Die Lions liefern den Chiefs einen harten Kampf, während die Ravens zuhause gegen die Browns untergehen und die Bills die Patriots am Rande der Niederlage haben - Woche 4 in der NFL hatte einige Überraschungen parat! Darunter auch ein irrer Shootout in Los Angeles sowie die nächste Gardner-Minshew-Show in Denver. Die Bears verlieren Quarterback Mitch Trubisky.
Bye Week: San Francisco 49ers, New York Jets.
Detroit Lions (2-1-1) - Kansas City Chiefs (4-0)
Ergebnis: 30:34 (10:0, 3:13, 10:7, 7:14) BOXSCORE
- Absolut irres Spiel in Detroit! Und keine Sequenz beschrieb das besser als jene zu Beginn der zweiten Hälfte: Chiefs-Receiver Mecole Hardman eröffnete die Hälfte mit einem Fumble beim Kickoff-Return, fünf Plays später hatten die Lions scheinbar einen Touchdown - doch Golladay kontrollierte den Ball nicht komplett und so nahmen die Refs die Punkte vom Board. Direkt beim nächsten Play fumbelte Matt Stafford kurz vor der Endzone.
- Doch damit nicht genug, noch lange nicht: Fünf Plays später verlor Williams den Ball erneut und die Lions waren wieder an der Reihe. Detroit kam schnell an die 1-Yard-Line - wo sich Johnson den Ball aus der Hand schlagen ließ! Breeland passte auf und trug den Ball die vollen 100 Yards zurück zum Touchdown! Eine absolut irre Sequenz, die dennoch irgendwo nur der Auftakt in eine spektakuläre zweite Halbzeit war.
- Denn beide Offenses fuhren in der Folge die schweren Geschütze auf. Die Chiefs fanden vor allem auf Kenny Golladay (5 REC, 67 YDS, 2 TD) keine Antwort, während Mahomes (24/42, 315 YDS) die Chiefs-Offense im Spiel hielt. Ein 9-Play-Drive brachte Kansas City 2:26 Minuten durch einen absolut spektakulären Catch von Golladay in Führung - doch es war zu viel Zeit auf der Uhr. Mahomes hatte noch einen Monster-Drive in seinem Arm und in seinen Beinen, nach zwölf Plays stand KC an der 1-Yard-Line, wo Williams in die Endzone kam.
- Das reichte für einen letztlich knappen Sieg in einem fantastischen Spiel, allerdings muss man die Lions-Defense hervorstellen: Ohne Nummer-1-Corner Darius Slay hielt Detroit Mahomes ohne Touchdown und bereitete der Chiefs-Offense deutlich mehr Probleme, als irgendeine andere Defense in dieser Saison bislang. Umso mehr wird sich Matt Patricia ärgern, dass er früh im Spiel innerhalb der 3-Yard-Line ein Field Goal kickte, statt den Shootout zu antizipieren und auf den Touchdown zu gehen.
Buffalo Bills (3-1) - New England Patriots (4-0)
Ergebnis: 10:16 (0:13, 3:0, 7:3, 0:0) BOXSCORE
- Das Division-Duell der bis dato ungeschlagenen Bills und Patriots wurde der Inbegriff einer Defensivschlacht. Josh Allen (13/28, 153 YDS, 3 INT) half dabei kräftig mit, indem er mehrfach die Double- und manchmal auch Triple-Coverage der Pats suchte oder den Ball so lange hinter der Line of Scrimmage hielt, bis der Pass-Rush schließlich bei ihm ankam. Seine Defizite in der Pocket wurden ebenfalls deutlich. Doch auch Brady (18/39, 150 YDS, INT) hatte massive Probleme mit der Bills-Defense, brachte in der ersten Hälfte nur neun von 22 Pässen für 90 Yards an und leistete sich eine desolate Interception in der gegnerischen Endzone.
- Der einzige offensive Pats-Touchdown kam, nachdem die Offense infolge einer Interception an der Mittellinie starten durfte. Der andere war ein Special-Teams-Touchdown infolge eines geblockten Punts, der erste Touchdown in der NFL-Karriere von Matthew Slater. Ebenfalls in der Kategorie "Debüts": Der Deutsche Jakob Johnson startete mit der Pats-Offense und nahm die Rolle des (Blocking-)Fullbacks ein, die durch die Verletzung von James Develin vakant geworden war. Regelmäßig war er mit der Offense auf dem Feld zu sehen.
- In der zweiten Hälfte wurde es noch defensiver. Zwar gelang Allen mit einem QB-Sneak der erste Touchdown gegen diese Patriots-Defense in der laufenden Saison; doch er legte auch eine Interception nach und nach einem sehr harten Hit spät im Spiel musste er verletzt raus. Matt Barkley (9/16, 127 YDS, INT) führte die Bills nochmals in die Red Zone mit der Chance auf den Touchdown zur Führung, doch wieder hielt die Patriots-Defense - die mit einer Interception nach einer Deflection auch den Schlussstrich unter die Partie zog. Die Patriots 2019 sind ein defensives Team, und darin dürften sie aktuell das beste Team der Liga sein.
- Es gelang der Pats-Defense, Allen in der Pocket zu halten oder ihn dazu zu bringen, den Ball zu halten und so früher oder später zu ihm zu kommen. Selbst seine Scrambles führten nicht zu viel, mitunter wirkten seine Pässe wie Verzweiflungswürfe. Und dennoch schrieb die Bills-Offense Geschichte: Mit einem 41-Yard-Run spät im zweiten Viertel knackte Frank Gore (17 ATT, 109 YDS) eine historische Schallmauer: Nach Walter Payton, Barry Sanders und Emmitt Smith ist er der erst vierte Running Back aller Zeiten mit über 15.000 Rushing-Yards. Buffalo hätte dieses Spiel gewinnen können, wenn die eigene Offense etwas mehr noch hätte beitragen können.
Atlanta Falcons (1-3) - Tennessee Titans (2-2)
Ergebnis: 10:24 (7:14, 0:10, 3:0, 0:0) BOXSCORE
- Die Falcons sind und bleiben dieses Jahr ein Team, das sich selbst riesige Löcher gräbt - und dann verzweifelt versuchen muss, aus diesen wieder raus zu kommen.
- Gegen Tennessee "klappte" das in Form eines 55-Yard-Touchdowns durch A.J. Brown, der nach dem Catch das Feld runter marschierte, sowie durch einen weiteren Touchdown von Brown, als sich der Rookie gegen Nummer-1-Corner Desmond Trufant durchsetzte - gefolgt durch einen Strip-Sack gegen Matt Ryan, der den Ball gegen Pressure viel zu lange hielt.
- Wie schon gegen die Colts zuletzt konnte Atlanta dann noch einen weiteren langen Drive vor der Halbzeitpause nicht stoppen, dieses Mal war Corey Davis in der Endzone - und Atlanta auf der anderen Seite verschoss seinen Field-Goal-Versuch kurz vor der Halbzeitpause. Es war so etwas wie der Auftakt in eine zweite Halbzeit, in der Offense nahezu keine Rolle spielte.
- Atlanta, inzwischen deutlich im Rückstand, spielte zwei Fourth Downs aus und schaffte beide nicht. Tennessees Offense war zwar ebenfalls abgemeldet, doch die Titans-Defense war merklich zu stark, als dass eine Falcons-Offense, die eigentlich explosiv sein sollte, ihr in der zweiten Hälfte noch hätte gefährlich werden können. In Atlanta wackeln die Trainerstühle mehr als bedenklich.
Indianapolis Colts (2-2) - Oakland Raiders (2-2)
Ergebnis: 24:31 (7:14, 3:7, 0:3, 14:7) BOXSCORE
- Vielleicht die größte Überraschung am Sonntag kam aus Indianapolis. Die Colts galten als der vermeintlich klare Favorit; ein Team, das wenige Fehler macht, das mit langen Drives kontinuierlich das Feld runter marschieren kann - während die Raiders gerade eine heftige Klatsche kassiert hatten und wie ein Team im Niemandsland der NFL aussah. Es kam dann schnell deutlich anders.
- Das Spiel war noch keine zehn Minuten alt, da hatten die Colts bei zwei Drives -12 Yards erspielt - während die Raiders zwei Touchdown-Drives aufs Parkett gelegt und die Fans in Indianapolis eiskalt erwischt hatten. Derek Carr (21/31, 189 YDS, 2 TD) verteilte den ball gut und auch das Run Game funktionierte vor allem früh im Spiel. Ohne die verletzten Darius Leonard und Malik Hooker in der Colts-Defense war erneut Tight End Darren Waller der klare Go-To-Guy in der Raiders-Offense.
- Es war teilweise dennoch sehr überraschend, wie mühelos die Raiders früh im Spiel immer wieder das Feld runter marschierten. Und dennoch wuchs im Laufe des Spiels der Eindruck, dass die Colts in diese Partie zurückkommen würden.
- Indianapolis' Defense fand einen immer besseren Zugriff und erzwang mehrere Punts, während die Offense einen 14-Play-Drive über 90 Yards schließlich mit ihrem zweiten Touchdown abschloss - plötzlich führten die Raiders nur noch 24:17.
- Doch wer jetzt dachte, dass das Spiel kippt, sah sich getäuscht: Nach einem erneuten schnellen Raiders-Punt warf Brissett (24/46, 265 YDS, 3 TD, INT) einen Pick Six, der dieses Spiel ultimativ bereits entschied. Ein weiterer schneller Touchdown-Drive im 2-Minute-Drill reichte den Colts nicht, die damit die Chance verpassten, in der Division ein wenig davon zu ziehen.
Miami Dolphins (0-4) - Los Angeles Chargers (2-2)
Ergebnis: 10:30 (7:10, 3:7, 0:3, 0:10) BOXSCORE
- Für die Los Angeles Chargers nehmen die Zustände im Lazarett schon wieder groteske Züge an: Neben den Langzeitverletzten Derwin James, Russell Okung und Hunter Henry fehlten in Miami auch die Wide Receiver Travis Benjamin und Mike Williams sowie Running Back Justin Jackson. Melvin Gordon, der seinen Holdout unter der Woche schließlich erfolglos beendet hatte, stand dagegen direkt im Kader.
- Ob es jetzt an den Verletzungen, dem Auswärtsspiel im frühen Fenster an der Ostküste oder der falschen Einstellung lag: Die Chargers starteten sehr holprig. Miami hatte mit Josh Rosen (17/24, 180 YDS, TD, INT) wie schon in der Vorwoche einen guten und vor allem explosiven Start in die Partie - die Dolphins holten nach dem ersten Touchdown-Drive des Spiels sogar ihre erste Führung in dieser Saison.
- Die hielt zwar keine vier Spielminuten, ein kurzer Pass von Rivers (24/30, 310 YDS, 2 TD) auf Troymaine Pope brachte L.A. wieder in Front. Doch es blieb ein enges Spiel. Miamis Offensive Line sah deutlich besser aus als erwartet, wenngleich hier eine frühe Verletzung von Melvin Ingram fraglos half.
- Strafen aufseiten der Chargers blieben ein Thema, doch auch Miami stand sich einmal mehr mit Drops und zwei Field-Goal-Fehlschüssen selbst im Weg. Wie schon in der Vorwoche in Dallas, wenn auch nicht so deutlich, kippte das Kräftegleichgewicht dann im Laufe der zweiten Hälfte klarer zugunsten des Favoriten. Zwei Scoring-Drives zu Beginn der zweiten Hälfte, direkt gefolgt von einer Rosen-Interception, machten einen Strich unter diese Partie. Miami konnte den Ball offensiv abermals in der zweiten Hälfte kaum noch bewegen.
New York Giants (2-2) - Washington Redskins (0-4)
Ergebnis: 24:3 (7:0, 10:3, 7:0, 0:0) BOXSCORE
- Ein wildes Spiel mit einer Vielzahl an Storylines. Es war das erste Heimspiel für den neuen Giants-Quarterback Daniel Jones, der deutlich mehr Mühe hatte als letzte Woche bei seinem ersten Start in Tampa. Jones (23/31, 225 YDS, TD, 2 INT) hätte noch mehr Interceptions haben können, mehrere seiner Würfe und Reads gegen eine bislang nicht gerade unschlagbare Redskins-Secondary waren zu spät.
- Gleichzeitig aber war er erneut als Scrambler und Runner gefährlich, und auch ohne den verletzten Saquon Barkley hatten die Giants in Wayne Gallman (18 ATT, 63 YDS, TD; 6 REC, 55 YDS, TD) einen produktiven Running Back.
- Das vor Saisonstart erhoffte Duell zwischen den Rookie-Quarterbacks Daniel Jones und Dwayne Haskins derweil sollte es - so die Berichte im Vorfeld - nicht geben. Haskins, so hieß es, sei noch nicht so weit und keine Option für diese Partie. Es brauchte nur etwas mehr als ein weiteres schwaches Viertel von Case Keenum (6/11, 37 YDS, INT), ehe Redskins-Coach Jay Gruden - womöglich in Angst um seinen Job - den Rookie ins Feuer warf.
- Zwar legte Haskins (9/17, 107 YDS, 3 INT), dem neben Guard Brandon Scherff ausgerechnet diese Woche Rookie-Receiver und sein College-Teamkollege Terry McLaurin in der Offense fehlte, direkt einen Field-Goal-Drive hin, der erst kurz vor der Giants-Endzone endete. Doch war das nur eine Momentaufnahme.
- Nach einem Fumble von Hilliman kurz vor der Redskins-Endzone warf Haskins einen Pick Six in die Arme von Jabrill Peppers und auch in der Folge wirkte Haskins mit einer bislang alles andere als gefährlichen Giants-Defense teilweise deutlich überfordert. Die Turnover folgten so fast folgerichtig. Für Washington führte so kein Weg zurück in diese Partie, und es könnten lange Tage in der Hauptstadt werden. Womöglich bald auch schon finale Tage für Jay Gruden als Head Coach der Redskins.
Baltimore Ravens (2-2) - Cleveland Browns (2-2)
Ergebnis: 25:40 (0:7, 7:3, 3:14, 15:16) BOXSCORE
- Wie schon gegen die Rams mussten die Browns ohne mehrere Mitglieder ihrer Starting-Secondary auskommen - die Cornerbacks Denzel Ward und Greedy Williams fehlten auch gegen Baltimore. Im Spielverlauf merkte man das nur sehr bedingt, auch weil die Ravens zu Beginn des Schlussviertels gerade einmal 15 Pässe geworfen hatten.
- Die größte Erkenntnis war stattdessen, wie gut die bislang zurecht kritisierte Browns-Offense funktionierte. Früh im Spiel arbeitete Baker Mayfield (20/30, 342 YDS, TD, INT) besser in der Pocket und fand seine schnellen Passoptionen - und das Passspiel über die Tight Ends, letztes Jahr noch ein zentraler Aspekt der Browns-Offense unter Freddie Kitchens, funktionierte deutlich besser als zuletzt. Insbesondere Ricky Seal-Jones wurde eine Big-Play-Option für Mayfield und abgesehen von einer Interception klappte endlich auch die Connection zu Jarvis Landry - der allerdings verletzt raus musste.
- Doch noch extremer als die - erneuten - Probleme in der Secondary der Ravens waren die andauernden Lücken in der Run-Defense. Nick Chubb (20 ATT, 165 YDS, 3 TD) lief der Defense mehrfach davon und gab den Browns so auch wieder neuen Spielraum, als die Ravens sich aufmachten, ins Spiel zurück zu kommen. Baltimores Defense, diese Erkenntnis reift mehr und mehr, ist ein Problem.
- Und gleichzeitig war es auch das erste Spiel, in dem sich die Ravens offensiv Turnover leisteten: Mark Ingram verlor einen Fumble, Lamar Jackson (24/34, 247 YDS, 3 TD, 2 INT) warf seine erste Interception. Jackson hatte gegen die Chiefs in dieser Hinsicht bereits mehrfach Glück gehabt, gegen Cleveland wurden seine riskanten Pässe bestraft. Die Browns ziehen damit an der Spitze der AFC North mit den Ravens gleich, rund um Baltimore werden die Fragen jetzt wieder lauter werden, welches Level Jackson als Passer konstant zeigen kann.
Houston Texans (2-2) - Carolina Panthers (2-2)
Ergebnis: 10:16 (0:3, 3:7, 7:0, 0:6) BOXSCORE
- Nach seinem fantastischen Spiel in der Vorwoche gegen Arizona war die größte Frage in Carolina: Kann Kyle Allen daran anknüpfen? Die Antwort war ein entschlossenes "Jein". Allen (24/34, 232 YDS, 3 FUM) hatte erneut einige sehr gute Pässe und setzte eine wieder gut designte Offense glänzend um; gleichzeitig waren seine Probleme in der Pocket noch deutlich größer als in der Vorwoche. Allen verlor drei Fumbles, einen davon nutzte Houston direkt zu einem kurzen Touchdown-Drive.
- Allerdings war es generell eine defensiv geprägte Partie: Deshaun Watson (21/33, 160 YDS) stand abermals extrem viel unter Druck, dieses Mal in einem Ausmaß, dass die Offense nur sehr vereinzelt mal einen Rhythmus fand. Watson verfehlte zudem mehrfach Receiver tief knapp.
- Einzelne Big Plays, aufseiten der Panthers insbesondere durch Christian McCaffrey (26 ATT, 93 YDS, TD; 10 REC, 86 YDS), prägten so eher das Bild - genau wie viele Fehler und Flaggen. Houston stellte sich zudem mit einem Trick-Play selbst ein massives Bein, als DeAndre Hopkins tief in der Panthers-Hälfte eine Interception warf.
- Die Folge der beiden inkonstanten Offenses war ein Spiel mit sehr vielen sehr kurzen Drives und vielen Punts. Und doch waren es die Panthers mit ihrem Backup-Quarterback, die selbst in der späten Phase des Spiels die langen Drives auflegten - während Houstons Offense zwei Mal 3-and-Out ging und dann mit einem Fumble beim weiteren, sechsten (!) Sack gegen Watson die Hoffnungen auf ein Comeback begraben musste.
Los Angeles Rams (3-1) - Tampa Bay Buccaneers (2-2)
Ergebnis: 40:55 (0:7. 17:21, 3:3, 20:24) BOXSCORE
Die Buccaneers führten seit ihrer ersten Serie im Spiel und gaben die Führung nie mehr her, auch wenn die Rams zeitweilig näher herankamen. Nach dem TD von Peyton Barber im ersten Viertel ging es im zweiten Viertel Schlag auf Schlag. Die zwei Touchdown-Pässe von Jameis Winston folgten innerhalb von nur zwei Minuten jeweils auf Interceptions von Jared Goff. Dennoch blieb noch genug Zeit für die Hausherren, in den finalen sechs Minuten der ersten Hälfte noch zwei TDs nachzulegen: Todd Gurley lief zu einem 13-Yard-Touchdown und Goff fand Gerald Everett für einen 5-Yard-Score. Den Schlusspunkt der ersten Hälfte setzte Rams-Kicker Greg Zuerlein mit einem 58-Yard-Field-Goal.
Winston (28/41, 385 YDS, 4 TD, INT) legte sein drittes Spiel mit mindestens 300 Yards und 4 Touchdown-Pässen in seiner Karriere hin. Das sind die meisten insgesamt für die Tampa Bay Buccaneers.
Goff (45/68) wiederum warf für sagenhafte 517 Yards und 2 Touchdowns (3 INT). Das sind die drittmeisten Yards, auf die je ein Quarterback in einer Niederlage kam. Lediglich Dan Marino (521 YDS 1985) und Matthew Stafford (520 YDS 2012) hatten mehr Yards in Pleiten.
Die Defense der Bucs erwischte einen Sahnetag. Man erzwang 4 Turnovers (3 INT, Fumble) und Shaquil Barrett sammelte seinen achten Sack in dieser Saison und fing eine Interception. Er ist damit der erste Spieler seit 1982 (Einführung des Sacks als Statistik), der es nach vier Spielen einer Saison auf mindestens acht Sacks und eine Interceptions gebracht hat.
Den Schlusspunkt setzte Defensive Tackle Ndamukong Suh mit einem Fumble-Return-Touchdown. Laut NFL Next Gen Stats erreichte Suh beim 37-Yard-Return 18,04 Meilen pro Stunde. Das ist die höchste Geschwindigkeit, die Suh in den vergangenen zwei Spielzeiten erreicht hat.
Arizona Cardinals (0-3-1) - Seattle Seahawks (3-1)
Ergebnis: 10:27 (0:10, 3:10, 0:0, 7:7) BOXSCORE
- Jadeveon Clowney hatte zwar insgesamt nicht viele Aktionen im Spiel, doch ihm gelang noch im ersten Viertel der erste Touchdown des Spiels. Er schaffte einen Pick-Six gegen Kyler Murray. Es war der erste Interception-Return-TD überhaupt für Clowney, der dritte defensive Touchdown insgesamt für den Edge-Rusher noch dazu (2 Fumble-Returns).
- Premiere auch für Kyler Murray. Der erste Pick des Drafts 2019 erzielte im vierten Viertel seinen ersten Rushing-Touchdown in der NFL. Zugleich aber war Clowneys Pick-Six auch Murrays erster dieser Art. Zudem kassierte Murray wie sein Gegenüber Russell Wilson 4 Sacks im Spiel.
- Meilenstein für Larry Fitzgerald: Der Wide Receiver der Cardinals hat mit seinem fünften und letzten Catch im Spiel nun 1326 in seiner Karriere gesammelt. Das sind die zweitmeisten insgesamt in der Geschichte der NFL. Er überholt damit Tony Gonzalez (1325). Nur NFL-Legende Jerry Rice (1549) liegt noch vor Fitzgerald.
- Chris Carson (22 CAR) durchbrach die 100-Yard-Marke (104 YDS) für die Seahawks auf dem Boden, während TIght End Will Dissly sein Touchdown-Konto auf 4 in vier Spielen ausgebaut hat. Aufseiten der Hausherren war Running Back David Johnson der beste Mann mit 139 Scrimmage-Yards.
Chicago Bears (3-1) - Minnesota Vikings (2-2)
Ergebnis: 16:6 (7:0, 3:0, 6:0, 0:6) BOXSCORE
Das Spiel hätte für die Bears vermeintlich nicht schlechter beginnen können, denn bereits im ersten Drive musste Quarterback Mitchell Trubisky mit einer Schulterverletzung raus. Der Schaden jedoch hielt sich in Grenzen, denn Backup Chase Daniel überzeugte und führte die Offense direkt im selben Drive zum Touchdown. Er fand Running Back Tarik Cohen für einen 10-Yard-TD-Pass.
Der erste Drive dauerte 7:16 Minuten. Den Rest des Weges dominierte die Defense der Bears. Sie schaffte 6 Sacks gegen Kirk Cousins und Khalil Mack (1,5 Sacks) hatte kurz nach der Pause einen Strip-Sack, der eines von drei Field Goals durch den angeschlagenen Eddy Pineiro einleitete.
Es war der zweite Turnover für die Vikings. Den ersten leistete sich Wide Receiver Stefon Diggs (7 REC, 108 Yards) kurz vor der Pause. Auch dies hatte ein Field Goal zur Folge.
Die Vikings machten es durch einen 2-Yard-Touchdown-Lauf von Dalvin Cook knapp drei Minuten vor Ende nochmal spannend, doch da die anschließende Two-Point Conversion erfolglos blieb, hatte die 2-Score-Führung weiter bestand.
Denver Broncos (0-4) - Jacksonville Jaguars (2-2)
Ergebnis: 24:26 (7:3, 10:3, 0:14, 7:6) BOXSCORE
- Gardner Minshew II hat die Jacksonville Jaguars mit einem fulminanten Comeback zum zweiten Sieg in dieser Saison geführt. Die Broncos führten zeitweilig mit 17:3, ehe die Gäste 20 Zähler in Serie erzielten und dann durch ein 33-Yard-Field-Goal mit auslaufender Uhr durch Josh Lambo gewannen.
- Minshew und seine Offense brauchten eine ganze Weile, um in Schwung zu kommen. Bis zur Pause gelangen ihnen lediglich zwei Field Goals, doch dann drehte Jacksonville auf. Minshew fand Ryquell Armstead 4 Minuten vor Ende des dritten Viertels für einen 7-Yard-Touchdown-Pass. Nach einem schnellen Defensiv-Stopp legten die Jaguars gleich nochmal nach: Ein 18-Yard-TD-Pass von Minshew auf James Q'Shaughnessy zum 20:17 für Jacksonville.
- Minshews TD-Pass auf Armstead war sehenswert: Laut NFL Next Gen Stats wich er davor drei Verteidigern der Broncos aus. Insgesamt hielt er den Ball 7,51 Sekunden - die längste Zeit für einen Touchdown-Pass in dieser Saison.
- Überragender Mann bei den Gästen war allerdings Running Back Leonard Fournette. Er lief für 225 Yards (29 CAR) auf dem Boden und fing auch noch zwei Pässe für 20 Yards. Die Rushing Yards bedeuten ein neues Career High für Fournette.
- Die Broncos sind damit 0-4 in dieser Saison und haben saisonübergreifend ihre letzten acht Spiele in Serie verloren. Eine Negativserie jedoch ist gerissen: Es gab nun endlich Sacks! Von Miller ließ den Knoten platzen und kam insgesamt auf 2 Sacks im Spiel. Insgesamt hatten die Broncos 5 im Spiel. Ihrerseits ließen sie keinen einzigen zu. QB Joe Flacco warf für 303 Yards (22/38) und 3 Touchdowns (INT).