Mit dem Draft und (dem größten Teil) der Free Agency im Rückspiegel wird das Bild auf die 32 Teams klarer: Wie könnten die offensiven und defensiven Startformationen aussehen? Und wo sind dort potenzielle Stärken und Schwächen? SPOX blickt in der Offseason-Starter-Serie auf alle acht Divisions, weiter geht's mit der NFC North.
Starter Projection: Chicago Bears
Neun ihrer letzten zehn Regular-Season-Spiele gewannen die Bears vergangenes Jahr, und marschierten so zu zwölf Siegen und dem Division-Titel; ihre erste NFC-North-Krone seit 2010 sowie die erste Saison mit zwölf oder mehr Siegen seit 2006, als man erst im Super Bowl verlor.
Ganz so weit ging es letztes Jahr nicht, vielmehr war in einem engen Spiel in der Wildcard-Runde gegen die Eagles bereits Schluss - 15:16 hieß es am Ende, und der leicht abgefälschte Fehlschuss von Kicker Cody Parkey zehn Sekunden vor dem Ende wird noch zu verarbeiten sein, wie Coach Matt Nagy eindrucksvoll durchblicken ließ.
Die kommende Saison aber steht ganz im Zeichen des Quarterbacks: Die Bears haben einen Contender-Kader; um dieser Rolle gerecht zu werden, muss jetzt der nächste Schritt von Mitch Trubisky kommen. Bei allen Prognosen über die kommende Bears-Saison muss das eine zentrale Rolle einnehmen; umso mehr, da man nicht erwarten kann, dass die Defense ihre herausragende Vorsaison auf gleichem Level wiederholt.
Chicago Bears Starter Projection Offense:
Position | Spieler | Position | Spieler |
Quarterback: | Mitch Trubisky | Left Tackle: | Charles Leno |
Running Back: | David Montgomery | Left Guard: | James Daniels |
Wide Receiver: | Allen Robinson | Center: | Cody Whitehair |
Wide Receiver: | Taylor Gabriel | Right Guard: | Kyle Long |
Slot-Receiver: | Anthony Miller | Right Tackle: | Bobby Massie |
Tight End: | Trey Burton |
Chicago Bears Starter Projection Defense:
Position | Spieler | Position | Spieler |
Edge: | Khalil Mack | Cornerback: | Kyle Fuller |
Defensive Tackle: | Akiem Hicks | Cornerback: | Prince Amukamara |
Defensive Tackle: | Eddie Goldman | Slot-Cornerback: | Buster Skrine |
Edge: | Leonard Floyd | Safety: | Ha Ha Clinton-Dix |
Linebacker: | Roquan Smith | Safety: | Eddie Jackson |
Linebacker: | Danny Trevathan |
Bears-Kader: Stärken, Schwächen und Beobachtungen
- Chicago hatte letztes Jahr eine der besten Pass-Protecting-Lines der Liga. Platz 7 nach Football Outsiders' Adjusted Sack Rate, lediglich Charles Leno ließ laut Pro Football Focus mehr als 26 Quarterback-Pressures zu. Und von Vorjahres-Rookie James Daniels kann man getrost noch einen Schritt nach vorne erwarten, genau wie von Receiver Anthony Miller.
- Dabei half es der Line fraglos, dass viele der Bears-Konzepte auf Quick Passing sowie eine kräftige Dosis RPOs und Play Action setzten. Trubisky wurde den Ball in 52,6 Prozent seiner Dropbacks in weniger als 2,5 Sekunden los, der elftbeste Wert - gleichzeitig rangierte er mit einer Play-Action-Quote von 22,1 Prozent im Liga-Mittelfeld.
- Ein weiterer Aspekt waren Trubiskys Scrambles. 38 Mal lief er via Scramble los, häufiger als er bei designten Quarterback-Runs den Ball behielt (33 Mal). Damit war er sehr gefährlich, 330 Scramble-Yards erlief er - gleichzeitig war das insgesamt ein zu großer Bestandteil seines Spiels, statt eine Notlösung bei verlorenen Plays. Trubisky braucht noch zu häufig zu lange für seine Reads, seine Accuracy ist noch inkonstant und vor allem Ersteres führte nicht selten zu Scrambles, statt im Play-Design zu bleiben.
- Dabei hat Chicago die Waffen und das Scheme, um über das Passing Game brandgefährlich zu sein. Robinson ist eine gute Nummer 1, Miller bringt Explosivität vor und nach dem Catch mit (5,2 Yards nach dem Catch pro Reception, Rang 21 unter allen Receivern mit mindestens 50 Targets), Gabriel sorgt für das Speed-Element.
- Zusätzlich konnten sich die Bears in der vierten Runde des Drafts in Riley Ridley einen der besten Route-Runner der Draft-Klasse sichern und UDFA Emanuel Hall musste sich in den vergangenen Wochen bereits einer Leisten-OP unterziehen, könnte aber bis zum Training Camp bereit sein. Außerdem verpflichtete Chicago Cordarrelle Patterson in der Free Agency, der ähnlich wie in New England eine Hybrid-Rolle zwischen Receiver und Running Back einnehmen könnte.
- Das beschreibt auch Tarik Cohens Rolle gut; nicht selten ist Cohen in Chicagos Play-Designs ein oder sogar der Schlüsselspieler. David Montgomery sollte vor allem aus Matchup-Aspekten ein klares Upgrade gegenüber Jordan Howard darstellen, sodass Chicago auch im Backfield bestens aufgestellt ist. Die Bears haben hier mit Cohen - einer der im Passspiel am vertikalsten eingesetzten Running Backs der NFL - und Patterson echte Matchup-Waffen, während Montgomery selbst ebenfalls ein 3-Down-Back sein kann.
- Und die Defense? Drei Personalien stechen heraus: Chicago verlor Slot-Cornerback Bryce Callahan und Safety Adrian Amos; beide waren wichtige Spieler in der besten Defense der vergangenen Saison: Callahan spielte fast 700 Snaps und ließ dabei nur einen Touchdown und 319 Receiving-Yards zu, während Amos Teil des sehr flexiblen Safety-Duos mit Eddie Jackson war, wobei Jackson fraglos der wichtigere Part des Duos ist.
- Clinton-Dix mag ein leichtes Downgrade gegenüber Amos sein, Skrine ist ein Downgrade gegenüber Callahan. Der größte Verlust und die dritte Personalie aber ist Defensive Coordinator Vic Fangio, der den Head-Coach-Posten in Denver übernahm und durch Chuck Pagano ersetzt wird. Damit könnte auch eine gänzlich andere Defense-Philosophie Einzug erhalten, etwa mit mehr Blitzing und generell mehr Druck auf die Secondary statt auf die Front.
- Rein statistisch ist es höchst unwahrscheinlich, dass Chicagos Defense die Ausnahmesaison im letzten Jahr wiederholen kann. Dass sie aber mit Khalil Mack und Akiem Hicks an der Line of Scrimmage sowie Danny Trevathan und Roquan Smith dahinter Ausnahmetalente haben, die der Defense eine vergleichsweise hohe Base-Line geben, ist ebenfalls klar. Der Vergleich mit der Jaguars-Defense bietet sich hier an, die nach herausragender Saison 2017 letztes Jahr auf Platz 6 nach DVOA zurückfielen. Immer noch sehr gut - aber eben nicht mehr gut genug, um ein Team zu tragen.
Starter Projection: Detroit Lions
Die Lions haben erst im vergangenen Jahr Matt Patricia als neuen Head Coach vorgestellt und somit die ehemalige Patriots-Connection mit Geschäftsführer Bob Quinn installiert. Dennoch wird man das Gefühl nicht los, dass die Luft in Detroit bereits dünner wird und in der kommenden Saison dringend Ergebnisse her müssen.
Detroit hatte eine merkwürdige Saison. Siege gegen unter anderem die Patriots, Packers und Panthers auf der einen, Niederlagen gegen die Jets, 49ers und Bills auf der anderen Seite, dazu der Mid-Season-Trade von Golden Tate, der sich sofort gravierend bemerkbar machte - an verschiedenen Punkten bekam man letztes Jahr den Eindruck, dass die Lions noch ihre Identität suchen.
Diese Identität kristallisiert sich jetzt immer stärker heraus, und die Verpflichtung von Darrell Bevell als neuer Offensive Coordinator unterstreicht das. Die Lions wollen ein Team sein, das offensiv wie defensiv die Line of Scrimmage kontrolliert und Spiele mit dem Run Game dominiert und gewinnt.
Wie könnte das auf dem Feld aussehen?
Detroit Lions Starter Projection Offense:
Position | Spieler | Position | Spieler |
Quarterback: | Matthew Stafford | Left Tackle: | Taylor Decker |
Running Back: | Kerryon Johnson | Left Guard: | Graham Glasgow |
Wide Receiver: | Kenny Golladay | Center: | Frank Ragnow |
Wide Receiver: | Marvin Jones | Right Guard: | Kenny Wiggins |
Slot-Receiver: | Danny Amendola | Right Tackle: | Ricky Wagner |
Tight End: | T.J. Hockenson |
Detroit Lions Starter Projection Defense:
Position | Spieler | Position | Spieler |
Edge: | Devon Kennard | Cornerback: | Darius Slay |
Defensive Tackle: | Da'Shawn Hand | Cornerback: | Rashaan Melvin |
Defensive Tackle: | Damon Harrison | Slot-Cornerback: | Justin Coleman |
Defensive End: | Trey Flowers | Safety: | Quandre Diggs |
Linebacker: | Jarrad Davis | Safety: | Tracy Walker |
Linebacker: | Christian Jones |
Lions-Kader: Stärken, Schwächen und Beobachtungen
- Drei Veränderungen in der Offense stechen heraus, wir fangen mit der Offensive Line an: Frank Ragnow kam letztes Jahr als eines der Top-Center-Prospects in den Draft - und hatte dann in seiner Rookie-Saison auf Left Guard noch merkliche Probleme. Nur acht Guards ließen letztes Jahr noch mehr Quarterback-Pressures zu, sieben davon hatten signifikant mehr Pass-Blocking-Snaps.
- In den OTAs deuteten die Lions dann eine Umstellung an: Ragnow kehrte zurück in die Mitte der Line, Glasgow nach Links auf den Guard-Spot. Das muss nicht in Stein gemeißelt und könnte auch lediglich ein Experiment sein, es würde aber durchaus Sinn machen. Glasgow spielte 2016 und 2017 primär Guard und sollte dort ähnliche Leistung wie auf Center abrufen können. Bei Ragnow ist ein deutlicher Sprung durch den Positionswechsel denkbar.
- Die zweite merkliche Veränderung findet man im Slot: Die Lions verpflichteten Danny Amendola und Jermaine Kearse, die beide vor allem im Slot zuhause sind und gemeinsam die Lücke schließen sollen, die Tate hinterlassen hat. Beide sind in ihren Routes vor allem Underneath zuhause, Amendola ist der verlässlichere der beiden Receiver.
- Die dritte Veränderung ist der Tight End. Schon Wochen vor dem Draft wurde Detroit intensiv mit T.J. Hockenson in Verbindung gebracht, es war eines der Gerüchte, das sich am Ende als wahr erwies. Hockenson ist eines der komplettesten Tight-End-Prospects der letzten Jahre und gerade vor dem Hintergrund, dass die Lions wohl noch stärker auf den Run setzen wollen, braucht es Tight Ends, die blocken und Pässe fangen können.
- Die Lions spielten letztes Jahr vergleichsweise wenige 12-Personnel-Sets, wenn sie aber mit zwei Tight Ends aufliefen, waren sie daraus sehr Run-lastig. Mit Hockenson sowie dem in der Free Agency verpflichteten Jesse James kann man davon ausgehen, dass 12-Personnel und daraus Play Action Pässe unter Bevell deutlich ansteigen werden. Stafford hatte letztes Jahr eine der niedrigsten Play-Action-Quoten unter Starting-Quarterbacks (18,9 Prozent), es gibt keinen Grund, das zu wiederholen.
- Und auch die Defense findet immer mehr die Identität, die sich Matt Patricia vorstellt und die er zum Teil in New England eingeimpft bekommen hat. Da macht es auch Sinn, dass er nicht nur auf ähnliche Spielertypen setzt, sondern sich gleich Starter holte, die er selbst noch aus New England kennt. Wie Trey Flowers und Justin Coleman.
- Flowers gibt den Lions einen dominanten Spieler für die Defensive Line, der in der Base-Defense außen und im Sub-Package innen spielen kann. Zusätzlich ist Detroit mit Da'Shawn Hand, A'Shawn Robinson und Damon Harrison in der Interior Line sehr stark aufgestellt. Devon Kennard war letztes Jahr der wohl konstanteste Edge-Spieler der Lions, hinter Kennard und Flowers steht Romeo Okwara für die Rotation bereit; Okwara hatte letztes Jahr die meisten Quarterback-Pressures aller Lions-Spieler.
- Generell aber soll die Lions-Defense noch flexibler werden. Kennard, Christian Jones, Rookie Jahlani Tavai - diese Spieler sollen in einer flexiblen, schwer lesbaren Front auf verschiedenen Positionen eingesetzt und mit verschiedenen Aufgaben betraut werden. So wie man es eben von der Patriots-Defense kennt.
- Denkt man den Patriots-Vergleich weiter, dann sollte die Secondary ein Prunkstück der Defense sein, und die individuelle Qualität ist alles andere als schlecht. Darius Slay und Neuzugang Rashaan Melvin sind womöglich ein unterschätztes, aber sehr gutes Cornerback-Duo.
- Justin Coleman war letztes Jahr einer der ligaweit besseren Slot-Cornerbacks und Quandre Diggs ist auf Safety gesetzt. Dass sich die Lions von Glover Quin getrennt haben, spricht auch dafür, dass Tracy Walker eine größere Rolle erhalten soll. Der hat letztes Jahr, vor allem als Free Safety, einen sehr guten Eindruck hinterlassen und erhielt über den Frühling auch die meisten Starter-Snaps neben Diggs.
Starter Projection: Green Bay Packers
Der von Fans in Green Bay seit Jahren herbeigesehnte Umbruch findet also endlich statt: Matt LaFleur ersetzt Mike McCarthy als neuer Head Coach und bringt - so die Hoffnung - eine neue, moderne Offense mit, während gleichzeitig in der Free Agency für Packers-Verhältnisse schon fast absurd viel Geld ausgegeben wurde.
Mit Za'Darius Smith, Preston Smith und Adrian Amos kaufte sich Green Bay drei Defense-Starter ein und investierte im Draft weitere hohe Ressourcen in die Defensive. Kann Defensive Coordinator Mike Pettine, der vom neuen Regime übernommen wurde, das ohne Frage vorhandene Talent in eine Top-Unit formen?
Die spannendste Frage aber wird sein, wie gut LaFleur und Aaron Rodgers miteinander funktionieren. Denn auch in der Offense gilt: Das Potenzial ist zweifellos vorhanden. Nur muss man es jetzt auch wieder auf dem Feld sehen.
Green Bay Packers Starter Projection Offense:
Position | Spieler | Position | Spieler |
Quarterback: | Aaron Rodgers | Left Tackle: | David Bakhtiari |
Running Back: | Aaron Jones | Left Guard: | Lane Taylor |
Wide Receiver: | Davante Adams | Center: | Corey Linsley |
Wide Receiver: | Marquez Valdes-Scantling | Right Guard: | Billy Turner |
Slot-Receiver: | Geronimo Allison | Right Tackle: | Bryan Bulaga |
Tight End: | Jimmy Graham |
Green Bay Packers Starter Projection Defense:
Position | Spieler | Position | Spieler |
Defensive End: | Mike Daniels | Cornerback: | Jaire Alexander |
Defensive Tackle: | Kenny Clark | Cornerback: | Kevin King |
Defensive End: | Rashan Gary | Slot-Cornerback: | Josh Jackson |
Edge: | Za'Darius Smith | Safety: | Darnell Savage |
Linebacker: | Blake Martinez | Safety: | Adrian Amos |
Edge: | Preston Smith |
Packers-Kader: Stärken, Schwächen und Beobachtungen
- Das Gerüst dieser Offense ist unverändert stark. Bakhtiari und Bulaga sind eines der besten Tackle-Duos der Liga, Corey Linsley ein sehr guter Center, Davante Adams ein starker Nummer-1-Receiver und Aaron Rodgers hat nach wie vor das Potenzial, einer der besten Quarterbacks der Liga zu sein.
- Das Problem in Green Bay über die vergangenen Jahre war, dass man die vorhandenen PS nicht konstant auf die Straße brachte. Das lag zum Teil an Verletzungen, doch insbesondere in der vergangenen Saison wurde überdeutlich, dass Rodgers Play-Designs und Play-Calls nicht vertraute, was dann ins andere Extrem umschlug - nämlich dass Rodgers zu viel selbst machen wollte. Das muss sich in der kommenden Saison ändern, und mit LaFleurs Play-Designs könnte Rodgers' Kreativität besser in Konzepten funktionieren.
- Ein Beispiel: Die Titans-Offense unter LaFleur war eine der Play-Action-lastigsten Offenses der Liga - während Aaron Rodgers im unteren Viertel zuhause war, was Play-Action-Quote angeht. LaFleur dürfte intensiv mit Rollout-Konzepten arbeiten, um Rodgers' Qualitäten als Passer-on-the-Move mit seinen Play-Designs zu unterstützen.
- Es wird für die Rookies nicht leicht sein, sich einen Startplatz in der kommenden Saison zu erarbeiten. Tight End Jace Sternberger bringt als Receiver immenses Potenzial mit, gleichzeitig brauchen gerade auf der Position Spieler meist Zeit. Die besten Chancen hat wohl Elgton Jenkins, Green Bays Zweitrunden-Pick. Jenkins kann Guard und Center spielen, er wäre die erste Alternative, falls Lane Taylor wackelt oder falls Neuzugang Billy Turner nicht die erhoffte Verstärkung darstellt.
- Die Packers haben Turner als Starter verpflichtet, nachdem sie Byron Bell gehen ließen. Bell war bereits im Vorjahr die Schwachstelle in der Line, Turner könnte durchaus eher ein guter Swing-Tackle und -Guard sein - aber reicht es, um konstant zu starten? Da Turner einen Unterschriftsbonus über neun Millionen Dollar erhalten hat, ist klar, dass Green Bay ihn als Starter zumindest für die nächsten beiden Jahre sieht.
- Spannend sind offensiv auch die Wide Receiver. Adams ist außen gesetzt, Valdes-Scantling hat über den Frühling einen sehr starken Eindruck hinterlassen. Letztes Jahr spielte der 24-Jährige etwa die Hälfte seiner Snaps im Slot und die andere Hälfte außen, er könnte nächstes Jahr noch verstärkt außen zum Einsatz kommen.
- Im Slot scheint Allison, der bisher bevorzugt außen eingesetzt wurde, wie der wahrscheinlichste Nachfolger für Randall Cobb, der Green Bay in der Free Agency verlassen hat. Hier dürfte Equanimeous St. Brown die erste Alternative sein, der noch etwas größer als Allison ist und im Slot letztes Jahr mehrfach einen guten Eindruck hinterlassen hat.
- Die defensive Front sollte stark sein. Mit Daniels und Clark hat Green Bay zwei sehr gute Anker, die beiden Smiths sind sehr gute Nummer-2-Rusher und müssen jetzt gemeinsam funktionieren. Erstrunden-Pick Rashan Gary sollte in Green Bay eher nach innen rutschen, dort würden seine Qualitäten besser zur Geltung kommen. Insbesondere in Sub-Packages könnte man das schnell sehen.
- Die Secondary dahinter bringt jede Menge junges Talent mit. Josh Jones und Tramon Williams könnten Alternativen sein, falls Rookie Darnell Savage noch Zeit braucht, während Jaire Alexander auf Cornerback die klare Nummer 1 ist. Josh Jackson spielte letztes Jahr viel im Slot und könnte dort starten, falls Kevin King außen Probleme hat, wäre Allzweckwaffe Tramon Williams die Antwort. Der inzwischen 36-jährige Routinier wechselte letztes Jahr auf Free Safety, spielte aber immer noch jede Menge Snaps als Outside Corner und im Slot.
Starter Projection: Minnesota Vikings
Unter dem Strich kommt Minnesota aus einem extrem frustrierenden Jahr. Als Titelanwärter in die Saison gestartet, offenbarten die Vikings schnell Probleme in der Offensive Line, welche sie das ganze Jahr über begleiten sollten.
Kirk Cousins war einer der am häufigsten unter Druck stehenden Quarterbacks der vergangenen Saison (Pressure bei 38,9 Prozent seiner Dropbacks) und während er zu Saisonbeginn noch einige herausragende Spiele trotz jeder Menge Pressure ablieferte, relativierte sich das mit fortschreitender Dauer der Saison.
Kombiniert mit einer Defense, die gerade zu Beginn des Jahres noch ungewohnte Wackler hatte, sowie mit internen Differenzen über die philosophische Ausrichtung der Offense arbeitete sich Minnesota durch die Saison - nur um dann am Ende sein Playoff-Endspiel gegen Division-Rivale Chicago zu verlieren und die Postseason zu verpassen.
Minnesota Vikings Starter Projection Offense:
Position | Spieler | Position | Spieler |
Quarterback: | Kirk Cousins | Left Tackle: | Riley Reiff |
Running Back: | Dalvin Cook | Left Guard: | Pat Elflein |
Wide Receiver: | Adam Thielen | Center: | Garrett Bradbury |
Wide Receiver: | Stefon Diggs | Right Guard: | Josh Kline |
Slot-Receiver: | Jordan Taylor | Right Tackle: | Brian O'Neill |
Tight End: | Kyle Rudolph |
Minnesota Vikings Starter Projection Defense:
Position | Spieler | Position | Spieler |
Defensive End: | Danielle Hunter | Cornerback: | Xavier Rhodes |
Defensive Tackle: | Linval Joseph | Cornerback: | Trae Waynes |
Defensive Tackle: | Shamar Stephen | Slot-Cornerback: | Mackensie Alexander |
Defensive End: | Everson Griffen | Safety: | Anthony Harris |
Linebacker: | Anthony Barr | Safety: | Harrison Smith |
Linebacker: | Eric Kendricks |
Vikings-Kader: Stärken, Schwächen und Beobachtungen
- Die Vikings überraschten zu Wochenbeginn, als sie Tight End Kyle Rudolph statt ihn zu entlassen oder zu traden - insbesondere ein Trade geisterte seit Wochen durch die Medien und es gab wohl auch entsprechende Gespräche - mit einem neuen Vierjahresvertrag ausstatteten. Damit hat Minnesota jetzt doch unerwartet hohe Ressourcen in seine Tight Ends gesteckt, nachdem man im Draft einen Zweitrunden-Pick in Alabamas Irv Smith investierte.
- Tight Ends brauchen erfahrungsgemäß in der NFL in der Regel Zeit, und Smith direkt als alleinigen Starter einzuplanen wäre definitiv riskant gewesen. Womöglich hat der erste Eindruck von Smith auf dem Trainingsplatz den Vikings auch klar gemacht, dass sie Rudolph halten sollten.
- Der neue Deal für Rudolph lässt alternativ aber durchaus die Vermutung zu, dass der neue Offense-Boss Gary Kubiak vermehrt auf 2-Tight-End-Sets bauen könnte.
- Minnesota spielte letztes Jahr bereits 19 Prozent seiner Offense-Snaps mit zwei Tight Ends auf dem Feld, und da Kubiak auf den Run und kombiniert damit auf ein intensives Play Action Passspiel setzen dürfte, könnten Formationen mit zwei Tight Ends durchaus Sinn machen.
- Das würde auch die leidige Frage nach dem dritten Wide Receiver hinter Thielen und Diggs ein Stück weit beantworten. Laquon Treadwell hat auch im vergangenen Jahr nichts gezeigt, das ihm diesen Platz einbringen sollte. Über den Frühling durfte Neuzugang Jordan Taylor vermehrt in 3-Receiver-Sets neben Diggs und Thielen auflaufen, er wäre eine Big-Slot-Option. Das wird eine der wenigen Positionen in Minnesota sein, deren Starter sich komplett im Training Camp entscheidet.
- Damit der Blick auf das Sorgenkind: Die Offensive Line wurde im Draft in der ersten Runde adressiert, Garrett Bradbury passt perfekt in Gary Kubiaks Outside Zone Scheme und sollte ein immenses Upgrade über Pat Elflein darstellen. Elflein darf sich auf Guard beweisen, Viertrunden-Pick Dru Samia sollte man zumindest perspektivisch für die Interior Line im Auge behalten.
- In jedem Fall wird die gesamte Interior Line anders aussehen, nachdem mit Mike Remmers und Tom Compton beide Starting-Guards weg sind, genau wie Guard/Center Nick Easton, und Elflein eine andere Position spielen wird. Die beiden Tackles waren noch mit Abstand der stabilste Part und sollten unangefochtene Starter sein.
- Über die Defense gibt es nicht allzu viel zu sagen, hier dürfte kein Neuzugang starten. Anthony Barr wurde nach seiner Zusage an die Jets doch gehalten, die Interior Defensive Line kommt ohne Sheldon Richardson etwas verschlechtert daher.
- Die Cornerback-Gruppe dagegen ist eindrucksvoll tief. Xavier Rhodes und Trae Waynes sind bereits ein gutes Starting-Duo, Alexander dürfte im Slot gesetzt sein. Doch hinter den drei Startern gibt es mit Mike Hughes und Holton Hill zwei ernsthafte, sehr gute Alternativen, die bei einigen anderen Teams klare Starter wären. Es wird spannend sein zu sehen, wie Coach Mike Zimmer mit diesem Übergangebot womöglich taktisch plant - oder ob es noch einen Trade gibt.
- Anthony Harris hat sich mit einer sehr starken Vorsaison den Starplatz neben Harrison Smith verdient. Ein sehr guter Cover-Safety, der letztes Jahr in Zimmers Defense, die von den Safeties Flexibilität fordert, glänzte. Wurde als Sub-Package-Linebacker, Slot-Corner und Free Safety eingesetzt.