NFL Playoffs: Chiefs, Patriots und Co. - Stärken und Schwächen der AFC-Teams

Jan Dafeld
04. Januar 201909:02
SPOX blickt auf die Stärken und Schwächen der AFC-Playoff-Teams.getty
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Nach dem Blick auf die NFC-Teams ist nun die AFC an der Reihe. Was zeichnet die sechs besten Teams der Conference aus? Wo befinden sich ihre Schwachstellen? Wir machen den Check und nehmen die Stärken und Schwächen unter die Lupe.

AFC Playoffs: Indianapolis Colts (6. Seed)

Das sind die Stärken der Indianapolis Colts

Die Colts richteten ihr Hauptaugenmerk in diesem Sommer auf ihre Offensive Line - angesichts der Verletzungsprobleme ihres Franchise-Quarterbacks wenig verwunderlich. Dass Indy tatsächlich so ein Turnaround gelang, dürfte allerdings selbst das eigene Management verwundert haben. Über die gesamte Saison wies das Team die zweitbeste Adjusted Sack Rate der Liga auf, in Oktober und November blieb die Line 239 Dropbacks in Serie ohne selbstverschuldeten Sack. Rookie Quenton Nelson bekommt dabei den Großteil der Anerkennung, doch auch Rookie Braden Smith überzeugte in ungewohnter Tackle-Rolle. Positiv: Auch Center Ryan Kelly, der das letzte Regular-Season-Spiel verletzt verpasste, ist in den Playoffs wohl mit von der Partie.

Es liegt auf der Hand, dass Andrew Luck von dieser Verbesserung seiner O-Line enorm profitiert. Nachdem der 29-Jährige in den ersten Wochen der Saison noch ein paar Wackler aufwies, ist Luck mittlerweile tatsächlich wieder ganz der Alte, kann jeden Wurf treffen und gehört zu den gefährlichsten Quarterbacks der Liga. Die Kombination aus Luck und Wide Receiver T.Y. Hilton zählt zu den gefährlichsten Deep Threats der Liga.

Lucks Qualitäten (gepaart mit den Stärken seiner O-Line) spiegeln sich in fast jeder offensiven Statistik wieder. Die Colts wiesen die beste Third-Down-Offense in der Regular Season auf, zählten zu den Top 5 in puncto Yards und Punkte pro Drive und waren auch in der Red Zone eines der besten Teams der Liga. Diese Offense auszuschalten, dürfte selbst für die Top-Defenses der Liga beinahe unmöglich sein.

Das sind die Schwächen der Indianapolis Colts

Wenn es einen echten Makel in der Offense gibt, dann wohl am ehesten auf der Running-Back-Position. Marlon Mack spielte keine schlechte Saison, ist aber immer noch ein echter Hit-or-Miss-Back. Nyheim Hines kann ein spektakulärer Gadget-Player sein, doch ein konstanter Runner fehlt. Vor allem in Short-Yardage-Situationen war Indy im Running Game wenig erfolgreich.

Defensiv stellten die Colts dank Jabaal Sheard, Darius Leonard und überraschend auch Margus Hunt zwar eine der besseren Run-Defenses, gegen starke Passing Offenses hatte man aber mehrfach Probleme. Die Position des Nickelcorners könnte in den Playoffs als echte Schwachstelle attackiert werden.

Darüber hinaus fehlt es großen Teilen dieses Colts-Teams schlicht und ergreifend an Erfahrung auf der ganz großen Bühne. Spieler wie Luck oder Hilton stellen die Ausnahme dar, vor allem die Defense besteht fast komplett aus Youngsters. Inwieweit das tatsächlich zu einem Problem werden wird, bleibt abzuwarten, vor allem in engen Spielen kann so etwas allerdings zum Zünglein an der Waage werden.

AFC Playoffs: Los Angeles Chargers (5. Seed)

Das sind die Stärken der Los Angeles Chargers

Die Offense der Chargers mag nicht ganz auf dem Level der Chiefs gewesen sein, dennoch gibt es ligaweit womöglich keine Offense, die ähnlich variabel daherkommt wie L.A.. Jede Skill-Position ist sehr gut - und meist auch tief - besetzt, Philip Rivers zählte in der Regular Season zu den besten Quarterbacks überhaupt, seine Waffen kann er nicht an einer Hand abzählen - und nun könnte auch noch Hunter Henry zurückkehren.

Darüber hinaus ist kaum ein Team über seine Running Backs gefährlicher - zumindest, wenn Melvin Gordon fit ist. Niemand schaffte über seine Running Backs mehr Yards pro Run, doch auch im Screen- und Short-Passing-Game können die Chargers brandgefährlich sein. Ein fitter Gordon ist wichtig für das Team.

Auch defensiv verfügen die Chargers über zahlreiche herausragende Spieler, die ihr direktes Matchup dominieren können. Joey Bosa und Melvin Ingram stellen eines der besten Edge-Rushing-Duos der Liga dar, zudem hat man mit Derwin James und Desmond King gleich zwei herausragende Waffen gegen Slot-Receiver und Tight Ends im Team. Können die Chargers ihr Talent im Verbund auf den Platz bringen, gibt es nur wenige Units, die besser sind.

Das sind die Schwächen der Los Angeles Chargers

Die Pass-Protection der Chargers wurde zu Beginn der Saison als endlich verbessert gefeiert, nachdem Rivers Jahr für Jahr zu oft unter Druck stand. Nach 17 Wochen muss man allerdings feststellen: Allzu viel hat sich nicht geändert. Über die letzten drei Wochen ließen nur die Cardinals und die 49ers noch mehr Pressures zu, vor allem Guard Dan Feeney und Tackle Sam Tevi sind Woche für Woche eine echte Schwachstelle.

Defensiv stellten die Chargers lange Zeit die schlechteste Defense ligaweit gegen tiefe Pässe. Angesichts des Personals im Pass-Rush und auf der Cornerback-Position erschien das geradezu unglaublich. Doch Spieler wie Casey Hayward, die mit ihrer aggressiven Spielweise konstant auf Interceptions aus sind, ließen sich 2018 zu oft auf dem falschen Fuß erwischen. Im direkten Matchup vor zwei Wochen ließ L.A. sogar gegen die Ravens einen Passing-Touchdown von über 50 Yards zu. Das sollte sich am Wochenende besser nicht wiederholen.

Angesichts der beinahe schon unterhaltsam anmutenden Probleme der Franchise in den Vorsaisons mögen die Special Teams in dieser Saison kaum als Schwäche aufgefasst werden, dennoch wiesen die Chargers in diesem Bereich auch 2018 wieder Probleme auf. Mit Michael Badgley hat man zwar offenbar endlich einen soliden Kicker gefunden, besonders in Punt- und Kickoff-Coverage offenbarte L.A. jedoch des Öfteren Schwachstellen.

AFC Playoffs: Baltimore Ravens (4. Seed)

Das sind die Stärken der Baltimore Ravens

Run, Run, Run. Während sich (fast) die gesamte Liga zum Passing Game hin entwickelt, orientiert sich Baltimore in die entgegengesetzte Richtung - und das in extremer Art und Weise. Seit Lamar Jackson als Starter übernahm, liefen die Ravens in mehr als 60 Prozent ihrer Offensiv-Plays - selbst die Seahawks liegen da noch mehr als 10 Prozentpunkte drunter. Doch: Ihr Erfolg gibt den Ravens Recht. Die unkonventionelle Spielweise macht auch Defenses das Leben schwer, die Offense erfordert von ihren Gegnern höchste Disziplin. Bislang schaffen Jackson und Co. es so, immer wieder lange Drives zu produzieren, ligaweit hat kein Team mehr Plays pro Drive.

Defensiv spielen die Ravens zwar nicht ganz so außergewöhnlich wie offensiv (wie auch?), doch auch hier lassen sich Elemente und Tendenzen finden, die es so beim Rest der Liga kaum gibt. So spielt die Unit von Defensive Coordinator Don "Wink" Martindale wohl so aggressiv wie keine andere Defense. Baltimore blitzt in mehr als 37 Prozent der Fälle, in kritischen Situationen callt Martindale immer wieder Cover 0. Besonders erfolgreich war man damit bislang allerdings vor allem gegen junge, unerfahrenere Quarterbacks. Ob der Erfolg in den Playoffs anhalten kann, bleibt also vorerst noch abzuwarten.

Als echtes Plus muss in Baltimore auch die allgemeine Gesundheit angesehen werden. Bei den Ravens ist kein einziger Spieler im Kader ernsthaft verletzt, der letzte Roster-Move liegt mehr als einen Monat zurück. So spät in der Saison ist das definitiv außergewöhnlich. Dies erlaubt den Ravens unter anderem in der D-Line konstant das Personal zu wechseln und somit die eigenen Spieler frisch zu halten. Auch offensiv bieten sich so je nach Situation viele verschiedene Personnel-Gruppen an.

Das sind die Schwächen der Baltimore Ravens

So stark das Running Game offensiv sein mag, so inkonstant ist das Passing Game. Jackson zeigte bereits mehrfach sehr gute Ansätze in diesem Bereich, er kann aus der Pocket und aus dem Lauf werfen und hat stellenweise einen tollen Touch - zu oft verpasst er allerdings auch noch offene Receiver. Dazu kommen Probleme im Receiving Corps, vor allem Michael Crabtree hatte in dieser Spielzeit zu viele Probleme mit Drops.

Von Beginn an galt Jackson für viele - auch auf dem NFL-Level - besonders in der Red Zone als echte Waffe. Zuletzt wies der junge Quarterback allerdings genau in diesem Bereich die größten Probleme auf. Nur 10 der letzten 23 Red-Zone-Trips endeten in Touchdowns, über die letzten zwei Spiele waren es sogar nur 1 von 7! Starke Defense hin oder her, nur mit Field Goals wird auch Baltimore in den Playoffs kaum Siege feiern können.

Und: Auch die Defense zeigte zuletzt einige Schwachstellen - vor allem als Zone. Schon gegen die Chargers waren mehrfach Receiver auf Seam-Routes ungedeckt, wurden von Rivers jedoch zu selten gesehen. Baker Mayfield und die Browns bestraften das in der Vorwoche dann besser. Vor allem gegen Quads (vier Receiver auf einer Seite der Line of Scrimmage) hatten die Ravens brutale Probleme.

AFC Playoffs: Houston Texans (3. Seed)

Das sind die Stärken der Houston Texans

Houstons Run-Defense war in dieser Saison nicht nur die beste der NFL, sondern sogar fast eine der besten aller Zeiten. D.J. Reader als Anker in der Mitte gepaart mit Abrissbirnen wie Jadeveon Clowney und J.J. Watt machten Offenses Woche für Woche das Leben schwer. Die Ravens sollten erleichtert sein, dass sie den Texans zumindest vorerst aus dem Weg gehen. Aber: Auch in einem möglichen Divisional-Round-Matchup mit den Patriots könnte Houstons Run-Defense Gold wert sein.

Darüber hinaus verfügen die Texans auch im Pass-Rush über enormes Talent. Watt mag zwar noch nicht ganz auf seinem Top-Niveau zurück sein, gehört aber dennoch wieder zu den zehn besten Pass-Rushern der Liga. Dazu kommen Clowney, Whitney Mercilus sowie mehrere gefährliche Blitzer. Das Problem: Houston konnte das eigene Potenzial hier bislang zu selten abrufen. Mercilus ist viel zu selten ein Faktor, Clowney hat immer wieder mit Penalties zu kämpfen. Die D-Line braucht einen ihrer besseren Tage - dann kann sie jede Offense vor Probleme stellen.

Offensiv steht und fällt das Team mit Deshaun Watson und DeAndre Hopkins. Die Offensive Line gehört zu den schwächsten der Liga, die Skill-Positionen sind nach den Verletzungen von Will Fuller und Demaryius Thomas auch nicht herausragend besetzt. Watson mag noch nicht so konstant wie die absolute Quarterback-Elite sein, an einem guten Tag kann er es allerdings mit jedem aufnehmen. Der 23-Jährige ist sowohl als Passer als auch als Runner für Big Plays gut, das macht ihn doppelt gefährlich. Hopkins ist derweil durchaus ein guter Route-Runner, aufgrund seiner starken Hände und seinem irren Catch-Radius braucht er allerdings oft gar nicht offen zu sein. Das macht ihn zum wahrscheinlich wertvollsten Nicht-Quarterback der AFC.

Das sind die Schwächen der Houston Texans

Zu sagen, die Offensive Line der Texans sei unterdurchschnittlich, wäre definitiv noch wohlwollend. Watson musste 62 Sacks schlucken - die meisten seit rund 10 Jahren! Kein Team wies eine höhere Adjusted Sack Rate auf als Houston. Dass es der Line an Talent mangelt, war bereits vor der Saison abzusehen, die Hoffnung dies durch mehr Misdirection und Bewegen der Pocket kaschieren zu können, erfüllte sich offensichtlich nicht.

Eine direkte Folge von den O-Line-Problemen ist Houstons Ineffizienz bei Third Down. In der Regular Season verwandelten Watson und Co. nur 37 Prozent ihrer Third in First Downs - der schlechteste Wert aller Playoff-Teams. Zu häufig sah sich die Offense aufgrund von Sacks langen Downs gegenüber, zudem war auch auf das Run-Blocking nicht konstant Verlass.

Besondere Probleme wies der AFC-South-Champion in der Red Zone auf. Die Texans verwandelten gerade einmal 50 Prozent ihrer Red-Zone-Trips in Touchdowns, generell endeten Drives viel zu häufig mit drei statt mit sechs (bzw. sieben) Punkten. Über die gesamte Saison wies Houston fast die identische Anzahl an Field Goals wie Touchdowns auf. In den Playoffs könnte das zu wenig sein.

AFC Playoffs: New England Patriots (2. Seed)

Das sind die Stärken der New England Patriots

Wer über die Stärken der Patriots redet, der muss - so langweilig es auch sein mag - bei ihrer Erfahrung anfangen. Es gibt keine Situation, die Bill Belichick und Tom Brady noch nicht erlebt haben, doch auch Leistungsträger wie Julian Edelman, Rob Gronkowski, Devin McCourty oder Dont'a Hightower haben zahllose große Spiele absolviert. Das könnte sich vor allem in Spielen gegen Hochkaräter zeigen: Die Pats mögen in dieser Saison gegen schwächere Teams bislang unbekannte Probleme offenbart haben, als einziges Team ist New England allerdings gegen Playoff-Teams ungeschlagen. Die Texans, Chiefs, Colts und Bears holten sich allesamt Pleiten ab.

Darüber hinaus kann New England einmal mehr auf eine sehr starke Offensive Line bauen. Dass die Pats die beste Adjusted Sack Rate der Liga aufwiesen, mag auch dem Quick-Passing-Game geschuldet sein, bleibt aber nichtsdestotrotz beeindruckend. Alle fünf Patriots-Starter in der Offensive Line spielten eine mindestens durchschnittliche Saison - sowohl im Run- als auch im Pass-Blocking.

Generell scheint so manche der Skepsis, die den Patriots entgegenschlägt, etwas aufgeblasen zu sein. Die Offense von Josh McDaniels zählt immer noch zum obersten Viertel der Liga, auch weil die Patriots äußerst variabel agieren können. Das Run-Game war zuletzt eine richtig starke Waffe und wer behauptet, Tom Brady könne keine Spiele mehr gewinnen, der könnte schnell eines Besseren belehrt werden.

Das sind die Schwächen der New England Patriots

Trotz allem sind die Patriots von der offensiven Dominanz der Vorjahre in dieser Saison ein wenig entfernt. Das Receiving Corps ist lange nicht so stark wie es zeitweise ausgesehen hatte. Rob Gronkowski hat sich vom klar besten Tight End der Liga in eine inkonstante Option verwandelt, die in dieser Saison bereits mehrfach komplett abgemeldet wurde. Zudem fällt ohne Josh Gordon ein klarer X-Receiver weg. Dass Julian Edelman in den Playoffs ein echter Nummer-eins-Receiver sein kann, darf bezweifelt werden.

Darüber hinaus weisen die Patriots defensiv große Probleme in der Run-Defense auf. Über die komplette Regular Season gesehen waren von allen Playoff-Teams einzig die löchrigen Chiefs noch schlechter. Vor allem bei Rückstand - oder bei einem Aufeinandertreffen mit den Ravens - könnte das die Pats schwächen.

Zu guter Letzt bleibt die Auswärtsschwäche. Ja, durch die gesicherte Bye Week trifft man maximal im AFC Championship Game in Kansas City auf ein Heimteam. Sollte es allerdings dazu kommen, könnte dieser Heimvorteil zu einem echten Faktor werden. In dieser Spielzeit verloren die Patriots auswärts bereits gegen die Jaguars, die Lions, die Titans, die Steelers und die Dolphins.

AFC Playoffs: Kansas City Chiefs (1. Seed)

Das sind die Stärken der Kansas City Chiefs

Möchte man es allgemein halten, ist die Offense der Chiefs eine einzige große Stärke. Ob nun Yards pro Drive (41,53), Punkte pro Drive (3,25), Red-Zone-Offense - was man sich auch angucken mag, die Chiefs thronen (fast) immer an der Spitze der Statistik. Andy Reid installierte - im Zusammenspiel mit seinem genialen Quarterback - einmal mehr eine Spitzen-Offense, die gegen jede Defense erfolgreich sein kann.

Tatsächlich mutet es geradezu unfair an, dass die schematisch und strukturell vielleicht beste Offense der NFL die Offense ist, in der auch noch der Quarterback spielt, der vielleicht am besten außerhalb der Struktur eines Plays spielen kann. Patrick Mahomes scheint tatsächlich aus jedem Play, ob unter Druck oder nicht, innerhalb oder außerhalb der Pocket, einen Highlight-Moment kreieren zu können. Sich darauf einzustellen, dürfte für Teams in den kommenden Wochen eine fast unlösbare Aufgabe werden.

Defensiv leben die Chiefs derweil von ihrem herausragenden Pass-Rush. Das Trio aus Chris Jones, Dee Ford und Justin Houston sucht 2018 ligaweit seinesgleichen und kann theoretisch jede Offensive Line vor große Probleme stellen und so auch die deutlich schwächer besetzte Secondary entlasten.

Das sind die Schwächen der Kansas City Chiefs

All ihre Qualitäten im Pass-Rush schön und gut, gleichzeitig stellen die Chiefs allerdings auch die schlechteste Run-Defense der gesamten NFL. Kansas City verfügt über keinen echten Run-Stopper, der Abgang von Bennie Logan aus dem Sommer schmerzt deutlich mehr als zunächst erwartet. Darüber hinaus gibt es klare Fragezeichen im Linebacker-Level, auch Ford zeigt hier immer wieder disziplinarische Defizite.

Will man in der überragenden Chiefs-Offense einen Minuspunkt ausmachen, so ist dieser wohl auf der Position des Running Backs zu finden. Nachdem es zunächst so aussah, als könnte KC die Entlassung von Kareem Hunt nahezu problemlos auffangen, ließ die Produktion hier zuletzt doch ein wenig nach. Damien Williams und auch Spencer Ware sind solide Optionen, bieten aber nicht die Variabilität, die Hunt dieser Offense gab.

Abschließend: Man kann nicht über die Chiefs und Andy Reid sprechen, ohne seinen fehlenden Playoff-Erfolg zu thematisieren. Neun Mal feierte Reid einen Division-Titel, kein einziges Mal gewann er den Super Bowl. Von seinen letzten sieben Playoff-Spielen gewann Reid gerade mal ein einziges! Darüber hinaus offenbarten sich die (möglichen) Probleme gegen starke Teams bereits in dieser Saison: Alle vier Chiefs-Niederlagen setzte es gegen Playoff-Teams: Gegen die Patriots, Rams, Chargers und Seahawks verlor KC, nur gegen die Chargers und Ravens gewann man.