NFL

Team-Needs für Free Agency und Draft - Bears, Lions, Packers, Vikings: Die NFC North

Von Jan Dafeld
Mitchell Trubisky (r.) steht in Chicago zunehmend unter Druck.
© getty

Die wichtigsten Tage des NFL-Frühlings sind nicht mehr weit entfernt: Der Start der Free Agency. Alle 32 Teams gehen mit verschiedenen Baustellen in diese Phase, wir stellen die Situation aller Franchises im Detail vor. Heute: Die NFC North.

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Chicago Bears (Vorjahresbilanz: 8-8)

Die wichtigsten Free Agents: CB Prince Amukamara, S Ha Ha Clinton-Dix, LB Danny Trevathan, LB Nick Kwiatkowski, WR Taylor Gabriel

Quarterback: General Manager Ryan Pace erklärte bereits, dass Mitchell Trubisky als Starter der Bears in die kommende Saison gehen soll. Doch welche Alternative hat das Team aktuell auch? Keine. Chase Daniel wird Free Agent, das Team verfügt weder über das Draft-Kapital, um sich eines der Top-Talente sichern zu können noch über den Cap Space, um um die großen Namen auf dem Markt mitzubieten.

Dennoch muss Chicago Konkurrenz für Trubisky ins Team holen, eine weitere Saison darf man sich nicht von seinem allenfalls inkonstanten Quarterback abhängig machen. Ob in der Free Agency, im Draft oder doch per Trade, Pace wird in diesem Bereich nochmals aktiv werden müssen.

Offensive Line: Nach einer wackligen Vorsaison befindet sich die O-Line der Bears im Umbruch. Kyle Long ist zurückgetreten, Backup Rashaad Coward hat eher kein Starterpotenzial. Zudem steht Left Tackle Charles Leno nach einem schwachen Jahr heftig in der Kritik und Right Tackle Bobby Massie könnte 2020 seine letzte Saison in der Windy City spielen.

Die Bears werden also ihre Line angehen müssen. Ein neuer Right Guard scheint aktuell geradezu unerlässlich, ein Offensive Tackle - zumindest für die Zukunft - würde ebenfalls helfen. Das Problem auch hier: Chicago verfügt nicht über grenzenlosen Cap Space und hat keinen Erst- und keinen Drittrundenpick.

Secondary: Mit Amukamara und Clinton-Dix verlassen gleich zwei defensive Starter die Secondary, Ersatz steht auf Anhieb nicht bereit. Amukamara wurde aus Cap-Gründen entlassen, Clinton-Dix dürfte für sein aktuelles Team zu teuer werden.

Chicago wird hoffen müssen, in der Free Agency günstige Spieler abstauben zu können, die sofort zu helfen vermögen. Ansonsten könnte sich die vor zwei Jahren noch so gefürchtete Secondary zu einer Schwachstelle des Teams entwickeln.

Edge: Trotz Khalil Mack war der Pass-Rush der Bears in der Vorsaison kaum mehr als Durchschnitt, Besserung ist allerdings nicht wirklich in Sicht: Leonard Floyd könnte noch entlassen werden, um 13 Millionen Dollar an Cap Space zu schaffen, Aaron Lynch wird Free Agent.

Lässt das Team Floyd ziehen, müsste somit dringend ein Edge Rusher gegenüber von Mack her. Auch hier müssen die Bears allerdings wieder mit limitierten Ressourcen - sowohl in der Free Agency als auch im Draft - arbeiten. Chicago wird wohl kaum alle Baustellen zufriedenstellend beheben können und daher Prioritäten setzen müssen.

Mögliche Team-Fits:

Andy Dalton wirkt wie das perfekte Trade-Ziel, um einen echten Konkurrenten für Trubisky zu schaffen, für ihn müssten die Bears allerdings noch mehr Draft-Kapital und Cap Space opfern. Marcus Mariota oder Case Keenum wären in der Free Agency verfügbare und bezahlbare Optionen.

Die Top-Optionen auf der Guard-Position dürften in der Free Agency zu teuer für Chicago werden, Stefen Wisniewski könnte zumindest ein Upgrade gegenüber Coward sein. Auch Daryl Williams wäre eine Überlegung wert, auch weil dieser in Zukunft auf Right Tackle wechseln könnte.

In der Secondary werden die Bears hoffen, erneut einen Steal wie im Vorjahr Clinton-Dix zu landen, Karl Joseph oder Rodney McLeod könnten Kandidaten dafür sein. Johnathan Joseph wäre zwar ein Downgrade gegenüber Amukamara, würde den Bears jedoch zumindest eine gewisse Baseline zu einem überschaubaren Preis geben.