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NFL Recap: Pittsburgh Steelers vs. Chicago Bears 29:27 - Irres Finish! Steelers wehren fulminantes Bears-Comeback in letzter Minute ab

Pat Freiermuth erzielte zwei Touchdowns für die Steelers gegen die Bears.
© getty

Die Pittsburgh Steelers haben das Monday Night Game von Woche 9 gegen die Chicago Bears am Ende trotz fulminanter Aufholjagd der Gäste 29:27 in letzter Minute für sich entschieden. Dabei fielen die Bears durch zahlreiche Disziplinlosigkeiten auf, die sie wohl das Spiel kosteten.

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Die Steelers begannen ihren ersten Drive nach einem 14-Yard-Punt-Return von Ray-Ray McLeod an der eigenen 41-Yard-Linie. Ein 26-Yard-Pass von Ben Roethlisberger zu Chase Claypool brachte die Hausherren dann gleich in Position. Wenig später lief Najee Harris zu einem 10-Yard-Touchdown.

Die Gäste wiederum taten sich auch danach weiter schwer und waren nach einer Interception von D-Lineman Cam Heyward an der Line of Scrimmage wenig später erneut in Schwierigkeiten. Die Steelers bedankten sich mit einem weiteren Touchdown - Roethlisberger fand Tight End Pat Freiermuth nach einer gefühlten Ewigkeit über 4 Yards in der Endzone.

Nach einigen weiteren erfolglosen Drives gelang es den Bears dann immerhin noch ein Field Goal vor der Pause zu erzielen.

Die zweite Hälfte begann mit einem Defensiv-Stopp der Bears, die anschließend den Weg in die Red Zone fanden. An der 4-Yard-Linie war jedoch Schluss, sodass Kicker Cairo Santos erneut ran musste und auf 6:14 verkürzte.

Im Gegenzug brachte Roethlisberger direkt zum Start des Drives einen seiner wenigen Deep Balls im Spiel an - ein 42-Yard-Pass auf James Washington bis an die 33. Wenige Minuten später fand Big Ben dann erneut Freiermuth zum Touchdown - der Extrapunkt ging daneben, sodass es Ende des dritten Viertels 20:6 stand.

Bears erwachen erst im Schlussviertel

Die Bears kamen danach besser ins Spiel und wurden explosiver. Fields fand Darnell Mooney für 20 Yards und wenig später Jimmy Graham für 28 Yards. Anschließend lief Mooney nach einem Direct Snap zu Montgomery über 15 Yards zum Touchdown, der den Bears neue Hoffnung gab.

Lange hielt die Freude darüber aber nicht an, denn nachdem die Steelers den Vorsprung durch ein 54-Yard-Field-Goal von Chris Boswell wieder ausgebaut hatten, verlor Jakeem Grant beim Kick-Off-Return einen Fumble, der ausgerechnet bei Boswell landete. Die Hausherren übernahmen an der 42 der Bears, kamen jedoch nicht allzu weit und mussten letztlich nach einem langen Sack von Linebacker Roquan Smith punten.

Die Bears kamen danach auch nicht vorwärts und mussten ihrerseits punten, woraufhin sich auch die Steelers einen gravierenden Fehler leisteten. McLeod verlor beim Punt-Return einen Fumble und DeAndre Houston-Carson trug das Leder über 25 Yards in die Endzone. 23:20 Steelers mit 6:31 Minuten auf der Uhr!

Im folgenden Drive gelangten die Steelers in die gegnerische Hälfte und wurden dann durch einen Sack von Cassius Marsh bei 3rd Down gestoppt. Anschließend wurde Marsh für "Taunting" bestraft, obgleich nicht ersichtlich war, was genau Marsh da Unsportliches gemacht haben soll. Er schaute eigentlich nur von der Mitte des Feldes Richtung Bank der Steelers ohne etwas zu sagen. Die Steelers behielten den Ball und nahmen noch mehr Zeit von der Uhr. Die Bears schafften wenig später ihren Stopp, mussten aber dennoch ein 52-Yard-Field-Goal von Boswell hinnehmen. Da waren noch 2:52 Minuten zu spielen.

Fields führte sein Team dann in Windeseile in die Red Zone durch einen 39-Yard-Pass auf Allen Robinson. Anschließend fand Fields Mooney für einen 16-Yard-Touchdown zur Führung mit 1:42 Minuten auf der Uhr. Die Steelers schlugen jedoch umgehend zurück und brachten Boswell ein weiteres Mal in Position. Und der Kicker war erneut erfolgreich, dieses Mal aus 40 Yards - 26 Sekunden vor Spielende.

Die Bears versuchten dann am Ende noch das Unmögliche, ein 65-Yard-Field-Goal im Heinz Field, doch Santos' Schuss war deutlich zu kurz und das Spiel vorbei.

Pittsburgh Steelers (5-3) - Chicago Bears (3-6)

Ergebnis: 29:27 (7:0, 7:3, 6:3, 9:21) BOXSCORE

Steelers vs. Bears - die wichtigsten Statistiken

  • Viele Wege führen nach Rom - oder zu 63 Passing Yards, mit denen beide Quarterbacks die erste Hälfte abgeschlossen haben. Während aber Fields die Hälfte mit 15,8 Air Yards pro Passversuch abschloss, kam Roethlisberger auf 3,2 Air Yards pro Passversuch.
  • Der erste Touchdown-Pass von Roethlisberger zu Freiermuth war Big Bens 17. Touchdown-Pass aus einer Empty Formation seit dem Start der Saison 2020 - die meisten in der NFL.
  • Begünstigt wurde der Touchdown von sehr viel Zeit für Roethlisberger. Er hatte laut Next Gen Stats 4,8 Sekunden bis zum Wurf. Das war Roethlisbergers längste Zeit zum Wurf für einen Touchdown seit Woche 11 2018 gegen Jacksonville.

Der Star des Spiels: T.J. Watt (Edge Rusher, Steelers)

Die defensive Front der Steelers war spielentscheidend und sorgte insgesamt für 11 Pressures und 3 Sacks gegen Fields. Bester Mann der Gruppe war einmal mehr Edge Rusher T.J. Watt mit 4 Pressures, allen 3 Sacks und einem Batted Ball an der Line ganz am Ende. Ein weiteres Ausrufezeichen für den Starspieler dieser Defense.

Der Flop des Spiels: Die Disziplinlosigkeit der Bears

Abgesehen von der Taunting-Strafe gegen Marsh, die einfach lächerlich war, leisteten sich die Bears einfach viel zu viele Fehler und Strafen. Unterm Strich standen dort zwölf Strafen für 115 Yards - darunter schenkten sie den Steelers damit 4 1st Downs. Und es waren teilweise einfach völlig vermeidbare Dinge wie Offside, illegal Formations und dergleichen. Teilweise gingen auch Timeouts durch falsch postierte Receiver drauf. Gerade enge Spiele lassen sich so nicht gewinnen.

Analyse: Steelers vs. Bears - die Taktiktafel

  • Die Steelers setzten hauptsächlich auf schnelle, kurze Pässe - wie gehabt also. Adressaten davon waren entweder die Receiver Johnson, Claypool und Washington oder eben Najee Harris aus dem Backfield. Die Idee dahinter: Dem Pass Rush der Bears aus dem Weg zu gehen.

  • Ein Schlüssel zum Erfolg war derweil immer wieder die Erkennung von Man-Coverage "outside the Numbers" durch Roethlisberger, der diese Matchups immer wieder ausnutzte, speziell gegen Cornerback Kindle Vildor, der wenig entgegenzusetzen hatte. Ein weiteres konstantes Stilmittel der Steelers waren auch End Arounds und Jet Sweeps der Wide Receiver wie Diontae Johnson oder James Washington, die daraus jeweils größeren Raumgewinn machten.
  • Der Bears-Pass-Rush wiederum kam hauptsächlich von der Front, auf Blitzes gegen Roethlisberger verzichteten die Gäste größtenteils im Wissen, dass dazu meistens ohnehin keine Zeit blieb.

  • Die Steelers wiederum blitzten Fields sehr viel häufiger (fast 35 Prozent der Dropbacks) und zerstörten immer wieder den Rhythmus von Fields. Entsprechend fehlte dem Passspiel der Gäste merklich die Struktur. Big Plays kamen entsprechend immer nur dann zustande, wenn es Fields gelang, aus der Struktur und der Pocket auszubrechen. Das Play-Calling der Bears half nicht oft, sorgte mit ein paar geplanten Bootlegs dafür, dass Fields' Improvisationstalent zur Geltung kam.

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