Power Ranking vor Saisonstart: Sind Bradys Buccaneers direkt ein Titelkandidat?

Von Adrian Franke
07. September 202009:48
SPOX blickt zum Saisonstart auf alle 32 Teams - wer spielt um den Titel mit, wer könnte ganz weit unten landen?imago images/Cliff Welch/David Tulis/Doug Murray/Matthew Maxey/John Fisher
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Es ist geschafft: Eine lange und in jeder Hinsicht ungewöhnliche bis revolutionäre NFL Offseason endet diese Woche: Football ist zurück! Aber wer darf eigentlich vom Titel träumen - und wer könnte schon bald Richtung Draft 2021 schielen? Zum Start in die NFL-Kickoff-Woche präsentiert SPOX das Power Ranking vor dem Saisonauftakt.

NFL Power Ranking 2020 vor Saisonstart

Power Ranking: Die Plätze 32 bis 25

32. Jacksonville Jaguars

Die Yannick-Ngakoue-Saga hat schließlich doch das lange erwartete Ende genommen: Der Pass-Rusher verlässt Jacksonville per Trade in Richtung Minnesota. Damit ist die spektakuläre 2017er Defense endgültig komplett weg und der Kurs in Jacksonville ist klar: Der Blick geht auf die langfristige Perspektive. Das unterstreichen auch die Entlassung von Leonard Fournette sowie der Trade von Ronnie Harrison. Die Jags haben jetzt bereits zwei Picks in der ersten, zweiten und vierten Runde des kommenden Drafts, sowie den regulären eigenen Pick in Runde 3 - zusätzlich zu jeder Menge Cap Space. Und Jacksonville hat ein extrem junges Team, mit mehreren Rookies (C.J. Henderson, K'Lavon Chaisson, Laviska Shenault) und Spielern in ihrem zweiten Jahr (Josh Allen, Gardner Minshew, Jawaan Taylor) in tragenden Rollen. Das wirft unweigerlich größere Fragen auf, die Kernfrage lautet letztlich aber: Kann Minshew hinter einer durchschnittlichen Offensive Line und mit einem interessanten Waffenarsenal genug Spiele gewinnen, um sich selbst eine weitere Chance zu verdienen und die Jags aus dem Rennen um die Top-Quarterbacks im kommenden Draft zu halten?

31. New York Jets

Mit Jamal Adams haben die Jets ihren zweifellos besten Spieler abgegeben - ähnlich wie bei Jacksonville ist zumindest in puncto Kaderplanung eine klare Ausrichtung auf die Zukunft festzustellen. Für Head Coach Adam Gase und Quarterback Sam Darnold geht es dieses Jahr darum, dafür zu sorgen, dass man noch Teil dieser Jets-Zukunft ist - und das wird kein leichtes Unterfangen. Slot-Receiver Jamison Crowder und Tight End Chris Herndon sind mutmaßlich die besten Optionen für Darnold, Breshad Perriman als Robby-Anderson-Ersatz und Denzel Mims als Rookie-Wild-Card haben eine große Bandbreite an möglichen Szenarien. Kann Gase all das effizient aufs Feld bringen? Werden die Jets eine Run-First-Offense? Und woher sollen in der Defense der Pass-Rush und die Outside-Coverage kommen? Es sind extrem viele äußerst kritische Fragen bei Gang Green.

30. Washington Football Team

Angefangen mit dem Positiven lässt sich festhalten: Es gibt wenige Teams - vielleicht keines - in der NFL mit einer besseren Defensive Line als Washington. In eine Front mit Da'Ron Payne, Jonathan Allen, Ryan Kerrigan und Vorjahres-Erstrunden-Pick Montez Sweat noch Chase Young, den trotz starker Konkurrenz vielversprechendsten College-Pass-Rusher seit Jahren, dazu zu packen, ist schon enormer Luxus. Es passt auch zur Philosophie von Coach Ron Rivera; überrascht die Cornerback-Gruppe ein Stück weit positiv, sollte Washington eine sehr unangenehme Defense stellen. Die Offense ist da ein anderes Thema und auch der Grund dafür, dass Washington so tief steht: Die Offensive Line ist ein Fragezeichen, die Tight-End-Gruppe eine der schlechtesten der Liga und auf Wide Receiver gibt es hinter Terry McLaurin nur Ungewissheit. Reicht das, um Dwayne Haskins - in einer neuen Offense - im zweiten Jahr zu einem Schritt nach vorne zu verhelfen?

29. Cincinnati Bengals

Je nachdem, wie viel man sich von Joe Burrow in dessen Rookie-Saison erwartet, lassen sich die Bengals auch ein Stück weit höher einordnen. Angesichts der schwierigen Offseason, einer noch immer wackligen Offensive Line und einer auf dem Papier gefährlichen Receiver-Gruppe, in der im Training aber mehrere Spieler bereits in der Saisonvorbereitung angeschlagen fehlten, ist ein gewisses Maß an Pessimismus angemessen. So talentiert Burrow auch ist. Defensiv reißen vermeintlich geschlossene Lücken durch die Verletzung von Trae Waynes wieder auf - wer wird der Nummer-2-Cornerback? Kann William Jackson doch wieder auf dem Level eines Nummer-1-Corners spielen, um diese Nummer 2 zu entlasten? Kann einer der Rookie-Linebacker direkt einschlagen? Und reicht die Verpflichtung von D.J. Reader, damit die Defensive Line wieder eine Stärke wird?

28. New York Giants

Die Giants hatten einen der prominenteren Corona-Opt-Outs mit Left Tackle Nate Solder. Der kam zwar aus einer enttäuschenden Saison - doch die Aussicht, dass Andrew Thomas und Cam Fleming die beiden Tackle-Spots besetzen werden, gibt akuten Grund zur Sorge. Ganz besonders mit Blick auf die Entwicklung von Daniel Jones, der ohnehin massive Probleme mit der Pocket-Arbeit hat und zusätzlich unter Jason Garrett im zweiten Jahr eine neue Offense lernen muss. Und allzu viel Hilfe von der eigenen Defense sollte man nicht erwarten, zumindest nicht unmittelbar. Der Pass-Rush ist ein großes Problem, in der Secondary fällt DeAndre Baker weg und Rookie-Safety Xavier McKinney hat sich jüngst den linken Fuß gebrochen. Auch Linebacker David Mayo (Meniskusriss) wird fehlen. Und all das in der Corona-Offseason unter Rookie-Head-Coach Joe Judge. Dessen zum Teil archaisch anmutende Maßnahmen haben zuletzt das mediale Rampenlicht etwas auf sich gezogen - dabei sollte aber nicht vergessen werden, dass das trotz einiger guter offensiver Waffen ein Team inmitten eines Umbruchs ist.

27. Miami Dolphins

Miamis Defense mag einige Wochen brauchen, um sich so richtig zu finden - das Potenzial für einen enormen Sprung im Vergleich zum Vorjahr ist aber da. Mit Kyle Van Noy, Byron Jones und Noah Igbinoghene nimmt die Defense klar die Handschrift von Brian Flores an, der selbige über Coverage und eine flexible Front aufbauen will. In der Offense sticht die Offensive Line als größte Baustelle negativ heraus, dennoch wird in South Beach eher früher als später darüber diskutiert werden, wann Rookie Tua Tagovailoa Starter Ryan Fitzpatrick ablösen soll. Das Backfield haben die Dolphins deutlich verbessert, bei den Receivern fehlen Albert Wilson und Allen Hurns, beide setzen die Saison aus. Preston Williams, der letztes Jahr sehr positive Ansätze hat, wird diese jetzt als mutmaßlicher Starter hinter DeVante Parker bestätigen müssen. Die Dolphins sind noch immer mitten im Umbruch, aber der dafür eingeschlagene Weg sieht perspektivisch mehr als vielversprechend aus.

26. Carolina Panthers

Vielleicht die größte Wundertüte in der gesamten Liga. Ein NFL-Rookie-Head-Coach mit neuem Trainerstab in der undankbarsten Offseason dafür, dazu ein neuer Starting-Quarterback in Teddy Bridgewater, potenziell drei oder gar vier Rookie-Starter in der Defense, eine wacklige Interior Offensive Line, kein Nummer-1-Corner und all das in der vielleicht offensivstärksten Division: Die Panthers haben eine gewaltige Bandbreite an denkbaren Szenarien. Der Floor kommt von den offensiven Waffen, wo Carolina allen voran mit Moore, Anderson und McCaffrey sehr gut aufgestellt ist, mit dem Wissen im Hintergrund, dass Bridgewater ein guter Ballverteiler sein kann. Alles Potenzial, das man in der Theorie darauf aufbauen kann, fällt - auch auf die Gefahr der Wiederholung hin - unter die Kategorie "Wundertüte".

25. Los Angeles Chargers

Für Chargers-Fans gibt es die ersten Schläge in die Magengrube einmal mehr bereits vor dem ersten Kickoff. Wide Receiver Mike Williams fällt mit einer Schulterverletzung vorerst aus, ein grober Zeitplan von zwei bis vier Wochen wurde hier veranschlagt. Deutlich gravierender ist die Meniskusverletzung von Derwin James. Der Safety wurde nach einem Meniskusriss auf die Injured-Reserve-Liste gesetzt und somit die gesamte Saison fehlen. Ansonsten sind es die bekannten Fragezeichen: Wie stabil kann eine Offensive Line sein, in der Sam Tevi und Dan Feeney mutmaßlich starten? Das wird Tyrod Taylor merklich limitieren. Die Defense sollte gut sein; mit Neuzugang Chris Harris haben die Chargers jetzt eines der besten Cornerback-Trios sowie mit Bosa und Ingram eines der ligaweiten Top-Pass-Rush-Duos. Doch wie gravierend der Ausfall von James ist, hat die Vorsaison gezeigt.

24. Chicago Bears

Zwei defensive Starter haben die Bears über die letzten Wochen für die Saison verloren: Defensive Tackle Eddie Goldman per Opt-Out sowie Cornerback Artie Burns verletzungsbedingt. Letzteres sollte nicht allzu schwer ins Gewicht fallen - Zweitrunden-Pick Jaylon Johnson könnte sich schnell als die bessere Alternative entpuppen. Goldman zu ersetzen wird schwieriger, doch mit Mack, Hicks und Robert Quinn haben die Bears eines der besten D-Line-Trios in der NFL. Die Defense sollte (sehr) gut sein, die großen Zweifel in Chicago betreffen die Offense: Nick Foles und Mitch Trubisky haben sich im Camp wohl beide nicht mit Ruhm bekleckert, Trubisky startet zunächst. Running Back David Montgomery könnte den Saisonstart verpassen, die Offensive Line muss sich im Vergleich zum letzten Jahr wieder steigern und das Receiving-Arsenal abgesehen von Allen Robinson bringt verschiedenste Fragezeichen mit sich. Funktioniert der Ansatz, mehr mit zwei Tight Ends zu agieren, wenn diese Jimmy Graham und Cole Kmet heißen? Macht Anthony Miller den erhofften Sprung? Ultimativ hängt alles davon ab, was die Bears von der Quarterback-Position bekommen.

23. Denver Broncos

Diese Offense sollte Spaß machen. Zwar fällt K.J. Hamler vorerst aus, doch Rookie-Kollege Jerry Jeudy, gemeinsam mit Courtland Sutton, Noah Fant und einem tiefen Backfield gibt Drew Lock ein volles Waffenarsenal. Zwei Einwände, die als Euphoriebremse fungieren: Lock hat letztes Jahr positive Ansätze gezeigt, ist aber angesichts der minimalen Sample Size weitestgehend noch eine Unbekannte. In seinem zweiten Jahr in der NFL muss er jetzt direkt eine neue Offense unter Pat Shurmur lernen, was unter anderem dazu führen sollte, dass Denver das Feld mehr in die Breite zieht. Gelingt es Shurmur, Locks Armstärke auch in ein funktionales vertikales Passspiel umzumünzen? Das fehlte letztes Jahr noch auffällig. Defensiv sind die Cornerbacks die größte Problemzone: Kann A.J. Bouye die Cornerback-Gruppe, mit der Hilfe eines guten Safety-Duos, stabilisieren? Der Pass-Rush, mit Bradley Chubb zurück und Neuzugang Jurrell Casey neben Von Miller, sollte gut sein.

22. Las Vegas Raiders

Schaut man sich die Raiders-Defense im Detail an, dann kann man zu einer womöglich unerwarteten Schlussfolgerung kommen: diese Raiders-Defense könnte überraschen. Die Secondary mit Erstrunden-Pick Damon Arnette - den allerdings aktuell eine Handverletzung plagt -, Johnathan Abram nach Verletzung zurück und Viertrunden-Pick Amik Robertson für den Slot, was es Lamarcus Joyner erlauben sollte, wieder auf die deutlich besser geeignete Safety-Position zu rücken, hat definitiv Potenzial. Die Linebacker-Gruppe wurde mit den Verpflichtungen von Cory Littleton und Nick Kwiatkoski von einer der schlechtesten zu wenigstens Liga-Durchschnitt, tendenziell sogar mehr. In der Front muss Clelin Ferrell deutlich besser spielen. Gelingt der Defense unter dem Strich dieser Fortschritt, könnten die Raiders im Playoff-Rennen mitmischen: Gruden und Mayock haben eine Offense aufgebaut, die gut zu Derek Carr passt; mit sehr guten Yards-after-Catch-Waffen wie Henry Ruggs, Darren Waller, Hunter Renfrow oder auch Jacobs im Backfield. Bryan Edwards bringt zusätzliche Physis mit. Carr spielt um seine sportliche Zukunft in Vegas, die Umstände dafür sind mehr als fair.

21. Cleveland Browns

Die Gefahr ist definitiv da, sich erneut von den Browns verführen zu lassen. Ähnlich wie im Vorjahr, als der Hype dank Odell Beckham und Freddie Kitchens scheinbar keine Grenzen kannte, laden die Browns auch nach einem weiteren Neustart dazu ein, optimistisch gestimmt zu sein. Mit Kevin Stefanski sollte deutlich mehr Struktur in der Offense Einzug erhalten und das auf eine Art und Weise, die zu den Spielern passt: Das Outside-Zone-Blocking passt zur Line und den Running Backs, viele Rollouts sollten Mayfield gelegen kommen und um Stefanskis Idee umzusetzen, wurde deutlich in die Tight-End-Gruppe investiert. Die Offense hat alles, um deutlich, deutlich besser aufzutreten als letztes Jahr - und defensiv ist die individuelle Qualität auf den Schlüsselpositionen noch immer hoch. Bitter hier: Die Verletzung von Rookie Grant Delpit schränkt die Browns in ihrer Coverage-Flexibilität definitiv ein, Delpit hätte auch geholfen, die schwache Linebacker-Gruppe zu entlasten.

20. Atlanta Falcons

Quo vadis, Falcons? Nachdem Head Coach Dan Quinn letztes Jahr schon fast abgesägt war, rettete eine starke zweite Saisonhälfte seinen Job - doch war das in der Gesamtbetrachtung gut oder schlecht für Atlanta? Kann Dirk Koetter mehr aus der Offense raus holen? Oder müssen Matt Ryan, Julio Jones und Calvin Ridley die Offense im Alleingang tragen? Zumindest die Line sollte sich stabilisieren. Allerdings wird die Offense auch einmal mehr viel punkten müssen, denn von der Defense - und insbesondere den Cornerbacks - kann man nicht allzu viel erwarten. Der Pass-Rush ist auf dem Papier mit Dante Fowler und Marlon Davidson verbessert, aber nach wie vor ist Quinn den Beweis schuldig, dass er eine Top-Defense aufs Feld bringen kann. Und die Zeit läuft ihm davon.

19. Los Angeles Rams

Die Rams könnten so etwas wie die graue Maus der kommenden Saison werden: Nicht gut genug, um wirklich oben mitzuspielen, aber deutlich zu stark für das untere Liga-Viertel. Der neue, vergleichsweise unerfahrene Defensive Coordinator Brandon Staley muss im Vergleich zum Vorjahr fünf Starter ersetzen, hat das potenziell schwächste Linebacker Corps der Liga und Fragen im Pass-Rush, abgesehen von Aaron Donald selbstredend. Und die Offense? Letztes Jahr hatten die Rams vor allem in der ersten Saisonhälfte erhebliche Probleme in der Offensive Line, und nur falls sich die Interior Line weiter stabilisiert und Right Tackle Rob Havenstein die Kurve bekommt, können die Rams diese Probleme hinter sich lassen. Das ist der maßgebliche X-Faktor vor der kommenden Rams-Saison, wenn es mehr als oberes Mittelmaß werden soll. Die Offense wird vermutlich weiter angepasst, mit mehr 2-Tight-End-Sets, Rookie-Receiver Van Jefferson könnte überraschen. Doch reicht das, um in der starken NFC mitzuhalten? Oder droht eine Saison im oberen Liga-Mittelmaß?

18. New England Patriots

Kein Team wurde durch die Corona-Opt-Outs härter getroffen als die Patriots. Mit Dont'a Hightower, Patrick Chung und Marcus Cannon fehlen wichtige Starter, dazu Spieler wie Dan Vitale, Matt LaCosse und Brandon Bolden, die ergänzende Rollen gespielt hätten. Das in Kombination mit dem ohnehin großen defensiven Aderlass in der Free Agency sorgt bereits für einen größeren Umbruch - ganz zu schweigen natürlich davon, dass die Offense im Übergang von Tom Brady zu Cam Newton auf den Kopf gestellt werden dürfte und das Waffenarsenal noch immer wacklig daherkommt. Die Patriots sind kaum zu prognostizieren, haben aber nach wie vor genug individuelle Qualität in der Secondary - potenziell die beste Secondary der Liga, auf der Belichick defensiv alles aufbaut -, in der Offensive Line und insbesondere dem Trainerstab, sodass das Liga-Mittelmaß der Floor für die Pats ist. Mit der Verpflichtung von Newton haben sie zusätzlich ihr Ceiling hochgeschraubt.

17. Arizona Cardinals

Das Scheinwerferlicht gehört der Offense: Das zweite Jahr von Kingsbury und Murray, der Trade für DeAndre Hopkins, eine Offensive Line im Aufwind. Doch die größten Änderungen brachte diese Offseason für die Defense mit sich: Mit Jordan Phillips, Isaiah Simmons, De'Vondre Campbell, Devon Kennard und Dre Kirkpatrick könnten hier gleich fünf Neuzugänge starten. Wie das im Detail funktioniert, ob Vance Joseph die richtige Rolle für Simmons findet, ob die Cornerbacks gut genug sind und ob man endlich einen funktionierenden Pass-Rush abseits von Chandler Jones aufs Feld bringt, steht in den Sternen - hier aber fand ein deutlich größerer und notwendiger Umbruch statt: Arizona hatte letztes Jahr eine der schlechtesten Defenses der Liga. Von der Offense derweil muss man einen Schritt nach vorne erwarten dürfen; setzt Murray seine Entwicklung fort und hat Hopkins den erhofften Effekt auf Kingsburys Offense, kann Arizona Richtung Top-10-Offense gehen. Klettert dann die Defense ins Liga-Mittelmaß, könnten die Cardinals überraschen - in einem Best-Case-Szenario.

16. Detroit Lions

Während in der eigenen Division die Packers und Vikings die Frage aufwerfen, ob sie unter dem Strich für 2020 wirklich besser geworden sind, lässt sich diese Frage in Detroit relativ deutlich beantworten. Insbesondere die Defense hat mit Duron Harmon, Jamie Collins und Danny Shelton drei Ex-Patriots-Spieler bekommen, die helfen sollten, Matt Patricias Defense-Idee umzusetzen. Insbesondere Collins gibt Detroit die Coverage-Fähigkeiten auf dem Linebacker-Level, die letztes Jahr schmerzlich fehlten. Slay durch Jeff Okudah zu ersetzen ist kurzfristig riskant, Okudahs Potenzial als Nummer-1-Man-Corner aber unbestreitbar. Mit Desmond Trufant hat er eine starke Nummer 2 an seiner Seite und Julian Okwara könnte in seiner Rookie-Saison vor allem als Pass-Rusher einen Impact haben. Offensiv zeigte derweil Matt Stafford letztes Jahr glänzende Ansätze, als er wieder aggressiver vertikaler attackierte und dabei enorme Präzision an den Tag legte. Kann er das wiederholen? Dann wäre mit Detroit zu rechnen, denn das Waffenarsenal inklusive Rookie D'Andre Swift ist das beste der Division.

15. Green Bay Packers

Wo sind die Packers in dieser Offseason besser geworden? Die Offensive Line könnte mit Wagner statt Bulaga ein kleines Downgrade haben, die Tight-End-Gruppe ohne Jimmy Graham ist schlechter als mit ihm, auf Wide Receiver hat sich durch den Opt-Out von Funchess nichts getan und die Defense kommt fast komplett unverändert daher. Könnte die Receiver-Gruppe besser sein, weil Allen Lazard sich entwickelt, EQ St. Brown nach Verletzung zurückkommt und vielleicht Marquez Valdes-Scantling einen Schritt nach vorne macht? Möglich. Doch unter dem Strich ist es ein Team, dessen Record letztes Jahr deutlich besser aussah als die Leistungen vermuten ließen, mit einem Head Coach, der allem Anschein nach einen stärkeren Fokus auf das Run Game umsetzen will. Green Bays ohnehin zu erwartende Regression könnte so größer ausfallen als nötig.

14. Minnesota Vikings

Die Lions, Packers und Vikings sind zu diesem Zeitpunkt deutlich weniger weit entfernt, als es die Records der Vorsaison nahelegen. Die Vikings haben dabei den vielversprechendsten Offensiv-Plan - und den besten Defense-Coach. Doch reicht das, wenn man Stefon Diggs durch Rookie Justin Jefferson ersetzen muss? Reicht das, wenn man das komplette Starting-Cornerback-Trio austauscht? Reicht das, wenn die Interior Offensive Line noch immer gravierende Fragen aufwirft? Zumindest das sei gesagt: Minnesota hat ein gutes Tight-End-Duo, Adam Thielen, den überaus explosiven Dalvin Cook, vielleicht das beste Safety-Duo der Liga, eines der besseren Linebacker-Duos und zumindest das Potenzial mit Jeff Gladney und Cam Dantzler ist äußerst verlockend. Doch wie schnell kann Mike Zimmer aus den beiden verlässliche Starting-Corner in der NFL machen? Klar ist: Die Verpflichtung von Yannick Ngakoue gibt der Front einen dringend benötigten Schub. Gemeinsam mit Danielle Hunter sollte Ngakoue ein gefährliches Pass-Rush-Duo bilden.

13. Tennessee Titans

Tannehill, Regression in puncto Effizienz, Derrick Henry als Fokus der Offense - die Storylines rund um die Titans sind bekannt. Was aber kann man realistisch von Tennessee in der kommenden Saison erwarten? Die rechte Seite der Offensive Line sollte etwas schwächer auftreten - Rookie Isaiah Wilson ist zu allem Überfluss aktuell wieder auf der Covid-19-Liste -, doch mit A.J. Brown, Jonnu Smith und dann dahinter Corey Davis und Adam Humphries, den die Titans besser einsetzen müssen, hat Tennessee ein gutes Waffenarsenal - insbesondere für die Art Offense, die sie spielen wollen. Dass Tannehill seine Downfield-Effizienz nicht auf dem Level beibehalten kann, kündigte sich teilweise letztes Jahr schon an, trotzdem sollten die Titans eine produktive Offense haben. Defensiv derweil bauen die Titans neben der Verpflichtung von Jadeveon Clowney - ein noch dringend benötigter Boost in der Front - darauf, dass Harold Landry den nächsten Schritt machen und dann mit Jeffery Simmons und Clowney ein gefährliches Trio bilden kann. Tennessee hat ein starkes Safety-Duo, Fulton könnte mit Adoree' Jackson ein gutes Cornerback-Duo bilden. Die Titans sind ein spannendes Team für 2020, das haarscharf hinter die Top-10 fällt, weil man weder einen Elite-Quarterback, noch einen Elite-Corner oder ein Top-10-Waffenarsenal hat. Aber Tennessee sollte wieder um die Division mitspielen.

12. Pittsburgh Steelers

Die Steelers haben letztes Jahr acht Spiele gewonnen - und das mit Mason Rudolph und Devlin Hodges auf Quarterback. Also könnte die Rechnung doch ganz simpel sein: Ben Roethlisberger kommt zurück, und selbst wenn der nur Quarterback-Mittelmaß spielt - ein durchaus realistisches Szenario -, dann sollte Pittsburgh in den Playoffs Alarm machen. Und vielleicht ist die Realität gar nicht so weit davon entfernt, mit allerdings einigen zusätzlichen Hinweisen. Die Defense hat individuell nach wie vor enorme Qualität, die Turnover-Quote aus der vergangenen Saison aufrecht zu erhalten wird trotzdem schwer bis unmöglich. Das wird sich bemerkbar machen. Pittsburgh sollte offensiv mit Big Ben zurück, dem Aufstieg von Diontae Johnson, Eric Ebron als Matchup-Waffe und Chase Claypool als Rookie-Wildcard, wieder merklich mehr werfen und in der Summe deutlich stärker werden. Das sollte eine defensive Regression mehr als ausgleichen - selbst mit einem mittelmäßigen Roethlisberger. Darüber, wie weit es über ein Playoff-Ticket hinausgeht, könnte dann wiederum Roethlisbergers Form entscheiden.

11. Buffalo Bills

Die Bills-Vorschau auf 2020 kann man im Prinzip in zwei Sätzen abhandeln: Buffalo hat den komplettesten Kader in der Division und einen der fünf komplettesten Kader in der gesamten Conference. Gleichzeitig aber haben die Bills auch unter allen Teams, die man in der Prognose als Division-Sieger auf dem Zettel hat, mit Abstand die größten Quarterback-Problematik. Kann Josh Allen ein - in jeder Hinsicht - konstanterer Passer werden? Dann sind die Bills ein Playoff-Team und potenziell mehr. Falls er das aber nicht kann, und dieses Szenario ist wahrscheinlicher, haben die Bills ein tolles Receiver-Trio, ein tiefes Backfield, eine solide Offensive Line und eine starke Defense - und werden trotzdem nicht den Schritt zu den Titelanwärtern hinlegen können.

10. Indianapolis Colts

Für alle Verfechter der Theorie, dass erfolgreiche Kader neben der Quarterback-Position über die Offensive und die Defensive Line aufgebaut werden, sind die 2020er Colts ein guter Testkandidat. Indianapolis sollte - mindestens - eine Top-5-O-Line haben, ein Luxus, den der neue Quarterback Philip Rivers schon seit sehr langer Zeit nicht mehr kennt. In der Folge sollte Rivers selbst auch wieder effizienter spielen als zuletzt bei den Chargers, ein Upgrade gegenüber Jacoby Brissett stellt er so oder so dar. Die Defensive Front derweil bekam durch den Trade für DeForest Buckner einen neuen Dreh- und Angelpunkt. Um Buckner herum arbeiten jetzt Justin Houston und Co., mit einer sehr guten Linebacker-Gruppe dahinter. Die Anschlussfrage auf beiden Seiten des Balls lautet dann: Ist die defensive Front gut genug, um die Cornerback-Fragen zu beantworten? Und sind Rivers und die O-Line stark genug, damit die Receiver-Gruppe hinter T.Y. Hilton über ihren Möglichkeiten spielen kann?

9. Houston Texans

Bei aller berechtigten Kritik an Bill O'Brien für seine GM-Tätigkeiten, insbesondere natürlich für den Hopkins-Trade, bleibt auch festzuhalten: Die Texans haben noch immer ein hochexplosives Waffenarsenal und das beste Wide Receiver Corps in der eigenen Division. Wenige Teams können so aggressiv vertikal attackieren wie es die Texans mit Cooks, Fuller und Stills können. In Deshaun Watson haben sie zudem einen der besten Deep Passer der Liga, der hinter einer Line agiert, die letztes Jahr bereits positiv überraschte und komplett zusammenbleibt. Wenn es Watson gelingt, den Ball noch etwas schneller und effizienter zu verteilen, könnten die Texans eine wirklich gefährliche Passing-Offense aufs Feld bringen. Es ist die Defense, die in Houston Sorgen bereitet: Bradley Roby und Gareon Conley sind im Liga-Vergleich in der unteren Hälfte, was Cornerback-Duos angeht, im Slot könnte Viertrunden-Pick John Reid eine Option werden und in der Front gilt es, D.J. Reader zu ersetzen. Kann Ross Blacklock in der D-Line bereits eine Rolle spielen? Die Texans brauchen in jedem Fall eine komplette Elite-Saison von J.J. Watt, damit die Defense nicht auseinander bricht.

8. Philadelphia Eagles

Geht das Drama in Philly schon wieder los? Andre Dillard sollte auf Left Tackle übernehmen, jetzt wird der Vorjahres-Erstrunden-Pick die Saison infolge eines Bizepsrisses komplett verpassen. Ihn ersetzen könnte Jason Peters, den die Eagles eigentlich als Guard zurückgeholt hatten, weil Brandon Brooks bereits verletzungsbedingt die Saison verpasst. Dazu ist offen, wann Alshon Jeffery wieder spielen kann, Erstrunden-Pick Jalen Reagor fällt verletzt aus und Running Back Miles Sanders fehlte jetzt für mehrere Wochen. Derweil verzichtet Marquise Goodwin via Opt-Out auf die Saison. Die Offense also ist bereits vor dem ersten Snap lädiert. Immerhin: Die Defense sollte im Vergleich zum letzten Jahr merklich verbessert sein. Die Defensive Line ist potenziell noch immer Top-3, mit Darius Slay hat man endlich den Nummer-1-Corner gefunden und dazu noch ein deutliches Upgrade im Slot in Person von Nickell Robey-Coleman geholt. Die Eagles sollten noch immer an der Line of Scrimmage dominieren können, haben jetzt aber auch mehr Möglichkeiten, um den Pass zu stoppen.

7. Tampa Bay Buccaneers

Natürlich fällt Tampa Bay auch in die Kategorie "Wundertüte" und je nach persönlicher Präferenz kann man entsprechend positiver oder negativer prognostizieren. Wie schnell passen Tom Brady und Bruce Arians zusammen? Kann Brady mit einem deutlich verbesserten Waffenarsenal - inklusive des vielleicht besten Receiver-Duos der Liga und seinem langjährigen Sicherheitsnetz Rob Gronkowski - nochmal deutlich besser spielen als letztes Jahr? Wie schnell wird Tristan Wirfs ein verlässlicher Tackle sein? Ist die Line gut genug, um Arians' Offense umzusetzen, ohne dass Brady dahinter ernsthafte Probleme bekommt? Und dann anschließend: kann die Defense die überaus positiven Entwicklungen der vergangenen Saison bestätigen? Die Bucs wurden unter Todd Bowles eine der aggressivsten Defenses der Liga, mit einer aufstrebenden jungen Secondary, in die Antoine Winfield glänzend passt. Mit einem sehr guten Linebacker-Duo und einer grundsoliden Front ist die Basis da. Die Bucs haben eine gehörige Bandbreite, könnten mit Brady aber auch direkt um den ganz großen Wurf mitspielen.

6. San Francisco 49ers

Das Receiver-Zähneknirschen in der Bay wird lauter. Deebo Samuel könnte den Saisonstart verpassen, Brandon Aiyuk ist angeschlagen, Jalen Hurd auf der IR-Liste, Travis Benjamin sitzt die Saison aus und Emmanuel Sanders ist bekanntermaßen weg. Kurzum: Man muss davon ausgehen, dass Kyle Shanahan gerade früh in der Saison kreativ werden muss, um Defenses außen zu bedrohen, damit er die von ihm bevorzugte Mitte des Feldes weiter effektiv attackieren kann. Wie wirkt sich das auf die Leistungen von Garoppolo aus? Defensiv stehen zwei Fragen im Vordergrund: Kann die Front ihre spektakuläre Vorsaison wiederholen, in der Armstead und Bosa individuell dominant waren und in der jetzt Rookie Javon Kinlaw DeForest Buckner ersetzt? Und: Hat Richard Sherman noch ein Elite-Jahr im Tank? Die Secondary, die San Francisco in der Offseason erneut ignoriert hat, steht auf dem Papier erneut auf wackligen Beinen.

5. Seattle Seahawks

Mit dem Trade für Jamal Adams haben die Seahawks ihre Absichten klar gemacht: Diese Defense soll über die Secondary funktionieren. Und die könnte sehr gut sein. Dunbar und Griffin sind ein potenziell sehr gutes Cornerback-Duo, Diggs und Adams könnten sich als eines der besten Safety-Duos der Liga etablieren. Gerade Adams gibt Seattle auch eine individuelle Flexibilität, die Seattle so letztes Jahr nicht hatte. Sind die Seahawks aber auch gewillt, die Coverage-Qualität in mehr Blitzing-Feuerkraft umzuwandeln? Dann, und nur dann, können die Seahawks mit diesem Pass-Rush bestehen und diese hohe Platzierung untermauern. Die Offense derweil ist schnell abgehandelt: Ein Top-3-Quarterback, der mehr werfen sollte, umso mehr, weil er eines der spannenderen Receiver-Duos der Liga in Lockett und Metcalf hat. Josh Gordon könnte im Laufe der Saison ein zusätzlicher X-Faktor werden. Dazu eine durchschnittliche Offensive Line, zahlreiche Running Backs und eine Tight-End-Gruppe, die nahelegt, dass die Seahawks mehr aus 12-Personnel agieren wollen. Inwieweit steht Seattle sich offensiv selbst im Weg? Das könnte hier einmal mehr die Kernfrage sein.

4. Dallas Cowboys

Die Cowboys hätten eigentlich schon letztes Jahr besser sein müssen. Sicher, einiges davon war selbstverschuldet - wenn man etwa Ausrutscher zum denkbar ungünstigsten Zeitpunkt oder auch den Faktor Jason Garrett berücksichtigt -, doch insbesondere offensiv spielte Dallas deutlich besser, als es der finale Record wiederspiegelt. Kurz gesagt: Die Cowboys hatten in der vergangenen Saison schlicht auch eine gehörige Portion Pech. Der Neustart mit Mike McCarthy, inklusive dessen offensichtlicher Kompromissbereitschaft was die Terminologie der Offense und auch das Play-Calling angeht, wirkt vielversprechend, CeeDee Lamb könnte als Nummer-3-Receiver ein echtes Mismatch-Problem für Defenses werden und Prescott hat alle Mittel, um seine Top-10-Saison zu bestätigen. Auch wenn die Right-Tackle-Position durch die Verletzung von La'el Collins vorerst besorgniserregend ist. Und die Offense wird punkten müssen, umso mehr, falls der zuletzt noch mit Everson Griffen verstärkte Pass-Rush nicht reicht, um die Defizite in der Secondary auszugleichen. Doch geht die Offense erneut Richtung Top-5, mit einer Prise mehr Konstanz - auch von Prescott - sowie Glück, dann reicht es schon, wenn die Defense wenigstens durchschnittlich spielt.

3. Baltimore Ravens

Der Umgang mit Earl Thomas war ein starkes Statement der Ravens was Team-Chemie und die Standards, die man von seinen Top-Spielern genau wie von Undrafted Rookies verlangt, angeht. Sportlich reißt Thomas' Entlassung fraglos eine Lücke, die jetzt DeShon Elliott schließen soll. Insbesondere was die Deep-Safety-Rolle in Baltimores Cover-1-Varianten angeht, tritt Elliott in große Fußstapfen. Davon abgesehen aber haben die Ravens noch immer einen der komplettesten und gefährlichsten Kader der Liga. Mit einer deutlich verbesserten Defensive Line, viel (Rookie-)Potenzial auf Linebacker und der potenziell tiefsten Cornerback-Gruppe der Liga - all das in einem hyper-aggressiven Scheme, in dem Defensive Coordinator Don Martindale mehr blitzt als jeder andere Coordinator in der NFL. Baltimores Defense bleibt hochspannend, die Ravens könnten erneut eine Top-5-Defense aufs Feld bringen. Die Offense derweil ist ohnehin bekanntermaßen einzigartig, mit Lamar Jackson als größtem X-Faktor-Spieler in der NFL. Kann Baltimore die Passing Offense weiterentwickeln, indem etwa Marquise Brown den nächsten Schritt macht und womöglich Devin Duvernay einschlägt? Gelingt das, sind die Ravens Titelkandidat Nummer 1.

2. New Orleans Saints

An diesem Punkt kann man fast sagen, dass die größte Frage rund um die Saints den größten Namen in New Orleans betrifft: Hat Drew Brees noch eine komplette Saison auf Elite-Level im Tank? Oder sehen wir einmal mehr eine Spielzeit, in der Brees' Arm im Lauf der zweiten Saisonhälfte sichtbar nachlässt? Davon abgesehen nämlich kann man sehr gut argumentieren, dass die Saints den komplettesten Kader in der NFL haben. Die Offensive Line mit Erstrunden-Pick Cesar Ruiz direkt als Starter auf Guard gehört in die Top 5, Michael Thomas hat endlich eine veritable Nummer 2 in Person von Emmanuel Sanders neben sich bekommen, Jared Cook hinterließ letztes Jahr einen guten Eindruck - und die Defense hat alle Bausteine, um aggressiv aufzuspielen. Malcolm Jenkins gibt Defensive Coordinator Dennis Allen noch mehr Flexibilität, Chauncey Gardner-Johnson und auch Drittrunden-Pick Zack Baun gehören ebenfalls in diese Kategorie. Die Defensive Line ist exzellent besetzt, Demario Davis ein zu Unrecht unterschätzter Linebacker. Die einzige echte Frage hier lautet: Kann Marshon Lattimore wieder sein Rookie-Level erreichen? Womöglich hilft es, dass er Janoris Jenkins jetzt als Nummer 2 gegenüber hat. So oder so: "Super Bowl or Bust" ist das einzig zutreffende Motto in New Orleans!

1. Kansas City Chiefs

Das ist kein Fall von: "Den Champion muss man erst einmal entthronen." Es bedeutet auch nicht, dass die Chiefs den ausgeglichensten Kader haben. Kansas City steht ganz oben, weil die Chiefs in dem Bereich, der am wichtigsten für nachhaltigen Erfolg in der modernen NFL ist, die einsame Spitze in der NFL sind: Die Chiefs haben den besten Quarterback mit einem Top-3-Waffenarsenal um sich herum sowie den aktuell vielleicht besten offensiven Trainerstab ligaweit. Keine Franchise ist perspektivisch für die nächsten fünf (und mehr) Jahre besser aufgestellt und alles andere als eine - mindestens - Top-5-Offense wäre 2020 eine enorme Enttäuschung. Das wird die Chiefs tragen, gleichzeitig aber machte auch die Defense letztes Jahr Fortschritte. Maßgeblich getragen von Tyrann Mathieu und Chris Jones hat KC genug Big-Play-Potenzial, um "gut genug" zu sein, während die Offense die Hauptlast schultert. Das größte Fragezeichen hier, ähnlich wie vor einem Jahr: Haben die Chiefs genug Qualität auf Outside-Corner? Bashaud Breeland wird die ersten vier Spiele gesperrt verpassen, die Safeties werden noch wichtiger sein als sowieso schon.