Week 14 hat eine handvoll dramatische Finishes für uns parat gehabt. Keines aber war verrückter als das letzte Play der Dolphins gegen die Patriots. Die Cowboys und die Chiefs halten nach Overtime an ihren Siegesserien fest. Diese ist für die Texans nach neun Spielen gerissen. Die Steelers und die Broncos verlieren enttäuschend, während die Packers in Spiel 1 nach Mike McCarthy zum Erfolg finden. Und die Saints sind den Rams in die Playoffs gefolgt.
NFL Week 14 Recap: Ergebnisse, Spielberichte, Highlights:
Miami Dolphins (7-6) - New England Patriots (9-4)
Ergebnis: 34:33 (7:6, 14:21, 7:0, 6:6) BOXSCORE
- Völlig, völlig verrücktes Finish in South Beach! Dieses Spiel schien vorbei zu sein, als die Patriots über zehn Plays 69 Yards das Feld runter marschierten, via Field Goal auf 33:28 erhöhten, und Miami den Ball Sekunden vor dem Ende zurückerhielt. Doch was dann passierte, wird im Süden Floridas noch in Jahren bei Highlight-Zusammenschnitten zu sehen sein.
- Tannehill warf von der eigenen 31-Yard-Line mitnichten einen Hail Mary, sondern einen Pass bis kurz vor die 50-Yard-Line zu Kenny Stills. Von da aus gab es zwei Querpässe - und plötzlich war Kenyan Drake allen Patriots ausgewichen, Rob Gronkowski als letzter Verteidiger stolperte und Drake sprintete zum Game Winner in die Endzone! Ein wahnsinniges Play in einem Stadion, das auf Knopfdruck einem Tollhaus glich!
- So muss New England zumindest noch eine Woche warten, ehe der nächste Division-Sieg feststeht - und diese Niederlag war in vielerlei Hinsicht selbstverschuldet. Das desolate Tackling und Verhalten in der finalen Formation auf der einen Seite, dazu aber ein Field-Goal- und ein PAT-Fehlschuss, sowie ein dramatischer Fehler von Brady beim letzten Play vor der Halbzeitpause, als er den Sack kassierte, statt den Ball weg zu werfen. Das kostete die Pats ein weiteres potentielles Field Goal, und so ließ New England sieben potentielle Punkte einfach liegen.
- Und selbst vor dem wahnsinnigen Finish war es bereits eine äußerst unterhaltsame Partie, vor allem in der ersten Hälfte, als sich beide Teams einen Shootout lieferten. Brady (27/43, 358 YDS, 3 TD) spielte eine mitunter spektakuläre erste Halbzeit, doch Tannehill (14/19, 265 YDS, 3 TD) konnte mit einigen sehenswerten Pässen antworten - und vor allem im Run Game hatten die Dolphins klar die Oberhand. Ex-Patriots Brandon Bolden hatte zwei Runs, beide endeten in der Endzone, darunter ein 54-Yarder; und Frank Gore (12 ATT, 92 YDS) war einmal mehr der Chain-Mover für die Dolphins.
- New England konnte die Dolphins immer wieder mit Edelman und Gronkowski attackieren, die Patriots arbeiteten mit sehr viel Motion und punkteten außerdem mit ihrem Special Team: New England blockte zwei (!) Punts in der ersten Hälfte. Doch Miami blieb im Spiel, obwohl Tannehill zwischendurch mit einer Knöchelverletzung raus musste - und am Ende wurden die Fehler der Pats heftig bestraft. Der 69-Yard-Touchdown am Ende ist das längste Play from Scrimmage um ein Spiel im vierten Viertel mit dem letzten Play der Partie zu gewinnen seit dem Liga-Zusammenschluss 1970.
Dallas Cowboys (8-5) - Philadelphia Eagles (6-7)
Ergebnis: 29:23 OT (3:0, 3:0, 3:6, 14:17, 6:0) BOXSCORE
- Es war die vielleicht letzte Chance für den amtierenden Champion auf eine Playoff-Teilnahme und die hätte ein dramatischeres Ende nicht finden können. Die Eagles-Offense war über den Großteil des Spiels nicht existent und brach im zweiten Durchgang plötzlich aus. Doch reichte das nur für die Overtime, wo man niemals in Ballbesitz kam.
- Die Cowboys-Defense dominierte die Partie von der ersten Minute weg. Philly fand überhaupt nicht ins Spiel und Carson Wentz (22/32, 228 YDS, 3 TD) war nach zwei Vierteln 6/8 für 48 Yards. Die Eagles hatten vier First Downs und 70 Yards an gesamter Offense. Zwar waren auch die Cowboys nicht gerade effektiv, doch brachte Brett Mahers 62-Yard-Field-Goal Dallas mit sechs Punkten zur Pause in Führung.
- Es waren Fehler von Dak Prescott (42/54, 455 YDS, 3 TD, 2 INT), die Philly ins Spiel brachten. Prescott über- und unterwarf zwei Receiver für simple Picks. So kamen die Eagles zu einem 2-Yard-Score durch Alshon Jeffery. Dann fumblte Prescott nochmal und Philly hatte plötzlich Oberwasser. Im vierten Viertel begann dann der Wahnsinn.
- Ausgeglichen im vierten Viertel attackierte Prescott endlich die dezimierte Eagles-Secondary und fand Cooper für einen Touchdown. Der wurde allerdings sofort von Dallas Goedert gekontert. Im nächsten Play (!) war es erneut Prescott auf Cooper über 75 Yards in die Endzone. Doch erneut fanden die Eagles ihre Antwort nach einem Big Play auf Nelson Agholor und dem Scrore durch Darren Sproles.
- Obwohl Dallas 491 Yards abspulte, wo Philly nur 256 hatte, ging es in die Overtime. Hier aber kamen die Eagles nicht mehr in Ballbesitz. Den Schlusspunkt durfte wieder einmal Cooper setzen, der für 217 Yards fing und somit 5 Touchdowns in seinen letzten drei Spielen hat. Den Cowboys sind die Playoffs nun kaum noch zu nehmen.
Oakland Raiders (3-10) - Pittsburgh Steelers (7-5-1)
Ergebnis: 24:21 (7:0, 3:14, 0:0, 14:7) BOXSCORE
- Die Steelers müssen den nächsten Rückschlag hinnehmen und blamieren sich nun auch gegen die Raiders. Die dritte Niederlage in Folge ist auf defensive Probleme, Verletzungen und einen Kicker zurückzuführen, der langsam um seinen Job bangen dürfte. Denn nachdem die Steelers ihm im Sommer einen Vier-Jahres-Vertrag über 20 Millionen Dollar gegeben haben, hat Chris Boswell in dieser Saison 5 Extra Punkte und 6 Field Goals verschossen.
- Pittsburgh hatte ohne James Conner spielend große Probleme, das Running Game in Bewegung zu bringen. Vertreter Jaylen Samuels lief für gerade einmal 2,5 Yards pro Laufversuch. Es schien, als ob die gesamte Offense Pittsburghs auf den Schultern des überragend spielenden JuJu Smith-Schuster lastete. Der fing mit einem unglaublichen Toe-Tap-Catch in der Endzone den Touchdown, der den Steelers eine Halbzeit-Führung einbrachte.
- Grundsätzlich aber bewegte sich die Raiders-Offense gut über das Feld. Derek Carr (25/34, 322 YDS, 2 TD) hatte tolle Drives und setzte wieder einmal seine Lieblings-Waffe Jared Cook hervorragend in Szene. In der Endzone hingegen waren es die Big Men Derek Carrier und Lee Smith, die die Raiders in eine tolle Ausgangssituation gegen den angeschlagenen Gegner brachten.
- Angeschlagen vor allem deshalb, weil Pittsburgh aus der zweiten Halbzeit ohne Ben Roethlisberger kam. Josh Dobbs (4/9, 24 YDS, INT) übernahm für den im Rippenbereich verletzten QB1 hier, während Big Ben auf Abruf an der Seitenlinie stand. Der konnte jedoch keine Akzente setzen und als Oakland im vierten Viertel in Führung ging, schickte Mike Tomlin Roethlisberger (25/29, 282 YDS, 2 TD) tatsächlich wieder auf das Feld.
- Smith-Schuster brachte die Steelers im vierten Viertel dann erneut mit einer tollen Reception in Führung, doch schlug Oakland wieder zurück. Und das mit nur noch 21 Sekunden auf der Uhr. Die Steelers hatten aber noch einen Trickspielzug im Köcher, der das Team über James Washington und JuJu an Oaklands 22-Yard-Linie platzierte. Hier nahm das tragische Schicksal seinen Lauf. Boswell rutschte weg und der Kick wurde geblockt.
San Francisco 49ers (3-10) - Denver Broncos (6-7)
Ergebnis: 20:14 (3:0, 17:0, 0:7, 0:7) BOXSCORE
- Das ist eigentlich nicht zu glauben. Da nehmen die Broncos zuletzt richtig Fahrt auf und überzeugen teilweise sogar auf der offensiven Seite um mehrere Statement-Siege einzufahren und sich doch noch ins Playoff-Rennen zu bringen. Und dann verschenkt man die Riesen-Chance gegen die bislang so enttäuschenden Niners.
- Doch von vorne: Denver vermisste auf der defensiven Seite Chris Harris, doch hatte man aufgrund der begrenzten Receiver-Optionen eigentlich immer noch den Vorteil auf seiner Seite. Dennoch aber schaffte man es nicht, die wichtigste zuzustellen. Und so kam Tight End George Kittle zu einem der herausragenden Spiele in dieser Saison. Kittle fing schon im ersten Durchgang für wahnsinnige 210 Yards und einen Touchdown. Und der bisherige NFL-Rekord für Receiving-Yards eines Tight Ends in einem Spiel waren 214 von Shannon Sharpe für die Broncos 2002.
- Auf der offensiven Seite hingegen machte sich bei den Broncos der Ausfall von Emmanuel Sanders bemerkbar. Man fand so gut wie überhaupt keine Wege, seine Playmaker einzusetzen und Philip Lindsay wurde von San Fran hervorragend kontrolliert. Lindsay lief bei 14 Versuchen gerade einmal für 30 Yards und fing für 21 zusätzliche.
- Bei den Broncos machte sich so langsam Frust bemerkbar und so wurde beispielsweise Von Miller nach drei Offside-Penalties im ersten Durchgang kurz vom Feld genommen. Denver verbesserte sich im zweiten Durchgang, doch wurden Case Keenum (24/42, 186 YDS, TD) und Lindsay mehrfach bei 4th-Down-Versuchen gestoppt.
- Kittle hingegen fing im zweiten Durchgang tatsächlich keinen einzigen Pass mehr, darf sich aber darüber freuen, der erste Niners-Tight-End überhaupt zu sein, der für über 1.000 Yards in einer Saison fängt. Darüber hinaus hatte Nick Mullens (20/33, 332 YDS, 2 TD, INT) gerade in Durchgang Eins ein gutes Spiel.
Los Angeles Chargers (10-3) - Cincinnati Bengals (5-8)
Ergebnis: 23:21 (7:3, 10:9, 3:0, 3:9) BOXSCORE
- Die Chargers halten ihre Chance auf den Division-Sieg am Leben. Es bedurfte aber ein hartes Stück Arbeit um die Bengals, die ihre beste Saison-Leistung seit Wochen ablieferten, zu schlagen. Und dabei begann eigentlich alles wie geschmiert. Philip Rivers führte L.A., erneut ohne den verletzten Melvin Gordon spielend, in den ersten zwei Drives über 150 Yards für 14 Punkte zweimal in die Endzone.
- Das Tempo konnte man allerdings nicht beibehalten und die Bengals verkürzten den Rückstand kurz vor der Pause dank eines Touchdowns von John Ross auf zwei Punkte. Cincinnati konnte allerdings vor allem durch seinen defensiven Einsatz beeindrucken. Die Defense und Carlos Dunlap und Geno Atkins schaffte es ein ums andere mal, Rivers (19/29, 220 YDS, TD) unter Druck zu setzen und sorgte für einen schwierigen Abend für den MVP-Kandidaten.
- Das Laufspiel der Chargers funktionierte kaum. Austin Ekeler überzeugte wieder nicht in der Rolle des Gordon-Ersatzes und auch Justin Jackson, der in der Vorwoche in Pittsburgh tolle Momente hatte, wusste nicht zu überzeugen. Auf der anderen Seite war es hingegen Joe Mixon, der einen tollen Abend hatte. Mixon lief hart und war der klare Fokuspunkt der Bengals-Offense mit 138 Scrimmage-Yards bei 31 Touches.
- Sein Touchdown kurz vor der 2-Minuten-Marke brachte die Bengals wieder auf zwei Punkte heran. Jeff Driskel (18/27, 170 YDS, TD) aber fand keine Anspielspation beim Zwei-Punkte-Versuch. Damit war das Spiel dann fast schon entschieden. L.A. bleibt somit vor dem großen direkten Duell am Donnerstag den Chiefs auf den Füßen. Außerdem könnte man endlich seinen Kicker gefunden haben. Mike Badgley stellte mit einem 59-Yarder einen Franchise-Rekord auf alle weitere seiner drei Field-Goal-Versuche.
Arizona Cardinals (3-10) - Detroit Lions (5-8)
Ergebnis: 3:17 (0:0, 0:3, 0:7, 3:7) BOXSCORE
- Wie erwartet war das Aufeinandertreffen zwischen den Cardinals und den Lions nichts für Feinschmecker. Neben den spielerischen Aspekten hatte dies auch noch mit einigen Verletzungen zu tun. Die wichtigste hiervon könnte von Ziggy Ansah gewesen sein. Der nämlich verletzte sich wieder an der Schulter, die ihn schon einen großen Teil der Saison gekostet hat. Und Ansah wird nach der Saison Free Agent.
- Sportlich gesehen musste man bis tief in die zweite Halbzeit warten, als es natürlich ein defensives Play war, welches für den ersten Score sorgte. Josh Rosen (26/41, 240 YDS, INT) warf einen Pass auf die rechte Außenbahn in Richtung eines der Backup-Receiver in Trent Sherfield, wurde aber von Darius Slay abgefangen. Big Play Slay war über 67 Yards nicht mehr zu stoppen.
- Matthew Stafford (15/23, 101 YDS) hingegen hatte unter dem Druck der Cardinals-D zu leiden und beendete seinen Tag mit knapp über 100 Passing Yards. Auf einer positiven Note bleibt lediglich Larry Fitzgeralds neuer NFL-Rekord für die meisten Receptions für dasselbe Team.
Kansas City Chiefs (11-2) - Baltimore Ravens (7-6)
Ergebnis: 27:24 OT (7:0, 10:10, 0:7, 7:7, 3:0) BOXSCORE
- Ein unglaublich spektakuläres Spiel auf beiden Seiten, das den Vorschusslorbeeren gerecht wurde - die Ravens-Defense verlangte Kansas Citys Offense tatsächlich mehr ab, als irgendeine andere Defense bisher in dieser Saison. Die Ravens stellten häufig die Line of Scrimmage mit acht, neun Spielern zu und brachten daraus Pressure und Blitze aus verschiedensten Richtungen und mit diversen Personnel-Groupings. Das bereitete auch Mahomes (35/53, 377 YDS, 2 TD, INT) und der Offensive Line immer wieder Probleme, Kansas Citys Quarterback steckte ungewohnt viele Hits ein.
- Doch es wird für die meisten das irrwitzige Finish dieser Partie sein, das Leuten in Erinnerung bleibt. Die Ravens waren nach einem langen Punt-Return von Cyrus Jones durch einen Touchdown-Pass von Lamar Jackson (13/24, 147 YDS, 2 TD; 13 ATT; 71 YDS) auf John Brown in Führung gegangen, 1:29 vor dem Ende stand KC bei 4th&9 - und ein absolut unglaubliches Play von Mahomes hielt den Drive am Leben. Wenig später standen die Chiefs dann bei 4th&3, und Mahomes Touchdown zu Williams bescherte Kansas City den Ausgleich!
- Und damit war noch lange nicht Schluss. Baltimore hatte im Gegenzug noch genug Zeit auf der Uhr, um per Field Goal zu gewinnen. Doch dann schlug Kansas Citys Defense zu: Justin Houston kam via Blitz frei durch und schlug Jackson den Ball aus der Hand, und die Chiefs waren in der Pole Position! So jedenfalls sah es aus - bis das 43-Yard-Field-Goal daneben flog! Overtime!
- Dort marschierte KC dann schnell das Feld runter, hatte aber Glück, als ein Mahomes-Fumble von den Ravens nicht gesichert werden konnte. In der Folge reichte es zwar nur zum Field Goal, doch war das am Ende genug. Baltimore stand bei 3rd&22 als Jackson angeschlagen raus musste, Robert Griffin III. konnte bei zwei Chancen die lange Conversion nicht liefern. Game Over.
- Und sonst? Bis kurz vor Spielbeginn hatten sich Gerüchte gehalten, wonach Joe Flacco zumindest in einer Teilzeit-Rolle gemeinsam mit Lamar Jackson spielen würde. Die Chiefs hatten sich im Vorfeld auf beide Quarterbacks vorbereitet, Flacco wurde als "fraglich" geführt - doch kurz vor Kick-Off war klar: Flacco würde aufgrund seiner Hüftverletzung erneut ausfallen. So war es erneut die Jackson-Show, und Baltimore konnte einmal mehr mit seinem Run Game punkten; wenngleich erstmals in der Jackson-Ära die 200-Yard-Marke hier nicht geknackt wurde. Ein zu inkonstantes Passing Game mit einem Rookie-Quarterback war am Ende so nicht genug für ein starkes Ravens-Team. Die Chiefs haben damit ihr Playoff-Ticket in der Tasche!
Tampa Bay Buccaneers (5-8) - New Orleans Saints (11-2)
Ergebnis: 14:28 (7:0, 7:3, 0:8, 0:17) BOXSCORE
- Playoff-Ticket gebucht und Franchise-Geschichte geschrieben: zum ersten Mal in ihrer Historie haben die Saints in zwei aufeinanderfolgenden Jahren die eigene Division gewonnen! Doch der Weg dahin war bei den Bucs, die New Orleans in der jüngeren Vergangenheit immer wieder Probleme bereiten konnten, für die Saints deutlich schwieriger, als erwartet.
- Denn während New Orleans abermals offensiv Probleme hatte, starteten die Bucs deutlich explosiver. Winston (18/38, 213 YDS, 2 TD, INT) hatte früh einige Big Plays und fand Brate als den via Route isolierten Receiver in der Endzone, nach einer hässlichen Interception von Drew Brees (24/31, 201 YDS, TD, INT) bei einem versuchten Screen Pass war abermals Brate zum Touchdown zur Stelle.
- Und so ging es vorerst weiter. New Orleans fand offensiv gegen eine der anfälligsten Defenses der Liga überhaupt keinen Rhythmus, und im Gegenzug schlug die Bucs-Defense nochmals zu: Nassib erwischte Brees und schlug ihm den Ball aus der Hand, doch in der Folge begann die Partie zu kippen. Trotz sehr guter Field Position konnten die Bucs nicht punkten, der Field-Goal-Versuch ging daneben. Damit wendete sich das Blatt.
- Jetzt war es die Bucs-Offense, die die Arbeit einstellte und es den Saints erlaubte, ins Spiel zurück zu kommen. Backup-QB Taysom Hill startete die Aufholjagd mit einem geblockten Punt, wenig später fand Brees erst seinen Fullback zum kurzen TD-Pass, ehe Brees bei 4th&Goal von der 1-Yard-Line über die Goal Line springen konnte. Damit war das Spiel gedreht und Mark Ingram beseitigte gegen ein Bucs-Team, das sich nach schwacher zweiter Hälfte inzwischen aufgegeben hatte, alle Zweifel. Die Saints sind zurück in den Playoffs!
Buffalo Bills (4-9) - New York Jets (4-9)
Ergebnis: 23:27 (14:3, 3:10, 3:0, 3:14) BOXSCORE
- Bemerkenswertes Finish für die Jets, nachdem die Partie denkbar schlecht begonnen hatte: Sam Darnold (16/24, 170 YDS, TD, INT) musste mit erneuter Fußverletzung zwischenzeitlich verletzt raus, die Offense war zunächst wieder einmal abgemeldet. Doch dabei blieb es nicht. Darnold hatte über das ganze Spiel verteilt mehrere sehr gute Pässe, unter anderem zu Robby Anderson, und die Jets konnten noch in der ersten Hälfte ihren ersten Offense-Touchdown seit neun (!) Vierteln aufs Board bringen.
- Und Buffalos Offense konnte ihre beachtliche Schlagzahl aus der ersten Hälfte nicht aufrechterhalten. Allen (18/36, 206 YDS, 2 INT) warf - genau wie Darnold später - eine unschöne Rookie-Interception, und obwohl die Jets den Opening-Kick-Off der zweiten Hälfte fumbelten, konnte Buffalo nur mit einem Field Goal daraus Kapital schlagen. Gang Green knackte erst Mitte des dritten Viertels die 100-Total-Yard-Marke, Darnold aber hielt sein Team im Spiel und mit einem späten, schnellen Drive über 61 Yards gelang New York der Last-Minute-Sieg!
- In einem rechnerisch letztlich mutmaßlich bedeutungslosen Spiel machten die Bills zuvor genau da weiter, wo sie zuletzt so erfolgreich aufgehört hatten - mit Josh Allen als Runner. Der Rookie-Quarterback, der als Passer nach wie vor massiv inkonstant unterwegs ist, tat den Jets von Anfang an mit designten Runs und Scrambles weh und beendete die Partie mit 9 Runs für 101 Yards. Zur Halbzeitpause hatte er 87 Rushing-Yards und damit über 300 Rushing-Yards über die letzten drei Spiele - ein neuer NFL-Rekord für einen Quarterback!
- Allen hat über seine ersten acht NFL-Starts jetzt 490 Rushing-Yards und fünf Rushing-Touchdowns, und damit mehr als Michael Vick über seine ersten acht NFL-Starts (418/4). In einem phasenweise überraschend unterhaltsamen, aber auch von Fehlern auf beiden Seiten geprägten Spiel machte das lange den Unterschied aus; doch die Jets konnten die Partie spät drehen, um so vor dem Saison-Endspurt den eigenen Fans ein positives Gefühl mit auf den Weg zu geben.
Cleveland Browns (5-7-1) - Carolina Panthers (6-7)
Ergebnis: 26:20 (7:7, 10:10, 0:3, 9:0) BOXSCORE
- Während die Panthers mit der nunmehr fünften Niederlage in Folge ihre Playoff-Hoffnungen immer tiefer begraben dürfen, reift in Cleveland eine Erkenntnis zunehmend hartnäckig: die Browns haben ihren Quarterback gefunden. Baker Mayfield (18/22, 238 YDS, TD) lieferte eine weitere an "fehlerfrei" grenzende Partie ab, in der ersten Hälfte brachte er acht von zehn Pässe an - beide Incompletions waren Drops.
- Und er war es auch, der die Browns zu diesem Sieg führte. Mayfield hatte - begünstigt durch eine einmal mehr sehr gute Protection - herausragende lange Pässe auf Landry und Perriman, Cleveland konnte mit diesen Big Plays mehrfach punkten oder zumindest in Scoring-Reichweite kommen; Carolina fehlte diese Dimension einmal mehr zu häufig.
- Cam Newton (26/42, 265 YDS, INT) und das Passing Game konnten eine starke Browns-Secondary nur sehr selten mal tief attackieren, einmal mehr was es am ehesten das Run Game über McCaffrey (16 ATT, 63 YDS, 2 TD), das in kritischen Momenten zur Stelle war. Doch gegen die in diesem Jahr so anfällige Browns-Run-Defense war Carolina hier nicht ansatzweise so dominant wie erhofft.
- Dennoch hatten die Panthers die Chance, das Spiel spät zu gewinnen. Carolina marschierte über sechs Minuten 72 Yards das Feld runter und stand an Clevelands 3-Yard-Line mit Second und Goal - doch über drei Plays brachten die Panthers einmal mehr den Ball nicht in die Endzone, Newtons Fourth-Down-Pass segelte über seinen Receiver. Wo die defensiven Probleme - beginnend mit dem Pass-Rush - keine Neuigkeit sind, ist inzwischen auch die (Passing-)Offense ein ernsthaftes Thema in Charlotte. Und die Playoffs sind weit weg.
Green Bay Packers (5-7-1) - Atlanta Falcons (4-9)
Ergebnis: 34:20 (7:7, 13:0, 14:0, 0:13) BOXSCORE
- Mit Spannung wurde in Green Bay das erste Spiel nach der Entlassung von Head Coach Mike McCarthy erwartet - und zunächst dürften Packers-Fans frustriert einem irren Schauspiel zugeschaut haben: Interims-Head-Coach Joe Philbin verbrannte beide (!) Packers-Challenges innerhalb der ersten beiden Spielminuten bei knappen Catches, beide Male verlor er die Challenge. Auch das Play-Calling war lange fragwürdig, gegen eine der schlechtesten Run-Defenses der Liga ignorierte Philbin etwa Aaron Jones nahezu für die komplette erste Hälfte.
- Doch auf der anderen Seite konnte man Aaron Rodgers dabei zuschauen, wie er durchaus befreiter auftrat. Rodgers (21/32, 196 YDS, 2 TD) hatte mehrere Vintage-Rodgers-Momente, darunter Touchdown-Pässe zu Adams und Cobb, wenngleich er auch erneut viel im Kurzpassspiel arbeitete. Doch er konnte mit dem Touchdown zu Cobb auch einen NFL-Rekord, den bislang Tom Brady innehatte brechen: Es war Rodgers' 359. Pass in Serie ohne Interception.
- Während Green Bay mit dem Sieg zumindest rechnerisch im Playoff-Rennen bleibt, war es für Atlanta der nächste enttäuschende Auftritt in einer Saison voll davon. Atlanta hatte in der Run-Defense wieder einmal Probleme, als die Packers dann Jones (17 ATT, 78 YDS, TD) mehr Gelegenheiten gaben - und die zuletzt ebenfalls so schwache Offense konnte auch erst sehr spät im Spiel noch Stats auflegen. So sieht der Arbeitsnachweis von Matt Ryan (28/42, 262 YDS, 3 TD, INT) im Endeffekt besser aus, als er auf dem Feld wirkte, als das Spiel noch eng war.
Houston Texans (9-4) - Indianapolis Colts (7-6)
Ergebnis: 21:24 (7:0, 0:17, 7:7, 7:0) BOXSCORE
- Die Siegesserie der Texans endet nach neun Erfolgen in Serie - und die Colts bleiben somit im Playoff-Rennen. Dabei begann die Partie für Houston eigentlich vielversprechend: in einem anfangs von beiden Defenses geprägten Spiel - die ersten fünf Possessions endeten ohne First Down in fünf Punts - ging Houston schließlich mit einem 10-Play-Drive in Führung, wenig später landete ein Pass von Andrew Luck (27/41, 399 YDS, 2 TD, INT) abgefälscht bei den Texans; und Houston schien auf bestem Wege, das Spiel früh auf die Siegerstraße lenken zu können.
- Doch wendete sich genau jetzt das Blatt: Der Texans-Drive nach der Interception endete mit -9 Yards und einem Punt, und über die nächsten zehn Plays beider Teams erzielte Indianapolis zwei Touchdowns: Zunächst fand Luck T.Y. Hilton, den Houston nie wirklich in den Griff bekam, für 60 Yards, aus vier Yards erledigte Mack den Rest. Danach war es Eric Ebron mit erst einem langen Catch und dann dem 14-Yard-Touchdown, und das Spiel war gekippt.
- Denn Indianapolis dominierte die Partie jetzt zunehmend, während Houston offensiv weitestgehend von Punt zu Punt eilte. Es dauerte bis in die zweite Hälfte, ehe die Texans nochmals antworten konnten, doch Indianapolis hatte in kritischen Momenten immer wieder ein Big Play zu Hilton im Köcher.
- Es stand 24:14 nach Lucks zweitem TD-Pass - der zu Zach Pascal - und Watson (27/38, 267 YDS, TD), der einmal mehr fünf Sacks einsteckte, konnte die Texans-Offense gegen eine explosive Colts-Defense einfach nicht mehr das Feld runter bewegen. Erst spät im Schlussviertel gelang Houston der Anschluss, die Colts-Offense konnte danach aber die Uhr runter spielen.
Washington Redskins (6-7) - New York Giants (5-8)
Ergebnis: 16:40 (0:7, 0:27, 0:6, 16:0) BOXSCORE
- Diese Partie war Mitte des zweiten Viertel entschieden. Nicht, weil die Giants derart dominant aufgetreten wären - es waren eher die Redskins, die komplett auseinanderfielen; New York, das kurzfristig auf Odell Beckham verzichten musste, nutzte das effizient aus.
- So eröffnete Mark Sanchez - nach den Verletzungen von Alex Smith und Colt McCoy Washingtons Starting-QB - das Spiel mit einem Pick Six zu Curtis Riley, als Sanchez' Pass kurz vor der eigenen Endzone abgefälscht wurde. Die Giants erhöhten wenig später durch einen langen Touchdown-Run von Saquon Barkley, als New Yorks Line gegen Washingtons Front eine riesige Gap frei blockte; das sollte der Redskins-Front gegen diese Line schlicht nicht passieren.
- Damit führten die Giants 17:0, und Washington zeigte keinerlei Leben, keinen Kampf - und so machten die G-Men dann in diesem Division-Duell auch vor der Halbzeit endgültig den Deckel drauf. Manning (14/22, 197 YDS, 3 TD) legte noch zwei Touchdowns auf und New York lag nach zwei Vierteln mit 34:0 vorne. Barkley stand zur Halbzeit bei zehn Runs für 159 Yards und hat jetzt fünf Scrimmage-Touchdowns über mindestens 50 Yards auf dem Konto, so viele wie kein Rookie seit Randy Moss 1998. Der einzige Spieler mit noch einem mehr war Green Bays Billy Howton 1952.
- So plätscherte die zweite Hälfte dann auch vor sich hin. Nahezu alle Redskins-Drives waren 3&Outs oder Turnover, so dass beim Stand von 0:40 Sanchez (6/14, 38 YDS, 2 INT) gebenched und durch Josh Johnson (11/16, 195 YDS, TD, INT; 7 ATT, 45 YDS, TD) ersetzt wurde. Auch auf der anderen Seite durfte sich Rookie-QB Kyle Lauletta (0/5, INT) spät beweisen. Washingtons Punkte kamen ausschließlich in Garbage Time mit Johnson auf dem Feld.
Chicago Bears (9-4) - Los Angeles Rams (11-2)
Ergebnis: 15:6 (3:3, 3:3, 9:0, 0:0) BOXSCORE
Analyse:Nur 6 Punkte! Bears-D erteilt Rams Lehrstunde
Seattle Seahawks - Minnesota Vikings (Di., 2.15 Uhr live auf DAZN)
Tennessee Titans - Jacksonvile Jaguars 30:9 (7:2, 9:0, 14:7, 0:0) BOXSCORE
Analyse:Vier Touchdowns! Derrick Henry überrennt die Jaguars