1. Wo landet Nick Foles?
mySPOX-User Butfumlbe93: Jacksonville scheint beinahe beschlossene Sache zu sein. Für die Fans und die eigene Defense kann man nur hoffen, dass er nicht das Ende der QB-Planungen im Duval-Country sein wird. Ist Foles' Ceiling wirklich höher als die 2017er Saison von Bortles? Wenn ja, wie viel? Ehrlicherweise würde ich kein Team zu Foles beglückwünschen, aber durch seine starke Inkonstanz in beide Extreme, ist der Fit für die Jaguars besonders schlecht.
Fabian Sommer (NFL-Analyst): Die Zeichen stehen auf Jacksonville und es macht einfach zu viel Sinn. Bei Foles weiß man, was man bekommt: der Floor ist nicht sonderlich hoch, aber er ist ein durchschnittlicher QB, der mit einem guten Team und gutem Coaching im Januar peaken kann. Auch wenn wir wissen, dass eine Defense abhängig von Turnovers ist und Elite-Efficiency von Saison zu Saison schwer reproduzierbar ist, haben die Jaguars immer noch eine Top-10-Defense, durch welche Foles nicht andauernd Shootouts gewinnen muss. Mit John DeFilippo hat er einen Coach, der seine Stärken und Schwächen kennt und dazu Wert auf das Passing Game legt. Es riecht daher für beide nach einer Win/Win-Situation: Jacksonville erhält einen QB, mit dem sie Kurs auf die Playoffs nehmen können. Foles hingegen bekommt endlich einen Starting-Gig, dazu noch bei einem familiären Coach.
Martin Pfanner (DAZN): Die Ehe zwischen Foles und Jacksonville scheint ja tatsächlich mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit arrangiert zu sein. Darum ändere ich die Frage ein klein wenig ab, hin zu "Wer sollte sich viel stärker um Nick Foles bemühen?" Ganz klar die Washington Redskins. Alex Smith wird 2019 wohl sicher aussetzen, Colt McCoy ist ebenso fraglich beziehungsweise sowieso Career-Backup und die Experimente mit Sanchez oder Johnson sollte man auch solche gewesen sein lassen. Ob an Position 15 im Draft ein "ready now"-QB-Prospect weilt ist ebenso zu bezweifeln. Keine Frage, 15 Millionen an Cap-Space sind nicht viel, aber mit ein klein wenig Kreativität und Willen könnte man auch einen gut dotierten Vertrag für Foles im Budget unterbringen (zumal eines der Learings der Ära Snyder sein müsste, dass man selbst mit viel "dead money" hin und wieder kompetitiv war). Und zweimal pro Saison Foles vs. Philly hätte doch was. Nachtrag: Oder man holt sich natürlich, wie letzte Nacht wohl geschehen - mit Case Keenum einen Nick Foles für Arme...
Adrian Franke (SPOX): Man kommt um die Jaguars nicht herum. Diverse Insider vermelden, dass es zu dieser Paarung kommen wird, und rein wenn man die Situation selbst analysiert, sehe ich es genau wie du, Fabian - es macht einfach zu viel Sinn. Die Nachfrage für einen Quarterback wie Nick Foles - gemeint ist ein Routinier, der für ein paar Jahre das Zepter übernehmen soll - ist dieses Jahr einfach gering: Die Broncos haben sich für diese Rolle Flacco geholt, die Dolphins werden nach einer günstigeren und kurzfristigeren Übergangslösung schauen und ein Team wie Cincinnati oder Oakland wird eher beim Status Quo bleiben und in den Draft schauen, als sich Foles zu holen. Das sollte im Umkehrschluss auch den Preis etwas drücken, denn in meinen Augen ist es durchaus realistisch, dass hier die Jags am Ende der einzige ernsthafte Interessent sind. Für mich wäre es, auch wenn Foles ebenfalls ein massiv inkonstanter Quarterback ist, immer noch ein deutliches Upgrade gegenüber Bortles und mit dem neuen Offensive Coordinator John DeFilippo ist auch ein Coach da, der weiß, wie man mit Foles arbeitet.