19. Yannick Ngakoue, Edge, Jaguars
Streng genommen müsste Ngakoue eigentlich bei den "Tag"-Kandidaten stehen - allerdings ist der Fall bei ihm anders gelagert. Ngakoue selbst hat via Social Media mitgeteilt, dass er Jacksonville verlassen will, er scheint ein offensichtlicher Tag-and-Trade-Kandidat zu sein. Somit wird er voraussichtlich schon für andere Teams verfügbar sein, nur eben nicht frei auf dem Markt. Ngakoue ist ein talentierter Edge-Rusher, der Double-Teams in einer akzeptablen Quote schlägt und sehr konstante Quarterback-Pressures liefert. An seine 2017er Elite-Saison konnte er über die vergangenen beiden Jahre nicht rankommen, dass er Probleme gegen den Run, hat ist kein Geheimnis. Aber: Ngakoue ist erst 24 Jahre alt, er ist rein als Edge-Rusher bereits im ligaweit oberen Drittel und sollte einen guten Markt haben. Ein Team darf nur nicht den Fehler machen, ihn als fertigen Elite-Edge-Verteidiger zu sehen.
18. Robby Anderson, Wide Receiver, Jets
Ein Deep Threat mit Potenzial für mehr: Anderson hat den Speed und die Explosivität, um Coverages zu diktieren und einen Game Plan maßgeblich mit zu gestalten - laut PFF wird seine durchschnittliche Target-Tiefe über die letzten vier Jahre (15,7 Yards) nur von DeSean Jackson getoppt. Aber Anderson kann inzwischen ähnlich wie Jackson mehr sein, er hat sich als Route-Runner verbessert und er ist vielseitiger in seiner Rolle innerhalb der Offense geworden, wenngleich er weiterhin nahezu ausschließlich Outside spielt. Es besteht die Chance, dass er sehr gut der beste verfügbare Receiver sein könnte, sollten A.J. Green und Amari Cooper erwartungsgemäß bei ihren Teams bleiben.
17. Javon Hargrave, Defensive Tackle, Steelers
Hat sich zu einem wirklich kompletten Interior Lineman entwickelt. Hargrave, ähnlich wie D.J. Reader lange primär ein Run-Stopper in der Mitte der Line, wurde ebenfalls in der vergangenen Saison verletzungsbedingt in eine größere Rolle gedrängt und konnte dort überzeugen. Kreierte konstant Druck über die Mitte, als Run-Stopper ohnehin ein sehr konstanter Spieler. Schwer vorstellbar, dass die Steelers Hargrave finanziell halten können und dann dürfte er mit einem Schlag auf dem Board mehrerer Teams der Nummer-1-Free-Agent für die Interior Defensive Line sein.
16. Dante Fowler, Edge, Rams
In Jacksonville sah der einstige Nummer-3-Overall-Pick bereits wie ein Draft-Bust aus - dann kam der Wechsel zu den Rams. Fowler hatte über die letzten eineinhalb Jahre seine eindeutig besten NFL-Spielzeiten und nachdem er im Vorjahr einen Einjahresvertrag unterschrieben hat, wird er jetzt auf einen langfristigen Deal aus sein. Fowler profitierte bei den Rams fraglos von der Präsenz von Aaron Donald, gleichzeitig aber war er auch einer der produktivsten Edge-Rusher in puncto Pass-Rush Win Rate (23 Prozent/Platz 9 unter Edge-Verteidigern), QB-Pressures (67/Platz 12) und das bei immerhin noch rund 18 Prozent Double Teams gegen sich. Fowler ist ein interessanter Kandidat und könnte sich unter dem Strich als bester verfügbarer Edge-Rusher entpuppen.
15. Brandon Scherff, Offensive Guard, Redskins
Verletzungen sind beim einstigen Top-5-Pick inzwischen ein Thema geworden, das könnte auch seinen Markt etwas dämpfen - sollte er es überhaupt dorthin schaffen, immerhin gilt eine langfristige Einigung mit Washington nach wie vor als durchaus vorstellbar. Ist er fit, ist der 28-Jährige einer der besten Guards in der NFL: Ein Elite-Run-Blocker und sehr gut in Pass-Protection. Scherff wäre für nahezu jede einzelne Offensive Line in der NFL ein deutliches Upgrade.
14. Joe Thuney, Offensive Guard, Patriots
Ein Elite-Pass-Blocker und überdurchschnittlicher Run-Blocker, erst 27 Jahre alt und seitdem er 2016 in die NFL kam, hat er jedes einzelne Regular-Season-Spiel von Beginn an bestritten: Guards sind zwar was den Wert der Position angeht eher im unteren Segment zu finden - eine schwache Interior Offensive Line kann dennoch schnell zu einem größeren Problem werden und die Offense einschränken. Im Gegensatz zu Washingtons Brandon Scherff deutet bei Thuney vieles darauf hin, dass er auf den Markt kommt und damit wäre er die Premium-Lösung für Teams mit Problemen in der Interior Offensive Line.
13. Arik Armstead, Defensive Line, 49ers
Ein schwieriger Fall. Armstead wurde zwar seinem Status als Erstrunden-Pick über die ersten vier Jahre in der NFL nicht wirklich gerecht - aber schlecht war er auch nicht. Ein solider, überdurchschnittlicher Spieler. Bezahlt werden wird er jetzt aber wohl gemessen an seiner fünften NFL-Saison, und die stellte eine krasse Leistungsexplosion dar. Insbesondere als Pass-Rusher hatte Armstead seine mit Abstand beste Saison; jetzt gilt es, zu extrahieren, wie viel Prozent davon der 26-Jährige wiederholen kann und wie viel durch eine exzellent besetzte 49ers-Front um ihn herum auf der einen, sowie die Tatsache, dass er im Vertragsjahr war, auf der anderen Seite nach oben gepusht wurde. Armstead ist ein guter Spieler, doch es besteht die Gefahr, dass er jetzt überbezahlt und in der Folge womöglich auch in eine Rolle als Nummer-1-Rusher gedrückt wird, in der er vermutlich enttäuschen würde.
12. Emmanuel Sanders, Wide Receiver, 49ers
Der In-Season-Trade zu den 49ers war ein absoluter Glücksgriff: Sanders machte die Offense merklich besser, für das Passspiel war er so etwas wie das fehlende Puzzleteil. San Francisco wäre somit gut beraten, den Routinier zu halten - gelingt das nicht, hätte er in einer durchwachsenen Free-Agent-Receiver-Gruppe vermutlich einen sehr starken Markt. Sanders ist ein spektakulärer Route-Runner, kann Outside und im Slot spielen (und gewinnen), ist gut nach dem Catch. Falls er verfügbar wird, sollten Teams wie die Packers oder die Patriots ganz oben auf der Liste stehen.
11. Cory Littleton, Linebacker, Rams
Off-Ball-Linebacker sind eine zunehmend gefährdete Spezies, zumindest was den Value in der modernen NFL angeht. Doch es gibt eine Ausnahme: Off-Ball-Linebacker mit Coverage-Qualitäten sind gefragter denn je. Sie können den Matchup-Schaden minimieren, den gegnerische Tight Ends verursachen, sie können Pass-Catching-Running-Backs neutralisieren und vor allem können sie das, ohne dass man die Front mit mehreren Defensive Backs zu leicht und zu anfällig gegen den Run macht. Littleton ist so ein Spieler: Ein exzellenter Cover-Linebacker und damit ein 3-Down-Spieler, entsprechenden Value bringt er auch mit. Die Berichte, wonach die Packers ihn zu ihrem Top-Target für die anstehende Free Agency auserkoren haben, sind durchaus vorstellbar.