee je mindestens ein Mal gewinnt.

AFC: Wild-Card-Plätze

Los Angeles Chargers (11-3, sicher in den Playoffs)

Restprogramm: vs. Ravens (8-6), at Broncos (6-8)

Die Chargers sind bislang das zweitbeste Team der AFC - und aktuell vielleicht sogar das beste. Und dennoch muss man voraussichtlich über die gesamten Playoffs hinweg Auswärtsspiele auf sich nehmen; denn selbst der beeindruckende Auswärtssieg in Week 15 gegen die Chiefs garantiert lediglich die Lauerstellung für den Division- und den gleichbedeutenden Conference-Sieg.

Dennoch sollten die Chargers äußerst positiv gestimmt in das Saisonfinale gehen. Die beiden Siege gegen die Steelers und die Chiefs haben gezeigt, dass man Auswärts auch gegen Playoff-Teams gewinnen kann. L.A. ist auch dann ein Contender, wenn die Chiefs nicht mehr verlieren oder eine der Aufgaben gegen die guten Defenses aus Baltimore oder Denver in die Hose gehen. Bis Januar bleibt auch noch ein wenig Zeit, um am etwas hinter den Erwartungen bleibenden Pass-Rush zu arbeiten.

Das muss passieren: Der erste Wildcard-Platz - also der fünfte Seed - ist bereits sicher. Zwei eigene Siege könnten auch noch den Division-Titel und den Nummer-1-Seed der Conference bedeuten; allerdings nur, wenn Kansas City nochmal verliert. Passiert Letzteres nicht, wäre L.A. auch mit 13 Siegen ein Wildcard-Team.

Das Wild-Card-Rennen in der AFC im Überblick:

TeamBilanz
Pittsburgh Steelers8-5-1
Baltimore Ravens8-6
Indianapolis Colts8-6
Tennessee Titans8-6
Miami Dolphins7-7
Cleveland Browns6-7-1

Baltimore Ravens (8-6)

Restprogramm: at Chargers (11-3), vs. Browns (6-7-1)

Seit dem Quarterback-Tausch haben die Ravens vier von fünf Spielen gewonnen; dennoch bleibt die Personalie Lamar Jackson mit großen Fragen danach begleitet, ob der dynamische Rookie auch Playoff-Tauglichkeit hat. Jackson wurde bislang nämlich im Passing Game nicht wirklich auf die Probe gestellt - was passiert, wenn Baltimore mal deutlich in Rückstand gerät? Im Passspiel legt Jackson noch eine erhebliche Inkonstanz an den Tag.

Baltimore kann glücklicherweise auf eine der, wenn nicht die beste Defense der AFC bauen. Und wenn sich die Offensive keine Turnover leistet und weiterhin Erfolg mit dem Run Game hat, kann das sogar für den Division-Sieg reichen.

Das muss passieren: Zwei Siege, und Baltimore ist in den Playoffs dabei - zumindest als Wildcard-Team, bei einer Steelers-Pleite sogar als Division-Sieger. Umgekehrt reicht eine Niederlage, damit sowohl die Colts, als auch die Titans vorbeiziehen und die Ravens vom letzten Playoff-Platz verdrängen könnten. Verlieren die Ravens in Woche 16 und gewinnen die Steelers, ist die Division bereits vorzeitig entschieden.

AFC-Playoffs: Noch im Rennen

Indianapolis Colts (8-6)

Restprogramm: vs. Giants (5-9), at Titans (8-6)

Ob es am Ende für die Playoffs reicht oder nicht: Die Colts sind die vielleicht größte Positiv-Überraschung der NFL. Angeführt vom heißesten Kandidaten auf den Comeback-Player-of-the-Year-Award, Andrew Luck, dürfen sich die Colts auf keinen Fall eine Niederlage gegen die Titans in Week 17 leisten. Gewinnt Indy beide Spiele, stehen die Playoff-Chancen aufgrund der beiden schweren Aufgaben für Baltimore gut.

Tennessee Titans (8-6)

Restprogramm: vs. Redskins (7-7), vs. Colts (8-6)

Die Titans haben in den letzten beiden Spielen insgesamt 9 Punkte zugelassen und die letzten drei allesamt gewonnen. Dennoch sitzt man auf dem dritten Platz der AFC South, welcher keine Chancen mehr auf die Playoffs hat. Das aber ist kein Problem, da dasselbe wie für die Colts gilt: Ein Sieg in Week 17 ist für ein Erreichen der Playoffs Pflicht. Gewinnen die Titans und die Colts und verliert Baltimore und/oder Pittsburgh in Woche 16, gibt's in Week 17 zwischen Indianapolis und Tennessee das direkte Duell um das letzte Playoff-Ticket.

Miami Dolphins (7-7)

Restprogramm: vs. Jaguars (4-10), at Bills (5-9)

Auch die Dolphins haben noch theoretische Chancen auf die Playoffs und sogar auf einen Division-Sieg in der AFC East. Doch auch wenn man beide verbleibenden Spiele gewinnen sollte, bleiben die Playoffs unwahrscheinlich. Man ist auf Patzer der Titans, Colts und Ravens angewiesen.

Cleveland Browns (6-7-1)

Restprogramm: vs. Bengals (6-8), at Ravens (8-6)

Sensationell hingegen wäre der Playoff-Einzug der Browns. Doch alleine die Tatsache, dass hierfür ein Remis zwischen den Titans und den Colts in Week 17 vonnöten ist, sagt einiges über die Wahrscheinlichkeit. Dennoch ist gerade die zweite Saisonhälfte Clevelands inklusive der Tatsache, dass man in Week 16 rechnerisch noch im Playoff-Rennen steht, als Erfolg zu verbuchen.

NFC Playoff Rennen - wer kommt rein?

NFC: Die Division Leader

New Orleans Saints (12-2, NFC South gewonnen)

Restprogramm: vs. Steelers (8-5-1), vs. Panthers (6-8)

Der beeindruckende Sieg gegen die Rams vor einigen Wochen war für viele das Zeichen, dass die NFC und vielleicht sogar der Super Bowl über die Saints geht. Die Wehen in der Defensive aus den ersten Wochen wurden wie schon im Vorjahr schnell ausgemerzt. Und in der Offensive spielte man zu dem Zeitpunkt dank eines hervorragenden Schemes mit einem durchweg zuverlässig spielenden Quarterback und ein paar bärenstarken Skill Position Playern konstant gut.

In den vergangenen Wochen aber ist die Fassade des absoluten Top-Favoriten-Gerüsts etwas brüchig geworden. So zumindest lassen sich die Auftritte in Dallas und in Carolina deuten. Eines der Prunkstücke des Teams, die Offensive Line, wirkt aufgrund von Verletzungen nicht mehr so zuverlässig wie über weite Strecken der Saison. Dass diese aber zu 100 Prozent funktioniert ist nicht nur für MVP-Kandidat Drew Brees, sondern auch für das Run- und Screen-Game der Saints von elementarer Bedeutung. Dies zeigte sich in den letzten Wochen.

Das muss passieren: Simpel - ein Sieg reicht, und die Saints haben den Top-Seed sicher. Bei zwei Pleiten würden die Rams mit zwei eigenen Siegen noch den Top-Seed zurückholen.

Los Angeles Rams (11-3, NFC West gewonnen)

Restprogramm: at Cardinals (3-11), vs. 49ers (4-10)

Die Rams waren über weite Teile der Saison die heißeste Show der NFC, wenn nicht sogar der gesamten Liga. Dank eines genial ausgeklügeltem Schemes und hervorragender Ausführung der gesamten Offense eilten die Rams von Offense-Show zu Offense-Show und duellierten sich mit den Saints um Platz Eins in der NFC. Die letzten Wochen zeigten aber ein ganz anderes Bild.

Zum ersten Mal in der Ära McVay verloren die Rams zwei Spiele in Folge und die Offense hatte enorm große Probleme. Jared Goff, der einen tollen Start in die Saison hatte, wirkte gegen die starken Pass-Rushs der Bears und der Eagles sehr nervös und leistete sich Fehler, die man von ihm nur aus der schwachen Rookie-Saison kannte. Ohne Zweifel hat auch das Saisonaus von Cooper Kupp seine Spuren hinterlassen. Josh Reynolds konnte den Verlust bislang nicht kompensieren.

Mit Duellen gegen die Cardinals und die 49ers hat man dennoch beste Karten auf den zweiten Platz in der NFC. Es sind ideale Gelegenheiten, um an den Problemen der letzten Spiele zu arbeiten und wieder in den gewohnten Rhythmus zu finden. Einen weiteren Patzer darf man sich jedoch nicht leisten.

Das muss passieren: Gewinnen die Rams ihre ausstehenden Spiele, haben sie den Nummer-2-Seed sicher. Bei zwei Siegen und noch zwei Saints-Pleiten wäre L.A. wieder der Top-Seed, bei einer eigenen Niederlage und zwei Bears-Siegen würde umgekehrt Chicago noch vorbeiziehen.

Chicago Bears (10-4, NFC North gewonnen)

Restprogramm: at 49ers (4-10), at Vikings (7-6-1)

Auch Chicago hat seine Division bereits gewonnen, und das trotz einiger holpriger Spiele gerade zu Saisonbeginn. Die Mannschaft spielte zwar guten Football auf beiden Seiten des Balls, doch war sie gleichzeitig inkonstant. Dies hatte vor allem mit den Aussetzern von Mitch Trubisky zu tun, welche auch aktuell immer wieder zu beobachten sind. Die Siege aus der ersten Saisonhälfte kamen außerdem allesamt gegen schwache Teams zustande.

Mit Ausnahme von der Pleite gegen die Giants aber spielen die Bears gerade den besten Football ihrer Saison. Das ist vor allem auf die Defense zurückzuführen, welche mit ihrem Pass-Rush großen Druck erzeugen und dahinter über genügend Talent verfügt, um schlechte QB-Entscheidungen in Turnover umzuwandeln. Mit 35 Takeawys stellen die Bears die gierigste Defense der Liga und das war mit einer der Gründe dafür, dass man zuletzt auch gegen die Rams völlig zurecht eindrucksvoll gewonnen hat. In der Offense hingegen profitiert man von einem der interessantesten Play-Callings der Liga.

Das muss passieren: Für Chicago bleibt in den letzten zwei Spielen nur die Hoffnung auf einen Patzer der Rams. Dann könnte man noch an L.A. vorbei gehen und sich den Nummer-2-Seed holen.

Dallas Cowboys (8-6)

Restprogramm: vs. Buccaneers (5-9), at Giants (5-9)

Die Cowboys waren in der ersten Saisonhälfte eines der frustrierendsten Teams der Liga. Eine sehr gute Defenses wurde aufgrund einer unglaublichen Inkonstanz in der Offense viel zu selten belohnt. Die Cowboys hatten kein Passing Game und waren viel zu leicht ausrechenbar. Dann entschied man sich dafür, in Amari Cooper einen echten Nummer-1-Receiver zu holen und die Balance der Offense zu verstärken. Ein Move, der sich als die genau richtige Entscheidung entpuppte.

Nun ist Dallas ein anderes Team. Denn Cooper spielt wie ein komplett anderer Receiver als in den letzten Monaten bei den Raiders. Dies hat neue Möglichkeiten und vor allem eine Menge Selbstvertrauen für Dak Prescott zur Folge gehabt. Vor allem aber hat dies weniger vollgestopfte Boxen und viel mehr Entfaltungsmöglichkeiten für Ezekiel Elliott bedeutet. Eine 5-Spiele-Siegesserie hat Dallas einen nahezu sicheren Playoff-Platz beschert.

Dennoch war der Shutout bei den Colts wieder ein gewaltiger Schritt in die falsche Richtung. Die Colts-Defense hat gezeigt, dass Prescott weiterhin fehleranfällig ist und Dallas' Offense noch lange nicht so stabil, wie von manchen schon gedacht.

Das muss passieren: Ein Sieg in den nächsten beiden Spielen reicht, um den Division-Sieg klarzumachen. Bei einer Niederlage könnte Washington mit einem Sieg gleichziehen. Verlieren die Cowboys beide Partien, könnte Washington noch die Division gewinnen und auch der Wildcard-Platz wäre dann mutmaßlich weg.

NFC: Wild-Card-Plätze

Seattle Seahawks (8-6)

Restprogramm: vs. Chiefs (11-3), vs. Cardinals (3-11)

Wie die Cowboys, befanden sich auch die Seahawks mit vier Siegen in Serie auf einem beeindruckenden Marsch in Richtung Playoffs. Dann folgte die vollkommen überflüssige Niederlage In San Francisco und nun ist man doch noch einmal gefordert. Die von Fehlern und Undiszipliniertheiten geprägte Partie erinnerte an die erste Saisonhälfte, von der man sich mit tollen Leistungen zuletzt eigentlich verabschiedete.

Das Run Game der Seahawks und die wiedererstarkte Defense werden im Sunday Night Game gegen die Chiefs wieder an die vorherigen Leistungen anknüpfen müssen, wenn man den Playoff-Platz so gut wie sicher haben will. Kann (beziehungsweise will?) Seattle sich auch mit Blick auf die Playoffs mehr auf das Passing Game verlagern?

Das muss passieren: Seattle ist durch die Siege über die direkten Wild-Card-Konkurrenten Minnesota und Carolina bereits in einer sehr guten Position. Mit einem weiteren Sieg hätten die Seahawks den Playoff-Platz so gut wie sicher, zwei Siege garantieren den fünften Seed. Bei zwei Niederlagen und gleichzeitig einem Sieg der Vikings und zwei Siegen der Eagles wackelt der Playoff-Platz nochmal.

Das Wild-Card-Rennen in der NFC im Überblick:

TeamBilanz
Seattle Seahawks8-6
Minnesota Vikings7-6-1
Philadelphia Eagles7-7
Washington Redskins7-7
Carolina Panthers6-8

Minnesota Vikings (7-6-1)

Restprogramm: at Lions (5-9), vs. Bears (10-4)

Mit dem designierten Franchise-Quarterback sollten die Vikings eigentlich sicher geglaubter Contender sein, doch konnte das Team zu keiner Zeit seinem Potenzial gerecht werden. Die Offensive Line war weiterhin eine einzige Baustelle, welche es unmöglich machte, den Ball zu laufen. Cousins zeigte gerade in der zweiten Saisonhälfte ganz schwache Spiele und auch die Defensive, die über weite Strecken der Saison auf Everson Griffen verzichten musste, blieb hinter den Erwartungen zurück.

Das Vikings-Chaos endete in der Entlassung von Offensive Coordinator John DeFilippo, der nur selten einer Meinung mit Head Coach Mike Zimmer gewesen sein soll. Nun hat man noch die Chance, seine Playoff-Hoffnungen zu retten.

Das muss passieren: Sicher ist die Playoff-Teilnahme nur, wenn man beide Spiele gewinnt. Zwei Niederlagen würden das Aus bedeuten, falls Philadelphia oder Washington mindestens eines seiner ausstehenden Spiele gewinnt, oder die Panthers beide Spiele gewinnen.

NFC-Playoffs: Noch im Rennen

Philadelphia Eagles (7-7)

Restprogramm: vs. Texans (10-4), at Redskins (7-7)

Der überraschende Erfolg gegen die Rams hält die Playoff-Hoffnungen der Eagles am Leben. Allerdings braucht es dafür ein wenig fremde Unterstützung. Die besten Chancen hat der Super-Bowl-Champion freilich, wenn beide Spiele gewonnen werden. Allerdings bestehen auch bei einer Niederlage in einem der beiden Spiele Hoffnungen, wenn die Panthers, Seahawks und vor allem die Vikings komplett einbrechen. Mit zwei eigenen Siegen und noch einer Vikings-Niederlage ist Philly dabei.

Washington Redskins (7-7)

Restprogramm: at Titans (8-6), vs. Eagles (7-7)

Auch mit dem vierten Quarterback bestehen geringe Hoffnungen auf die Playoffs in der Hauptstadt. Damit diese bestehen bleiben, werden vermutlich zwei Siege nötig; dann ist sogar noch der Division-Sieg drin. Gewinnt Washington noch zwei Mal und patzen gleichzeitig die Vikings zumindest in einer Partie, gehört ein Playoff-Platz Washington.

Carolina Panthers (6-8)

Restprogramm: vs. Falcons (5-9), at Saints (12-2)

Die Panthers haben durch die Niederlage gegen die Saints so gut wie keine Chancen mehr auf die Playoffs. Damit man den Weg in die Postseason doch noch schafft, müsste man zunächst einmal beide verbleibenden Spiele gewinnen und dann auf Niederlagen der Redskins, Eagles und Vikings hoffen. Seattle ist für Carolina nicht mehr einholbar.