Die Tampa Bay Buccaneers haben ihre Niederlagenserie nach zwei Spielen beendet und die New York Giants zum Abschluss von Woche 11 30:10 besiegt. Tom Brady zeigte sich in guter Verfassung, ebenso die eigene Defense um Linebacker Devin White.
Die Bucs eröffneten das Spiel mit einem problemlosen Touchdown-Drive über acht Spielzüge. Am Ende stand ein 13-Yard-TD-Pass von Tom Brady zu Wide Receiver Chris Godwin. Es folgten Field Goals auf beiden Seiten.
Im zweiten Viertel, direkt nach einem schnellen Stopp der Bucs-Defense, warf Brady einen scharfen Pass auf Mike Evans, der das Leder in die Luft prallen ließ und Giants-Cornerback Adoree' Jackson eine Interception bescherte.
Die Giants bekamen den Ball somit bereits tief in der Red Zone, was sie auf originelle Weise ausnutzten. Daniel Jones warf einen 2-Yard-Touchdown-Pass nach Play Action zu Left Tackle Andrew Thomas, der als eligible Receiver gemeldet war.
Tampa schüttelte sich anschließend kurz und marschierte dann erneut übers Feld. Ein 35-Yard-Pass von Brady auf den wieder genesenen Rob Gronkowski brachte den Drive ins Rollen, den Schlusspunkt setzte dann Running Back Ronald Jones mit einem 6-Yard-Touchdown-Run.
Beim Spielstand von 17:10 für die Hausherren blieb es schließlich auch zur Pause, da der folgende vielversprechende Drive der Bucs nach einer Holding-Strafe ins Stocken geriet.
Buccaneers melden Giants nach der Pause komplett ab
New York eröffnete die zweite Hälfte mit einem Drive bis an die 25-Yard-Linie, doch dort war schließlich bei 4th and 1 Schluss. Im direkten Gegenzug bauten die Bucs die Führung weiter aus. Evans machte seinen früheren Fehler mit einem sicheren 5-Yard-TD-Catch wieder gut. Und nach einer abenteuerlichen Interception von Jones, der unter heftigem Druck von Linebacker Devin White den Ball blind quer übers Feld genau in die Arme von Defensive Tackle Steve McClendon warf, legte Kicker Ryan Succop drei weitere Punkte nach.
Es folgte ein weiteres Bucs-Field-Goal und wenig später eine weitere Interception - dieses Mal fälschte White einen Pass von Jones genau in die Arme von Safety Mike Edwards ab. Danach gelang ein weiteres Field Goal der Hausherren, ehe dann Brady Mitte des Schlussviertels vorzeitig Feierabend machte und Backup Blaine Gabbert ran durfte.
Am Ende stand nach zwei Pleiten wieder ein Sieg für die Bucs, die damit Bradys erste Serie von drei Pleiten nacheinander seit 19 Jahren abwendeten. Durch den Sieg verbesserten sich die Bucs auf Rang 3 der NFC-Setzliste im Playoff Picture und liegen nun dank des TIebreakers vor den Cowboys, die ebenfalls bei 7-3 stehen.
Tampa Bay Buccaneers (7-3) - New York Giants (3-7)
Ergebnis: 30:10 (7:3, 10:7, 10:0, 3:0) BOXSCORE
Buccaneers vs. Giants - die wichtigsten Statistiken
Tom Brady hat nun zum 19. Mal in seiner Karriere für mindestens 3000 Yards in einer Saison geworfen. Damit hält er nun den alleinigen Rekord und hat Brett Favre (18) hinter sich gelassen.
Sein Touchdown-Pass auf Andrew Thomas war erst Daniel Jones' zweite Completion bei einem Pass auf einen Spieler in der Endzone. Ein Touchdown-Pass in die Endzone auf einen Wide Receiver fehlt ihm hingegen noch. Thomas ist derweil der erste Giants-Offensive-Lineman mit einem Touchdown-Catch seit 1960.
- Evans erzielte seinen 72. Touchdown für die Buccaneers insgesamt. Damit ließ er Mike Alstott für den Franchise-Rekord hinter sich. Darüber hinaus komplettierte er damit auch seine vierte Saison mit mindestens 10 TD-Receptions - alle anderen Bucs-Receiver haben zwei solcher Saisons insgesamt vorzuweisen.
Der Star des Spiels: Offensive Line der Buccaneers
Die beste Chance der Giants gegen Brady und die Bucs-Offense wäre speziell Inside Pressure oder generell Pressure ohne zu blitzen gewesen. Die O-Line der Bucs machte dies jedoch unmöglich und stand äußerst stabil. Die Unit dominierte die Line und gab Brady immer wieder sehr viel Zeit, das Feld zu scannen und den offenen Receiver gegen die Zone Coverage zu finden. Ebenfalls großartig: Devin White kam auf 3 Pressures, die erste Interception begünstigte er damit und bei der zweiten fälschte er den Ball zum Mitspieler ab.
Der Flop des Spiels: Daniel Jones (Quarterback, Giants)
Wer es mit diesem Gegner aufnehmen will, sollte in jedem Fall einen sehr guten Tag seines Quarterbacks haben. Die Giants bekamen eben das nicht. Natürlich bekam er nicht viel Hilfe von seiner O-Line (16 Pressures, 2 Sacks), abgesehen von Thomas' Touchdown-Catch. Aber ansonsten stand Jones durchweg unter Druck, hielt aber auch den Ball mitunter zu lange. Und die Interception zu McLendon war ein schwerer Fehler, den er in seinem dritten Jahr in der Liga eigentlich nicht mehr machen dürfte. Und die zweite Interception war auch ein sehr überhasteter Wurf.
gettyAnalyse: Buccaneers vs. Giants - die Taktiktafel
Die Giants begannen das Spiel mit ihrer Base-Defense gegen die Bucs, die zumeist in 11- oder 12-Personnel aufliefen. Zudem spielten sie eigentlich durchweg mit 2-High-Konzepten, um die tiefen Pässe zu unterbinden.
Die Bucs reagierten darauf mit zahlreichen kurzen Pässen wie Swing-Pässen und Screens. Zudem setzten sie gerade zu Beginn auch häufig auf End Arounds und Outside Zone Runs - auch um die Mitte und Leonard Williams zu meiden.
Später in der ersten Hälfte versuchten es die Giants dann vermehrt mit acht Spielern in Coverage, um besser auf die kurzen Pässe reagieren zu können. Blitzes setzten sie derweil nur sehr dosiert ein.
Offensiv variierte Offensive Coordinator Jason Garrett häufig seine Personnel-Pakete, um so für Verwirrung in der Defense zu sorgen. Von 11- bis 23-Personnel war alles dabei. Beim Thomas-Touchdown spielten sie nominell mit sechs O-Linemen, drei Tight Ends, einem Wide Receiver und einem Running Back. Thomas war in einer dann ungleichmäßig aufgestellten Line als eligible Receiver angemeldet und wurde auch aufgrund seiner scheinbaren Positionierung als Left Tackle nicht von der Defense beachtet. Play Action tat das Übrige für die vollständige Täuschung der Defense.
- Nach der Pause stellten die Giants dann auf Cover-3 und nur noch einem tiefen Safety um, was die Bucs dazu brachte, mehr auf Crossing Routes zu setzen, dazu das Tempo zu erhöhen und No-Huddle zu spielen. Darauf hatten die Giants dann kaum noch Antworten.