Mit dem Draft und (dem größten Teil) der Free Agency im Rückspiegel wird das Bild auf die 32 Teams klarer: Wie könnten die offensiven und defensiven Startformationen aussehen? Und wo sind dort potenzielle Stärken und Schwächen? SPOX blickt in der Offseason-Starter-Serie auf alle acht Divisions, weiter geht's mit der NFC South.
Starter-Serie: Atlanta Falcons
Die vergangene Saison war unheimlich enttäuschend. Atlanta ging mit einem vermeintlichen Top-Kader in die Saison, und schon bei der Auftaktpleite in Philadelphia schlugen die ersten Verletzungen zu. Deion Jones, Keanu Neal, Andy Levitre, Ricardo Allen, Devonta Freeman, Brandon Fusco - Atlanta verlor schnell Starter und mitunter elementare Säulen, deren Verlust nicht aufzufangen war.
Die Folge war ein Team, das in der ersten Saisonhälfte noch von Shootout zu Shootout eilte und manche davon gewann (34:29 gegen Tampa Bay, 31:24 gegen Carolina) und andere verlor (37:43 OT gegen die Saints, 36:37 gegen Cincinnati).
Nach und nach brach aber auch die Offensive Line und dann schrittweise die Offense insgesamt ein, sodass sich Atlanta in der zweiten Saisonhälfte endgültig aus dem Playoff-Rennen verabschiedete.
Die Verletzten sind jetzt zurück, die Offensive Line wurde signifikant verbessert, der Offensive Coordinator wurde ausgetauscht - Dirk Koetter kehrt zurück - und Atlantas Kader sieht auf dem Papier wieder sehr stark aus. Reicht das dieses Jahr für mehr?
Atlanta Falcons Starter Projection Offense:
Position | Spieler | Position | Spieler |
Quarterback: | Matt Ryan | Left Tackle: | Jake Matthews |
Running Back: | Devonta Freeman | Left Guard: | James Carpenter |
Wide Receiver: | Julio Jones | Center: | Alex Mack |
Wide Receiver: | Calvin Ridley | Right Guard: | Chris Lindstrom |
Slot-Receiver: | Mohamed Sanu | Right Tackle: | Kaleb McGary |
Tight End: | Austin Hooper |
Atlanta Falcons Starter Projection Defense:
Position | Spieler | Position | Spieler |
Defensive End: | Vic Beasley | Cornerback: | Desmond Trufant |
Defensive Tackle: | Jack Crawford | Cornerback: | Isaiah Oliver |
Defensive Tackle: | Grady Jarrett | Slot-Cornerback: | Damonte Kazee |
Defensive End: | Takkarist McKinley | Safety: | Keanu Neal |
Linebacker: | De'Vondre Campbell | Safety: | Ricardo Allen |
Linebacker: | Deion Jones |
Falcons-Kader: Stärken, Schwächen und Beobachtungen
- Starten die beiden Erstrunden-Rookies in der Offensive Line direkt? Lindstrom ist das "fertigere" Prospect und sollte einen klareren Weg in die Startformation haben; McGary ist im Vergleich noch ein gutes Stück roher. Er wird mit Ty Sambrailo, der in der Offseason einen neuen Dreijahresvertrag unterschrieben hatte, im Camp den Right-Tackle-Spot ausspielen. Braucht McGary noch Zeit, startet Sambrailo Week 1.
- Generell haben die Falcons in der Offensive Line immens mehr Tiefe als letztes Jahr. Carpenter und Lindstrom haben Jamon Brown im Nacken, Sambrailo und McGary streiten sich um einen Startplatz - Jake Matthews und Alex Mack sind die beiden Anker dieser Line, aber um sie herum sieht es deutlich besser aus als letztes Jahr.
- Das Wide Receiver Corps der Falcons gehört in die Liga-Spitze. Julio Jones ist einer der absoluten Elite-Receiver der NFL, Calvin Ridley hat letztes Jahr bei noch limitierten Snaps unheimliches Potenzial angedeutet. Ein sehr guter Route-Runner, stark nach dem Catch, kreiert Separation. Mohamed Sanu spielte letztes Jahr bereits primär im Slot, wenn Ridley mehr Snaps Outside bekommt, könnte sich das noch intensivieren. Sanus 1,43 Yards pro gelaufener Slot-Route sind ein ligaweiter Top-20-Wert unter Receivern mit mindestens 150 Slot-Snaps.
- Im Backfield verpasste Devonta Freeman nahezu die komplette Vorsaison, jetzt ist sein einst kongenialer Partner Tevin Coleman weg. Ist Freeman fit, ist er der klare Starter; Ito Smith hat letztes Jahr insbesondere als Receiver gute Ansätze gezeigt.
- Slot-Corner ist das größte Fragezeichen in der Falcons-Secondary, nachdem neben Outside-Starter Robert Alford auch Slot-Corner Brian Poole Atlanta im Frühjahr verließ. Das Cornerback-Corps ist insgesamt dünn besetzt.
- Damontae Kazee spielte letztes Jahr primär Free Safety, könnte aber verstärkt im Slot eingesetzt werden. Blidi Wreh-Wilson hat bisher in seiner Karriere vor allem Outside gespielt, Viertrunden-Rookie Kendall Sheffield wäre perspektivisch eine weitere ernsthafte Option für den Slot. Sheffield ist schnell und agil, aber auch noch vergleichsweise roh, unter anderem was technische Aspekte angeht. Deshalb wurde er letztes Jahr bei Ohio State noch zu häufig geschlagen.
- Insbesondere die Verletzung von Deion Jones zog den Falcons letztes Jahr den Boden unter den Füßen weg. In Atlantas Defensiv-Scheme ist der Cover-Linebacker eine enorm wichtige Position, die Falcons konnten diesen Ausfall nicht ansatzweise kompensieren. Am Scheme wird sich nichts ändern, da Head Coach Dan Quinn jetzt auch den Defensive-Coordinator-Posten übernimmt. Mit Jones, Keanu Neal und Ricardo Allen zurück, sollte die Mitte der Defense wieder deutlich stabiler sein.
- Pass-Rush bleibt das große Thema. Statt Crawford kann auch Deadrin Senat neben Jarrett starten, die primäre Frage aber lautet: Woher kommt der Edge-Rush? Takk McKinley war letztes Jahr bereits der gefährlichste Edge-Rusher der Falcons, aber auch von ihm muss mehr kommen. Beasley bleibt ineffizient, dennoch hielten ihn die Falcons mit der Fifth-Year-Option. Er geht 2019 somit in sein letztes Vertragsjahr, und für einen neuen Deal muss schon eine deutliche Leistungssteigerung her. Die Falcons sind keine Blitzing-Defense, der Pass-Rush muss individuell funktionieren.
Starter-Serie: Carolina Panthers
Sechs Siege aus den ersten acht Spielen - Carolina schien letztes Jahr zur Saison-Mitte auf bestem Wege Richtung Playoffs. Dann folgte am Donnerstagabend zur Primetime eine 21:52-Abreibung in Pittsburgh, es war die erste von sieben Niederlagen in Folge; nur zum Regular-Season-Abschluss gegen die Backups der Saints gab es nochmals einen Sieg.
Im Mittelpunkt des Absturzes in der zweiten Saisonhälfte stand Cam Newton. Den plagten anhaltende Schulterprobleme, was auch immer deutlicher zu sehen war. Unmittelbar nach Saisonende wurde er operiert, und anschließend machten wilde Spekulationen die Runde - so weit, dass manche diskutierten, ob er vielleicht gar große Teile der Saison verpassen könnte.
Davon ist nicht mehr viel übrig. Newton wirft im Mini-Camp und ist damit voll im Zeitplan. Seine Rückkehr ins Mannschaftstraining steht noch aus, doch aktuell spricht wenig dafür, dass Newtons Einsatz zum Auftakt der Regular Season wirklich in Gefahr ist.
Damit sollten die Panthers auch nächstes Jahr wieder eine gute Offense haben, die in der vergangenen Saison drastisch von einer vertikalen zu einer Kurzpassoffense umgewandelt wurde. Eine radikale Veränderung steht in diesem Jahr dann womöglich der Defense bevor.
Carolina Panthers Starter Projection Offense:
Position | Spieler | Position | Spieler |
Quarterback: | Cam Newton | Left Tackle: | Greg Little |
Running Back: | Christian McCaffrey | Left Guard: | Greg Van Roten |
Wide Receiver: | D.J. Moore | Center: | Matt Paradis |
Wide Receiver: | Curtis Samuel | Right Guard: | Trai Turner |
Slot-Receiver: | Jarius Wright | Right Tackle: | Taylor Moton |
Tight End: | Greg Olsen |
Carolina Panthers Starter Projection Defense:
Position | Spieler | Position | Spieler |
Edge: | Mario Addison | Cornerback: | James Bradberry |
Defensive Tackle: | Kawann Short | Cornerback: | Donte Jackson |
Defensive Tackle: | Gerald McCoy | Slot-Cornerback: | Corn Elder |
Edge: | Brian Burns | Safety: | Eric Reid |
Linebacker: | Luke Kuechly | Safety: | Rashaan Gaulden |
Linebacker: | Shaq Thompson |
Panthers-Kader: Stärken, Schwächen und Beobachtungen
- Die Offensive Line der Panthers muss sich noch finden, zumindest auf den Tackle-Positionen. Zweitrunden-Rookie Greg Little könnte direkt auf der linken Seite starten, wenn Taylor Moton dafür wieder auf die rechte Seite rückt, wo er letztes Jahr ab Week 2 startete, nachdem sich Daryl Williams verletzt hatte. Williams, den die Panthers im Frühjahr gehalten hatten, wäre damit der Swing-Tackle.
- Die Alternative wäre, dass Moton auf die linke Seite zurückkehrt und Williams rechts startet. Dann müsste Little zunächst zuschauen. Panthers-GM Marty Hurney teilte in einem Interview Anfang Mai allerdings mit, dass es die bevorzugte Variante sei, Moton auf der rechten Seite zu lassen. Damit wäre Williams auf der Bank - oder aber Williams könnte nach innen rutschen und Van Roten auf Left Guard ersetzen.
- Auch bei den Wide Receivern ist noch einiges an Bewegung durchaus möglich. D.J. Moore hatte eine vielversprechende Rookie-Saison und scheint als einziger Wide Receiver wirklich sicher gesetzt, Curtis Samuel hatte letztes Jahr ebenfalls einige sehr gute Spiele und könnte endlich eine konstant größere Rolle erhalten. Jarius Wright würde in dem Szenario seine Slot-Rolle behalten.
- Mit Ex-Patriots-Receiver Chris Hogan gibt es allerdings noch eine zusätzliche Option für beide Rollen - Hogan spielte in New England letztes Jahr fast so viel im Slot wie Outside. Speedster Torrey Smith wird ebenfalls eine Rolle in dieser Offense haben.
- Im Backfield haben die Panthers mit Fünftrunden-Pick Jordan Scarlett sowie UDFA Elijah Holyfield einige potenzielle Alternativen hinter McCaffrey. McCaffrey spielte in der vergangenen Saison absurde 966 Snaps und Carolina könnte bestrebt sein, diese Zahl wieder etwas runter zu ziehen, um den 23-Jährigen fit zu halten. Denn McCaffrey hat gerade im Passing Game einen sehr hohen Wert für Carolina, seine durchschnittliche Target-Tiefe von einem Yard setzt ihn auch von Backs wie Ezekiel Elliot (0,5 Yards), Saquon Barkley, James Conner (beide 0,3), Joe Mixon (0,2), Melvin Gordon oder auch Marlon Mack (beide -0,3) ab.
- Defensiv fällt zunächst einmal der Abgang von Linebacker Thomas Davis auf, der über Jahre mit Luke Kuechly eines der besten Linebacker-Duos der Liga bildete. Vor allem aber scheint Carolina gewillt, von seiner jahrelang praktizierten 4-3-Base-Defense weg zu gehen.
- Die Panthers waren lange eines der Teams, das in seiner 4-3-Front blieb, wo andere Teams deutlich mehr mit Sub-Packages und Hybrid-Spielern agieren. Künftig sollen mehr 3-4-Elemente Einzug erhalten, und die Panthers haben dafür das Spielermaterial.
- Der frisch verpflichtete Gerald McCoy sowie Kawann Short bilden ein sehr starkes Interior-Line-Duo, mit Dontari Poe als potenziellem Nose Tackle. Darum können dann Addison, Bruce Irvin und Rookie Brian Burns auf den beiden Edge-Positionen rotieren. Kuechly und Thompson bringen eine enorme Reichweite auf dem Linebacker-Level mit und wären dann dahinter auch im Sub-Package gesetzt.
- Im Slot muss derweil ein Nachfolger für Captain Munnerlyn gefunden werden. Bradberry und Jackson sollten außen gesetzt sein, Corn Elder und Ross Cockrell, der die gesamte Vorsaison verletzt verpasste, dürften die Favoriten im Slot sein.
Starter-Serie: New Orleans Saints
Die Saints kommen aus der zweiten Saison nacheinander, die mit einem unheimlich bitteren Playoff-Aus endete.
War es in der vorletzten Saison noch das Wunder von Minnesota, das die Saint aus den Playoffs kegelte, so war in der vergangenen Spielzeit die offensichtliche Fehlentscheidung im Championship Game gegen die Rams ein maßgeblicher Grund dafür, dass der Super Bowl ohne New Orleans stattfand.
Somit lautet das Motto für 2019 einmal mehr: Alles oder Nichts. Es scheint durchaus realistisch, dass die kommende Saison das letzte Jahr von Drew Brees in der NFL sein wird und all die Kader-Entscheidungen - ob das Hinauszögern von Cap Hits oder das aggressive Vorgehen im Draft - der letzten Monate und Jahre wurden mit dem aktuellen Titelfenster im Hinterkopf getätigt. Dieses Fenster geht bald zu.
Doch 2019 hat New Orleans einen der besten Kader der gesamten NFL, mit einer erfahrenen Offense mit Elite-Talent auf mehreren Schlüsselpositionen sowie einer jungen, aggressiven Defense auf der anderen Seite des Balls.
Reicht das dieses Mal für die Saints?
New Orleans Saints Starter Projection Offense:
Position | Spieler | Position | Spieler |
Quarterback: | Drew Brees | Left Tackle: | Terron Armstead |
Running Back: | Alvin Kamara | Left Guard: | Andrus Peat |
Wide Receiver: | Michael Thomas | Center: | Erik McCoy |
Wide Receiver: | Tre'Quan Smith | Right Guard: | Larry Warford |
Wide Receiver: | Ted Ginn | Right Tackle: | Ryan Ramczyk |
Tight End: | Jared Cook |
New Orleans Saints Starter Projection Defense:
Position | Spieler | Position | Spieler |
Defensive End: | Cameron Jordan | Cornerback: | Marshon Lattimore |
Defensive Tackle: | Sheldon Rankins | Cornerback: | Eli Apple |
Defensive End: | Marcus Davenport | Slot-Cornerback: | P.J. Williams |
Linebacker: | A.J. Klein | Safety: | Vonn Bell |
Linebacker: | Alex Anzalone | Safety: | Marcus Williams |
Linebacker: | Demario Davis |
Saints-Kader: Stärken, Schwächen und Beobachtungen
- Die Offensive Line der Saints war letztes Jahr über weite Strecken herausragend, klammert man einige der Spiele, in denen Terron Armstead verletzt fehlte, aus. Trotzdem kam New Orleans auf die gesamte Saison betrachtet bei Football Outsiders auf Rang 3 in Pass-Protection sowie auf Rang 2 im Run-Blocking.
- Mit Armstead und Ramczyk haben die Saints eines der besten Tackle-Duos der Liga, Warford ist ein solider Guard - und Andrus Peat hatte, nachdem er erstmals eine ganze Saison auf Guard startete, letztes Jahr seine mit Abstand schlechteste Saison in der NFL. Das führt zu den beiden größten Variablen: Kann sich Peat wieder fangen? Und kann Rookie Erik McCoy, für den die Saints in der zweiten Runde aggressiv hoch gingen, den unerwarteten Rücktritt von Max Unger kompensieren?
- Für beide Fälle gibt es aber einen Backup-Plan: Nick Easton wurde aus Minnesota geholt, der 29-Jährige kann Center und Guard spielen und wäre auf beiden Positionen eine Alternative.
- Gelingt das, sollte New Orleans' Offense auch 2019 zur Ligaspitze gehören. Alvin Kamara ist derzeit der vielleicht gefährlichste Running Back in der NFL, weil er neben seiner Agilität und Explosivität als Runner immensen Wert als Receiver mitbringt: Eine durchschnittliche Target-Tiefe von 1,9 Yard sind ein sehr guter Wert, Kamara spielte letztes Jahr 114 Snaps im Slot und 80 weitere Snaps Outside.
- Neben einem der besten Running Backs haben die Saints auch einen der besten Wide Receiver. Michael Thomas ist Outside gefährlich und gewinnt auch gegen Press-Coverage; sein wahrer Wert aber kommt im Slot. Unter Spielern mit mindestens 150 Slot-Snaps hatte Thomas die meisten Yards pro gelaufener Slot Route (3,63 - nur Tyreek Hill kam ebenfalls auf über 3), hier gelingt es den Saints - ähnlich wie mit Kamara Outside - Mismatches zu kreieren und auszunutzen.
- Unklarer wird das Waffenarsenal dahinter. Während Jared Cook den Saints endlich eine weitere gefährliche Receiving-Präsenz neben Kamara und Thomas gibt, darf man bei den Wide Receivern gespannt sein. Vorjahres-Drittrunden-Pick Tre'Quan Smith sollte der logische Kandidat für den zweiten Spot sein, bei ihm wird der nächste Schritt erwartet.
- Ted Ginn ist - wie er selbst vor einigen Tagen nochmal betonte - nach wie vor der Speedster im Team und wird darin auch eine Rolle haben: 14 seiner 42 Targets kamen letztes Jahr 20 Yards oder noch weiter von der Line of Scrimmage entfernt. Austin Carr ist ein Kandidat für eine größere Rolle im Slot, falls Cameron Meredith nochmal auf 100 Prozent kommt, sollte er ebenfalls eine Rolle haben. Die Saints setzen ihre Receiver sehr flexibel Inside und Outside ein, weshalb oben auch kein klarer Slot-Starter definiert ist.
- Die Zeiten, in denen man die Saints-Defense belächelte oder - noch schlimmer - sie als klare Schwachstelle ausmachen konnte, sind zunehmend vorbei. Insbesondere die Secondary machte bereits letztes Jahr eine merkliche Entwicklung durch, wenngleich Marshon Lattimore eine für seine Verhältnisse durchwachsene Saison hatte. Die Verpflichtung von Eli Apple für den Nummer-2-Spot gab den Saints Stabilität, Vonn Bell und Marcus Williams sind eines der jungen Safety-Duos in der NFL.
- New Orleans wird, aufbauend auf der Secondary, schematische Freiheiten im Blitzing haben. Die Frage wird sein, wie weit New Orleans davon abhängig sein wird. Cameron Jordan ist der Anker der Front, aber kann Marcus Davenport den nächsten Schritt machen? Wann wird Sheldon Rankins nach seinem Achillessehnenriss wieder fit, und falls er ausfällt, kann David Onyemata dessen Interior-Pass-Rush-Production aufrecht erhalten?
Starter-Serie: Tampa Bay Buccaneers
Die Saints sind ein enger Titelanwärter, die Falcons und Panthers mindestens Playoff-Kandidaten - die NFC South hat eine immense Qualität; wo ordnen sich die Buccaneers dabei ein?
In gewisser Weise sind sie das spannendste Team aus dem Quartett. Weil mit Bruce Arians eine der prägenden Coaching-Gestalten der vergangenen 6 Jahre aus dem Ruhestand zurückkehrt. Weil Jameis Winston im Vertragsjahr vor einer richtungsweisenden Saison steht. Weil die Buccaneers ihre Defense radikal umstellen und ihren Fokus offensichtlich auf die Coverage richten.
Tampa Bay hat spektakuläres Talent auf mehreren Offense-Positionen und sehr viel junges Talent in der Defense. Wie wird das 2019 auf dem Feld aussehen?
Tampa Bay Buccaneers Starter Projection Offense:
Position | Spieler | Position | Spieler |
Quarterback: | Jameis Winston | Left Tackle: | Donovan Smith |
Running Back: | Peyton Barber | Left Guard: | Ali Marpet |
Wide Receiver: | Mike Evans | Center: | Ryan Jensen |
Wide Receiver: | Chris Godwin | Right Guard: | Earl Watford |
Wide Receiver: | Breshad Perriman | Right Tackle: | Demar Dotson |
Tight End: | O.J. Howard |
Tampa Bay Buccaneers Starter Projection Defense:
Position | Spieler | Position | Spieler |
Defensive Tackle: | Ndamukong Suh | Cornerback: | Sean Bunting |
Defensive Tackle: | Vita Vea | Cornerback: | Carlton Davis |
Defensive End: | Carl Nassib | Slot-Cornerback: | Vernon Hargreaves |
Edge: | Shaquil Barrett | Safety: | Justin Evans |
Linebacker: | Devin White | Safety: | Mike Edwards |
Linebacker: | Lavonte David |
Buccaneers-Kader: Stärken, Schwächen und Beobachtungen
- Mike Evans und Chris Godwin - kaum ein Team kann ein derartiges Wide-Receiver-Duo aufbieten. DeSean Jackson ist weg, Breshad Perriman rutscht wohl in die Rolle des dritten Receivers. Was genau das positionell bedeutet - Godwin etwa verbrachte letztes Jahr rund ein Drittel seiner Snaps im Slot - wird sich zeigen; allerdings könnte Tampa auch häufiger aus 2-TE-Sets agieren.
- Das machten die Bucs in der vergangenen Saison in 17 Prozent ihrer Offense-Snaps, ein durchschnittlicher Wert. Ohne Jackson und mit O.J. Howard sowie Cameron Brate im Team sieht das nächstes Saison vielleicht anders aus. Allerdings gilt es dafür im Hinterkopf zu behalten, dass die Offense von Bruce Arians meist weniger auf Tight Ends setzt. Allerdings hatte er zumindest in Arizona auch nie einen Tight End von Howards Qualität.
- Auf Right Guard ist guter Rat teuer - vielleicht sogar im wahrsten Sinne des Wortes, sollten die Bucs hier nochmals via Trade oder nach den Kader-Cuts aktiv werden. Caleb Benenoch war bereits letztes Jahr die klare Schwachstelle und Rookie Alex Cappa bei limitierter Snap-Zahl ebenfalls weit von Starter-Level entfernt.
- Daher hier meine Vermutung mit dem aktuellen Roster: Earl Watford. Die Bucs haben Watford im Frühjahr verpflichtet, nachdem er letztes Jahr in Cleveland so gut wie gar nicht gespielt hat. 2017 und 2016 spielte er Right Guard und Right Tackle in Arizona - er könnte die verlässlichste Option sein, die Tampa Bay aktuell für den Right-Guard-Spot hat.
- Wo offensiv eher einzelne Positionen diskutiert werden, kann man defensiv grundlegende Fragen stellen. Die Defense geht von der jahrelang eher starr umgesetzten 4-3-Base mit geringem Blitzing-Anteil und Fokus auf die Zone Coverage dahinter über zur aggressiven, flexiblen Defense von Todd Bowles, in der Blitzing und Man Coverage einen deutlich höheren Anteil einnehmen werden.
- Dieser Grundgedanke prägte auch den Draft. Mit Linebacker Devin White, Safety Mike Edwards sowie den Cornerbacks Sean Bunting und Jamel Dean investierten die Bucs ihre vier Top-Picks alle in Spieler mit Coverage-Value.
- Gleichzeitig machen diese Investitionen das Prognostizieren der Starting-Secondary nahezu unmöglich. Vernon Hargreaves kehrt nach langer Verletzungspause infolge seiner Schulterverletzung zurück - aber macht er das im Slot oder Outside? Welcher der Rookies startet sofort? Hargreaves könnte im Slot am besten aufgehoben sein und gleichzeitig die beste Slot-Option für Tampa Bay sein, neben Bunting und Davis wäre M.J. Stewart eine weitere sofortige Outside-Starter-Option.
- Davor bilden David und White in jedem Fall ein Linebacker-Duo mit immenser Reichweite; allerdings muss das Blitzing auch funktionieren, wenn man sich die Front anschaut. Shaq Barrett ist wohl der gefährlichste Edge-Rusher der Bucs, Suh ersetzt Gerald McCoy weitestgehend eins zu eins. Vita Vea kann den Nose Tackle in einer 3-4-Hybrid-Front und einen der Defensive Tackles im Sub-Package spielen. Nassib ist ein solider Defensive End, nicht mehr.