Der Super Bowl ist vorbei, die Offseason steht an und damit auch jede Menge Fragen. Wie geht es weiter mit Deshaun Watson? Wie läuft das Projekt Jacksonville Jaguars an? Und wird die Saison auf 17 Spiele erweitert? Ein Ausblick.
Was passiert mit Deshaun Watson und Carson Wentz?
Die zwei wohl größten Personalien dieser Offseason drehen sich um die Quarterbacks der Houston Texans und Philadelphia Eagles. Doch während sich die Texans querstellen und trotz zahlreicher Interessenten nicht gewillt scheinen, ihren Superstar abzugeben, haben die Eagles ihre liebe Mühe, Carson Wentz loszuwerden.
Watson ist freilich der begehrtere Spieler. Er hat sich als Top-10-Quarterback, wenn nicht sogar Top-5-Quarterback etabliert, und steht im Alter von nur 25 Jahren noch vor seinen besten Jahren in der NFL. Solch ein Spieler, noch dazu nach einer individuell so starken Saison, kommt in aller Regel nicht auf den Markt, entsprechend hoch ist das Interesse.
Bislang jedoch interessierte dies die Texans herzlich wenig. Trotz einiger Anfragen und einer offiziellen Bitte Watsons, getradet zu werden, sind die Texans nicht gewillt, ihren einstigen Erstrundenpick abzugeben. Und das bringt die große Frage mit sich, wie diese Situation gelöst wird.
Berichten zufolge "ghosted" Watson derzeit die Texans, er geht schlicht nicht ans Telefon und hat offenbar auch noch kein Wort mit dem neuen Head Coach David Culley gewechselt. Watson ist frustriert über die Texans, die in den vergangenen Jahren im Grunde kaum etwas taten, um die Perspektiven um ihm herum zu verbessern.
Nachdem er ohnehin schon genervt davon war, Top-Receiver DeAndre Hopkins in der Vorsaison verloren zu haben, wurde ihm nun verwehrt, ein Wörtchen in der Trainersuche mitzusprechen. Watson hatte ein paar Favoriten - aber Culley gehörte nicht dazu.
Und ob sich die Situation kitten lässt, scheint zumindest sehr fragwürdig. Sollte es tatsächlich nicht zu einem Trade kommen, hätte Watson die Möglichkeit, zu streiken und nicht zum Training Camp oder der anschließenden Regular Season zu erscheinen. Das allerdings könnte teuer werden für Watson, da der aktuelle Tarifvertrag empfindliche Geldstrafen für ein solches Verhalten beinhaltet.
Spieler sollen dadurch davon abgebracht werden, einfach wegzubleiben. Und im Fall von Watson, der gerade erst im vergangenen September einen neuen Monstervertrag (4 Jahre, 156 Mio. Dollar) unterschrieben hat, bleiben damit wenige Hebel, die Watson ziehen kann. Doch wollen es die Texans wirklich darauf ankommen lassen? Immerhin könnten sie mit einem Trade schnell für sehr viel frisches Draftkapital sorgen, nachdem Ex-Coach und Ex-GM Bill O'Brien das eigene sukzessive vernichtet hatte.
gettyFinden die Eagles einen Abnehmer für Wentz?
Bei den Eagles und Wentz ist die Lage eine etwas andere. Wentz will genauso weg wie Watson, allerdings deshalb, weil er - objektiv betrachtet zu Recht - gegen Ende der Vorsaison auf der Bank gelandet ist und nun wohl um seinen Starterjob wird kämpfen müssen.
Auch er wurde vor nicht allzu langer Zeit mit einem hochdotierten neuen Vertrag (4 Jahre, 128 Mio. Dollar) ausgestattet, bestätigte das in ihn gesetzte Vertrauen anders als Watson jedoch nicht. Und die Eagles scheinen an einem Punkt angekommen zu sein, an dem sie durchaus bereit sind, Wentz ziehen zu lassen.
Das Problem ist jedoch, dass sich die Eagles dem Vernehmen nach eine ähnliche Kompensation versprechen wie die Lions für Matthew Stafford bekamen. Das wären dann mehrere Nummer-1-Picks und ein anderer Quarterback. Auf Letzteren könnten sie wohl verzichten, die hohen Picks aber würden sie schon gerne mitnehmen. Abgesehen von der Tatsache, dass Wentz' Wert nach seinen jüngsten Leistungen im Keller ist, steht hier aber vor allem sein horrender Vertrag im Weg.
Für sein kommendes Team wären die Zahlen zu managen - wird Wentz erst nach dem dritten Tag des neuen Ligajahres getradet, müssten die Eagles noch für seinen Kader-Bonus in Höhe von 10 Millionen Dollar aufkommen, sodass Wentz dem neuen Team effektiv nur einen Cap Hit in Höhe von 15,4 Millionen Dollar einbrächte, was absolut annehmbar wäre.
Die Eagles wiederum würden dann einen "Dead-Money-Anteil" in Höhe von 33,8 Millionen Dollar schlucken, was ihren ohnehin schon bedenklichen Cap Space von fast Minus-50 Millionen Dollar nochmal hart treffen würde.
Entsprechend wollen die Eagles eine möglichst hohe Kompensation, um dies wettzumachen - und einen möglichst frühen Trade, um wenigstens den Bonus einzusparen. Oder kommt es doch noch zur Versöhnung zwischen Franchise und Spieler?
In beiden Fällen scheint die Situation festgefahren. Sollte es aber jeweils zum Trade kommen, speziell bei Watson, würde dies zu einer Verschiebung der Kräfteverhältnisse in der ganzen Liga führen. Denn dann würde sich einer der besten Quarterbacks der NFL einem Team anschließen, das dann mutmaßlich zum Titelkandidaten aufsteigen würde.
Wie läuft der Neuaufbau der Jacksonville Jaguars?
Die Jaguars sind nach einer traurigen Saison (1-15-Bilanz, 15 Pleiten in Serie) das wohl spannendste Projekt der nächsten Zeit in der NFL. Mit Urban Meyer kommt ein sehr erfolgreicher College-Coach erstmals zu den Profis. Allein dies ist schon hochspannend. Wie wird sein Umgang mit den Spielern aussehen? Profis lassen sich in aller Regel nicht nur mit blumigen Worten motivieren.
Und viel wichtiger: Was machen die Jaguars nun personell? Wie bauen sie ihr Team der Zukunft auf? Sie haben mit aktuell geschätzten 77,5 Millionen Dollar (basierend auf einem Salary Cap in Höhe von 180,5 Millionen Dollar) den größten Cap Space der NFL. Zudem besitzen sie den ersten Pick insgesamt im Draft, darüber hinaus insgesamt elf Draftpicks und fünf an den ersten zwei Tagen.
Die Möglichkeiten sind quasi endlos für den neuen General Manager Trent Baalke, der bereits Anfang des vergangenen Jahrzehnts in San Francisco einen Super-Bowl-Contender geformt hatte.
Klar sein dürfte, dass mit dem ersten Pick im Draft Quarterback Trevor Lawrence gezogen wird. Daher gilt es vor allem, um diesen mutmaßlichen Franchise-Quarterback herum eine schlagkräftige Truppe zu versammeln. Gerade offensiv sollte dafür die Free Agency helfen, hier böten sich eine Reihe von interessanten Wide Receivern an.
Jaguars: Defensiv-Verstärkungen im Draft?
Im Draft wiederum könnte derweil die Defense im Mittelpunkt stehen, gerade mit dem 25. Pick sowie den zwei Zweitrundenpicks. Die Defensive Line oder die Secondary könnten auf diesem Wege verstärkt werden. Genauso ist es denkbar, dass einer der Free-Agent-Safetys die nötige Erfahrung mitbringen könnte, um die junge Mannschaft zu führen - der Markt ist gerade in diesem Bereich sehr tief besetzt.
Grundsätzlich könnte Meyer als Top-Recruiter den einen oder anderen guten Spieler nach Florida lotsen, speziell, weil mit Lawrence ein sehr interessanter QB ein gutes Argument sein könnte, um sich für die Jaguars zu entscheiden - bislang war hier das beste Argument neben dem Wetter wohl nur das Geld.
Die Draft-Picks der Jacksonville Jaguars 2021
Runde | Pick |
1 | 1 |
1 | 25 (von Rams) |
2 | 33 |
2 | 34 (von Vikings) |
3 | 65 |
4 | 97 |
4 | 121 (von Rams) |
5 | 129 |
5 | 154 (von Browns) |
7 | 193 |
7 | 214 (von Titans) |
Wie geht es für die New England Patriots weiter?
Die erste Saison nach dem Abgang von Tom Brady verlief ernüchternd. Das hatte mehrere Gründe, allen voran die mangelnde Qualität in der Offense, in der speziell das Receiving Corps zum Bodensatz der Liga zählte. Es fehlten Corona-bedingt ein paar Leistungsträger in der Defense, dazu knüpfte Quarterback Cam Newton nur sehr bedingt an seine frühere Form an (12 Rushing Touchdowns) und war im Passspiel eine einzige Enttäuschung.
Ein Argument, das Head Coach Bill Belichick für die schlechte Personalsituation erstaunlich offen anbrachte, war die Tatsache, dass schlicht kein Cap Space für Verstärkungen vorhanden war. Das besserte sich zwar durch die Corona-Absagen, doch da waren die besten Free Agents lange vom Markt.
Insofern hatte Belichick zumindest mal eine valide Erklärung. Für 2021 gilt diese aber keineswegs mehr, denn die Patriots haben nun mit aktuell rund 62 Millionen Dollar den viertgrößten Cap Space der Liga - durch einen wahrscheinlichen Abgang von Offensive Tackle Marcus Cannon könnte dieser sogar auf fast 70 Millionen Dollar ansteigen.
Soll heißen: Spielraum wäre nun da, um die dringend nötigen Verstärkungen zu akquirieren. Speziell bei den Receivern muss nachgebessert werden, aber auch auf der Tight-End-Position ließen die Vorjahres-Rookies Devin Asiasi und Dalton Keene bislang zu wünschen übrig.
Die Hoffnung des Teams scheint hier jedoch zu sein, dass Tight Ends meist länger brauchen, um sich in der Liga zu akklimatisieren - örtliche Medien brachten zuletzt gerne Chiefs-Superstar Travis Kelce als Beispiel an. Dieser bekam in seiner Rookie-Saison 2013 keinen Fuß auf die Erde. Allerdings ist Kelces Entwicklung auch das absolute Best-Case-Szenario - weshalb es wohl doch klüger wäre, hier nachzulegen.
Patriots: Was wird aus Stephon Gilmore?
Die Defense dürfte ein paar größere Namen zurückbekommen, darunter Linebacker Dont'a Hightower, was der Unit per se mehr Stabilität verleiht. Offen ist derweil die Zukunft von Top-Cornerback Stephon Gilmore.
Gilmore ist einer der besten Shutdown-Corner der NFL, war im Vorjahr Defensive Player of the Year und steht nur noch ein Jahr unter Vertrag. Noch dazu ist er mit einem Grundgehalt von sieben Millionen Dollar massiv unterbezahlt. Was wird also aus ihm? Ein Trade ist genauso denkbar wie eine Vertragsverlängerung, für die nun wieder Mittel zur Verfügung stehen.
Doch die viel wichtigere Personalie ist einmal mehr die des Quarterbacks. Und hier ist völlig offen, in welche Richtung sie in Foxboro gehen wollen.
Es gab wohl eine Anfrage für Matthew Stafford bei den Lions, doch der QB winkte schon frühzeitig ab. Sonderlich aggressiv soll das Angebot New Englands aber ohnehin nicht gewesen sein. An Wentz sind die Patriots wohl nicht interessiert und für Watson dürfte es schon am Draft-Kapital als Kompensation scheitern.
Entsprechend schwierig wird es, einen Nachfolger für Newton zu finden, der Belichick offenbar nur menschlich, aber eher nicht sportlich überzeugt hat. Der Draft ist eine denkbare Anlaufstelle, doch ist Position 15 dafür schon zu niedrig. Und für einen Trade nach oben dürfte ebenso das Draftkapital zu überschaubar sein, obgleich das Team wohl mit drei Picks an den ersten zwei Tagen ins Rennen geht.
Patriots: Die Suche nach einem neuen Quarterback
Entsprechend kommen Trade-Szenarien ins Spiel. Ein Name, der immer wieder genannt wird, ist Jimmy Garoppolo, doch von ihm müssten sich die 49ers erstmal trennen. Das wiederum würden diese nur tun, wenn ein klares Upgrade in Sicht wäre. Oder wie wäre es mit Sam Darnold, den die Jets vermutlich abgeben würden - doch kommt da ein Trade zum Erzrivalen aus der eigenen Division infrage? Noch dazu mit Belichicks unschöner Vergangenheit mit Gang Green? Undenkbar.
Gelingt es den Patriots nicht, eine überzeugende Antwort auf die Quarterback-Frage zu finden, droht ihnen schon von vornherein eine weitere ernüchternde Saison.
Die Salary-Cap-Probleme der New Orleans Saints
Geht die NFL tatsächlich mit einem Salary Cap von 180,5 Millionen Dollar in die Saison, was Medienberichten zufolge der aktuelle Stand ist, hätten die Saints Cap Space in Höhe von rund Minus-75 Millionen Dollar. General Manager Mickey Loomis steht also erhebliche Arbeit ins Haus.
Geholfen hat natürlich schon mal der Pseudo-Gehaltsverzicht von Quarterback Drew Brees, der sehr wahrscheinlich ohnehin zurücktreten wird. Doch dadurch, dass er sein Basisgehalt um mehr als 20 Millionen Dollar gesenkt hat, gibt das dem Team schon ein wenig Spielraum mit Blick auf die ersten Wochen des neuen Ligajahres.
Durch seinen Rücktritt wird sein "Dead-Money-Anteil" ohnehin schon in der kommenden Spielzeit zum Tragen kommen, doch wenn er bis zum 1. Juni noch zum Kader zählt und erst nach diesem Stichtag sein Karriereende offiziell macht, dann verteilt sich sein übriges "Dead Money" auf die kommenden zwei Jahre, wodurch die Saints dann nochmal entlastet werden in der Saison 2021.
Doch auch mit diesem raffinierten Manöver stehen die Saints immer noch bei Minus-75 Millionen Dollar. Was also tun, um das geradezubiegen?
Der Schlüssel dürften bei den ganzen hochdotierten Verträgen in der Spitze liegen. Da die Saints ein recht junges Team haben, das aus vielen Spielern besteht, die erst kürzlich Vertragsverlängerungen unterschrieben haben, bringen Entlassungen eher wenig - vielmehr würde sich die Cap-Situation durch anfallendes "Dead Money" noch weiter verschlechtern.
Saints: Entlassungen, restrukturierte Verträge und Trades als Schlüssel
Insofern bleibt den Saints nicht viel anderes übrig als zahlreiche Verträge zu restrukturieren, sprich: Aus dem Basisgehalt 2021 Signing-Boni zu machen, was wiederum einen Großteil der Cap-Belastungen in die Zukunft schieben würde.
Die gute Nachricht für Saints-Fans ist bei diesem Szenario aber, dass das Team insgesamt wohl konkurrenzfähig bleiben würde.
Ohne jetzt zu sehr in die trockene Materie der Cap-Manöver zu gehen, nur ein kurzer Überblick über Schritte, die die Saints wieder mindestens auf eine schwarze Null bringen würden:
- Edge Rusher Cameron Jordans Basisgehalt wird von 11,9 Millionen Dollar auf 1,075 Millionen reduziert - die Differenz wird als Bonus ausgezahlt
- Wide Receiver Michael Thomas' Gehalt von 12,6 Millionen Dollar wird auf 990.000 reduziert, der Rest wird zum Bonus
- Left Tackle Terron Armstead lässt sich fast 9 Millionen Dollar seines Gehalts in Höhe von 10,15 Millionen Dollar als Bonus auszahlen
- Cornerback Janoris Jenkins und Linebacker Kwon Alexander werden entlassen
- Guard Andrus Peat reduziert sein Grundgehalt von 9 Millionen Dollar auf 990.000 Dollar - Rest wird ein Bonus
- Right Tackle Ryan Ramczyk wird entlassen
- Cornerback Marshon Lattimore bekommt eine mehrjährige Vertragsverlängerung, die seinen Cap Hit 2021 von über 10 Millionen Dollar fast halbiert
- Defensive Tackle Daniel Onyemata wird entlassen
- Safety Malcolm Jenkins lässt sich 5 Millionen Dollar seines Jahresgehalts (6,2 Millionen Dollar) als Bonus auszahlen
- Gleiches tun analog dazu Running Back Alvin Kamara, Kicker Wil Lutz und Punter Thomas Morstead
- QB Trevor Siemian wird entlassen
Das ist ein radikaler Weg, um letztlich auf einen Cap Space von 683.316 Dollar zu kommen. Das reicht zwar noch lange nicht, um anschließend Draftpicks zu finanzieren und so weiter. Doch es würde dazu führen, dass die Saints immerhin mal am Spielbetrieb teilnehmen dürften.
In der Realität ist natürlich mit ein paar Trades zu rechnen, um sich so Spielraum zu erarbeiten. Der hier präsentierte Weg kommt ohne Trade aus, um nicht noch mehr Variablen einzubinden.
Die Saints werden einiges unternehmen müssen, um ihre Cap-Situation in Ordnung zu bringen und der wohl realistischste Weg beinhaltet, seine Probleme - mal wieder - in die Zukunft zu verschieben. In eine Zukunft, in der noch nicht absehbar ist, wie sich der Salary Cap entwickeln wird. Das hängt in erster Linie davon ab, ab wann wieder wie viele Zuschauer in die Stadien dürfen.
Welche Veränderungen stehen in der Liga an?
2020 war eine in jeder Hinsicht besondere und abnormale Saison. Es gab kein normales Offseason-Programm, die Preseason wurde abgesagt und Teammeetings fanden größtenteils nur über Zoom und dergleichen statt.
Eine der größten Fragen mit Blick auf die kommende Spielzeit ist damit, inwieweit das so bleiben wird. Aktuell gibt es keine Anzeichen, dass die NFL - und die Welt im Allgemeinen - bereit ist, zur Normalität zurückzukehren. Vielmehr ist anzunehmen, dass das Offseason-Programm abermals nur virtuell durchgeführt wird.
Vielleicht wird es zum Training Camp schon weniger stringent zugehen, vielleicht findet dieses Jahr eine Preseason statt und vielleicht dürfen in der kommenden Saison wieder Zuschauer ins Stadion.
Doch all das ist nicht garantiert, was uns zur zweiten großen Frage bringt: Wie verhält es sich eigentlich mit den Impfungen für NFL-Personal - also Spieler, Trainer, Betreuer, Offizielle? Bislang ist auch dies unklar. Der Top-Mediziner der NFL, Dr. Allen Sills, sprach sich generell schon mal für eine Impfung aus: "Diese Impfstoffe sind unglaublich sicher. Sie sind verblüffend effektiv."
Schreibt NFL Impfungen vor?
Aber ob die NFL eine Impfung vorschreiben wird für alle Beteiligten, ist offen. Sills erklärte dazu im Vorfeld des Super Bowls nur, dass diese Details erst dann geklärt werden, wenn die NFL bei den Impfungen an der Reihe sein wird. Wann dem so ist, steht allerdings ebenso in den Sternen.
Entsprechend weiß im Moment auch noch niemand, wie die üblichen Veranstaltungen der Offseason abgehalten werden. Klar ist lediglich, dass die sonst übliche Scouting Combine komplett gestrichen wurde. Stattdessen finden nur individuelle Workouts in Form von Pro Days an den jeweiligen Colleges statt.
Und wie der Draft in diesem Jahr abgehalten wird, ist ebenfalls offen. Geplant war Cleveland, doch wahrscheinlicher ist es, dass es erneut eine Home-Office-Veranstaltung wird, die bei allen Beteiligten durchaus gut ankam.
Erhöht die NFL auf 17 Spiele in der Regular Season?
Und dann wäre da noch das wohl bedeutendste Thema mit Blick auf die kommende Spielzeit: der Spielplan! Bereits im Dezember machte die Meldung die Runde, dass die NFL nun tatsächlich den Schritt zu einer 17-Spiele-Saison gehen wolle.
Bereits mit der Unterzeichnung des nun geltenden Tarifvertrags wurde der Liga und den Teams das Recht eingeräumt, zu einer beliebigen Zeit von 16 auf 17 Spiele aufzustocken.
Konkret würde dadurch ein Extra-Inter-Conference-Spiel zum Spielplan hinzugefügt werden. Zudem würde sich dadurch die Preseason auf maximal drei - bisher vier - Spiele reduzieren. Damit ist eine Reduzierung auf nur zwei Partien aber auch im Bereich des Möglichen.
Die einzige Bedingung - und der Hauptgrund - für eine Aufstockung auf 17 Spiele ist derweil ein neuer TV-Deal speziell für diese zusätzlichen Partien. Erwartet wird dadurch eine Mehreinnahme in Milliardenhöhe! Gleichzeitig würde sich die NFL-Saison von bisher 17 auf dann 18 Wochen verlängern und der Super Bowl in die zweite Februar-Woche verschieben.
Noch ist dieser Schritt nicht offiziell, doch dürften alle Parteien angesichts der Einnahmeverluste durch die fehlenden Zuschauer sehr motiviert sein, diese Aufstockung zu realisieren. Und das schließt die Spieler ein, deren Anteil vom Gesamteinnahme-Kuchen damit laut CBA auch nochmal steigen würde. Ab 2021 läge dieser bei 16 Spielen bei 48 Prozent der Gesamteinnahmen der Liga.
Im Idealfall stünden uns somit noch mehr NFL-Spiele und eine kürzere Preseason ins Haus. Eine echte Deadline für diesen Schritt gibt es nicht, jedoch erscheint es logisch, dass bis spätestens Mai, wenn der neue Spielplan voraussichtlich veröffentlicht wird, Klarheit herrschen sollte.