Mock Draft 2.1: Was machen die Saints nach dem Monster-Trade?

Von Adrian Franke
05. April 202208:45
SPOX-Redakteur Adrian Franke stimmt euch mit dem Mock Draft auf die Draft-Season ein.getty
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Was, wenn am Ende doch mehrere Teams früh einen Quarterback draften? Wenn die Verzweiflung auf der Position am Ende alles andere überwiegt? Der zweite Mock Draft von SPOX-Redakteur Adrian Franke deckt dieses Szenario ab - und unweigerlich rutschen mehrere gute Spieler dadurch ab.

Disclaimer: Das ist die Version 2.1, die an mehreren Spots angepasst wurde, nachdem die New Orleans Saints und die Philadelphia Eagles mit ihrem Trade die erste Runde durcheinandergewirbelt haben. Überall wo ein Team jetzt einen anderen Spieler pickt, ist der vorherige Pick aus der Version 2.0 vermerkt.

NFL Mock Draft 2022 - Version 2.1

1. JACKSONVILLE JAGUARS - AIDAN HUTCHINSON, EDGE, MICHIGAN

Ich hatte es in meinem ersten Mock bereits angedeutet: Alles, was Jacksonville in dieser Offseason gemacht hat, deutet für mich darauf hin, dass Hutchinson der Pick an Nummer 1 Overall sein wird.

Dass sie Cam Robinson doch nochmals per Franchise Tag gehalten haben, dass sie viel Geld in Brandon Scherff investiert haben. Wir wissen, dass Doug Pederson sein Team über die Trenches aufbauen will, und ich kann mir vorstellen, dass in diesem Draft darauf auch ein zentraler Fokus in Jacksonville liegt.

Hutchinson hat nicht das Elite-Ceiling, das Myles Garrett oder Nick Bosa damals mitgebracht haben. Aber der Floor mit ihm ist extrem hoch, und ich habe wenig Zweifel daran, dass er Pederson auch dabei helfen wird, das Betriebsklima in Jacksonville zu verändern.

2. DETROIT LIONS - MALIK WILLIS, QB, LIBERTY

Und damit sind wir offiziell auf neuen Gleisen unterwegs. Vor zwei Wochen konnte ich es noch nicht in meinen Kopf rein bekommen, dass wirklich ein Quarterback so hoch gehen könnte, weil ich noch zu nah dran war an der sportlichen Analyse der Klasse. Auf meinem Big Board wird kein Quarterback in der Top 10 sein, jeder bringt noch klare Defizite und Schwächen mit.

Aber über diese beiden Wochen hat die nüchterne Erkenntnis eingesetzt, dass es einfach unwahrscheinlich ist, zu vermuten, dass Teams so lange auf der wichtigsten Position die Füße stillhalten. Selbst wenn die sportliche Qualität nicht so stark ist wie in vergangenen Jahren.

Detroit ist in einer ausgesprochen spannenden Situation, um gerade einen vergleichsweise rohen Quarterback für dessen Upside zu draften. Mit Jared Goff hat man einen Veteran, der vorerst starten könnte. Die Lions bieten eine Offensive Line, von der die meisten hoch gepickten Quarterbacks nur träumen können, und auch die Receiver-Gruppe nimmt so langsam Formen an. Plus: Ich kann mir vorstellen, dass Willis und Head Coach Dan Campbell gut zueinander passen.

Je länger ich darüber nachdenke, desto mehr denke ich, dass hier die Timeline für das Team und die zu prognostizierende Timeline des Spielers gut zusammenpassen.

3. HOUSTON TEXANS - TRAVON WALKER, DL, GEORGIA

Der Hype um Travon Walker klettert gefühlt immer weiter; an diesem Punkt wäre es fast schon überraschend, wenn er kein Top-5-Pick wäre, und manche prognostizieren ihn sogar an Nummer 1 nach Jacksonville. Ein Edge-Rusher mit derartiger athletischer Upside ist natürlich verlockend, keine Frage; aber das ist mir schon noch sehr viel Projection für einen Top-5-Pick.

Aber: Um meine Meinung geht es hier ja nur zweitrangig, denn der Hype um Walker ist so enorm mittlerweile, dass an diesen Gerüchten etwas dran sein muss. Und ich halte ihn für einen sehr guten Scheme-Fit in Houston, der dort in der Base-Front außen, im Sub-Package aber auch innen verteidigen könnte, ähnlich wie Jadeveon Clowney einst.

4. NEW YORK JETS - KAYVON THIBODEAUX, EDGE, OREGON

So ganz sicher bin ich bei den beiden Jets-Picks noch nicht. Wide Receiver mit einem der beiden ist sicher denkbar, Cornerback ebenfalls. Aber ich denke auch weiterhin, dass Joe Douglas in die Trenches investieren will - und dass Robert Saleh gerne einen zweiten High-End-Edge-Rusher hätte.

Thibodeaux gibt ihnen genau das. Ich weiß nicht, ob die Liga wirklich Skepsis bezüglich seiner Einstellung oder seiner Interessen abseits des Platzes hat. Rein sportlich sollte es hier keinen Zweifel geben, Thibodeaux ist eines der besten Prospects dieser Klasse und würde den Jets zusammen mit Carl Lawson und Quinnen Williams dazwischen einen Pass-Rush mit Elite-Potenzial geben.

5. NEW YORK GIANTS - IKEM EKWONU, OT, NC STATE

Die Giants könnten ihre beiden Top-10-Picks auf vielseitige Art und Weise verwenden, und sollte etwa Thibodeaux abrutschen, wäre auch das ein sehr denkbarer Pick. Wie ich es aber auch drehe und wende, es fällt mir schwer, mir vorzustellen, dass die Giants nicht mit einem der Top-Tackles aus dieser Top 10 rausgehen.

In diesem Szenario hier hätten sie die freie Auswahl, und die Gerüchteküche legt derzeit nahe, dass Ekwonu der Wunschspieler der neuen Giants-Bosse sein könnte. Er ist der vermutlich dominanteste Run-Blocker in diesem Draft, und ich kann mir vorstellen, dass die Ex-Bills-Doppelspitze in New York aus Buffalo den Ansatz mitbringt, auf High-Upside-Spieler zu gehen.

6. CAROLINA PANTHERS - DESMOND RIDDER, QB, CINCINNATI

So viele Quarterback-Wechsel in den vergangenen Wochen - und die Panthers stehen immer noch mit Sam Darnold da, und müssen nach außen verkaufen, dass Darnold ja vielleicht doch noch einen Sprung machen wird.

Dabei ist die Realität in Carolina ja denkbar simpel: Die Panthers haben bei Deshaun Watson nicht den Zuschlag erhalten, genau wie im Vorjahr nicht bei Matt Stafford. Dennoch haben sie nach den Trades für Darnold und C.J. Henderson nur einen einzigen Pick in der Top-100, diesen hier, Nummer 6 Overall.

Und ganz simpel gesagt: Wenn mit dem Nummer-6-Pick kein neuer Quarterback herausspringt, der idealerweise auch schnell starten kann, dann sehe ich nicht, dass Matt Rhule und Co. zum Saisonende noch im Amt sind. Ridder gibt ihnen zumindest eine Chance darauf, er bringt Upside mit, und er arbeitet besser in einer inkonstanten Pocket als etwa Kenny Pickett. Die Panthers haben zwar in die Line investiert, sind aber noch weit davon entfernt, eine rundum stabile O-Line aufzubieten.

Zusätzlich sei jedoch erwähnt: Hier wird es bis zum Draft ebenjene Verbindung zu Pickett geben, nachdem Rhule ihn bereits im College rekrutiert hatte.

7. NEW YORK GIANTS (via Bears) - SAUCE GARDNER, CB, CINCINNATI

Die Gerüchteküche verdichtet sich, dass die Giants sich noch von James Bradberry trennen werden - und dass sie Gardner sehr, sehr mögen. Klar ist, dass die Defense von Don Martindale mehrere gute Cornerbacks braucht, und Gardner könnte sich mit dem Pre-Draft-Prozess, in welchem er nicht zuletzt Zweifel an seinem Top-Speed beseitigte, als Top-Corner in dieser Klasse etabliert haben.

Ich kann mir nach wie vor vorstellen, dass Stingley mehr Upside hat, und wenn er dieses Versprechen erfüllt, er auch der beste Corner der Klasse und vor allem der ideale Fit für Martindales Defense wäre, als ein echter Nummer-1-Man-Corner. Aber wenn es darum geht, eine Prognose abzugeben, geht die Tendenz ligaweit mehr und mehr Richtung Gardner in der Top 8 und Stingley eher knapp außerhalb der Top 10.

8. ATLANTA FALCONS - DRAKE LONDON, WR, USC

Auden Tate, Olamide Zaccheaus, Christian Blake und KhaDarel Hodge - wenn morgen ein Spiel wäre, dann wäre das vermutlich das Wide Receiver Corps, mit dem der neue Falcons-Quarterback Marcus Mariota arbeiten müsste.

Ja, Atlanta ist jetzt offiziell im Rebuild angekommen, aber das ist keine Receiver Depth Chart, mit der man im Jahr 2022 in eine Saison gehen kann. Ich könnte mir hier auch Garrett Wilson vorstehen, womöglich auch Jameson Williams; London würde ihnen einen flexiblen X-Receiver geben, sowie ein zweites Matchup-Problem neben Kyle Pitts.

9. SEATTLE SEAHAWKS (via Broncos) - TREVOR PENNING, OT, NORTHERN IOWA

Vielleicht holen die Seahawks Duane Brown oder Brandon Shell bis zum Draft noch zurück, im Moment aber wären Stone Forsythe und Jake Curhan das Starting-Tackle-Duo in Seattle, und das für sich betrachtet reicht, um den Pick hier zu erklären.

Nach einem "neutraleren" Big Board wäre hier Evan Neal der Pick. Vielleicht Charles Cross. Aber ich kann mir einfach vorstellen, dass Penning der Tackle ist, in den sich Pete Carroll verliebt. Mit seiner nasty Art, mit seinen Qualitäten als Run-Blocker, der Mentalität die er ohne Zweifel hat.

Für Seattle geht es jetzt in jedem Fall darum, sich das offensive Grundgerüst aufzubauen, damit die Offense auch ohne Top-Quarterback wieder einen Floor bekommt.

10. NEW YORK JETS (via Seahawks) - JAMESON WILLIAMS, WR, ALABAMA

Natürlich kennen wir längst nicht alle Hintergründe und alle Gedankenprozesse, die innerhalb eines Teams im März und im April stattfinden. Aber was wir bei den Jets mit relativ hoher Sicherheit sagen können, ist, dass sie im Rennen um Chandler Jones lange mit dabei waren und dort letztlich den Kürzeren zogen, und dass sie im Wettbieten um Tyreek Hill einen Zweikampf gegen Division-Rivale Miami verloren haben.

Dieser Draft wäre gewissermaßen die Reaktion darauf und würde die Premium-Positionen angehen, auf welchen New York andernfalls offensichtlich bereit gewesen wäre, via Free Agency und Trade hohe Ressourcen zu investieren.

Williams wird nach seinem Kreuzbandriss vielleicht noch etwas Zeit brauchen und nicht direkt ab Woche 1 ein Faktor sein, aber für die Jets geht es auch eher um einen Dreijahresplan als um 2022. Williams würde ihnen Elite-Speed geben, und wir haben oft genug gesehen, dass Receiver mit diesen Qualitäten grundsätzlich eher früher als später in Runde 1 gehen.

11. WASHINGTON COMMANDERS - GARRETT WILSON, WR, OHIO STATE

War an dieser Stelle auch mein Pick im Mock 1.0, und ich habe weiterhin ein gutes Gefühl dabei. Ich kann mir gut vorstellen, dass Washington großes Interesse an Wilson hat, und ich denke auch nicht, dass ein Defense-Pick - wie Stingley - hier aus Perspektive des Teams allzu sinnvoll wäre: Wenn man seine Saison schon an Carson Wentz bindet, dann sollte man auch möglichst ideale Umstände bauen, damit die Offense funktionieren kann.

Wilson, ein agiler, schneller Zirkus-Catch-Receiver, wäre eine sehr gute Ergänzung zu Terry McLaurin, und würde den auch endlich mal entlasten. Vorjahres-Drittrunden-Pick Dyami Brown könnte dann mehr als Role Player und Nummer 4 agieren, mit Curtis Samuel im Slot, und Logan Thomas als Nummer-1-Tight-End. Das in Kombination mit einer soliden Offensive Line und einem vielseitigen Backfield würde Wentz in jedem Fall sehr gute Unterstützung geben.

12. MINNESOTA VIKINGS - DEREK STINGLEY, CB, LSU

Im ersten Mock hatte ich hier noch einen Edge-Rusher, seitdem haben die Vikings Za'Darius Smith verpflichtet und den Vertrag von Danielle Hunter umstrukturiert. Das Pass-Rush-Duo für die unmittelbare Zukunft steht in Minnesota.

Offensive Line wäre hier eine Alternative, aber diese Secondary braucht dringend Hilfe. Stingley, wenn er sein Potenzial in stabilen Umständen wieder konstanter abrufen kann, würde Minnesota auf Jahre einen Nummer-1-Shutdown-Corner geben.

13. HOUSTON TEXANS (via Browns) - EVAN NEAL, OT, ALABAMA

Houston ist und bleibt ein Kandidat für einen Tackle in dieser ersten Runde. Ja, Laremy Tunsil wird erst einmal nicht abgegeben - doch Tytus Howard wird nach der kommenden Saison Free Agent, und Houston könnte an mehreren Spots in der Line ohnehin Upgrades vertragen. Neal könnte als Guard oder Tackle direkt starten und würde Houston sofort ein Upgrade geben, egal ob innen oder außen.

14. BALTIMORE RAVENS - JORDAN DAVIS, DT, GEORGIA

So einzigartig Davis auch ist, und so absurd seine Combine auch war - es würde mich wundern, wenn er in der Top 10 gehen würde. Ist er ein 3-Down-Player? Wie viel Upside als Pass-Rusher hat er? Wie viele Snaps wird er spielen?

In meinen Augen beginnt mit den Vikings an 12 der Sweetspot für Davis. Minnesota, Houston, Baltimore, die Chargers - eines dieser Teams ist mein Tipp. Als gigantischer Defensive Tackle, der mit seiner Physis und Größe eine Defense strukturell ändern und Linebackern Freiräume geben kann, wäre in jedem Fall ein sehr guter Fit für Baltimores Defense.

15. PHILADELPHIA EAGLES (via Dolphins) - KYLE HAMILTON, S, NOTRE DAME

Hamilton war von Anfang an eine eher schwierige Projection für den Draft, einfach weil Safeties selten so hoch vom Board gehen, wie es rein die sportliche Analyse in seinem Fall vielleicht rechtfertigen würde. Dass er jetzt auch noch eine enttäuschende Zeit bei seinem Pro Day lief, macht die Sache nicht gerade leichter.

Ich sehe ihn mittlerweile nicht mehr als Top-10-Kandidat, wenn ich die erste Runde prognostiziere. Nicht mit der Art, wie die Liga Safeties draftet, in Kombination mit den athletischen Tests. Mitte der ersten Runde wäre der Sweet Spot, mit Minnesota, Houston, und eben auch den Eagles als denkbare Optionen.

16. NEW ORLEANS SAINTS (via Eagles, via Colts) - CHARLES CROSS, OT, MISSISSIPPI STATE

Vorheriger Pick: Packers (via Uptrade): Treylon Burks, WR, Arkansas

Ich kann mir gut vorstellen, dass New Orleans mit diesem Trade mehr Munition in diesem Jahr sammeln will, um in die Top 10 für einen Quarterback hoch zu traden. Um ehrlich zu sein - es wäre der einzige Weg, wie ich diesen Trade mit den Eagles für wirklich gerechtfertigt halten würde. Denn die Saints haben hier definitiv einen Premium-Preis bezahlt, um mehr Kapital in diesem Jahr zu bekommen.

Aber es wäre gleichzeitig auch nicht das erste Mal, dass New Orleans uns allen klarmacht, dass zukünftige Picks für sie deutlich weniger Value haben. Und so könnte das hier auch der Move sein, um vor die Chargers zu klettern und sich den letzten Top-Tackle zu sichern.

Cross ist ein toller Pass-Blocker und wäre der Day-1-Starter auf Left Tackle, wo er den Abgang von Terron Armstead kompensieren soll.

17. LOS ANGELES CHARGERS - DEVIN LLOYD, LB, UTAH

Vorheriger Pick: Charles Cross, OT, Mississippi State

Die Chargers wären so gesehen ein Verlierer des Uptrades hier, weil ihnen der Tackle vor der Nase weggeschnappt wird.

Los Angeles könnte hier alternativ einen Spieler wie Bernhard Raimann picken und so seine Baustelle auf der rechten Seite adressieren, aber mit Lloyd noch auf dem Board wäre auch das eine spannende Option. Linebacker ist noch eine gewisse Baustelle in einer bereits stark verbesserten Defense, umso mehr, nachdem Kyzir White jetzt endgültig vom Markt ist. Lloyd würde Brandon Staley eine komplett andere Explosivität und auch Vielfalt auf dem zweiten Level seiner Defense geben.

18. PHILADELPHIA EAGLES (via Saints) - JERMAINE JOHNSON, EDGE, FLORIDA STATE

Vorheriger Pick: Saints: Chris Olave, WR, Ohio State

Die Eagles bleiben mit ihrem zweiten Pick bei Johnson, sie nehmen ihn nur einen Spot höher als vor dem Saints-Trade. Ich denke weiterhin, dass die Eagles einen weiteren Top-Edge-Rusher suchen, auch nach der Verpflichtung von Haason Reddick. Johnson wäre eine sehr gute Ergänzung zu Reddick, der in erster Linie mit seiner Athletik und als Raum-Spieler funktioniert.

Johnson, einer der dominantesten Spieler beim Senior Bowl, auf der anderen Seite ist ein Monster gegen den Run und bringt auch Pass-Rush-Moves sowie Power als Pass-Rusher mit. Ich halte Pick 18 schon fast zu spät und könnte mir gut vorstellen, dass er näher an der Top 10 vom Board geht. Hier waren nicht zuletzt die frühen Quarterback-Picks der Grund dafür, dass er so spät erst ging.

19. NEW ORLEANS SAINTS (via Eagles) - CHRIS OLAVE, WR, OHIO STATE

Vorheriger Pick: Eagles: Jermaine Johnson, Edge, Florida State

Und auch New Orleans bleibt nach dem Trade mit diesem Pick bei Olave, lediglich um einen Spot verschoben.

Die Saints, nachdem sie jetzt Tre'Quan Smith doch gehalten haben und Michael Thomas nach dessen Verletzungspause zurückbekommen, haben hier wieder eine gewisse Baseline, und den Starting-Tackle haben sie jetzt an Position 16 gefunden. Olave, ein exzellenter Route-Runner würde New Orleans eine sehr gute Nummer 2 zu Thomas geben und das leidige Receiver-Thema bei den Saints erst einmal zu den Akten legen.

20. PITTSBURGH STEELERS - MATT CORRAL, QB, OLE MISS

Pittsburgh bleibt definitiv ein Uptrade-Kandidat, sollte einer ihrer Wunsch-Quarterbacks - und hier sehe ich Willis nach wie vor weit vorne - in Trade-Reichweite fallen. Das ist hier nicht passiert, und ja, Kenny Pickett wird für einige der romantische Traum-Pick für die Steelers sein.

Ich könnte mir vorstellen, dass Corral mit seiner Quickness und Athletik besser in das passt, was die Steelers offensiv in der Post-Big-Ben-Ära machen wollen. Aber falls Willis außerhalb der Reichweite der Steelers vom Board geht, ist Pittsburgh eine ziemliche Wildcard in der ersten Runde.

21. NEW ENGLAND PATRIOTS - QUAY WALKER, LB, GEORGIA

Vorheriger Pick: Devin Lloyd, LB, Utah

Nach dem Trade für DeVante Parker ist zumindest was die Rolle angeht jeder Receiver-Spot bei den Pats besetzt. Ich sehe sie trotzdem noch als potenziellen Receiver-Kandidaten in diesem Draft, aber nicht mehr in Runde 1.

Cornerback wäre eine logische andere Option, mit McDuffie - falls die Patriots mehr in eine Zone-Richtung gehen wollen - und Kaiir Elam als klassischer Press-Man-Corner auf dem Board. Ich kann mir aber vorstellen, dass die Pats eher an Tag 2 auf Receiver und Corner gehen - und hier die Chance sehen, ihrer Front die dringend benötigte Explosivität zu geben.

Walker gilt in manchen Scout-Kreisen bereits als das bessere NFL-Prospect verglichen mit seinem College-Teamkollegen Nakobe Dean. Vor allem aber passt er was die physischen Maße angeht deutlich besser in New Englands Anforderungsprofil.

Er würde den Pats eine Explosivität und Reichweite auf dem Linebacker-Level geben, welche New England nicht erst seit dieser Offseason fehlt.

22. GREEN BAY PACKERS (via Raiders) - TREYLON BURKS, WR, ARKANSAS

Vorheriger Pick: Eagles (via Downtrade): Trent McDuffie, CB, Washington

Nach den Pick-Trades vor ihnen halten die Packers die Füße still - und bekommen trotzdem den gleichen Spieler wie zuvor, nur ohne Uptrade. Burks passt gut in Green Bays Receiver-Beuteschema der letzten Jahre, was Größe und Gewicht angeht. Und ja, ich hätte mir noch bessere Tests erhofft, aber in puncto Speed ist sein Play-Speed einfach anders als das, was er an Zahlen bei der Combine aufgelegt hat.

Natürlich muss man hier eine Balance finden in der Evaluation, aber Burks was die physischen Maße angeht, aber auch was die Rolle angeht, die er in LaFleurs Offense einnehmen könnte, halte ich für einen exzellenten Fit für die Packers.

23. ARIZONA CARDINALS - GEORGE KARLAFTIS, EDGE, PURDUE

Ich denke zunehmend weniger, dass Arizona hier auf einen Corner geht. Die Cardinals mögen Marco Wilson und Byron Murphy, jetzt kam noch Jeff Gladney als Wildcard mit dazu. Will Hernandez wird derweil auf Right Guard starten, und auch wenn das alles keine Premium-Lösungen sind: Ich vermute, dass die Cardinals in Runde 1 anderweitig investieren.

Konkret: Wide Receiver oder Defensive Line ist mein Tipp, und Edge-Rusher muss nach dem Abgang von Chandler Jones eine Priorität sein - umso mehr, falls wie hier das Receiver-Board bereits kräftig gerupft wurde. Karlaftis ist der vielleicht beste Power-Edge-Rusher in diesem Draft, kann auch nach innen geschoben werden und würde Arizonas Front ein Power-Element geben, das hier zuletzt merklich gefehlt hat.

24. DALLAS COWBOYS - KENYON GREEN, OG, TEXAS A&M

Ich vermute zunehmend, dass die Cowboys diesen Pick nutzen werden, um ihre Offensive Line wieder aufzubauen. Connor Williams und La'el Collins sind weg, die Cowboys brauchen wieder mehr günstige Starter, um ihren Cap in Ordnung zu bringen. Green oder alternativ Zion Johnson könnten beide direkt starten.

25. BUFFALO BILLS - TRENT MCDUFFIE, CB, WASHINGTON

Vorheriger Pick: Breece Hall, RB, Iowa State

Die Bills profitieren von dem Stühlerücken vor sich, indem einer der Top-Cornerbacks abrutscht. McDuffie wird mit seinen Maßen nicht für jede Defense ein Fit sein, aber als Gegenüber von Tre'Davious White in einer Zone-Defense kann ich ihn mir sehr gut vorstellen - und er würde einen direkten Need auf einer Premium-Position bedienen.

Sollte ein Running Back in Runde 1 gehen, dabei bleibe ich, dann ist Buffalo für mich mit Abstand der primäre Kandidat.

Immerhin ist es ist nicht so, als hätten die Bills hier nicht früher schon investiert: 2019 wählten sie in Runde 3 (#74 Overall) Devin Singletary, nur um 2020 - als sie keinen Erstrunden-Pick hatten - abermals in Runde 3 (#86 Overall) Zack Moss zu draften. Und so All-In wie die Bills sind, könnten sie in Hall ein weiteres kleines Puzzleteil für den sofortigen Titel-Run in diesem Jahr sehen. McDuffie an diesem Spot aber wäre zu verlockend.

26. TENNESSEE TITANS - ZION JOHNSON, OG, BOSTON COLLEGE

Guard ist, nachdem man sich von Rodger Saffold getrennt hat, ein größeres Thema - in der Hoffnung, dass Dillon Radunz zumindest den vakanten Right-Tackle-Posten besetzen kann. Johnson ist schon eindrucksvoll weit in seiner Entwicklung und wäre ein Day-1-Starter und könnte der beste Guard dieser Klasse werden.

27. TAMPA BAY BUCCANEERS - DEVONTE WYATT, DT, GEORGIA

Ein Fall von "Best Player Available" für die Bucs, deren Kader einmal mehr wenige Lücken aufweist, und am ehesten aber noch in der Defensive Line. JPP, Ndamukong Suh, Steve McLendon - selbst wenn einige der eigenen Free Agents hier noch zurückkommen, muss diese Unit bald jünger werden. Wyatt würde den Bucs eine explosive Interior-Pass-Rush-Präsenz neben dem massiven Vita Vea geben.

28. GREEN BAY PACKERS - BERNHARD RAIMANN, OT, CENTRAL MICHIGAN

Right Tackle ist ein akutes Thema für die Packers, und Raimann ist eine hochspannende Projection. Der Österreicher hat erst in der 2020er Pandemie-Saison den Wechsel vom Tight End auf Tackle vollzogen, entsprechend athletisch ist er auf der Position - und dennoch keineswegs nur ein athletisches Projekt.

29. KANSAS CITY CHIEFS (via Dolphins via 49ers) - BOYE MAFE, EDGE, MINNESOTA

Ja, hier werden viele Chiefs-Fans nach dem Hill-Trade einen Receiver sehen wollen. Aber ich könnte mir vorstellen, dass der Rahmen mit JuJu Smith-Schuster und Marquez Valdes-Scantling steht, und Kansas City zufrieden sein wird, an Tag zwei des Drafts weitere Komplementär-Receiver zu finden. Einen physischen Outside-Receiver, einen Slot-Speedster - diese Role-Player findet man in Runde 2 und Runde 3 ebenfalls.

Die Edge-Rush-Qualität allerdings nimmt dann rapide ab, und hier sehe ich bei den Chiefs zudem die größere Baustelle. Mafe hat einen tollen Get-Off und könnte endlich die Edge-Rush-Problematik in Kansas City vergessen lassen.

+++ TRADE: Die Jaguars traden mit den Chiefs kommen von Pick 33 hoch +++

30. JACKSONVILLE JAGUARS (Mock-Trade mit den Chiefs) - TYLER LINDERBAUM, C, IOWA

Von 33 auf 31 hoch zu kommen wäre kein teurer Sprung, und ich hatte es beim ersten Pick bereits gesagt: Die Jaguars werden unter Pederson die Trenches priorisieren.

Jacksonvilles langjähriger Center Brandon Linder hat gerade seine Karriere beendet, und die Jags würden so verhindern, dass etwa Cincinnati sich Linderbaum schnappen könnte. Mit Hutchinson und Linderbaum wäre ein starker Grundstein gelegt.

+++ TRADE: Die Seahawks traden mit den Bengals und kommen von Pick 40 hoch +++

31. SEATTLE SEAHAWKS (Mock-Trade mit den Bengals): SAM HOWELL, QB, NORTH CAROLINA

Die Bengals könnten ähnlich wie im Vorjahr, als Cincinnati seinen frühen Zweitrunden-Pick nach New England schickte, und im Gegenzug mehrere Mid-Rounder einsammelte, hier den Downtrade wählen. Clemson-Corner Andrew Booth wäre alternativ meine Wahl gewesen, aber die zweite Cornerback-Gruppe bietet noch jede Menge Optionen, Cincinnati könnte hier problemlos ein paar Slots nach hinten gehen, sollte ein Spieler aus dieser Gruppe das Ziel sein.

Seattle auf der anderen Seite hat zwei Zweitrunden-Picks - Nummer 40 und 41 -, sowie Pick Nummer 72 in Runde 3. Wenn man Pete Carroll letzte Woche in Florida zugehört hat, dann hat er ein klares Profil für einen Quarterback gezeichnet: Er will einen Quarterback mit einem starken Arm, der tief gehen kann und das Run Game so ergänzt, und gleichzeitig will er einen Quarterback, der als Game Manager fungiert, wenn das gefordert ist. Howell könnte in das Profil passen.

Nochmal: Es ist keine starke Quarterback-Klasse, aber die verzweifelte Suche auf dieser Position ist so deutlich spürbar, dass im Endeffekt auch in dieser Klasse drei bis vier Quarterbacks in Runde 1 vom Board gehen werden. Für Seattle wäre das auch der Weg, sich die Fifth Year Option für Howell zu sichern.

32. DETROIT LIONS (via Rams) - DAVID OJABO, EDGE, MICHIGAN

In der ersten Version hatte ich Travon Walker noch mit dem Nummer-2-Pick bei den Lions, und ich denke weiterhin, dass Detroit gerne einen Edge-Rusher in diesem Draft finden würde. Das Thema mit der Edge-Gruppe ist einmal mehr, dass es eine Vielzahl an verschiedenen Edge-Typen für die ersten beiden Runden etwa gibt - und dann kommt der dramatische Drop-Off.

In diesem Mock haben die Lions stattdessen den Quarterback-Run eröffnet, und mit insgesamt drei Quarterbacks in der Top-20 wird das eine oder andere Talent später gehen. Ojabo wird nach seiner Achillessehnenverletzung abrutschen, vielleicht sogar komplett aus Runde 1 rausfallen. Die Lions, bei denen im Zuge des Rebuilds immer noch die mittelfristige Perspektive mehr zählt als die kurzfristige, könnten mit diesem Nummer-32-Pick ein guter Spot für Ojabo sein.