NFL Week 2 Recaps:
Green Bay Packers (2-0) - Minnesota Vikings (1-1)
Ergebnis: 21:16 (14:0, 7:10, 0:6, 0:0) BOXSCORE
- Es war ein unheimlich ermutigender Auftakt in die Partie für die Packers-Offense, die gegen Chicago noch einen ganzen Sandkasten im Getriebe hatte. Green Bays Offense sah deutlich mehr nach dem aus, was man von Matt LaFleur erwartet hatte, und kreierte Mismatches mit Screens und Play Action, sodass Aaron Rodgers (22/34, 209 YDS, 2 TD) und Co. das Spiel mit mehreren explosiven Plays eröffneten und schnell deutlich führten.
- Minnesotas Offense auf der anderen Seite hatte die Probleme, die man befürchten musste: Die Offensive Line hatte große Probleme, sodass das Run Game längst nicht so dominant war wie gegen die Falcons und Cousins regelmäßig unter Druck stand. Zwar kam Dalvin Cook auf seinen Big-Play-Run (75 Yard Touchdown), doch dem Run Game fehlte die nachhaltige Dominanz.
- Und trotzdem gelang es Green Bay nicht, das Spiel zu entscheiden, obwohl Cousins (14/32, 230 YDS, TD, 2 INT) gegen den 3-Men-Rush der Packers mit einer Interception mögliche späte Punkte kurz vor der Halbzeitpause verhinderte. Doch auch Green Bays Offense ging schon ab Mitte der ersten, spätestens ab der zweiten Hälfte komplett unter und war überhaupt kein Faktor mehr. Das merkte man irgendwann auch der Defense an, die immer schneller zurück aufs Feld musste.
- So blieb Minnesota im Spiel und hatte die Chance auf den späten Sieg - Cousins' Pass bei First-and-Goal aber landete zur Interception bei Kevin King. Minnesota hatte noch eine weitere Chance, doch Cousins warf zwei Incompletions - darunter eine Beinahe-Interception - und konnte kein Comeback dirigieren.
Miami Dolphins (0-2) - New England Patriots (2-0)
Ergebnis: 0:43 (0:7, 0:6, 0:10, 0:20) BOXSCORE
- Die Patriots hatten in den vergangenen Jahren große Probleme mit den Dolphins in Miami - trotzdem erwartete hier jeder im Vorfeld nach dem Dolphins-Debakel gegen die Ravens und New Englands Machtdemonstration gegen Pittsburgh den nächsten Kantersieg; umso mehr, nachdem klar war, dass Antonio Brown sein Debüt für die Patriots geben würde. Der Kantersieg und das nächste Dolphins-Debakel - Miami ist das erste Team aller Zeiten, das seine ersten beide Saison-Heimspiele mit mindestens 40 Punkten Unterschied verloren hat - kamen auch, wenn auch mit mehr defensiver Hilfe auf dem Scoreboard als vielleicht gedacht.
- Für Brown (8 Targets, 4 REC, 56 YDS, TD) braucht es dann auch einen eigenen Punkt, denn dessen Debüt war nicht nur für sich selbst betrachtet erwähnenswert. Brown startete zwar nicht - Edelman und Josh Gordon bildeten das Starting-WR-Duo -, kam aber schnell aufs Feld; mit drei Targets und drei Catches war er direkt der Mittelpunkt des ersten Drives. Mehr noch: Kurz vor der Halbzeit pause erzielte er bei einem 20-Yard-Backshoulder-Pass von Brady seinen ersten Pats-Touchdown. Erwähnenswert: Der Touchdown kam aus einem 4-Receiver-Set, mit Brown (Slot) und Gordon gemeinsam auf der linken Seite - und Brown gegen Miamis Nummer-4-Corner. Brady suchte Brown mehrfach in der Red Zone und der Endzone.
- Gordon, Brown, Edelman, Brady (20/28, 264 YDS, 2 TD) - warum blieb die so gemeinhin antizipierte Offense-Explosion an einem sehr heißen Nachmittag in South Florida dann über weite Strecken aus? Die Dolphins wirkten früh in der Partie erneut auf beiden Seiten der Line of Scrimmage überfordert, wie schon gegen Baltimore. Das wurde im Laufe der Partie aber weniger gravierend, und Miami war in Coverage auch konstant deutlich enger an den Receivern als gegen Baltimore.
- Das alleine reicht aber nicht, genau wie 38 Offense-Yards bei 28 Plays über die ersten drei Viertel, um mit einem Team wie den Patriots mitzuhalten, wenn die Offense derart desaströs auftritt. Eine desolate Interception von Ryan Fitzpatrick (11/21, 89 YDS, 3 INT) eröffnete die zweite Hälfte, in der Gordon dann besser eingebunden wurde, und ein Pick Six von Fitzpatrick, gefolgt von einem weiteren Pick Six, nachdem Ballard den Ball fallengelassen hatte, schlossen den Bogen. Josh Rosen kam erst anschließend rein.
Pittsburgh Steelers (0-2) - Seattle Seahawks (2-0)
Ergebnis: 26:28 (0:0, 10:7, 3:14, 13:7) BOXSCORE
- Der erste 0-2-Start für die Steelers seit 2013 ist perfekt, und die Auswirkungen dieses Spiels könnten noch länger spürbar sein: Noch in der ersten Halbzeit musste Quarterback Ben Roethlisberger mit einer Ellbogenverletzung raus und kam nicht mehr zurück - fällt Big Ben länger aus, dürfte es schwer werden, aus diesem 0-2-Loch raus zu kommen.
- Auf dem Feld setzten die Steelers Russell Wilson früh häufig unter Druck und erwischten ihn mehrfach, darunter mit einigen harten Sacks. Vier Sacks insgesamt steckte Wilson (29/35, 300 YDS, 3 TD) ein. Und dennoch kamen die Seahawks in der zweiten Hälfte zurück - auch weil Seattles Offense ein merklich anderes Gesicht präsentierte.
- Mehr kurze Pässe, mehr First-Down-Passing - und so wachte die Passing-Offense auf. Wilson dirigierte drei Touchdown-Drives nacheinander, darunter ein 28-Yard-Touchdown zu Rookie D.K. Metcalf.
- Doch ein später Fumble von Chris Carson hielt das Spiel offen - auch, weil Roethlisbergers Backup Mason Rudolph eine passable Partie spielte. Zwar endete sein erster Drive nach der Halbzeitpause direkt mit einer Interception, die allerdings ging ohne Frage auf Receiver Donte Moncrief. Anschließend fand Rudolph (12/19, 112 YDS, 2 TD, INT) einen Rhythmus, Pittsburgh hatte drei Scoring-Drives in der zweiten Hälfte - Seattle aber konnte am Ende mit zwölf Plays die Uhr ausquetschen.
New York Giants (0-2) - Buffalo Bills (2-0)
Ergebnis: 14:28 (7:7, 0:14, 0:0, 7:7) BOXSCORE
- Nach zwei Spieltagen ist es noch empfohlen, mit Schlüssen vorsichtig zu bleiben. Bei den Giants aber deutet sich mehr und mehr an: Dieses Team ist ein heißer Kandidat für einen Top-3-Pick im Draft nächstes Jahr. Das deutete sich in einem schwachen Auftritt in Dallas beim Auftakt schon an, und gegen die Bills setzte sich der Eindruck fort. New York startete mit einem guten "Barkley-Drive" (5 Plays, 4 Barkley-Runs), abgeschlossen durch einen Touchdown-Run von Barkley (18 ATT, 107 YDS, TD).
- Viel mehr Positives kam aber nicht von der Giants-Offense, die ohne Nummer-1-Receiver Sterling Shepard auskommen musste: Die sieben nächsten Drives? 5 Punts, ein Field-Goal-Fehlschuss, eine Interception.
- Eli Manning (26/45, 250 YDS, TD, 2 INT) warf eine Interception Sekunden vor der Halbzeitpause, als die Giants die Chance auf weitere Punkte hatten, er hatte Glück, dass sein Fumble nicht bei den Bills landete und wirkte als Passer in puncto Armstärke einmal mehr massiv limitiert. So muss man einmal mehr die Frage aufwerfen: Worauf warten die Giants, um den Quarterback-Tausch zu vollziehen und Daniel Jones starten zu lassen?
- Buffalo auf der anderen Seite, nach dem Comeback-Sieg gegen die Jets in der Vorwoche, fand offensiv dieses Mal gegen eine extrem anfällige Giants-Secondary deutlich eher einen Rhythmus. Josh Allen (19/30, 253 YDS, TD; 7 ATT, 21 YDS, TD) mit einem QB-Sweep hinter mehreren Blockern, Rookie Devin Singletary mit seinem ersten TD-Run und der TD zu McKenzie war ein kurzer Flip-Pass, der mehr Run als Pass war. In Kombination mit einer erneut dominanten Bills-Defense war das das Rezept für den zweiten Sieg.
Houston Texans (1-1) - Jacksonville Jaguars (0-2)
Ergebnis: 13:12 (3:0, 3:3, 0:0, 7:9) BOXSCORE
- Dieses Spiel sah auf dem Papier im Vorfeld wie ein willkommener Home-Opener für die Texans aus. Jacksonville trat ohne seinen Starting-Quarterback (Foles), seinen Left Tackle (Cam Robinson), Nummer-2-Receiver (Marqise Lee), Swing-Tackle (Cedric Ogbuehi), Nummer-1-Pass-Rusher (Yannick Ngakoue) und Nummer-2-Cornerback (A.J. Bouye) an. Ein heftiges Lazarett für Woche 2; und dennoch entwickelte sich ein auf beiden Seiten fehlerbehaftetes, enges Spiel.
- Houston hatte, wie schon bei der Auftakt-Niederlage in New Orleans, Probleme in der Offensive Line und auch Deshaun Watson (16/29, 159 YDS; 4 ATT, 5 YDS, TD) konnte dieses Mal nicht so spektakulär wie gegen die Saints die Kohlen aus dem Feuer holen. Vielmehr hatte auch er Glück bei einer Beinahe-Interception - potenziell einem Pick Six - als Jalen Ramsey den Ball fallen ließ. Es brauchte einen Strip-Sack von Whitney Mercilus kurz vor der Jaguars-Endzone früh im Schlussviertel, um den ersten Touchdown über die Goal Line zu drücken.
- Bei den Jaguars kochten, wie schon in Woche 1, die Emotionen hoch; Ramsey und Head Coach Doug Marrone lieferten sich an der Seitenlinie eine sehr hitzige Diskussion. Doch so gut die eigene Defense sowie ein schlechter Auftritt der Texans-Offense die Jaguars in diesem Spiel hielten - Jacksonvilles Offense brauchte zu lange, um aufzuwachen.
- Aber: Weil die Defense das Spiel eng hielt, wurde es nochmal richtig spannend: Gardner Minshew (23/33, 213 YDS, TD; 6 ATT, 56 YDS) dirigierte in den letzten dreieinhalb Minuten einen 14-Play-Drive zum Touchdown - doch statt mit dem PAT auszugleichen, gingen die Jags auf den Sieg! Der Run von Leonard Fournette verfehlte die Goal Line laut Replay der Refs nur um Zentimeter - und so zitterten sich die Texans über die Ziellinie. In Jacksonville könnten sie mit Minshew einen sehr interessanten Quarterback gefunden haben.