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NFL Playoff Recap: Dallas Cowboys vs. San Francisco 49ers 17:23 - Verrücktes Finish! 49ers entgehen spätem Kollaps

Elijah Mitchell erzielte den ersten Touchdown im Spiel gegen die Cowboys.
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Die San Francisco 49ers haben sich einer verrückten Schlussphase das Ticket für die Divisional Round gesichert. In einem letztlich dramatischen 23:17-Erfolg bei den Dallas Cowboys hatten die Gäste lange Zeit alles im Griff, um das Spiel dann am Ende fast noch gänzlich aus der Hand zu geben. Die Niners treffen damit als niedrigst noch vorhandener Seed der NFC (#6) in der kommenden Woche auf die Green Bay Packers.

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Dieses Spiel wird vor allem für die völlig verrückten letzten Sekunden in Erinnerung bleiben. Es stand 23:17 für die 49ers, als sich die Cowboys mit 14 Sekunden auf der Uhr unerklärlicherweise ohne Timeouts für ein Run Play entschieden. Prescott lief zwar bis an die 24-Yard-Linie der 49ers, Dallas schaffte es aber nicht mehr, vor einem möglichen letzten Wurf in die Endzone zu spiken.

Sowohl Prescott als auch Mike McCarthy waren der Meinung, dass die Cowboys die Chance auf einen letzten Wurf in die Endzone hätten haben müssen, wie beide später bestätigten. Nach Ansicht von Schiedsrichter Alex Kemp lagen jedoch keine Fehler vor: "Der Schiedsrichter hat den Ball richtig gesehen."

Umpire Ramon George kollidierte mit Prescott und bis er sich durch alle Spieler bis zum Ball vorgearbeitet hatte, war die Zeit abgelaufen. Prescott sagte im Anschluss, er habe noch zwei Sekunden auf der Uhr gesehen, nachdem er mit George zusammengestoßen war.

"Er (George) kollidierte mit den Spielern, als er den Ball ablegte, weil er ihn an den richtigen Spot brachte", beschrieb Kemp die unübersichtliche Situation.

Im Anschluss verteidigte McCarthy die Entscheidung von Offensiv-Koordinator Kellen Moore, den Ball laufen zu lassen, auch wenn er keine Timeouts hatte. Er sei "schockiert", dass die Cowboys keine Gelegenheit für ein letztes Play mehr bekommen hätten.

Niners legen los wie die Feuerwehr

Dass die Cowboys überhaupt so nahe am Sieg waren, ist überraschend, wenn man den Spielverlauf sieht. Die Niners legten los wie die Feuerwehr und brauchten nur sieben Spielzüge für den ersten Touchdown - Running Back Elijah Mitchell vollendete schließlich aus 4 Yards zur frühen Führung. Und ehe die Cowboys sich ein wenig fingen, stand es bereits 13:0 nach zwei Field Goals von Robbie Gould, darunter eines aus 53 Yards.

Dallas hatten dann seinen einzigen guten Drive der ersten Hälfte Mitte des zweiten Viertels, als es ihnen doch mal gelang, sich etwas freizuschwimmen. Letztlich fand Dak Prescott Amari Cooper aus dem Slot für einen 20-Yard-Touchdown-Pass. Gould gelang jedoch bis zur Pause noch ein weiteres Field Goal zur 16:7-Pausenführung.

Die Niners mussten die zweite Hälfte jedoch ohne Edge Rusher Nick Bosa bestreiten, der sich Ende der ersten Hälfte mit einer Gehirnerschütterung verabschiedete. Doch auch ohne ihn gelang es den Niners immer wieder, Druck auf Prescott auszuüben und das Run Game einzudämmen.

Generell gelang es den Hausherren in der zweiten Hälfte kaum noch, längere Serien hinzulegen. Die erste Serie nach der Pause wurde nur dadurch verlängert, dass der deutsche Special Teamer Mark Nzeocha, der extra fürs Spiel von der Practice Squad aktiviert wurde, für Roughing the Kicker bei einem Punt bestraft wurde. Wenig später kam es aber doch zum Punt.

Wenig später gelang San Francisco dann die Vorentscheidung: Erneut unter Druck und direkt nach einem Sack von D.J. Jones warf Prescott einen ungenauen Pass zur Interception durch Cornerback K'Waun Williams an der 26 der Cowboys. Und nur einen Spielzug später lief dann Deebo Samuel zum Touchdown.

Cowboys starten Comeback nach Fake-Punt

Die Cowboys brauchten zwar eine Weile, um sich von dem Schock zu erholen, sorgten dann aber selbst für den Weckruf fürs gesamte Team. Bei einem Punt spielten sie einen Fake und Punter Bryan Anger warf einen Pass auf einen offenen C.J. Goodwin für ein neues 1st Down. Wenig später kickten sie dann ein Field Goal - Greg Zuerlein aus 51 Yards und meldeten sich damit zurück. Vollends zurück waren die Hausherren schließlich durch eine Interception von Garoppolo zu Cornerback Anthony Brown, denn kurz darauf lief schließlich Prescott zu einem 5-Yard-Touchdown zum 17:23 aus Sicht der Hausherren.

Die Niners fingen sich danach ein wenig und und nahmen etwas Zeit von der Uhr, entschieden sich jedoch nahe der Mittellinie, bei 4th and 1 zu punten, anstatt den Versuch auszuspielen und das Spiel damit essenziell zu beenden. Und so bekamen die Hausherren den Ball mit 2:51 Minuten zu spielen doch nochmal zurück. Die Defense hielt jedoch und hatte Glück, dass Prescott unter heftigem Druck gegen einen 0-Blitz einen Deep Shot auf Cedrick Wilson verfehlte.

Vorbei war es damit aber immer noch nicht, denn die Niners verpassten zunächst ein finales First Down und dann leisteten sie sich einen False Start bei 4th and Inches beim Versuch, das finale 1st Down 40 Sekunden vor Ende per QB-Sneak zu schaffen. Also punteten sie den Ball ein weiteres Mal zu den Hausherren, die nochmal übers Feld jagten - und am Ende dramatisch verloren.

NFL Wildcard Playoffs: Dallas Cowboys vs. San Francisco 49ers

Ergebnis: 17:23 (0:10, 7:6, 0:7, 10:0) BOXSCORE

Cowboys vs. 49ers - die wichtigsten Statistiken

  • Die Cowboys kassierten insgesamt 14 Strafen für 89 Yards, nachdem sie die Liga bereits in der Regular Season in Penalties angeführt hatten. Sie schenkten damit in diesem Spiel 4 First Downs her.
  • Während der Regular Season waren die Cowboys 0-4, wenn sie zweistellig zurücklagen. Zudem sind sie nun 1-5 seit 2000 nach zweistelligem Rückstand in den Playoffs.
  • Garoppolos Interception war das Resultat eines "Overthrows". Das passierte ihm nun inklusive der Regular Season zum fünften Mal in dieser Spielzeit, womit er die NFL anführt. Zugleich war es aber auch seine erste Interception überhaupt mit einer Führung im vierten Viertel.
  • Deebo Samuel kam auf 72 Rushing Yards, die meisten in der Super-Bowl-Ära für einen Wide Receiver in den Playoffs. Er überholte damit Hall-of-Famer James Lofton, der bislang hier den Rekord gehalten hatte.

Der Star des Spiels: Pass-Rush (49ers)

Die 49ers setzten nur sehr selektiv auf Blitzes und dominierten die Line of Scrimmage mit ihrer Defensive Line dennoch über weite Teile des Spiels. Prescott stand permanent unter Druck und sah sich sage und schreibe 21 Pressures gegenüber, kassierte zudem 5 Sacks. Das war der entscheidende Faktor in diesem Spiel und der Hauptgrund für zahlreiche ungenaue Pässe des Quarterbacks.

Der Flop des Spiels: Disziplinlosigkeiten der Cowboys

Die Cowboys leisteten sich letztlich einfach viel zu viele Fehler, um das enge Spiel für sich zu entscheiden. Edge Rusher Randy Gregory allein wurde zweimal in der neutralen Zone erwischt und leistete sich spät im Spiel noch eine Holding-Strafe, die San Francisco ein wichtiges 1st Down bescherte. Zudem hatte die Offensive Line zahlreiche Holding-Strafen, die größtenteils unnötig gewesen wären. So sollte man ein Playoff-Spiel eigentlich nicht verlieren.

Elijah Mitchell erzielte den ersten Touchdown im Spiel gegen die Cowboys.
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Elijah Mitchell erzielte den ersten Touchdown im Spiel gegen die Cowboys.

Analyse: Cowboys vs. 49ers - die Taktiktafel

  • Die Niners begannen offensiv äußerst aggressiv und kreativ mit allen möglichen Variationen von Screens, Play-Action-Pässen, Outside-Zone-Runs und Inside-Hand-Offs mit Deebo Samuel im Backfield. Auffällig auch, dass sie dabei auf No-Huddle setzten und entsprechend das Tempo hochhielten.

  • Davon allerdings wichen sie in der Folge schnell ab und spielten mit geringerem Tempo sowie mit weniger kreativen Ansätzen. Vor allem setzten sie zu selten aufs Run Game, selbst in Short-Yardage-Situationen, womit sie sich zuweilen etwas selbst im Weg standen.

  • Auch spielten die Niners den Cowboys damit auch zum Teil in die Karten, denn diese blitzten in mehr als der Hälfte von Garoppolos Dropbacks, was die Niners zwar zumeist gut aufnahmen, aber eben dennoch in der Form nicht unbedingt hätte sein müssen.

  • Defensiv spielten die Niners meist Zone und blitzten auch nur recht dosiert, sodass genügend Leute in Coverage warteten. Da die natürlichen Pass-Rusher häufig ihre Matchups gewannen, wurde so der Angriff der Cowboys immer wieder gut kontrolliert.

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