NFL Recaps und Highlights Week 15
Bye-Week: -
Tennessee Titans (8-6) - Houston Texans (9-5)
Ergebnis: 21:24 (0:0, 0:14, 7:0, 14:10) BOXSCORE
- Es war das erste von zwei Division-Endspielen: Beide Teams gingen als geteilter Division-Anführer in die Partie und treffen in Woche 17, dann in Houston, erneut aufeinander. Die Texans erhielten dabei im Vorfeld einen ersten Boost: Wide Receiver Will Fuller, der sich mit einer Oberschenkelverletzung herumgeplagt und zuletzt erneut gefehlt hatte, konnte das Aufwärm-Programm vor der Partie absolvieren und lief auf.
- Houston marschierte dann auch prompt das Feld runter - doch Watson (19/27, 243 YDS, 2 TD, 2 INT) warf spät im Down eine von Safety Kenny Vaccaro glänzend antizipierte und gespielte Interception in die Endzone. Hier hätte das Spiel kippen können. Tannehill (22/36, 279 YDS, 2 TD, INT) legte mit einem 60-Yard-Pass prompt das nächste Big Play auf und knüpfte nahtlos an die vergangenen Wochen an, doch musste Tennessee sich mit einem Field-Goal-Versuch begnügen - und der Kick wurde geblockt.
- Tennessee marschierte wenig später erneut das Feld runter, dieses Mal ging es jedoch noch übler aus: Der Pass von Tannehill in der Red Zone sprang dem Receiver beim Hit wieder aus der Hand und landete bei Whitney Mercilus, der ihn fast zum Touchdown zurücktrug. Direkt danach fand Watson Kenny Stills zum Touchdown. Diese Connection lief jetzt ein wenig heiß, und hier merkte man womöglich auch das Fehlen von Titans-Cornerback Adoree' Jackson. In neun Plays ging Houston scheinbar mühelos über das Feld, erneut war in der Red Zone Stills zur Stelle und plötzlich führte Houston mit 14:0.
- Eine Vorentscheidung war das aber mitnichten; die Titans wachten einmal mehr in der zweiten Hälfte auf: Zwei Touchdown-Drives, darunter ein 76-Yard-Marsch über fast zehn (!) Minuten, und das Spiel war ausgeglichen! Dem zweiten Touchdown war allerdings bereits eine Interception in der eigenen Endzone vorausgegangen: Ein Pass von Watson war an der Line of Scrimmage nach oben geblockt und dann in der Endzone abgefangen worden.
- Und so setzte sich das Muster fort: Tennessee konnte die Texans-Offense nicht stoppen. Houston legte zehn Punkte auf bevor die Titans antworten konnten, und so musste Tennessee auch seine Timeouts schließlich frühzeitig aufbrauchen. Tannehill fand zwar nach gutem Pocket-Movement Dion Lewis zum offenen Underneath-TD, doch der anschließende notwendige Onside-Kick klappte nicht.
Green Bay Packers (11-3) - Chicago Bears (7-7)
Ergebnis: 21:13 (7:0, 0:3, 14:0, 0:10) BOXSCORE
- Es war das 200. Aufeinandertreffen zwischen den Bears und den Packers, mit Playoff-Brisanz auf beiden Seiten: Für Green Bay ging es darum, im Rennen um eine Bye-Week schrittzuhalten, die Bears derweil kämpften um ihre kleine Playoff-Restchance; umso enttäuschender war der Auftritt der Offense. Chicago konnte gegen die zuletzt häufig wacklige Packers-Run-Defense den Ball weitestgehend überhaupt nicht laufen, und auch das Passspiel war zu lange abgemeldet.
- Trubisky (29/53, 348 YDS, TD, 2 INT; 4 ATT, 29 YDS) und die Offense brachten in der ersten Halbzeit fast überhaupt nichts zustande: Ein Punt zum Start, gefolgt von zwei 3&Outs sowie einem Turnover on Downs; beide Teams waren in diesem Spiel überaus aggressiv was Fourth-Down-Entscheidungen anging. Ein ebenfalls gescheiterter Fourth-Down-Versuch der Packers brachte Chicago erst mit kurzer Starting-Field-Position ins Spiel und ermöglichte so per Field Goal die ersten Punkte.
- Das Problem aus Packers-Sicht? Was die eigene Defense angeht, hätte dieses Spiel schon deutlich eher entschieden sein müssen - stattdessen aber stand zur Halbzeit gerade einmal eine 7:3-Führung, denn auch Rodgers (16/33, 203 YDS, TD; 3 ATT, 23 YDS) und die Packers-Offense hatten ihre liebe Mühe. Rodgers fand Adams früh bei Fourth Down zum Touchdown, hatte später aber riesiges Interception-Glück. Umgekehrt hätte jedoch auch Trubisky unmittelbar vor dem Field Goal bei Third Down gegen den Blitz eine Interception haben müssen.
- Erst im dritten Viertel wurde es schließlich deutlicher: Green Bay legte zwei blitzartige Touchdown-Drives direkt nach der Halbzeitpause aufs Feld, beide Male schloss Aaron Jones den Drive ab. Es wirkte wie die Vorentscheidung - nur dass jetzt dann doch auch die Bears-Offense aufwachte. Ein Field Goal, gefolgt von einem Touchdown, und die Bears waren bis auf acht Punkte ran gekommen - mehr kam jedoch nicht mehr. Es folgte ein Pick von Trubisky, ein Turnover on Downs - und das aufregendste Play des Spiels: Nachdem der erste Hail-Mary-Versuch gescheitert war, packte Chicago einen Querpass-Versuch aus - und kam bis wenige Yards vor die Endzone, ehe die Packers den elektrisierenden Versuch schließlich doch stoppten.
Cincinnati Bengals (1-13) - New England Patriots (11-3)
Ergebnis: 13:34 (10:7, 0:6, 0:14, 3:7) BOXSCORE
- Die Berichte über das Patriots-Video-Team, das in der Vorwoche für mehrere Minuten eine Kamera auf die Seitenlinie der Bengals gerichtet hatte, prägten die Vorberichte zu diesem Spiel - rein sportlich hatte scheinbar kaum jemand einen Zweifel daran, dass New England die Bengals defensiv dominieren sollte und womöglich auch die Patriots-Offense gegen Cincinnatis Defense ein wenig aufwachen könnte. Zunächst aber gab es ein unschönes Erwachen für alle, die es mit den Patriots halten.
- Die erste Hälfte unterstrich abermals alle Probleme, die New Englands Offense dieses Jahr plagen: Keinerlei Separation der Receiver, dazu auch noch Drops. Probleme in Pass-Protection. Und auch Brady (15/29, 128 YDS, 2 TD) verfehlte einige Male offene Receiver. Umgekehrt gelang es den Pats anfangs nicht, das Run Game der Bengals zu stoppen: Cincinnati antwortete auf New Englands Opening-TD-Drive mit einem eindrucksvollen eigenen TD-Drive, Cethan Carter verzeichnete seinen Catch in der Patriots-Endzone. Joe Mixon verzeichnete fast 80 Rushing-Yards im ersten Viertel und die Bengals gingen in Führung!
- New England glich zwar aus, dass es mit einer Führung in die Halbzeitpause ging, war dennoch mehr Glück als Können: Bei einem Punt hatten die Pats Glück, dass keine Punt-Catch-Interference gegen Slater gepfiffen wurde, und so stand New England nach eigentlich schon missglücktem 2-Minute-Drive doch in der Red Zone. Doch erneut knickte die Offense ein und es reichte nur zu einem Field Goal.
- Es dauerte bis ins dritte Viertel, ehe der qualitative Unterschied zwischen beiden Teams dann auch deutlich wurde: Die Bengals eröffneten die Hälfte mit einer Interception von Dalton (17/31, 151 YDS, TD, 4 INT) zu Stephon Gilmore, der einmal mehr mit wahnsinnig enger Coverage bestach. Die Pats kamen per Screen in die Red Zone, wo Brady mit tollem Pocket-Movement den TD-Pass auf Harry ermöglichte; der nächste Bengals-Drive endete mit einem Pick Six von Dalton, abermals zu Gilmore.
- Das Spiel war damit komplett gekippt und entschieden, jetzt dominierte die Pats-Defense und die Offense musste im weiteren Verlauf nur noch als Komplementär-Stück funktionieren. Die Patriots haben mit dem Sieg zwar noch nicht den Division-Sieg, aber zumindest das Playoff-Ticket sicher in der Tasche. Die Bengals derweil können mit einer Niederlage gegen Miami in der kommenden Woche den Nummer-1-Pick perfekt machen.
Kansas City Chiefs (10-4) - Denver Broncos (5-9)
Ergebnis: 23:3 (6:0, 9:3, 8:0, 0:0) BOXSCORE
- Im heftigen Schneetreiben von Kansas City schien alles auf eine Partie ausgelegt, die durch Defenses und das Run Game dominiert wird - doch die Chiefs hatten andere Pläne. Mahomes (27/34, 340 YDS, 2 TD, INT) spielte eine exzellente erste Hälfte, zeigte trotz der schwierigen Umstände gutes Timing, brachte Bälle mit Touch an und attackierte auch tief: Die ersten Punkte der Partie kamen durch einen 40-Yard-Touchdown auf Tyreek Hill.
- Wenig später knackte Travis Kelce die 1.000-Yard-Marke für diese Saison, er ist der erste Tight End aller Zeiten mit vier Saisons in Folge mit jeweils über 1.000 Receiving-Yards. Denver kam insgesamt schlicht zu selten zu Mahomes, und der wiederum hatte bemerkenswert wenige Probleme mit dem Schneetreiben, sodass die Offense die Führung schrittweise - wenngleich mit mehreren Field Goals - ausbauen konnte, während Kansas Citys Defense Denvers Offense anfangs erstickte.
- Denn der Pass-Rush der Chiefs kam früh sehr wohl durch, Lock (18/40, 208 YDS, INT) fand keinen Rhythmus und Denvers Drives in der ersten Hälfte bestanden aus drei schnellen Punts mit jeweils unter 20 Yards Raumgewinn bei jedem Drive, sowie einem Field Goal.
- Als KC dann aus der Halbzeit kam und direkt einen langen, eindrucksvollen Touchdown-Drive aufs Feld legte, wirkte das schon wie der Knockout-Punch - und letztlich war er das auch. In der Folge war es ein komplett defensiv geprägtes Spiel, in dem Kansas City offensiv nicht mehr machen musste, die Broncos derweil nicht mehr machen konnten.