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Pittsburgh Steelers: Antonio Brown - Der Krampf mit dem Superstar

Von Pascal De Marco
Antonio Brown wurde in den vergangenen sechs Spielzeiten in den Pro Bowl gewählt.
© getty

Kein Name hat in dieser Offseason für größere Schlagzeilen gesorgt als Antonio Brown. Der Wide Receiver der Pittsburgh Steelers beharrt auf einen Trade und steht kurz davor, seinen Wunsch in Erfüllung gehen zu sehen. Die Steelers befinden sich jedoch in einer misslichen Situation. Sie führen einen erbitterten Kampf, den Superstar nicht zum Dumpingpreis zu verlieren.

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114 Catches, 1524 Yards und 11 Touchdowns. Das sind nicht die Statistiken einer herausragenden Saison. Es sind die Durchschnittswerte Antonio Browns seit 2013. Der einstige Sechstrundenpick hat sich als Underdog in die NFL gekämpft, sich seinen Status als Elite-Receiver hart erarbeitet und schließlich etabliert.

Seit sechs Spielzeiten war AB jedes Mal im Pro Bowl. Seit jeher ist er einer der gefürchtetsten Receiver und Contested Catcher der Liga und ein Spieler, der aufgrund seiner sportlichen Fähigkeiten in jedem Team funktionieren würde. Bislang jedoch spielte Brown nur für die Pittsburgh Steelers und an der Seite von Quarterback Ben Roethlisberger, einem der besten Deep Passer dieser Dekade.

Dies wird sich nun aller Voraussicht nach ändern. Seit Monaten steht der extrovertierte 30-Jährige im Clinch mit seinem Team. In der Öffentlichkeit provoziert er mit aggressiven Social-Media-Posts und will einen Trade forcieren, obwohl er erst 2017 einen Vier-Jahres-Vertrag über 68 Millionen Dollar unterzeichnet hatte. Brown will nicht mehr ohne Garantien: "Dafür spiele ich nicht mehr in der NFL."

Zuletzt postete er ein Bild, welches ihn und Steelers-Präsident Art Rooney II zeigte, mit der Bildunterschrift, dass die beiden sich auf eine Trennung geeinigt hätten. Eine Trennung, die Browns fragwürdigem Verhalten in den letzten Monaten recht geben und die Franchise in einer sehr unglücklichen Situation hinterlassen würde.

Steelers-GM über Brown: "Ansonsten werden wir nicht traden!"

Nun ist es für die Steelers an der Zeit, einen Deal auszuhandeln, der einen der besten Spieler in der Geschichte der Franchise von dannen ziehen sieht. Ein Deal, in welchem dieser Verlust womöglich noch nicht einmal mit einem Erstrundenpick kompensiert wird. Ein Deal, der das Team auf Dead Money in Höhe von über 20 Millionen Dollar sitzen ließe.

Die Steelers sind in einer wahnsinnig unglücklichen Situation, in der Geschäftsführer Kevin Colbert den Woche für Woche sinkenden Wert seines abwanderungswilligen Superstars so hoch wie möglich zu halten versucht.

"Antonio Brown ist einer der besten Spieler der NFL", sagte Colbert zuletzt: "Wir würden ihn gerne weiter in unserem Team haben. Aber wenn du dich entscheidest, einen solchen Spieler abzugeben, dann willst du eine Entschädigung erhalten, die diese Handlung legitimiert. Wir wollen signifikante Kompensation erhalten, ansonsten werden wir ihn nicht traden!"

Natürlich spricht Colbert, als ob er sich in einer starken Verhandlungsposition befinden würde. Die Realität jedoch ist eine andere. Die Realität ist, dass Brown ohne Rücksicht auf Verluste seinen Weg aus Pittsburgh forciert. Und Colbert kann nicht tatenlos dabei zusehen, wie die Aussicht auf einen akzeptablen Gegenwert mit jedem Wort, welches AB spricht, und mit jedem Post, den er setzt, geringer und geringer wird.

Antonio Brown und ein Meer an Fragezeichen

Doch nicht nur Browns Verhalten in der öffentlichen Kommunikation erweist den Steelers einen Bärendienst. Teams, die sich für die nicht absprechbaren Qualitäten des Receivers interessieren, haben eine ganze Liste an Fragezeichen, die den Spieler begleiten.

Mehrfach ausgesetzte Trainingseinheiten, die schlussendlich zu einer vereinsseitigen Suspendierung für das letzte Saisonspiel führten, waren da zuletzt nur die Spitze des Eisbergs. Alleine in dieser Saison beschwerte sich der Wideout öffentlich über seinen Quarterback und das Playcalling. Zudem gibt es Berichte, die sagen, dass er sich intern auch darüber beklagte, nicht den teaminternen MVP-Award erhalten zu haben.

Umrahmt werden derartige Schlagzeilen von seinen kryptischen Social-Media-Nachrichten, zivilrechtlichen Problemen aufgrund krasser Geschwindigkeitsüberschreitungen im Straßenverkehr, eine Anklage für eine Gewaltandrohung gegenüber einem Reporter, eine Zivilklage, weil er Möbelstücke aus dem 14. Stock eines Gebäudes geworfen haben soll. Jüngsten Berichten zufolge ermittelt die NFL in einem Fall einer gewaltsamen Auseinandersetzung.

Vergleiche zum kontrovers diskutierten ehemaligen Star-Wideout Terell Owens sind nicht alleine aufgrund sportlicher Beweggründe gerechtfertigt. Ein großartiger Spieler mit massiven Problemen in der Handhabung für die Vereinsführung und dem Coaching-Staff.

Brown ist ein echter Nummer-1-Receiver, dessen Produktion vielleicht - vielleicht aber auch nicht - abbauen wird. Der vielleicht - vielleicht aber auch nicht - unter seinem aktuellen Vertrag spielen wird. Der vielleicht - vielleicht aber auch nicht - ein unkontrollierbares Problem in der Umkleidekabine und durch seine öffentliche Kommunikation darstellt. Das sind eine ganze Menge Fragezeichen für einen Deal mit großer Fallhöhe. Für einige Teams sicherlich mindestens eines zu viel.

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