Das vermeintliche Spitzenspiel in NFL-Woche 11 wurde zur Machtdemonstration: Die Ravens demontieren Houston nach allen Regeln der Kunst. Derweil müssen Dallas und die Vikings deutlich mehr zittern als gedacht, während die Falcons die Panthers auseinander nehmen. Die New England Patriots haben ihren Erfolg in Philadelphia derweil Julian Edelman zu verdanken. Außerdem: Die Saints schlagen Tampa Bay und die Colts gewinnen das QB-Comeback-Duell gegen Jacksonville.
NFL Recaps Week 11
Bye-Week: Packers, Titans, Giants, Seahawks.
Baltimore Ravens (8-2) - Houston Texans (6-4)
Ergebnis: 41:7 (0:0, 14:0, 13:0, 14:7) BOXSCORE
- Wer einen offensiven Shootout der beiden MVP-Kandidaten Lamar Jackson und Deshaun Watson erwartet hatte, sah sich schnell auf dem Holzweg: Jackson (17/24, 222 YDS, 4 TD; 9 ATT, 86 YDS) hatte gerade im ersten Viertel noch einige Schwierigkeiten; doch es war vor allem die Ravens-Defense, die dieses Spiel an sich riss.
- Watson (18/29. 169 YDS, INT; 3 ATT, 12 YDS) legte Tendenzen an den Tag, die man von ihm aus der Vorsaison kannte - die er dieses Jahr allerdings weitestgehend deutlich minimiert hatte. Watson hatte offensichtliche Probleme mit der Coverage und fand oft keine Receiver, in der Folge hielt er den Ball viel zu lange und lud so auch Pressure ein - die Ravens sackten ihn in der ersten Hälfte alleine fünf Mal, insgesamt standen am Ende sieben Sacks insgesamt.
- Vor allem stand so aber auch noch eine ganz andere Zahl: Baltimore ließ zum ersten Mal in dieser Saison keine Punkte in der ersten Hälfte zu. Und das Spiel setzte sich fort. Watson hielt den Ball sehr lange, die Offensive Line wurde zusätzlich löchriger. Houston konnte den Ball meist nicht laufen, während sich DeAndre Hopkins und Marcus Peters ein hochklassiges, physisches Duell lieferten - und Watson mit einer absurden Interception in die Underneath-Coverage einen weiteren Drive beendete.
- Und so wurde es immer deutlicher. Houstons wacklige und verletzungsgeplagte Pass-Defense hatte keine Antworten auf das Run Game der Ravens (36 ATT, 263 YDS, TD), während Jackson durch die Luft nahezu fehlerfrei agierte. Der Shutout wurde am Ende nur durch einen 41-Yard-Touchdown-Run von Carlos Hyde verhindert; das Ergebnis spiegelt in diesem Fall allerdings den überraschend deutlichen Leistungsunterschied zwischen beiden Teams an diesem Wochenende korrekt wider.
Minnesota Vikings (8-3) - Denver Broncos (3-7)
Ergebnis: 27:23 (0:10, 0:10, 7:3, 20:0) BOXSCORE
- Es war das Musterbeispiel eines Trap Games. Die Vikings sind auf dem Papier in nahezu jedem Bereich das (klar) bessere Team, spielten zuhause, kamen mit dem Sieg in Dallas im Gepäck und sahen seit Wochen wie ein sehr stabiles Playoff-Team aus. Dann kamen die Broncos, mit Quarterback Brandon Allen ein seinem zweiten NFL-Start, einer angeschlagenen Offensive Line und wenigen Waffen offensiv - und sie zerlegten die Vikes in der ersten Hälfte.
- Courtland Sutton schlug Xavier Rhodes früh für 48 Yards und kurz danach fand Allen (17/39, 240 YDS, TD, INT) Fumagalli in der Endzone. Die Vikings-Offense hatte keinerlei Rhythmus, Cousins (29/35, 319 YDS, 3 TD) hielt den Ball regelmäßig lange und lief in Pressure, und Minnesota konnte auch über die Screens und Play Action - sonst eine sichere Bank für diese Offense - die Partie nicht besser in den Griff bekommen.
- Stattdessen fand Denver weiter einzelne Big Plays - darunter auch mit einem Trick Play und einem Pass von Sutton auf Patrick - in der Offense, während sich Minnesota regelmäßig selbst im Weg stand. Illegal Formation beim Field Goal, ein Fumble führte zum Field Goal für Denver, ein Fumble von Ameer Abdullah beim Kickoff hätte kurz vor der Halbzeitpause für weiteres Desaster sorgen können - hätte Allen direkt im Gegenzug nicht Sendejo in Coverage übersehen und den Ball zum Safety geworfen.
- Es dauerte bis in die zweite Hälfte, ehe Minnesotas Offense Lebenszeichen an den Tag legte. Dann aber wachte sie auf: Ein Big Play zu Diggs gefolgt vom Touchdown zu Irv Smith, wenig später marschierte Minnesota mit einigen No-Huddle-Snaps erneut bis in die Endzone und nach einem weiteren kurzen Broncos-Drive fand Cousins Diggs zum 54-Yard-Touchdown - Denvers Führung war zusammengeschmolzen! Und die Vikings waren noch nicht fertig.
- Denver hatte im Gegenzug die Möglichkeit, den Deckel drauf zu machen. Noch immer führte der Außenseiter überraschend mit 23:20, und die Broncos marschierten bis an die 25-Yard-Line der Vikings. Doch statt auf den Sieg zu gehen, entschied sich Fangio acht Minuten vor dem Ende für das Field Goal - und das ging sogar noch daneben. Minnesota marschierte im Gegenzug ein weiteres Mal in die Endzone, Cousins fand Rudolph via Play Action. Der finale Broncos-Drive über 19 (!) Plays kam bis an Minnesotas 4-Yard-Line, wo die Broncos aber in drei Versuchen nicht in die Endzone kamen. Die Vikings kommen mit dem Schrecken davon!
Tampa Bay Buccaneers (3-7) - New Orleans Saints (8-2)
Ergebnis: 17:34 (0:13, 7:7, 10:7, 0:7) BOXSCORE
- Nach der völlig überraschenden Heimniederlage gegen Atlanta stand für New Orleans direkt das nächste Division-Duell an - und viele gingen von einem Shootout in Tampa aus. Viel zu anfällig ist die Bucs-Secondary, während die Saints ohne Nummer-1-Corner Marshon Lattimore antreten mussten. Dieser Shootout wäre auch möglich gewesen - hätten sich die Bucs nicht einmal mehr das Leben selbst unnötig schwer gemacht.
- Ein absurder Turnover über O.J. Howard, der einen Catch erst in seinen Rücken und dann zum Gegner fallen ließ, eine wahnsinnig unglückliche Interception in der zweiten Hälfte bei einem Abpraller, dazu zwei weitere Picks von Winston (30/51, 313 YDS, 2 TD, 4 INT) später im Spiel, als Winston zusätzlich angeschlagen auf dem Feld stand. So hatte Tampa zwar einmal mehr über 300 Yards durch die Luft, konnte damit aber viel zu wenige Punkte aufs Scoreboard bringen.
- Und die Saints-Offense? Brees (28/35, 228 YDS, 3 TD) musste nicht sonderlich viel tief werfen oder aggressiv vorgehen - Michael Thomas (8 REC, 114 YDS, TD), dessen 1.141 Receiving-Yards die viertmeisten Yards über die ersten zehn Spiele eines Teams in einer Saison seit dem Merger sind, und Alvin Kamara (13 ATT, 75 YDS; 10 REC, 47 YDS) nahmen ihm viel Arbeit ab. Brees hatte einen sehenswerten Jump-Ball-Touchdown zu Jared Cook, ansonsten reichte es, sich nicht selbst im Weg zu stehen.
- New Orleans spielte so in einem Verwaltungsmodus über weite Strecken insbesondere der zweiten Hälfte. Tampa kam in der ersten Hälfte nur ein Mal in die Endzone, während die Saints drei lange Scoring-Drives aufs Feld legen, sowie die Interception prompt mit einem Touchdown im Gegenzug bestrafen konnte. Das reichte.
Carolina Panthers (5-5) - Atlanta Falcons (3-7)
Ergebnis: 3:29 (0:10, 0:10, 0:6, 3:3) BOXSCORE
- Nach dem - auch in dieser Form - komplett überraschenden Sieg der Falcons in New Orleans in der Vorwoche hatte man sich gefragt, ob das ein einmaliges, und vielleicht finales, Aufflammen dieser Defense unter Dan Quinn war, oder ob die Falcons sich über die Bye Week womöglich tatsächlich gewandelt haben. Nimmt man das Panthers-Spiel, und damit direkt das nächste Division-Auswärts-Spiel, dazu, könnte man hier gewillt sein, einen Trend zu erkennen.
- Die Falcons-Defense, kurz gesagt, sorgte für einen miserablen Nachmittag von Panthers-Quarterback Kyle Allen, der einmal mehr unterstrich, dass er zumindest für den Moment nicht mehr als ein High-End-Backup ist.
- Allen (31/50, 325 YDS, 4 INT) sah gegen Pressure horrend schlecht aus, warf mehrere absurde Interceptions in die gegnerische Endzone und abgesehen von einzelnen positiven Momenten war es ein desolater Auftritt. Seine vier Picks in einem Spiel sind ein geteilter Franchise-Rekord. Atlanta verdoppelte seine Takeaway-Bilanz der bis dato gesamten Saison in diesem Spiel. Die Falcons stoppten auch das Run Game sehr konstant und diese Hypothek war deutlich zu groß für die Panthers-Defense.
- Zwar dominierte die bisher so schwache Panthers-Defense Atlantas Run Game, doch Matt Ryan (21/31, 311 YDS, TD) hatte ein sehr gutes Spiel, fand regelmäßig seine Ziele Downfield und insbesondere Calvin Ridley war von der angeschlagenen Panthers-Secondary nicht zu halten. Es war ein dominanter Sieg, der potenziell in einem Shutout geendet hätte, hätten die Panthers nicht früh im Schlussviertel bei Fourth Down in der Red Zone das Field Goal gewählt, um zumindest drei Punkte aufs Board zu bringen.
Indianapolis Colts (6-4) - Jacksonville Jaguars (4-6)
Ergebnis: 33:13 (7:7, 3:0, 14:0, 9:6) BOXSCORE
- Die Rückkehr von Nick Foles nach langer Verletzungspause, das Comeback von Jacoby Brissett nach dessen Verletzung - die Augen waren vor dem Spiel auf die beiden Quarterbacks gerichtet. Naturgemäß war es also das Run Game der Colts, das dieses Spiel prägte. Indianapolis lief gegen eine gute Jaguars-Front für 264 Yards bei 7,3 Yards pro Run - Jonathan Williams (13 ATT, 116 YDS) und Marlon Mack (14 ATT, 109 YDS, TD) kamen beide auf über 100 Yards.
- Die schlechte Nachricht dabei für Indianapolis: Williams kam auf 13 Carries, weil Mack, der unter anderem einen fantastischen Highlight-Touchdown-Run hingelegt hatte, verletzt raus musste - wie nach dem Spiel raus kam, hat sich Mack die Hand gebrochen und fällt somit vorerst aus.
- Und die Quarterbacks? Foles (33/47, 296 YDS, 2 TD, INT) spielte einige Male gut aus der Pocket und blieb ruhig gegen Pressure, außerdem zeigte er eine sehr gute Connection zu D.J. Chark. Brissett (15/24, 148 YDS, TD, INT) machte in seiner Game-Manager-Rolle dieses Mal das absolute Mindestmaß.
- Doch das reichte. Jacksonvilles Offense hatte zu lange Sand im Getriebe, während die Colts aus der Halbzeitpause wie die Feuerwehr loslegten. Drei Touchdown-Drives nacheinander entschieden diese Partie, selbst ein Muffed Punt von Okereke ließ diese Partie nicht mehr kippen. Jacksonville kam erst spät im vierten Viertel in dieser zweiten Hälfte an, nach einem Turnover on Downs und einem Missed Field Goal zuvor. Das war entscheiden zu spät.
Washington Redskins (1-9) - New York Jets (3-7)
Ergebnis: 17:34 (0:6, 3:14, 0:0, 14:14) BOXSCORE
- Seit Wochenbeginn steht fest, dass Dwayne Haskins für den Rest der Saison der Starting-Quarterback der Redskins sein wird - sein erstes Spiel nach dieser Verkündigung hätte er sich sicher anders vorgestellt. Haskins (19/35, 214 YDS, 2 TD, INT) hatte große Probleme mit seinen Reads, warf eine hässliche Interception in Coverage, stand hinter einer schwachen Offensive Line aber auch unter jeder Menge Druck, nicht zuletzt durch zahlreiche Jets-Blitzes: New York beendete das Spiel mit sechs Sacks, Safety Jamal Adams alleine verzeichnete drei.
- Gang Green dominierte das Spiel, und bereits zu Beginn des vierten Viertels hatte Washington eine traurige "Bestmarke" aufgestellt: Das Ende des dritten Viertels markierte das 16. Viertel in Folge ohne eigenen Touchdown - das ist die längste Serie für ein NFL-Team seit mindestens 2001. Dass Washington zusätzlich noch einen 29-Yard-Kick gegen die Torstange setzte, verschwindet da schon im Hintergrund. Die Serie endete mit einem 45-Yard-Catch-and-Run-TD von Derrius Guice im Schlussviertel.
- "Verschwindet im Hintergrund" gilt derweil auch für die Aussage von Geschäftsführer Bruce Allen nach der Entlassung von Head Coach Jay Gruden, dass dieses Redskins-Team "dicht dran" sei - denn auf dem Feld sieht man schlicht nichts davon. Es war nicht nur die Offense mit einer schlechten Offensive Line, kaum Waffen im Passspiel und einem Rookie-Quarterback, die hier dominiert wurde; das galt auch für die Defense.
- Die Offense der Jets startete, im vierten Spiel in Folge, mit einem Opening-Drive-Touchdown - im Gegensatz zu vergangenen Wochen hielten sie diese Maß allerdings den Fuß auf dem Gaspedal. Darnold (19/30, 293 YDS, 4 TD, INT) hatte zwar eine weitere üble Interception, zeigte aber mehrere absolut sehenswerte Pässe und verteilte den Ball gut. Insbesondere Tight End Ryan Griffin hatte ein sehr gutes Spiel mit mehreren Big Plays.
Detroit Lions (3-6-1) - Dallas Cowboys (6-4)
Ergebnis: 27:35 (7:3, 7:21, 7:3, 6:8) BOXSCORE
- Kein Matt Stafford für die Lions, ein inkonstantes Run Game und eine zuletzt ebenfalls schlechtere Defense - eigentlich sprach wenig dafür, dass dieses Spiel sonderlich eng sein wollte. Und dennoch passierte genau das. Ein Fumble vom weitestgehend ineffizienten Zeke Elliott beim zweiten Play der Offense brachte die Lions prompt in Scoring-Position, welche Bo Scarbrough (14 ATT, 55 YDS, TD), der überraschend im Backfield startete, auch direkt ausnutzte.
- So lag Dallas früh hinten, und auch wenn die Cowboys im zweiten Viertel aufdrehten: Detroit machte dem Favoriten das Leben schwer. Darius Slay meldete Amari Cooper über weite Strecken ab und Dallas konnte, trotz aller hartnäckiger Versuche, kein konstantes Run Game aufbauen und kam hier auch überhaupt nicht zu Big Plays.
- Stattdessen war es Dak Prescott, der dieses Spiel für Dallas gewann. Prescott (29/46, 444 YDS, 3 TD) sezierte die Lions-Defense primär mit Gallup (9 REC, 148 YDS) und Cobb im Slot (4 REC, 115 YDS, TD); die Cowboys drehten die Partie mit einem unheimlich explosiven, starken dritten Viertel.
- Doch wer sich aus Cowboys-Sicht anschließend auf eine ruhigere zweite Hälfte gefreut hatte, sah sich auf dem Holzweg. Die Lions eröffneten die zweite Hälfte mit einem 10-Play-Touchdown-Drive und hatte kurz danach einen schnellen weiteren Touchdown-Drive. Jeff Driskel (15/26, 209 YDS, 2 TD; 8 ATT, 51 YDS, TD) verteilte den Ball dabei gut und hatte selbst auch einige gute Plays bei Scrambles. Dallas' Defense hatte mit dieser Lions-Offense deutlich größere Probleme als erwartet.
- Kurioser Fakt: Zum ersten Mal seit dem 26. November 1970, oder auch 381 Heimspielen, entschieden sich die Lions zuhause für ihre weißen Trikots. Derweil muss Detroit sich darauf vorbereiten, dass sie noch einige weitere Spiele ohne ihren Starting-Quarterback bestreiten müssen. Bereits vor Kickoff gegen Dallas verkündete ESPN-Insider Adam Schefter, dass Stafford aufgrund seiner Rückenverletzung bis zu sechs Wochen fehlen könnte.
Miami Dolphins (2-8) - Buffalo Bills (7-3)
Ergebnis: 20:37 (0:6, 14:17, 0:7, 6:7) BOXSCORE
- Die Miami Dolphins haben dieses Jahr eine ganz eigene Qualität: Sie sind das unerwartet unterhaltsame Team, das zumindest Woche für Woche für kuriose oder auch spektakuläre Momente gut ist. Diese Woche? Ein Surprise Onside Kick der klappte sowie ein Kickoff-Return-Touchdown von Jakeem Grant, bei dem er weit mehr als 100 Yards überbrückte, um in die Endzone zu gelangen.
- Das reichte zwar nicht zum Sieg, doch zumindest den Willen zu gewinnen konnte man Miami hier abermals nicht absprechen. Die tatsächlichen Big Plays in der Offense gehörten dann allerdings den Bills.
- Buffalo eröffnete die Partie prompt mit einem 22-Yard-Run von Devin Singletary (15 ATT, 75 YDS), wenig später fand Josh Allen (21/33, 256 YDS, 3 TD; 7 ATT, 56 YDS, TD) John Brown 40 Yards Downfield. Die ersten beiden Touchdown-Drives der Bills überbrückten 81 sowie 75 Yards - mit nur fünf, respektive sechs Plays.
- Miami blieb einigermaßen im Spiel, ein später Touchdown-Drive brachte die Dolphins nochmals bis auf zehn Punkte ran. Doch die Bills ließen sich dieses Mal - nach einem überraschend engen Duell dieser beider Teams in Buffalo vor einigen Wochen - nicht aus der Ruhe bringen. Auch weil Allen eines seiner besten Spiele hatte.
San Francisco 49ers (9-1) - Arizona Cardinals (3-7-1)
Ergebnis: 36:26 (0:9, 10:7, 7:3, 19:7) BOXSCORE
- Die 49ers standen am Rande einer Niederlage und erwischten dann doch das bessere Ende in einer dramatischen Schlussphase. Jimmy Garoppolo fand Jeff Wilson Jr. für einen 25-Yard-Touchdown-Pass, der letztlich den Unterschied machte. Cardinals-Receiver KeeSean Johnson verlor anschließend in der Schlussminute einen Fumble und besiegelte den Sieg für die Hausherren. Mit auslaufender Uhr erzielte San Francisco noch einen Fumble-Return-Touchdown nach einer verunglückten Lateral-Parade der Gäste.
- Garoppolo (34/45, 424 YDS, 4 TD, 2 INT) bestätigte seine Leistung aus dem ersten Spiel gegen die Cardinals und warf erneut 4-Touchdown-Pässe. Er hat damit nun 18 in dieser Saison und 8 davon gegen Arizona. Mehr noch: Garoppolo ist erst der dritte 49ers-QB, der in einem Spiel für 4 Touchdowns und mindestens 400 Yards warf. Die anderen beiden: Joe Montana und Steve Young! Letzterer schaffte es letztmals 1993.
- Beide Teams leisteten sich in der Summe 6 Strafen für Defensive Pass Interference. Das bedeutete den Saisonhöchstwert in der Liga für ein Spiel. Insgesamt kassierten beide Teams jeweils 10 Strafen für zusammen 231 Yards.
- Bemerkenswert: Die Gäste hatten im zweiten Viertel eine 16:0-Führung ehe die Niners langsam ins Spiel fanden. Letztlich wechselte die Führung zwischen beiden Teams fünfmal im Spiel.
Oakland Raiders (6-4) - Cincinnati Bengals (0-10)
Ergebnis: 17:10 (0:7, 14:0, 0:3, 3:0) BOXSCORE
Trayvon Mullen besiegelte den dritten Sieg der Raiders in Serie mit einer Interception gegen Ryan Finley knapp 80 Sekunden vor Spielende. Drei Siege in Serie gelangen den Raiders zuletzt in der Saison 2016. Damals legten sie gar eine Sechs-Spiele-Siegesserie hin.
Die Bengals hatten im ersten Viertel ihren besten Drive im Spiel. In zwölf Spielzügen marschierten sie über 85 Yards und am Ende lief Joe Mixon zu einem 3-Yard-Touchdown.
Die Raiders drehten die Partie schließlich mit zwei Touchdowns innerhalb der letzten sieben Minuten vor der Pause. Zunächst fand Derek Carr einen weit offenen Foster Moreau in der Endzone, anschließend lief Carr selbst zu einem 3-Yard-Touchdown.
- Für die Bengals ist der 0-10-Start der zweite seiner Art. Erstmals waren sie so schlecht 1993 in eine Saison gestartet.
Philadelphia Eagles (5-5) - New England Patriots (9-1)
Ergebnis: 10:17 (3:0, 7:9, 0:8, 0:0) BOXSCORE
- Die Patriots errangen ihren neunten Sieg der Saison und mussten davor tief in die Trickkiste greifen. Im dritten Viertel drehten sie einen 9:10-Pausenrückstand mit einem Touchdown-Pass von Julian Edelman auf Phillip Dorsett über 15 Yards - nach Lateral von Tom Brady. James White verwertete anschließend die Two-Point-Conversion, die zugleich die letzten Punkte im Spiel repräsentierten.
- Dabei hatte alles so gut begonnen für die Eagles. Nach einem Field Goal in der ersten Hälfte erhöhten sie durch einen 95-Yard-Touchdown-Drive (16 Spielzüge, 9:33 Minuten) - Carson Wentz fand schließlich Dallas Goedert in der Endzone - auf 10:0. Es war der längste TD-Drive, den die Patriots in dieser Saison zugelassen hatten.
- Julian Edelman schrieb mit seinem TD-Pass gleich doppelt Geschichte: Er ist nun der zweite Wide Receiver, der sowohl in der Regular Season als auch der Postseason einen Touchdown-Pass geworfen hat. Der andere war Antwaan Randle El. Zudem ist Edelman der erste Spieler, der in einem Start von Brady mehr Touchdown-Pässe für die Patriots geworfen hat als Brady, wenn dieser nicht vorzeitig verletzt raus musste. Wir reden hier von 317 Starts (inkl. Playoffs).
- Brady wiederum erwischte einen eher gebrauchten Tag. Er komplettierte nur 26 seiner 47 Pässe für 216 Yards (Passer Rating: 67,3 - Edelman: 158,3) und stellte in der ersten Hälfte einen unrühmlichen Rekord auf. Er warf 14 Incompleitions. Das sind die meisten, die er je in einer Halbzeit fabriziert hat.