Cam Newton (Quarterback, ehemals Carolina Panthers)
Newton ist ein ehemaliger MVP, der immer noch vielen Defenses Probleme bereiten könnte. Ist er wirklich endlich fit, wäre Newton bei einigen Teams wohl ein Upgrade gegenüber dem aktuellen Starting Quarterback. Eine detaillierte Beschreibung der besonderen Situation rund um Newton findet ihr hier.
Beste Team-Fits: Patriots, Broncos, Steelers.
Jadeveon Clowney (Edge Defender, ehemals Seattle Seahawks)
Dass diese Offseason nicht im Sinne von Jadeveon Clowney verlaufen ist, steht fest. Der einstige Texans- und Seahawks-Star dürfte auf einen fetten Vertrag vergleichbar mit denen von Khalik Mack oder Aaron Donald geschielt haben, hat seinen eigenen Markt damit aber offenbar überschätzt. Clowney hat sich in der NFL zu einem guten, aber nicht herausragenden Pass-Rusher entwickelt. Zudem dürfte seine Krankenakte so manches Team abgeschreckt haben - erst Recht in einer Zeit, in der durch Corona medizinische Tests nur eingeschränkt möglich waren.
Seinen ersehnten Vertrag wird Clowney 2020 nicht mehr bekommen, die Planungen der Teams sind bereits zu weit fortgeschritten, zudem wurde zu viel Cap bereits in andere Baustellen investiert. Für den einstigen Nummer-eins-Pick, der nach wie vor betont, vollständig fit zu sein, wird es in der kommenden Saison daher darum gehen, bei einem Team unterzukommen, das es ihm ermöglicht, sein Potenzial voll abzurufen. Clowney braucht eine starke NFL-Saison, um im nächsten Jahr doch noch seinen großen Vertrag einzuheimsen.
Beste Team-Fits: Seahawks, Ravens, Colts.
Larry Warford (Guard, ehemals New Orleans Saints)
Als die Saints im Draft Cesar Ruiz auswählten, staunte so mancher Beobachter nicht schlecht. Nach der Entlassung von Warford ist diese Entscheidung allerdings verständlich, schließlich sparte das Team so rund sieben Millionen Dollar Gehalt ein. Gegen Warford spricht dies allerdings nicht: Der einstige Drittrundenpick ist ein kompletter Guard, der sowohl im Run- als auch im Pass-Blocking helfen kann und seit seiner Rookie-Saison 2013 keine einzige unterdurchschnittliche Saison spielte, zudem ist er noch keine 29 Jahre alt.
Interessenten dürfte es für Warford daher trotz der weit fortgeschrittenen Offseason noch einige geben, mit einem stark vergünstigten Vertrag wird er sich wohl nicht zufrieden geben müssen. So sollen die Bears ebenso ihre Fühler nach Warford ausgestreckt haben wie die Jets und die Bengals. Bei allen drei Teams dürfte der Veteran sofort ein Upgrade in der Interior Offensive Line darstellen.
Beste Team-Fits: Chiefs, Chargers, Rams.
Logan Ryan (Slot-Cornerback, ehemals Tennessee Titans)
Logan Ryan ist einer von mehreren Spielern in diesem Artikel, die ihren eigenen Markt in diesem Jahr deutlich zu hoch eingeschätzt haben dürften. Einem Bericht des Miami Herald zufolge, forderte Ryan anfangs mehr als zehn Millionen Dollar pro Jahr. Ein sportlicher Preis für einen Slot-Corner.
Ryan ist ein sehr solider Spieler auf einer Position, die in der modernen NFL von Jahr zu Jahr wichtiger wird, zur Elite zählte er in der NFL allerdings noch nie, was seine null Pro-Bowl-Teilnahmen sowie seine null All-Pro-Auszeichnungen unterstreichen. Der 29-Jährige könnte so manchem Team mit einem Need auf der Nickelback-Position direkt weiterhelfen, wird seine Gehaltsforderungen aber nach unten korrigieren müssen. Zuletzt sollen die Jets an einer Verpflichtung für ein Jahr interessiert gewesen sein.
Beste Team-Fits: Packers, Seahawks, Browns.
Everson Griffen (Edge Defender, ehemals Minnesota Vikings)
Everson Griffen ist einer von vielen Edge-Defendern, die trotz durchaus ansprechender Vita Ende Mai immer noch ohne Team sind, der Markt für Pass-Rusher wurde in diesem Jahr nie so heiß wie anfangs noch angenommen. Doch Griffen könnte zahlreichen Teams helfen: Der 32-Jährige mag nicht ganz so flexibel einsetzbar sein wie Clowney, doch Griffen ist ein fähiger Run-Defender und Pass-Rusher, als Nummer zwei könnte er in einer Defensive Line eine formidable Option sein: Mit Ausnahme von 2018, als Griffen fast die halbe Saison verpasste, verbuchte er in den vergangenen sechs Saisons immer mindestens acht Sacks.
Dementsprechend hoch ist sein Ansehen in Minnesota auch nach wie vor noch: Eine Rückkehr zu günstigeren Bezügen ist offenbar möglich. Doch auch die Seahawks, die sich für die Zeit nach Clowney wappnen müssen, haben wohl Interesse - trotz der bereits erfolgten Verpflichtung von Bruce Irvin.
Beste Team-Fits: Seahawks, Vikings, Giants.
Damon Harrison (Defensive Tackle, ehemals Detroit Lions)
Seit jeher ist klar, was Damon Harrison einer Defense bringen kann: Run-Defense. Und das auf einem extrem hohen Level. Seit 2013 war Harrison praktisch ausnahmslos in jeder Saison der beste Run-Stopper der Liga. Und auch wenn Pass-Rusher in der NFL deutlich besser bezahlt werden als Run-Defender, waren die Dienste Harrisons den Giants 2015 fast 10 Millionen Dollar pro Jahr wert.
Im Vorjahr kam Harrison an das hohe Niveau seiner Vorjahre allerdings nicht mehr heran, seine Tackles fielen auf den niedrigsten Wert seit seiner Rookie-Saison. Die Entlassung durch die Lions kam daher wenig überraschend, die Nachfrage für Harrison, der im Winter 32 Jahre alt wird, dürfte dies nicht in die Höhe getrieben haben. Findet der einstige Undrafted Free Agent allerdings nochmal zu seiner Form der Jahre 2013 bis 2018 zurück, könnte er jede Defense mit Problemen gegen den Run auf einen Schlag besser machen. Die Cowboys sollen stark interessiert gewesen sein, nahmen aber letztendlich Dontari Poe unter Vertrag.
Beste Team-Fits: Texans, Colts, Bills.
Devonta Freeman (Running Back, ehemals Atlanta Falcons)
Devonta Freeman scheint der nächste Spieler in einer langen Reihe von Running Backs zu werden, die ihren Zenit offenbar weit vor ihrem 30. Lebensjahr überschritten haben. Von 2015 bis 2017 kam Freeman für die Falcons in drei Saisons auf weit über 4000 Yards und wurde zu einem der bestbezahlten Spieler auf seiner Position gemacht. 2018 machten ihm allerdings hartnäckige Verletzungsprobleme zu schaffen, in der vergangenen Saison wirkte er bereits häufig wie ein Schatten seiner selbst.
Dennoch gibt es offenbar nach wie vor Interesse an den Diensten Freemans. Die Jets, Eagles und Seahawks sollen um die Dienste des zweimaligen Pro Bowlers werben, Seattle sogar ein Angebot mit bis zu vier Millionen Dollar Gehalt unterbreitet haben - aus Freemans Sicht angeblich zu wenig, daher verpflichtete Seattle nun Carlos Hyde. Dass Freeman so spät in der Offseason tatsächlich noch mehr Geld erhalten kann, scheint allerdings unwahrscheinlich, eine Rolle als Lead Back dürfte der Veteran 2020 ohnehin bei keinem Team mehr einnehmen. Als erfahrener und verlässlicher Zone-Runner, der auch ins Passspiel eingebunden werden kann, sollte Freeman allerdings noch eine Rolle finden können.
Beste Team-Fits: Eagles, Texans, Buccaneers.