In einer Saison, die von Offenses geprägt wurde, stechen die Rams als eines von drei, vier Teams besonders heraus. Im Super Bowl gegen die Patriots wartet die letzte große Prüfung für eine spannende Offense, die durch ihre scheinbare Einfachheit besticht - wie aber funktioniert die Offense im Detail? SPOX taucht ein in die taktischen Tiefen, den Super Bowl gibt's in der Nacht vom 3. auf den 4. Februar ab 0.30 Uhr live auf DAZN - mit Original-Kommentar zur Auswahl!
Wenn man vor dem Super Bowl schon ein übergreifendes Fazit für diese NFL-Saison ziehen will, dann wäre es für die meisten wohl dieses: Die Saison war geprägt von offensivem Football, und ganz konkret vom Passing Game.
Die meisten Yards pro Play (5,6), die zweitmeisten Punkte pro Spiel (46,7) und das im Schnitt höchste Passer Rating in der NFL-Geschichte stand am Ende zu Buche, garniert durch den neuen Regular-Season-Rekord von 1.371 Touchdowns.
Es ist eine neue Zeit in der NFL, und die Rams gehören zu den Teams, die an der Spitze der aktuellen Entwicklung stehen - zumindest was die Radikalität angeht, mit der Coaches und Coordinator ihre Offenses adressieren, um ihren Stil umzusetzen. Der Stil der Rams? Erfolg durch eine Einfachheit, die der gegnerischen Defense die Arbeit erschwert; und die so ganz anders funktioniert, als die Offenses etwa der Chiefs und Saints, die unzählige Formationen und Elemente der Ablenkung eingebaut haben.
Die Offense der Rams basiert auf einigen wenigen Säulen, die im Zusammenspiel aber ein tolles Fundament bilden.
Die Rams-Offense: fast immer 3 Wide Receiver
Für jeden, der sich mit der Rams-Offense befasst, wird eine Sache schnell ein offensichtlicher Fakt: Die Offense von Coach Sean McVay funktioniert aus 11-Personnel (ein Running Back, ein Tight End, drei Wide Receiver), und zwar fast ausschließlich. Die Rams spielen 89 Prozent ihrer Snaps aus 11-Personnel, der mit Abstand höchste Wert; der Liga-Schnitt lag dieses Jahr bei 65 Prozent, kein anderes Team war bei über 77 Prozent (Packers). Der große Unterschied? Die Rams sind hieraus sehr ausgeglichen und schwer zu lesen.
Aus 11-Personnel gibt es in "nur" 59 Prozent der Snaps einen Pass, das wiederum liegt deutlich unter dem Liga-Schnitt für die Pass-Quote aus 11-Personnel (67 Prozent). Und die Rams sind im Run Game hieraus effizient: 5,3 Yards pro Run gelingen aus 11-Personnel, nur fünf Teams sind hier besser und der Liga-Schnitt (4,9) liegt fast ein halbes Yard dahinter.
Eine Veränderung, die hier vor allem mit C.J. Anderson auf dem Feld aufgefallen ist: L.A. hat mehr 12-Personnel, also Formationen mit zwei Tight Ends, gespielt - und hatte damit durchaus ebenfalls Erfolg.
Das fällt generell auf. Die Rams werfen insgesamt in nur 56 Prozent der Snaps, nur sieben Teams werfen weniger. Auch bei First Down sind sie extrem konservativ, mit einer Pass-Quote von nur 46 Prozent, der siebtniedrigste Wert. Und dennoch sind sie daraus effizient: 5,1 Yards pro Run bei First Down sind mehr als ein halbes Yard mehr, als der Liga-Schnitt bei First Down (4,5).
Play Action und First Down Running: Outside Zone
Der Grund dafür liegt im Passspiel, das Play Action Passspiel öffnet die Räume für die (First-Down-)Runs: Von allen Running Backs mit mindestens 150 Carries läuft keiner auch nur ansatzweise gegen so wenige defensive Fronts mit acht oder mehr Spielern in der Box wie Gurley (8,2 Prozent) - keiner in der Kategorie kommt auf weniger als 12,1 Prozent (Frank Gore), gefolgt von Chicagos Jordan Howard (14 Prozent).
Wieso funktioniert das so gut? Wieso können die Rams bei First Down deutlich über Liga-Schnitt laufen und noch viel klarer über Liga-Schnitt werfen? Wenn Goff bei First Down wirft, erreicht er im Schnitt 9,3 Yards pro Pass - der Durchschnitt in dieser Saison lag bei 7,7 Yards für First-Down-Passing. Die Antwort liegt in den Formationen, aber auch im Blocking-Scheme, und wie die Rams darauf ihr Playbook aufbauen.
L.A. ist ein Outside Zone Blocking Team. Das bedeutet in aller Kürze: die Offensive Line blockt unisono in eine Richtung (statt im Vorfeld zugeteilte Gegenspieler wie im Man Blocking). An der Backside des Plays - also die Seite der Formation, die der Running Back nicht anvisiert - sind ein Tight End oder Wide Receiver dafür zuständig, den Defensive End zumindest kurzzeitig aufzuhalten, damit sich das Play auf der anderen Seite entwickeln kann.
In der Mitte der Line versuchen die Rams dabei konstant, Double-Team-Blocks zu spielen: ein Guard und der Center sowie ein Guard und der Tackle bilden an der Line of Scrimmage 2-gegen-1-Blocks, wovon sich je einer der beiden Linemen schnellstmöglich löst, um dann auf das Linebacker-Level zu kommen. Es ist kein Zufall, dass die in der Offensive Line generell herausragend aufspielenden Rams laut Football Outsiders das beste "Second-Level-Blocking"-Team im Run Game sind.
Das Ziel im Outside Zone Blocking ist es, die defensive Front horizontal zu bewegen, um dann daraus eine Lücke zu schaffen. Die Bewegung der Linemen, genau wie die des Quarterbacks, ist dabei nahezu identisch mit den Bewegungen beim Bootleg Play Action Game, wenn der Quarterback die Ballübergabe mit dem Rücken zur Line antäuscht, und dann tief hinter der Line of Scrimmage in die andere Richtung läuft, um von dort aus zu werfen. Hier merkt man klar die Einflüsse von Mike und Kyle Shanahan auf McVay, der unter den Shanahans in Washington gearbeitet hat.
Genau das führt zur ersten großen Aufgabe, wenn man die Rams-Offense verteidigen will. Man muss in der Lage sein, Plays richtig zu lesen - und das ist extrem schwierig, so ähnlich sehen sich die Base-Runs und die Play Action Pässe. Dadurch ist beides effizient. Das Run Game selbst findet dabei zumeist Inside statt, durch Bend-Runs (Running Back arbeitet zurück zum Center) und durch Bang-Runs (Running Back visiert den Offensive Tackle auf seiner Seite an).
Beim klassischen Zone Run hat der Running Back zwei bis drei Optionen; die Faustregel besagt, dass er spätestens bei seinem dritten Schritt nach dem Snap anhand der Art und Weise, wie sich die Blocks entwickeln, sich entschieden haben sollte, wo er durch die Line of Scrimmage durchbrechen will. Von Gurleys 1.376 Rushing-Yards kamen 936 über Runs zustande, die zwischen der linken Schulter des Left Guards und der rechten des Right Guards stattfinden.
Jet Sweeps: Die zusätzliche Dimension
Doch selbst die Rams wollen sich nicht nur auf das Outside Run Game und die damit einhergehenden Play Action Pässe verlassen; stattdessen hat Coach McVay gezielt ein weiteres Element in die Offense eingebaut: den Jet Sweep und darauf aufbauende Motion-Elemente.
Grundsätzlich ist ein Jet Sweep ein Spielzug, bei dem sich ein außen postierter Spieler - meist ein Wide Receiver - vor dem Snap in Bewegung setzt und parallel zur Offensive Line sprintet. Wenn der Snap erfolgt, hat der Quarterback die Option, diesem bereits rennenden Spieler den Ball im Lauf zu übergeben. Die Chiefs mit Tyreek Hill und all ihren Motion-Sets sind schon seit einer Weile hieraus sehr gefährlich.
Kein Team nutzte den Jet Sweep dieses Jahr als Ablenkung häufiger, als die Rams und sie sind daraus unheimlich effizient. Generell bringt der angetäuschte Jet Sweep laut Sports Info Solutions einen klaren Anstieg der Yards vor erstem Gegnerkontakt (1,6 auf 2,2) genau wie der Yards pro Run (4,1 auf 4,9).
Das Problem für Defenses dabei? Hat man keinen gezielt für den Jet-Sweep-Spieler abgestellten Verteidiger, können die Run-Gap-Zuteilungen der Front, insbesondere der Linebacker, durch die plötzlich veränderte Offensiv-Formation durcheinander geraten. Deshalb ist dadurch mehr Raum für Inside Runs vorhanden, und genau das nutzt L.A. aus.
Dabei bleibt McVay seinem grundsätzlichen Motto treu; schwer lesbar soll es sein. So erkennt man bei Rams-Tapes immer wieder ähnliche Formationen und Play-Strukturen: Die Jet Sweeps gehen oft einher mit einem Pull-Block durch den an der Line of Scrimmage postierten Tight End oder Wide Receiver, und den exakt gleichen Play-Aufbau sieht man auch, wenn die Rams aus den angetäuschten Jet Sweeps heraus ins Play Action Passspiel gehen.
Darüber hinaus nutzen die Rams die Aufmerksamkeit, die ein Pull-Block durch einen Tight End oder Wide Receiver aufgrund der Art und Weise wie sie in das Run Game eingebaut sind, erweckt ebenfalls, um mit dem Play Action Passspiel lange Raumgewinne zu erzielen.
Dabei immer wieder zu beobachten ist der Receiver, der dem Pull-Blocker "entgegen kommt" und scheinbar ebenfalls nach innen blockt, um einen Laufweg für den Running Back zu öffnen - stattdessen aber aus dieser Position dann wieder nach außen in seine Route startet. Das kombinieren die Rams gerne mit einer tiefen Crossing Route, um so hinter dem Linebacker-Level die Möglichkeit auf einen Downfield-Pass zu haben.
Die Rams als Play-Action-Könige der NFL
Das eine funktioniert nicht ohne das andere, die Formationen und die Entwicklung der Plays sind der Schlüssel. Das Zone Run Game klappt nur, weil Teams das Play Action Passspiel fürchten und das Play Action Passspiel klappt so unglaublich gut, weil Verteidiger die exakt gleichen Dinge lesen, die sie bei den Run Plays auf Tape und auf dem Feld sehen.
Die Folge? Unter allen Quarterbacks mit mindestens 90 Play-Action-Dropbacks wirft keiner so viele seiner Pässe aus Play Action heraus wie Goff (34,6 Prozent), der in der Regular Season auch die meisten Touchdowns aus Play Action heraus geworfen hat (13) und pro Play Action Pass im Schnitt 2,5 Yards mehr Raumgewinn erzielt, als im Standard-Passing - ein Top-5-Wert.
Und um derart stark auf das Play Action Passspiel setzen zu können, gehen die Rams auch anderweitig ins Extrem: Die Rams sind das Under-Center-lastigste Team der Liga. In einer Liga, in der die wenigsten Quarterbacks überhaupt noch 50 Prozent ihrer Snaps in der Under-Center-Formation erhalten, bekommt Jared Goff den Ball Under Center in 63 Prozent der Fälle - der mit Abstand höchste Wert, der Liga-Schnitt liegt bei 38 Prozent.
Stellt sich Goff Under Center auf, wirft er den Ball in 33 Prozent der Fälle, und nahezu immer ist es ein Play Action Pass. Aus der Shotgun-Formation (Quarterback einige Yards hinter dem Center, mit dem Running Back zu seiner Seite) dagegen läuft L.A. nahezu nie - nur fünf Prozent ihrer Runs kommen aus der Shotgun, der Liga-Schnitt liegt bei 23 Prozent.
Und generell ist die Shotgun-Formation eher eine Seltenheit: die Rams haben laut Sports Info Solutions 561 Snaps mit 11-Personnel und dem Quarterback Under Center gespielt; kein anderes Team ist hier bei über 200, in den meisten Fällen geht 11-Personnel in der NFL heute mit der Shotgun-Formation einher.
Das Passing Game der Rams: Crosser und Screens
Der Aspekt über die Crossing Routes aus Play Action heraus ist eine ideale Überleitung auf das generelle Passing Game der Rams; denn auch das fällt auf Tape schnell auf: die Rams haben nahezu immer mindestens eine oder zwei Crossing Routes in ihre Plays eingebaut, aus allen Sets und Formationen heraus.
Das nutzen sie gerne mit Mesh-Konzepten - zwei kurze, direkt aufeinander zulaufende Routes, die Verteidiger dazu zwingen, um Spieler herum zu navigieren, um ihren Gegenspieler zu verfolgen -, sehr häufig sind es aber auch schlicht Mid-Range-Crosser, um Goff eine Option hinter dem Linebacker-Level zu geben: Goff hat in der Mitte des Feldes in der Mid-Range (10 bis 20 Yards Downfield) dieses Jahr 979 Passing Yards aufgelegt, mehr waren es nur mittig Underneath (1.020).
Die Rams sind, vor allem aus dem "normalen" Passing Game, keine sonderlich vertikale Offense. Goff wirft nur 12,2 Prozent seiner Pässe 20 Yards oder weiter, damit rangiert er exakt im Mittelfeld der Liga. Dennoch hatte er fünf Interceptions im Passing Game, nur fünf Quarterbacks haben hier mehr.
Goff ist an sich ein sehr guter Deep-Ball-Passer, das zeigte er auch oft in der vergangenen Saison, und die Rams-Offense unterstreicht diese Qualitäten. Gleichzeitig ist McVay stets bemüht darum, seinen Spielern - inklusive und mitunter ganz besonders dem Quarterback - die Arbeit so leicht wie möglich zu machen.
Deshalb die klaren Reads aus Play Action heraus, und deshalb auch ein sehr gefährliches Screen Game, um Goff und der Offense einfache Yards zu geben.
Phasenweise ist L.A. hier im Laufe der Saison etwas zurückhaltender geworden, die Designs aber sieht man noch immer. Die Rams spielen ihre Screens bevorzugt aus zwei Dingen, die die Offense ohnehin sehr intensiv nutzt: Bunch Formations - dazu gleich noch mehr - und aus Play Action heraus.
Die Screens der Rams kommen also nicht selten, wenn etwa Blocks für einen Run angetäuscht werden oder ganz direkt via Play Action zum Running Back, nachdem erst die Ballübergabe an ihn angetäuscht wurde. Es sind, wie in so vielen Bereichen der Rams-Offense, subtile, aber effiziente Täuschungsmanöver.
Passing Game Part 2: Bunch Formations und Gurley?
Fokussiert man sich auf das normale Passing Game der Rams, wird auch im Super Bowl die Formation schnell ins Auge springen. Einerseits aufgrund der Tatsache, dass hier fast alles aus der bereits angesprochenen Shotgun-Formation passiert; andererseits aber auch, da die Receiver oftmals sehr eng an der Offensive Line und sehr eng beieinander postiert sind.
Das geht wieder Hand in Hand mit dem Ziel McVays, Run- und Pass-Formationen möglichst ähnlich aussehen zu lassen, schließlich sind die Receiver so auch prädestinierte Blocker, wenn ein Run gespielt wird. Es bringt aber noch weitere Vorteile mit sich.
Die drei eng beieinander aufgestellten Receiver - eine sogenannte "Bunch-Formation" - sind für Defenses ein echtes Problem: Die Offense kann daraus konstant mindestens einem Receiver einen freien Release geben, da er sich zurückgezogen aufstellt; der gegnerische Cornerback kann ihn also nicht direkt beim Release stören.
Außerdem sind diverse sich überkreuzende Laufwege, Switch Releases und dergleichen möglich, was vor allem gegen Man Coverage große Probleme mit sich bringt. Zusätzlich kann die Offense die Defense so aus der eigenen Struktur bringen; sind drei Wide Receiver so eng beieinander und auf einer Seite der Formation aufgestellt, muss die Defense in ihrer Coverage meist reagieren und Cornerbacks anders aufstellen, als geplant.
Darüber hinaus zwingen die so weit in der Mitte des Feldes positionierten Bunch-Formations die Defense dazu, das ganze Feld zu verteidigen. Die Seitenauslinie als Unterstützung, wie bei weit außen postierten Receivern, fällt weg, der Verteidiger muss in beide Richtungen verteidigen.
Das hier abgebildete Play zeigt zudem einerseits eine der klassischsten Rams-Formationen (11-Personnel, zwei Receiver und ein Tight End im Bunch auf einer, ein Receiver isoliert auf der anderen Seite), andererseits aber auch, wie die Rams Gurley neben dem Screen Game als Receiver einsetzen: Mit einer durchschnittlichen Tiefe bei seinen Targets von 0,7 Yards rangiert er unter Running Backs weit außerhalb der Top-40, abgesehen von Screens und kurzen Dump-Offs wird er vor allem auch in der Flat eingesetzt, wenn die Rams eine Seite gezielt auf verschiedenen Eben attackieren wollen.
Die oben dargestellte kurze Comeback- oder Out-Route in Kombination mit einer tieferen In-Breaking-Route sieht man bei den Rams häufiger, um Goff im Idealfall ein Wurf-Fenster über die Mitte zu geben, während die Aufmerksamkeit von zumindest einem Underneath-Verteidiger Richtung Seitenlinie gelenkt wird.
Zone Overload und Multi-Level-Konzepte
Insbesondere in offensichtlichen Passing-Situationen stellt McVay hin und wieder seine Formationen auch um, zu sehen sind dann häufiger diese und dieser sehr ähnliche Formationen:
Goff in der Shotgun generell ist ein Pass-Indiz, mit den zwei Stack-Aufstellungen auf beiden Seiten der Formation wollen die Rams dann mehrere Crossing-Elemente mit mindestens einer vertikalen Route kombinieren.
Die hier abgebildete Szene zeigt den Deep Shot zu Brandin Cooks im Championship Game kurz vor der Halbzeitpause. Mit den Crossern auf verschiedenen Ebenen der Defense soll Goff wenigstens eine Option für einen "sicheren" Pass haben - bekommt der vertikale Receiver ein Eins-gegen-Eins, sollte Goff dieses Matchup zumeist aber bevorzugen.
Darüber hinaus baut L.A. insbesondere gegen Zone Coverage sehr häufig Hi-Lo-Konzepte mit ein, also zusammenspielende Routes, welche einen Bereich der Zone Coverage gezielt überladen und so im Idealfall mit zwei Spielern eine Zone attackieren.
Rams: Und wo sind die Schwachstellen?
Zum Abschluss die Frage: wo liegen die Ansätze für New England? Die Rams hatten ihre schwächsten offensiven Auftritte in dieser Saison fraglos gegen die Bears und die Eagles, die sich in zwei kritischen Aspekten ähnlich waren: beide konnten mit dem 4-Men-Rush Druck erzeugen und beide nahmen den Rams mit mehreren tiefen Zone-Verteidigern die Big Plays weg.
Beides sind nicht gerade die Kernkompetenzen der Patriots-Defense: New England spielt mehr Man Coverage, als irgendein anderes Team und hat keinen individuell dominanten Pass-Rusher; der Pass-Rush kommt vor allem über das Scheme, schwer lesbare Fronts und Blitzing zustande, für die Belichick aufgrund der starken Secondary in der Front die Freiheiten hat.
Doch auch damit sollte New England einige Möglichkeiten, um Zugriff auf die Rams-Offense zu bekommen, finden. Noch immer fällt auf, dass Goff Schwierigkeiten bekommt, wenn sich Coverages nach dem Snap umstellen, wenn er unerwartete Dinge lesen muss und wenn die vermeintlich über die Route-Kombinationen offenen Receiver plötzlich nicht frei sind.
Hier sollten die Patriots vor allem Möglichkeiten sehen. New England hat die individuellen Mittel, um gegen die Rams-Receiver Eins-gegen-Eins-Coverage zu spielen und kann dann mit Safeties und anderen "freien" Verteidigern dazu übergehen, Goff das Leben schwer zu machen.
Goff hatte dieses Jahr gegen Pressure eine Completion-Quote von 43,3 Prozent, unter allen Quarterbacks mit mindestens 150 Dropbacks bedeutet das in dieser Regular Season Platz 33. Nur sechs Yard pro Pass sowie fünf Touchdowns und sechs Interceptions, wenn er unter Druck stand, sprechen ebenfalls eine klare Sprache.
Das muss also eine der obersten Prioritäten für New England sein, und vor allem auch, es aus den schwer lesbaren Pass-Rush-Paketen ohne Blitzing zu schaffen. Die Rams sind offensiv in ihren Play-Designs und auch in Person von Goff stark abhängig von ihrer herausragenden Offensive Line. Wenn New England L.A. hier Probleme bereiten kann, besteht eine reelle Chance, dass die Offense Sand ins Getriebe bekommt.
Eine Sache, die zudem im Eagles-Spiel aufgefallen ist? Philadelphia war vor allem früh im Spiel sehr konsequent darin, die Backside des Plays mit einem (oder zwei) Defensive Back(s) zu attackieren. So wurde Gurley die Option, den Run mit einem Cut zurück zu bringen genommen, und nicht selten erwischte einer dieser Spieler Gurley auch an oder noch vor der Line of Scrimmage.
Wie sie die Line of Scrimmage kontrollieren können, ohne die Secondary zu entblößen, wird der Schlüssel zum Sieg für die Patriots-Defense sein. Mehr dazu gibt's am morgigen Mittwoch hier auf SPOX in der ausführlichen Analyse der Patriots-Defense!
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