Das erste Saisonviertel ist Geschichte, und damit ist das erste Zwischenfazit fällig: Sind die New England Patriots doch wieder das Maß aller Dinge? Welche Offenses überraschen, welche Teams enttäuschen? Und wer hat noch viel Arbeit vor sich, um den eigenen Ansprüchen gerecht zu werden? SPOX-Redakteur Adrian Franke sortiert alle 32 Teams in seinem Power Ranking nach Woche 4.
NFL Power Ranking nach Week 4
32. Miami Dolphins (Bilanz: 0-4)
Hier muss man sich nicht länger aufhalten als nötig. Die Dolphins wollten das schlechteste Team der Liga werden, und das Ziel haben sie mit eindrucksvollem Nachdruck verfolgt. Das Ergebnis? Die Offensive Line und der Pass-Rush sind beide wohl auf dem letzten Platz ihrer Kategorie zu finden, die Offense taucht in der zweiten Hälfte regelmäßig komplett ab. Positive Tendenzen? Josh Rosen, DeVante Parker und Preston Williams. Das sind die Spieler, die man als Dolphins-Fan im Auge behalten sollte. Dieses Jahr geht es nur darum, Entwicklungen zu erkennen und mit möglichst wenig Kollateralschaden und gleichzeitig dem Nummer-1-Pick aus der Saison zu gehen.
31. Washington Redskins (0-4)
Ranking vor Saisonstart: 31.
Die Redskins steuern auf eine üble Saison zu - womöglich so übel, dass sie Miami den Nummer-1-Pick streitig machen könnten. Das direkte Duell, in South Beach übrigens, in Woche 6 könnte hier bereits richtungsweisend sein. Washingtons Waffenarsenal ist eines der ligaweit schlechtesten und hängt schon jetzt stark von Rookie-Receiver Terry McLaurin ab. Die Offensive Line ist - nicht nur durch den Holdout von Trent Williams - anfällig, die Coverage ist extrem anfällig und nicht einmal die Run-Defense mit der starken Front funktioniert auf dem erhofften Level. Dwayne Haskins in einer scheinbaren Panik-Reaktion gegen die Giants reinzuwerfen, hatte auch nicht den erhofften Effekt, Haskins wird noch Zeit brauchen.
30. New York Jets (0-3)
Ranking vor Saisonstart: 20.
Bestimmt würde es mit Sam Darnold etwas anders aussehen, die Kernprobleme der Jets gehen aber über den erkrankten Quarterback hinaus: Eine der anfälligsten Offensive Lines der Liga, ein erzkonservativer Play-Caller in Adam Gase, Cornerback-Probleme und ein nicht-existenter Pass-Rush - eine Jets-Saison, die mit jeder Menge Optimismus an den Start gegangen war, sieht nach den ersten drei Spielen und den Ausfällen von Quincy Enunwa sowie bereits vor Saisonstart Avery Williamson schon wieder deutlich eher nach Übergangsjahr aus. Immerhin: Chris Herndon kommt bald nach abgesessener Sperre zurück, und auch Darnold sollte in näherer Zukunft wieder auf dem Feld stehen. Dann müssen aber auch bessere Leistungen her.
29. Cincinnati Bengals (0-4)
Ranking vor Saisonstart: 29.
Auch wenn die Amtszeit von Zac Taylor mit vier Niederlagen begonnen hat: Man sieht die positiven Tendenzen im Play-Calling und in den Play-Designs. Ähnlich aber wie bei Arizona - dazu gleich mehr - sind die Bengals in ihren Möglichkeiten zur Umsetzung dieser Offense limitiert. Das beginnt bei einer schon seit Saisonstart verletzungsgeplagten und auch dadurch extrem anfälligen Offensive Line, A.J. Green fehlt nach wie vor und so ist auch das Receiving-Corps in seinen Möglichkeiten begrenzt. Überraschend ist, wie groß die defensiven Probleme in Coverage sind. Die Front ist der zu erwartende Trumpf dieser Defense, von der Secondary hatte man sich aber mehr versprochen. Die Bengals gehören letztlich zu den Teams, die eine Vielzahl an Lücken im eigenen Kader schließen müssen, was vermutlich auch mehr als eine Offseason dauern wird.
28. Denver Broncos (0-4)
Ranking vor Saisonstart: 23.
Die Verletzung von Bradley Chubb ist ein heftiger Rückschlag, nachdem der Pass-Rush gegen die Jaguars endlich aufgewacht war. Jetzt dürften Von Miller noch mehr Double-Teams und den Pass-Rush der Broncos wieder deutlich mehr Probleme erwarten, womit auch die Probleme in der Defense weitergehen werden. Die Offense ist besser als die Ergebnisse vermuten lassen, Joe Flacco spielt letztlich genau so, wie man es erwarten konnte - als durchschnittlicher Game Manager. Die Play-Designs zeigen positive Ansätze, Sanders und Sutton sind eines der besseren Receiver-Duos ligaweit und auch die Offensive Line zeigte zuletzt positive Ansätze. Denver ist die Definition eines Teams, das besser spielt als der Record vermuten lassen würde - aber gleichzeitig auch ein Team, dessen Möglichkeiten nach oben doch drastisch limitiert sind, und das auf beiden Seiten des Balls einen (kleineren) Umbruch durchlaufen muss.
27. Arizona Cardinals (0-3-1)
Ranking vor Saisonstart: 28.
Nein, die Offense ist nicht die Revolution der NFL, wenngleich Kliff Kingsbury gerade mit Blick auf das Personnel - vier Wide Receiver sind die Basis-Formation dieser Offense - und auf seine Play-Calling-Tendenzen durchaus neue NFL-Wege beschreitet. Die Play-Designs sind mehr als ansprechend, auch Kyler Murray spielt angesichts der Umstände eine gute Rookie-Saison. Die Umstände sind aber auch gleich das Stichwort: Die Offensive Line ist einmal mehr ein großes Problem und erlauben Arizona kaum vertikalere Play-Konzepte, während die (noch?) mangelnde Qualität im extrem jungen Wide Receiver Corps auch das Kurzpassspiel signifikant schwerer macht. Mit der Verletzung von Christian Kirk wird das tendenziell eher noch schwieriger. Und die Defense? Arizona kann keine Tight Ends covern und nach zwei besseren defensiven Spielen zum Auftakt in die Saison fiel man hier zuletzt deutlich ab. Auch defensiv deutet die Entlassung von D.J. Swearinger den Jugendtrend und den unvermeidbaren Umbruch in diesem Kader an, gleichzeitig kehrt nach Woche 6 Patrick Peterson zurück, was der Pass-Defense deutlich mehr Stabilität geben sollte. Arizona ist grundsätzlich auf dem richtigen Weg, dieser Weg wird aber noch eine Weile dauern.
26. New York Giants (2-2)
Ranking vor Saisonstart: 30.
Zwei Spiele, zwei Siege für Daniel Jones - so einfach könnte es sein, aber so einfach wollen wir es uns natürlich nicht machen. Jones hatte ein gutes Debüt in Tampa und ein durchwachsenes Spiel gegen Washington, in der Summe aber war der erste Hype prompt deutlich überzogen und vielleicht auch der Tatsache geschuldet, dass Giants-Fans zuvor Eli Manning als Gegenbeispiel hatten. Jones spielt nicht schlecht, doch ist er nach wie vor inkonstant mit seiner Accuracy, hat Probleme im vertikalen Passspiel und muss noch deutlich an seiner Pocket-Präsenz arbeiten. Und trotzdem war es ein guter Start in seine NFL-Karriere, beide diese Aspekte treffen zu. Und sonst? Saquon Barkley zu verlieren tut natürlich weh, doch die Offensive Line hat den erhofften Sprung nach vorne gemacht und sollte so auch im Run Game weiter Lücken öffnen. Golden Tate kehrt nach seiner Sperre zurück, sodass New York alles andere als ein schlechtes Waffenarsenal an den Start führt. Die Defense dagegen? Insbesondere Coverage ist ein riesiges Problem, das Teams im Laufe der Saison noch häufiger ausnutzen dürften. Auch der Pass-Rush steht auf sehr wackligen Füßen, die Kombination natürlich ist kein gutes Zeichen für die weitere Prognose.
25. Oakland Raiders (2-2)
Ranking vor Saisonstart: 27.
Die Raiders haben mich über die ersten vier Wochen definitiv positiv überrascht! Dass man mit Derek Carr keine vertikale Offense aufziehen würde, war abzusehen und das wird sich auch nie ändern - doch die Kurzpass-Version der Raiders 2019, die primär über die Tight Ends und den Breakout-Kandidaten Darren Waller funktioniert, ist überraschend effizient, während sich Tyrell Williams bislang als gute Free-Agent-Verpflichtung entpuppt. Die Offensive Line ist Durchschnitt und Carr selbst spielt gut. Der Test gegen die Bears-Defense in London wird spannend. Nach oben hin ist für die Raiders aus mehreren Gründen ein Limit abzusehen: Die Offense wird immer Probleme bekommen, wenn sie aus einem Rückstand heraus agieren oder in einem Shootout mithalten muss - und die Probleme in allen Bereichen der Defense, die ohne Burfict noch größer werden dürften, sind nach wie vor so deutlich, dass diese Situationen im weiteren Saisonverlauf sicher noch häufiger eintreten werden. Bis hierhin aber dürften Raiders-Fans in der Summe zufrieden sein.
24. Tennessee Titans (2-2)
Ranking vor Saisonstart: 25.
Was genau sind die Titans? Gefühlt stelle ich mir diese Frage bei Tennessee seit drei Jahren, und das erste Viertel dieser Saison ist keine Ausnahme. Die Offense ist massiv inkonstant, das liegt teilweise an schlechtem O-Line-Play, teilweise an Mariota, teilweise an schlechten Play-Designs und teilweise an fragwürdigen Play-Calls. Also alles andere als eine vielversprechende Kombination. Die Titans sind zu Big Plays vor allem via Play Action und Screens in der Lage, was aber keine verlässliche Basis für eine Offense ist. Die Defense ist gut, insbesondere die Secondary auch mehr als das - aber wie weit führt das am Ende? Die frustrierende Prognose aus Titans-Sicht lautet vermutlich: Es führt zu einer weiteren Saison mit acht oder neun Siegen, in der man ein paar überraschende Spiele gewinnt und ein paar Spiele unnötig verliert, aber die Entwicklung der Franchise einfach weiterhin stagniert. Und dann steht natürlich die Quarterback-Personalie im Mittelpunkt, und ob man mit Mariota weitermachen will. Die ersten Spiele dieser Saison waren über weite Strecken nicht gerade gute Bewerbungsschreiben für den Hawaiianer.
23. Pittsburgh Steelers (1-3)
Ranking vor Saisonstart: 7.
Eindrucksvoller Sieg der Defense gegen ein Bengals-Team, das offensiv natürlich schlicht überfordert war. Dementsprechend sollte der Auftritt auch nicht zu sehr von zwei Aspekten ablenken: Pittsburgh hatte bislang in dieser Saison konstante Probleme in Coverage, während es sich offensiv ganz klar fortsetzt, dass die Steelers Mason Rudolph verstecken wollen. Gegen die Bengals drückte sich das in einigen Wildcat-Snaps aus, vor allem aber ist eklatant offensichtlich, dass der gesamte Game Plan mit Rudolph im Passspiel auf ein extremes Kurzpassspiel ausgerichtet ist. Vielleicht ändert sich das noch, für den Moment aber ist es nicht sehr vielversprechend, was die weitere Steelers-Saison angeht. Denn auch das Run Game klappt bislang nicht wirklich überzeugend, hier sieht man auch einen Rückschritt in der Offensive Line. Die Defense hat ohne Frage die individuelle Qualität und sollte eigentlich relativ konstant eine Top-8-Defense sein; gelingt das, sind auch weitere Siege nach dem "Bengals-Muster" möglich. Verlassen sollte man sich darauf aber nicht, anders gesagt: Von der Offense wird mehr kommen müssen. Ist Rudolph dazu in der Lage? Und sind die Steelers dazu gewillt?
22. Buffalo Bills (3-1)
Ranking vor Saisonstart: 24.
Die Bills haben eine Top-5-Defense, wer das noch anzweifelt, sollte sich dringend das Patriots-Spiel anschauen. Buffalo hat ein herausragendes Safety-Duo, sehr gute Cornerbacks und eine tief besetzte Defensive Line, in der die Last sehr erfolgreich auf mehrere Schultern verteilt wird. Dazu in Tremaine Edmunds einer der absolut aufstrebenden jungen Linebacker - der erst 21-Jährige könnte für die nächsten acht Jahre einer der besten Linebacker der Liga werden. Warum also nur Platz 22? Auch hierfür sei das Patriots-Spiel empfohlen. Sicher, es ging gegen die aktuell vielleicht beste Defense der Liga, doch ist auch das kein Grund für absurde Deep Balls in Double Coverage bei First Down. Josh Allen spielt nach wie vor auf eine Art und Weise, die man am ehesten als "wild" bezeichnen kann. In der Folge sind die Bills trotz verbesserter Offensive Line offensiv inkonstant und letztlich davon abhängig, ob Allen mehr Big Plays als Fehler auflegt. Das ist eine schwierige Basis, wenn wir berücksichtigen, dass Konstanz im Passing Game der beste Indikator für nachhaltigen Erfolg in der heutigen NFL ist. Dreht man den Spieß um, kann man auch sagen: Wenn sich das Passspiel nur halbwegs stabilisiert, sind die Bills ein Playoff-Kandidat.
21. Jacksonville Jaguars (2-2)
Ranking vor Saisonstart: 22.
Diese Jaguars-Saison verläuft in vielerlei Hinsicht nicht so, wie man es im Vorfeld vermutet hatte. Die frühe Verletzung von Nick Foles ist natürlich ein Faktor, doch es geht darüber hinaus: Die eigentlich spektakuläre Pass-Defense funktioniert zumindest in der Secondary nicht ansatzweise wie sie es sollte - hier würde es auch helfen, endlich Klarheit bei Jalen Ramsey zu bekommen. Der Pass-Rush läuft mehr und mehr heiß, doch auch gegen den Run gibt es immer wieder Lücken und verpasste Tackles. Die Defense ist in der Summe solide bis gut, aber eben nicht mehr. Stattdessen ist es die Offense, die die Schlagzeilen dominiert - und zwar nicht mit einem Run-lastigen Ansatz über Leonard Fournette, auch wenn der in Denver ein spektakuläres Spiel hatte; das präzise Kurzpassspiel von Gardner Minshew gibt den Jaguars einen sehr guten offensiven Rhythmus, minimiert negative Plays und insbesondere in D.J. Chark hat er eine echte Nummer-1-Waffe gefunden. Es wird spannend sein zu sehen, wo dieser Weg für die Jags hinführen kann, sollte die Defense sich im Laufe der Saison gemäß ihres Potenzials weiter steigern.
20. Atlanta Falcons (1-3)
Ranking vor Saisonstart: 9.
Die Saison in Atlanta steuert mehr und mehr Richtung Desaster. Die Offense zeigt das hässlichste Gesicht des Dirk-Koetter-Schemes, mit vielen Risiko-Pässen und zu vielen Plays hinter einer wackligen Offensive Line, bei denen Matt Ryan den Ball zu lange halten muss. Die Konsequenz sind Turnover und ein zu geringer offensiver Rhythmus; klickt die Offense dann mal, wie etwa in der zweiten Hälfte gegen die Colts, ist sie explosiv und schwer zu stoppen. Das aber kommt nur in Phasen, weil das Scheme den Spielern zu wenig hilft. Das Titans-Spiel war ein sehr gutes Beispiel dafür. Defensiv derweil setzte Head Coach Dan Quinn auf sich selbst, als er den Posten des Defensive Coordinators übernahm - und einmal mehr gibt es Probleme vor allem in der Pass-Defense. Der erneute Ausfall von Keanu Neal hilft natürlich wenig. Die individuelle Qualität offensiv wie defensiv ist viel höher als die Summe der Teile, also das Produkt auf dem Feld. Und das ist in aller Regel ein Zustand, den Coaches nicht lange überstehen.
19. Minnesota Vikings (2-2)
Ranking vor Saisonstart: 14.
Wann merken die Vikings, dass ihr offensiver Ansatz so nicht für höhere Ziele funktioniert? Woche für Woche bekommt man den Eindruck, dass der Game Plan in Minnesota darauf ausgelegt ist, über das eigene Run Game zu dominieren - gegen schwächere Teams wie die Raiders funktioniert das dann, doch klappt das nicht, oder muss man den Ball werfen, dann bekommt man regelmäßig den gleichen Effekt: Die Offensive Line ist nicht ansatzweise gut genug, um in offensichtlichen Passing-Situationen konstant standzuhalten. Dazu kommt das gewaltige Problem, dass Cousins mit Pressure scheinbar zunehmend mehr Schwierigkeiten hat und im Passspiel generell zu häufig der Plan B zu fehlen scheint. Das führt in der Summe zu einer inkonstanten und sehr anfälligen Offense, während die Defense zwar nach wie vor sehr gut, aber nicht mehr Woche für Woche dominant ist und das Team nicht in die Playoffs tragen kann.
18. Indianapolis Colts (2-2)
Ranking vor Saisonstart: 21.
Die Heimpleite gegen die Raiders kam natürlich sehr überraschend, aber irgendwo zeigt sie vielleicht auch, welche Art Team Indianapolis ist: Die Colts haben - zumindest wie sie bisher spielen - keine Offense, die von einem deutlichen Rückstand zurückkehren kann. Indianapolis hat extrem gut ausgearbeitete Play-Designs, einen guten Play-Caller in Frank Reich, eine sehr gute Offensive Line und Brissett spielt ebenfalls eine gute Saison; und wer den Satz gerade nochmal durchliest, entdeckt sehr viele Varianten von "gut" - und das beschreibt es vielleicht am besten. Es ist eine extreme Kurzpass-Offense und wird früher oder später im Passspiel auch mit Brissett - ähnlich wie es letztes Jahr mit Luck dann auch der Fall war - den nächsten Schritt machen müssen. Denn auf die Defense, insbesondere in Coverage, können sich die Colts bislang nicht verlassen. Indianapolis ist in der Summe zu gut, um in dieser Division nicht zumindest lange um die Playoffs mitzuspielen. Das scheint aber auch das Maximum für dieses Team zu sein.
17. Houston Texans (2-2)
Ranking vor Saisonstart: 12.
Dass Houstons Offense jederzeit zu Big Plays in der Lage ist, dürfte niemanden überraschen. Dafür sind Deshaun Watson und DeAndre Hopkins nach wie vor zu gut. Die Offensive Line ist mit Laremy Tunsil auf jeden Fall verbessert, in der Interior Line gibt es aber nach wie vor Schwachstellen und Watsons Stil, den Ball regelmäßig sehr lange zu halten, lädt Pressure natürlich auch ein. Das ist die Kehrseite der Medaille zu Watsons Big Plays und der Explosivität in der Offense, und diesen Grat werden die Texans mit ihm wahrscheinlich immer irgendwo beschreiten müssen. Sacks, kurze Drives und Phasen in einem Spiel, in denen die Offense keinerlei Rhythmus hat, gehören so auch dazu. Doch Houston rutscht vor allem ab, weil die Pass-Defense doch noch anfälliger ist als befürchtet. Der Pass-Rush ist dabei nicht das Problem, es ist eine extrem anfällige Secondary, die Houston offensiv auch gerne mal in Shootouts oder späte Rückstände zwingt. Die AFC South ist komplett offen, aber aktuell ist es schwer, den Sieger dieser Division - und für mich bleibt Houston der leichte Favorit - in den Playoffs mit einer größeren Rolle zu prognostizieren.
16. Carolina Panthers (2-2)
Ranking vor Saisonstart: 16.
Vielleicht neben Tennessee das Team, das am schwersten greifbar ist. Liegt natürlich auch an dem verletzungsbedingten Quarterback-Wechsel, trotzdem kann ich dieses Panthers-Team nach wie vor nicht richtig greifen. Der Ausfall von Kawann Short, der inzwischen auf Injured Reserve gesetzt wurde, tut definitiv weh - trotzdem ist auffällig, wie gut der Pass-Rush funktioniert und wie effizient die Panthers hier die Last auf mehrere Schultern verteilen. Die Secondary ist besser als erwartet, in der Summe also eine gute bis sehr gute Defense. Offensiv derweil haben die Panthers mit McCaffrey die Definition eines Workhorse-Backs, und neben ihm in Curtis Samuel und D.J. Moore Waffen, um aus kurzen Pässen Big Plays zu machen. Kyle Allen ist ein interessanter Passer mit großen Problemen gegen Pressure und in der Pocket allgemein, was sich nicht gut mit einer noch immer wackligen Offensive Line verträgt und womöglich noch stärker zum Vorschein kommen wird. Für den Moment aber scheint ein Platz im Liga-Mittelfeld genau richtig, wenngleich das Potenzial für mehr vorhanden ist.
15. Tampa Bay Buccaneers (2-2)
Ranking vor Saisonstart: 19.
Zumindest was das Passspiel angeht sehen wir endlich die Offense, die man sich unter Bruce Arians erhofft hatte. Gute Route-Kombinationen, offene Würfe auch Downfield für den Quarterback und eine Offense, deren Passing-Designs vor allem die Mid-Range - also etwa 15 bis 20 Yards nach der Line of Scrimmage - attackiert. Jameis Winston ist nach wie vor für einzelne Aussetzer gut, spielt insgesamt aber eine sehr ansprechende Saison, und Mike Evans und Chris Godwin sind ganz eindeutig eines der besten Wide-Receiver-Duos in der NFL - wenn nicht gar die Nummer 1. Jetzt müssen die Bucs noch im Play-Calling effizienter werden und die Runs in aussichtslosen Situationen aufs Abstellgleis befördern. Dann könnte diese Offense das ganze Jahr über Alarm machen. Und die Defense? Sehr stark gegen den Run, Shaq Barrett als eine der großen individuellen Positiv-Überraschungen der bisherigen Saison - und massiv anfällig in der Secondary. Prognose: Weitere Shootouts werden folgen! Mehr und mehr scheint die Offense aber dafür gerüstet.
14. Chicago Bears (3-1)
Ranking vor Saisonstart: 10.
Hut ab vor der Bears-Defense, die zwar nicht nahtlos an die dominante Vorsaison anknüpfen kann, aber bislang auch einen kleineren Rückschritt hatte als ich im Vorfeld der Saison vermutet habe. Der Pass-Rush ist nach wie vor exzellent und kann gegen hier anfällige Teams einen ganzen offensiven Game Plan zerstören, gerade in Coverage gab es aber auch mehr Lücken als letztes Jahr. Dennoch hat Chicago immer noch eine Top-3-Defense, und das trägt das Team - was direkt auch zum großen Fragezeichen führt: Mitch Trubisky hatte einen wirklich schlechten Saisonstart, in dem Fall schlechter, als ich befürchtet hatte. Die Bears-Offense hatte so weitestgehend überhaupt keine Konstanz, Trubisky hatte riesige Probleme in puncto Accuracy und dem Lesen und Verarbeiten gegnerischer Coverages. Immer wieder klebt er an einem Read oder verfehlt offene Receiver. Dazu kommt, dass die Offensive Line bislang deutlich anfälliger daherkommt als letztes Jahr, und in der Summe ist das eine Offense, die weit weg ist von dem, was man von einem Contender sehen will. Ja, mit Chase Daniel wirkte die Offense gegen die Vikings runder, doch ist das natürlich eine denkbar kleine Sample Size. Letztlich hat sich hier nichts geändert: Die Saison der Bears geht nur so weit, wie die Offense es zulässt.
13. Detroit Lions (2-1-1)
Ranking vor Saisonstart: 26.
Als Team vielleicht die größte Positiv-Überraschung aus dem ersten Saisonviertel. Die Lions sind offensiv deutlich explosiver als erwartet; diese Spielweise wird durch den sehr Run-lastigen Ansatz bei Early Downs zumindest teilweise zwar auch notwendig, Stafford hatte aber einen sehr guten Saisonstart - und die Waffen für ein vertikales Passspiel hat er sowieso. Defensiv wusste man, dass die Front gut gegen den Run sein sollte; dass die Coverage so gut aussieht, und das zuletzt sogar ohne Darius Slay, ist ebenfalls ein großer Teil der Erfolgsgeschichte der Lions über die ersten vier Spiele. Justin Coleman sieht aktuell wie eine der besten Free-Agent-Verpflichtungen dieses Jahres aus, Detroit ist defensiv in puncto Scheme und Coverage- sowie Pass-Rush-Designs stark und in gewisser Weise die deutlich bessere Version als das, was ich vor der Saison vermutet hatte: Ein "unangenehmer Gegner", der aber insbesondere offensiv viel gefährlicher aussieht als gedacht. Wenn man jetzt noch das Spiel mehr gerade auch bei Early Down in die Hände von Matt Stafford legen würde - wer weiß, was möglich wäre ...
12. Baltimore Ravens (2-2)
Ranking vor Saisonstart: 18.
Brandheiß gestartet - aber wo stehen die Ravens wirklich an diesem Punkt? Gut möglich, dass die Offense das ganze Jahr über Hochs und Tiefs haben wird; letztlich hängt das komplett davon ab, ob Lamar Jackson sich als Passer stabilisiert. Die Offensive Line ist sehr gut, Baltimore hat durch Jackson eines der explosivsten Run Games in der NFL und wenn das Passspiel sitzt, ist diese Offense schwer zu stoppen. Dieser letzte Punkt ist aber, wie schon bei Jackson im College, eine inkonstante Angelegenheit, und das macht es schwer, die Ravens wirklich einzuschätzen und zu prognostizieren. Dazu kommen einige alarmierende Schwachstellen in der Defense: Abstimmungsprobleme und Coverage-Busts auf der einen, Löcher in der Run-Defense auf der anderen Seite. Die Verletzungen in der Secondary sind daran natürlich nicht schuldlos, aber insbesondere das neue Safety-Duo muss sich noch besser einspielen und die Kommunikation zwischen Safeties und Cornerbacks muss viel besser sitzen.
11. Cleveland Browns (2-2)
Ranking vor Saisonstart: 8.
Sehr ermutigendes Spiel der Offense gegen die Ravens: Cleveland öffnete nicht nur zum wiederholten Male die Mitte des Feldes für Baker Mayfield, Freddie Kitchens gelang das außerdem auch in designten Kurzpass-Varianten. Mayfield wurde den Ball so schneller los und spielte weitestgehend sicherer aus der Pocket. So wurde auch die Offensive Line mehr geschützt, während das Run Game erneut dominante Phasen hatte. Darauf können die Browns aufbauen. Die Defense ist ohnehin eine der positiven Geschichten der noch jungen Saison: Myles Garrett und Olivier Vernon sind schon jetzt ein sehr gutes Pass-Rush-Duo, und Defensive Coordinator Steve Wilks leistet bislang auch schematisch sehr gute Arbeit - selbst wenn ihm seine beiden Top-Cornerbacks wie zuletzt fehlen. Nach dem irren Hype der Offseason und dem Hype-Crash über die ersten drei Wochen scheinen die Browns ganz simpel und nüchtern formuliert auf einem sehr guten Weg zu sein.
10. Los Angeles Chargers (2-2)
Ranking vor Saisonstart: 6.
Die Chargers sollten besser sein als das, was man bislang von ihnen auf dem Feld sieht. Die Offense kann den Ball bewegen, immer wieder aber steht man sich selbst im Weg, leistet sich individuelle Fehler oder leidet unter dem wieder einmal absurden Chargers-Verletzungspech. Dazu kommt die Tatsache, dass diese Offensive Line genau die zu erwartenden Schwachstellen offenbart, die L.A. in der Offseason so alarmierend deutlich ignoriert hat: Sam Tevi und Dan Feeney sind Schwachstellen, dass Trent Scott Russell Okung auf Left Tackle vertreten muss, hilft natürlich wenig. Die Chargers wollen ein explosives Passspiel insbesondere in der Mid-Range aufziehen, die O-Line aktuell macht das schwierig. Umso wichtiger ist Austin Ekeler im Passspiel geworden. Die Defense derweil, in der Melvin Ingram jetzt vorerst ausfällt, ist immer noch gut, aber nicht ansatzweise auf dem erhofften dominanten Level. Derwin James fehlt hier natürlich merklich.
9. Green Bay Packers (3-1)
Ranking vor Saisonstart: 15.
So ein richtiges Gefühl für die Packers habe ich auch nach vier Spielen noch nicht. Die Defense startete sehr gut in die Saison, bekam dann gegen Philly auch erstmals eindrucksvoll die Grenzen aufgezeigt. In Za'Darius Smith, Preston Smith, Darnell Savage und vor allem Jaire Alexander hat Mike Pettine das Talent, um Offenses Probleme zu bereiten und schwächere Offenses auch zu dominieren. Vielleicht beschreibt das auch schon am besten, was diese Defense ist. Viel unklarer ist die Offense: Regelmäßig gute erste Drives in den Spielen, dann allerdings immer wieder auch krasse Durchhänger und nach wie vor sehr verkopftes Play-Calling von LaFleur. Das mit Abstand beste Offense-Spiel kam gegen Philly, als Aaron Rodgers das Spiel an sich riss und mehrfach Plays spät im Down kreierte. Die Defense ist gut genug für ein Playoff-Team, aber nicht so stark, dass sie das Team in die Playoffs tragen würde. Dafür muss von der Offense mehr kommen.
8. Seattle Seahawks (3-1)
Ranking vor Saisonstart: 11.
Rein vom Bauchgefühl ist der achte Platz zu hoch für Seattle - keines der Teams dahinter sehe ich aktuell aber besser als die Seahawks. Die Ravens sind wie gesagt noch ein größeres Fragezeichen, genau wie die Packers-Offense, die Chargers-O-Line und bei den Lions ist die größte Frage, ob Detroit diese Art der effizienten Down-Field-Offense aufrechterhalten kann. Bei den Seahawks sind die größten Fragezeichen in Coverage - dieses Jahr ungewohnt auch auf dem Linebacker-Level, was das Festhalten am Base-Personnel auch bei Second und Third Down umso erstaunlicher macht - sowie das offensive Play-Calling unter Brian Schottenheimer. Auch wenn hier zumindest ein paar positive Tendenzen, etwa das First-Down-Passing mit kurzen Routes und klaren Reads für Wilson, erkennbar sind. Wilson selbst gibt Seattle schlicht eine hohe Basis; die Seahawks sind auch dieses Jahr definitiv ein Playoff-Kandidat.
7. Philadelphia Eagles (2-2)
Ranking vor Saisonstart: 3.
Monströs wichtiger Sieg in Green Bay vergangenen Donnerstag. Nicht nur, um in der Division auf Tuchfühlung mit Dallas zu bleiben; sondern vor allem, weil das Team endlich wieder mehr von seiner erhofften Identität zeigte. Eine starke Defensive Line, eine dominante Offensive Line, gefährliche Play-Designs aus 12-Personnel und ein weiteres gutes Spiel von Carson Wentz. Die Eagles erhalten bald auch DeSean Jackson zurück, was das vertikale Element in die Offense zurückbringt, und Doug Pederson scheint als Play-Caller zunehmend besser in der Saison anzukommen. Der Trend passt in Philly, gleichzeitig allerdings gibt es den einen großen Elefanten im Raum: Wie wollen die Eagles gegnerische Passing-Offenses stoppen? Die Secondary war schon mit den Startern ein riesiges Problem, inzwischen folgten Verletzungen von Ronald Darby - der zuvor bereits ein Unsicherheitsfaktor war - und Avonte Maddox. Das wird ein konstantes Problem bleiben, sollten die Eagles nicht wirklich den Trade für Jalen Ramsey oder einen Spieler wie Chris Harris, sollte der verfügbar werden, durchziehen.
6. San Francisco 49ers (3-0)
Ranking vor Saisonstart: 17.
Ist das endlich das Jahr, in dem die 49ers unter Kyle Shanahan oben angreifen können? Das erste Saisonviertel jedenfalls ist vielversprechend: Die Play-Designs funktionieren mitunter fantastisch, das Run Game ist gefährlich und Jimmy Garoppolo muss nicht viel mehr machen, als die Rolle eines sehr guten Game Managers auszufüllen. Auch die Offensive Line ist gut in die Saison gestartet. Bemerkenswert ist aber vor allem die Entwicklung in der Defense: Der neu zusammengestellte Pass-Rush sieht bereits sehr vielversprechend aus, das war angesichts der Qualität von Ford und vor allem Bosa zumindest halbwegs zu erwarten. Insbesondere aber die Secondary und namentlich die Cornerbacks übertreffen die Erwartungen bislang aber deutlich. All das steht natürlich noch auf wackligen Beinen, da es eine kleine Sample Size ist und die echten Prüfungen in puncto Passing-Offense erst noch warten. Viel mehr hätte man sich aus Niners-Sicht aus den ersten Spielen aber nicht erhoffen können.
5. Dallas Cowboys (3-1)
Ranking vor Saisonstart: 13.
Merkwürdiger Game Plan der Cowboys gegen die Saints; fast hatte man den Eindruck, dass sich Dallas ohne Drew Brees auf der anderen Seite auf ein zu konservatives Level einließ. Wenig Play Action und viel First-Down-Running waren einige der Konsequenzen. Für Kellen Moore war es das vierte Spiel als Offensive Coordinator, gewisse Lerneffekte sind also durchaus zu erwarten. In puncto Play-Designs und Play-Calling waren die drei Spiele davor wie ein frischer Wind für eine Franchise, die diesen Impuls dringend gebraucht hat. Die Offensive Line ist immer noch Top-5, Prescott spielt eine gute Saison und die Defense ist gut genug, um auch potenziell starke Offenses zumindest im Zaum zu halten. Das ist die Formel eines Playoff-Teams. Ob es für mehr reicht, hängt davon ab, wie gut Moore, Prescott und die Offense im Laufe der Saison werden können.
4. Los Angeles Rams (3-1)
Ranking vor Saisonstart: 5.
Totales defensives Debakel gegen die Bucs, was untermauert, dass die Rams eine sehr gute - aber keine konstante Elite-Defense haben. Aaron Donald, Wade Phillips, Cory Littleton, Dante Fowler: L.A. hat eine sehr gute Basis, es ist aber nicht die Dominanz, die man in New England oder Chicago bewundern darf. Damit wird man in der NFL immer wieder mal auch solche Spiele haben, die die gegnerische Offense diktiert. Und die eigene Offense? Die Rams-Offense kann immer noch sehr gut sein, aber auch hier ist die Konstanz noch nicht da. Das hat verschiedene Gründe; die wackligere Offensive Line, Anpassungen gegnerischer Defenses insbesondere gegen das vertikale (Play-Action-)Passspiel der Rams und ein durchwachsener Start in die Saison von Jared Goff, der merklich mehr Probleme mit gut angepassten Coverages hat. Wohin kann die Reise für die Rams damit gehen? Richtung Playoffs mit großer Sicherheit, aber für alles darüber hinaus muss die Offense und konkret Goff konstanter werden.
3. New Orleans Saints (3-1)
Ranking vor Saisonstart: 1.
Die Saints-Defense ist eine ernstzunehmende Unit. Das war die Hoffnung vor Saisonstart in New Orleans, die ersten Spiele scheinen diese Hoffnung zu bestätigen: New Orleans hat einen starken Pass-Rush, der endlich nicht mehr nur von Cam Jordan abhängt, sie haben eine talentierte Secondary und sind aggressiv und flexibel. New Orleans hat jetzt in mehreren Spielen die Fähigkeit gezeigt, die Line of Scrimmage kontrollieren zu können; jüngst gegen die Cowboys am Sonntagabend. Die letzten beiden Spiele gegen Seattle und Dallas waren unheimlich ermutigend für New Orleans, und das nicht nur, weil die Saints die ersten beiden Spiele ohne Drew Brees gewonnen haben. Alvin Kamara bestätigt seinen Status als wertvollster Running Back der Liga, und Teddy Bridgewater ist zumindest der Game Manager, der wenige gravierende Fehler macht. Mit Brees zurück auf dem Feld sollte das wieder das beste Team der NFC sein.
2. Kansas City Chiefs (4-0)
Ranking vor Saisonstart: 4.
Auch wenn die Lions Kansas City überraschend große Probleme bereiteten: Diese Chiefs-Offense ist ohne Zweifel das Beste, was die Liga auf dieser Seite des Balls zu bieten hat - und Tyreek Hill kommt erst über die nächsten ein bis drei Wochen zurück. Ob schematisch, individuelle Qualität der Waffen oder was den Quarterback angeht: Hier steht kein Team aktuell vor KC. Wie groß ist also die potenzielle Hypothek der Defense? Die Run-Defense ist abermals sehr anfällig, der Pass-Rush noch längst nicht auf dem Vorjahres-Niveau. Dennoch gab es auch positive Lebenszeichen, etwa gegen die Ravens. Und wenn Kansas City in Shootouts gehen muss, haben sie durch ihre Offense immer gute Karten. Die Qualität des Passing Games ist mit der stabilste Faktor bei der Einschätzung eines Teams, und da fällt es schwer, die Chiefs nicht als Nummer 1 zu sehen.
1. New England Patriots (4-0)
Ranking vor Saisonstart: 2.
Die Patriots haben die beste Defense in der NFL, daran besteht für mich nach dem ersten Saisonviertel kein Zweifel. New England dominiert aus einer herausragend besetzten, flexibel anpassungsfähigen Secondary, hat bislang ein spektakuläres Linebacker-Corps und dazu hatte Rookie Chase Winovich einen guten Start in die Saison als Pass-Rusher. New England ist defensiv wahnsinnig schwer zu lesen und kann Teams so abmelden und sammelt zudem konstant Turnover. Die Offense ist infolge der O-Line-Ausfälle etwas weniger dominant als gedacht, nach wie vor aber sind die Pats hier mit Josh Gordon und Julian Edelman, den Receiving-Backs und ab sofort auch wieder Benjamin Watson gefährlich. Auch Brady hatte, abgesehen vom Bills-Spiel, einen sehr guten Start in die Saison. Im Moment deutet vieles darauf hin, dass der Titel einmal mehr nur über New England geht. Die Chiefs, Patriots und Saints sind aktuell das klare Spitzen-Trio in der NFL, mit einer Lücke zu den Teams hinter diesem Treppchen.