51 Sekunden vor Spielende warf Rush (24/40, 325 YDS, 2 TD, INT) einen Pass von der 5-Yard-Linie auf Amari Cooper (8 REC, 122 YDS, TD), der auf der linken Seite des Spielfelds eine Fade-Route lief. Cooper sprang über Cameron Dantzler, der für den verletzten Patrick Peterson startete, hinweg und schnappte sich den Ball für den spielentscheidenden Touchdown. 20:16, ohne Timeouts kamen die Vikings beim letzten Drive nicht mal mehr in die Nähe der gegnerischen Endzone.
Dabei waren die Gastgeber eigentlich optimal ins Spiel gestartet: Minnesota marschierte nach dem Kickoff des Spiels über 75 Yards das Feld herunter und ging durch einen Pass von Kirk Cousins (23/35, 184 YDS, TD) auf einen weit offenen Adam Thielen (6 REC, 78 YDS, TD) in Führung. Anschließend stotterte der Motor offensiv jedoch merklich. Die Vikings legten nur noch einen Drive über mehr als 50 Yards hin.
Die Cowboys wiederum bekamen den Ball am Anfang gut bewegt, konnten sich aber nicht mit Punkten belohnen. Beim ersten Drive der Gäste verschoss Kicker Greg Zuerlein (2/3 FG, 2/2 XP) ein Field Goal aus 43 Yards Entfernung, beim zweiten Drive warf Rush eine Interception in die Arme von Ex-Cowboys Xavier Woods.
Die Offensivleistungen beider Teams blieben zäh, auch Dalvin Cook (18 ATT, 78 YDS) konnte die Offense nicht tragen. Die Vikings punteten zweimal und schossen ein Field Goal, die Cowboys schafften im ersten Durchgang ebenfalls nur noch ein Field Goal, sodass Minnesota mit einer 10:3-Führung in die Pause gehen konnte.
NFL: Cedrick Wilson sorgt mit langem Touchdown für Ausgleich
Im zweiten Durchgang lief die Offense der Cowboys allerdings runder. Beim ersten Drive nach der Pause fand Rush Cedrick Wilson (1/1, 35 YDS, 3 REC, 84 YDS, TD) weit offen in der Mitte des Feldes. Wilson trug den Ball über 73 Yards bis in die gegnerische Endzone, Ausgleich!
Woods forcierte in der zweiten Hälfte sogar noch einen weiteren Turnover als er Rush in der Pocket von hinten erwischte und so einen Fumble erzwang. Die Offense der Vikings konnte daraus jedoch keinen Profit schlagen. Minnesota bekam den Ball im zweiten Durchgang kaum bewegt. Die Vikings kamen auf drei Three-and-Outs, einen weiteren Punt, zwei Field Goals und einen Turnover on Downs.
Die Cowboys schossen ein Field Goal, ehe sie beim Stand von 13:16 das Feld hinunter marschierten und den entscheidenden Touchdown des Spiels erzielten. Amari Cooper verzeichnete dabei mehrere Big Plays.
Die Vikings mussten über große Teile des Spiels auf Danielle Hunter verzichten. Bei den Cowboys wiederum fehlte Tyron Smith die meiste Zeit. Wie lange der Pass-Rusher und der Offensive Tackle ausfallen werden, ist noch unklar.
Die Cowboys treffen in der kommenden Woche zuhause auf die Denver Broncos. Minnesota muss auswärts bei den Baltimore Ravens ran.
Minnesota Vikings (3-4) - Dallas Cowboys (6-1)
Ergebnis: 16:20 (7:0, 3:3, 3:10, 3:7) BOXSCORE
Vikings vs. Cowboys - die wichtigsten Statistiken
- Über die ersten sechs Spiele kam Kirk Cousins im ersten Viertel insgesamt auf ein Passer Rating von 141 - das höchste in der NFL! Auch gegen die Cowboys startete Cousins stark ins Spiel: Beim ersten Drive der Gastgeber brachte Cousins drei von vier Pässen für 54 Yards und einen Touchdown an den Mann.
- Cedrick Wilson durfte im dritten Viertel einen Pass werfen und brachte diesen sehenswert auf CeeDee Lamb (6 REC, 112 YDS) an. In seiner Karriere steht Wilson somit bei vier von vier Pässen für 80 Yards und einen Touchdown - ein perfektes Quarterback Rating von 158,3!
- Der Touchdown-Pass von Rush auf Cooper war der erste in der Geschichte der NFL, bei dem der Vorname des Passers und der Nachname des Receivers gleich sind. Der einzige Touchdown-Pass bei dem der Nachname des Passers und der Vorname des Receivers gleich sind, geht ebenfalls aufs Konto der Cowboys: Andy Dalton auf Dalton Schultz in der vergangenen Saison.
Der Star des Spiels: Die Wide Receiver der Cowboys
318 Receiving Yards und zwei Touchdowns, dazu auch noch 35 Passing Yards durch den Pass von Cedrick Wilson. Die Offense der Cowboys wurde am heutigen Abend von ihrem Receiver-Trio getragen. Lamb gab Rush immer wieder offene Würfe und somit relativ einfache Completions. Wilson erzielte mit seinem langen Catch-and-Run den ersten Touchdown, Cooper lief beim letzten Drive zur Hochform auf.
Der Flop des Spiels: Kirk Cousins (Quarterback, Vikings)
Cousins war eine der positiven Überraschungen der laufenden Saison gewesen, gegen die Cowboys erwischte er aber keinen guten Tag. Der Quarterback der Vikings blieb zwar ohne Turnover, ließ - abgesehen vom starken ersten Drive - aber jegliche Aggressvität vermissen. Cousins agierte immer wieder im Kurzpassspiel und bekam den Ball so nicht konstant bewegt. Er beendete das Spiel mit gerade mal 5,3 Yards pro Passversuch.
Analyse: Vikings vs. Cowboys - die Taktiktafel
- Die Vikings attackierten die aggressiven Cornerbacks der Cowboys gezielt. Justin Jefferson (2 REC, 21 YDS) lief mehrfach Double-Moves gegen Trevon Diggs und Anthony Brown und erwischte die Cornerbacks dabei durchaus auf dem falschen Fuß, eine lange Completion sprang im Zusammenspiel mit Cousins dennoch nicht heraus.
- Dallas setzte offensiv mehrfach auf Extra-Linemen, La'el Collins, der bei seinem Comeback nicht als Right Tackle startete, wurde mehrfach wie ein Fullback eingesetzt. Bei einem Play setzten die Cowboys Collins und Connor McGovern als zusätzliche Lead Blocker vor Ezekiel Elliott ein.
- Die Vikings hatten sich offensichtlich vorgenommen, Cooper Rush in der Pocket unter Druck zu setzen. Minnesota blitzte in er ersten Halbzeit bei fast 40 Prozent der Plays und bekam so immer wieder Druck - vor allem über die Mitte - auf den Quarterback.
- Die Cowboys spielten die Line of Scrimmage extrem aggressiv. Dallas stoppte den Run mit vielen vollen Boxen gut, doch auch im Passspiel waren die Running Backs der Vikings kein Faktor. Die Linebacker der Cowboys waren immer wieder sofort zur Stelle und ließen sich von den Screens der Gastgeber nicht verwirren.
- Beide Teams ließen jeweils einmal einen so genannten Double-Pass spielen, also einen Pass eines Wide Receivers. Die Cowboys verteidigten das Play der Vikings perfekt und ließen Justin Jefferson keine Möglichkeit für eine Completion. Cedrick Wilson brachte wenig später aber einen tollen Pass auf CeeDee Lamb an.