Die Partie begann ernüchternd für beide Teams. Die Vikings hatten als erste den Ball und blieben letztlich ohne Punkte. Erst ließ Wide Receiver Justin Jefferson einen Deep Shot von Kirk Cousins in der Endzone fallen, dann verschoss Kicker Greg Joseph einen Field-Goal-Versuch aus 53 Yards.
Im Gegenzug gelangte auch Pittsburgh in die gegnerische Hälfte, Chris Boswell vergab jedoch ebenfalls einen Field-Goal-Versuch aus 49 Yards. Danach dann fanden die Vikings aber zügig ins Spiel.
Dalvin Cook, der überraschend schnell von seiner Schulterverletzung zurückkehrte, ging buchstäblich voran und brachte sein Team mit einem 30-Yard-Run in Position, ehe Cousins Jefferson für einen 14-Yard-Touchdown-Pass nach Play Action auf einer Deep Crossing Route fand. Und nach weiteren Defensiv-Stopps traf Joseph aus 38 Yards ehe Cook selbst noch zwei Touchdown-Runs bis zur Pause drauflegte. Den Steelers hingegen gelang rein gar nichts bis zum Break - zu allem Überfluss verloren sie auch noch Superstar-Edge-Rusher T.J. Watt mit einer Leistenverletzung. Pausenstand: 23:0 Minnesota.
Vikings vs. Steelers: Pittsburgh erwacht spät im dritten Viertel
Nach der Pause lief zunächst alles weiter für die Vikings. Joseph erzielte zwei weitere Field Goals, eines davon nach einer Interception von Bashaud Breeland, bei der Wide Receiver Diontae Johnson durch Passivität glänzte.
Dann jedoch erwachten die Steelers doch noch und legten einen Drive hin, der sie schließlich aufs Scoreboard brachte. Am Ende fand Ben Roethlisberger Najee Harris auf einer Swing-Route in der Endzone für einen 3-Yard-Touchdown-Pass.
In der Folge kamen die Steelers gleich wieder an den Ball nach einer Interception von Ahkello Witherspoon. Zuvor hatten Linebacker Devin Bush und Justin Jefferson ihre Hände am Ball. Wenig später durfte Pittsburgh dann zum Start des vierten Viertels erneut jubeln - Harris lief dieses Mal in die Endzone zum 14:29 aus Sicht der Gäste.
Damit nicht genug, denn nach einem weiteren 3-and-Out der Vikings drückte Roethlisberger aufs Gaspedal. Mit nur drei Spielzügen führte er sein Team zum nächsten Touchdown! Nach einem 37-Yard-Pass auf Johnson fand er James Washington über die Mitte für einen 30-Yard-Touchdown-Pass. die anschließende 2-Point-Conversion schlug fehl, sodass es zwölf Minuten vor Ende 29:20 für Minnesota stand.
Danach jedoch schlugen die Vikings zurück. Nach einem langersehnten First Down durch Cook feuerte Cousins einen 62-Yard-Touchdown-Pass auf K.J. Osborn, der sich im Infight mit Cornerback Cameron Sutton durchsetzte. Osborn hatte indes den Platz des verletzten Adam Thielen übernommen. Den Vikings gelang danach ein Defensivstopp und sie waren drauf und dran, danach die Uhr herunterzuspielen. Doch dann warf Cousins seinen zweiten Pick zu Witherspoon, der den Ball bis zur Red Zone zurücktrug. Pittsburgh sagte danke und Roethlisberger warf einen 15-Yard-Touchdown-Pass auf Tight End Pat Freiermuth. Die 2-Point-Conversion im Anschluss saß - Roethlisberger auf Johnson - und der Vorsprung der Hausherren schmolz vier Minuten vor Schluss auf einen Score.
Minnesota nahm in der Folge noch knapp zwei Minuten von der Uhr, musste schließlich aber dennoch erneut punten. Ohne Timeouts begannen die Steelers dann mit 2:16 Minuten zu spielen an der eigenen 3. Sie marschierten daraufhin nochmal bis tief in die Red Zone, doch der letzte Pass von Roethlisberger in die Endzone wurde von Harrison Smith und Xavier Woods abgebrochen. Die Entscheidung.
Minnesota Vikings (6-7) - Pittsburgh Steelers (6-6-1)
Ergebnis: 36:28 (6:0, 17:0, 6:7, 7:21) BOXSCORE
Vikings vs. Steelers - die wichtigsten Statistiken
Die Vikings kamen vor der Pause auf 176 Rushing Yards, die meisten überhaupt in der NFL in dieser Saison für eine Halbzeit.
Im ersten Viertel allein liefen die Vikings 90 Yards - das sind die meisten Rushing Yards, die Pittsburgh seit 2013 im ersten Viertel eines Spiels zugelassen hat (130 gegen die Raiders)
Dalvin Cook wiederum erzielte 153 Rushing Yards vor der Pause - das ist ein neuer Franchise-Rekord für Rushing Yards in der ersten Hälfte eines Spiels.
Der Star des Spiels: Die Offensive Line der Vikings
Die O-Line der Vikings ebnete den Weg und legte den Grundstein für eine Galavorstellung von Dalvin Cook (222 Scrimmage Yards), der allein für mehr als 205 Yards lief. Insgesamt lief das Team für 242 Yards (2 TD). Zudem hielt die Line den gefürchteten Pass Rush der Steelers weitestgehend von Cousins fern, der ultimativ keinen Sack kassierte.
Der Flop des Spiels: Die Offensive Line der Steelers
Am Ende erwachten die Steelers erst, als sie auf No-Huddle umstellten und das Tempo erhöhten, damit der gut aufgelegten Front der Vikings ein wenig den Wind aus den Segeln nahmen. Zuvor jedoch sah diese Unit wenig Land. Roethlisberger stand permanent unter Druck, kassierte 5 Sacks und sah 13 Pressures. Zudem kam das für Pittsburgh so wichtige Run Game kaum zur Geltung über weite Teile des Spiels.
Analyse: Vikings vs. Steelers - die Taktiktafel
Die Vikings setzten häufig auf Blake Brandel als Extra-Blocker. Der Backup-Right-Tackle war gerade beim Run Game immer wieder als zusätzlicher Tight End im Spiel, um beim Run-Blocking mitzuhelfen.
Die Vikings setzten beim Run-Blocking immer wieder auf Double-Teams, um speziell D-Liner Cam Heyward, aber auch andere, vom Ballträger fernzuhalten. Zudem liefen sie viele Power-Konzepte, bei denen der Guard von der Gegenseite des Plays als Lead-Blocker gepullt wurde.
Die Steelers spielten Cover-2, was die Vikings immer wieder mit Flood-Konzepten und Deep Crossern speziell von Justin Jefferson bekämpften, der eigentlich immer offen war und massive Lücken in den Zones fand.
- Nach einer alles andere als optimalen ersten Hälfte mit einer Personal-Foul-Strafe für einen Griff ins Gesicht von Bashaud Breeland lange nach dem Play, einem Beinahe-Fumble nach unnötigem Risiko und einem verpassten Run-Block bei 3rd and Shot, der zu einem Stuff im Backfield führte, wurde Chase Claypool von den Steelers zugunsten von James Washington auf die Bank gesetzt und erst gegen Ende des dritten Viertels wieder eingesetzt. Da keine Verletzung gemeldet wurde, muss es sich hierbei um eine disziplinarische Maßnahme gehandelt haben.
- Die Steelers, die lange Zeit nicht in Tritt kamen offensiv, stellten gegen Ende des dritten Viertels auf ihr Erfolgsrezept vom Sonntag gegen Baltimore um - die No-Huddle-Offense. Mit erhöhtem Tempo fand dann auch Roethlisberger besser in die Partie und kontrollierte das Tempo