NFL: Preseason Week 2 Recaps
New York Jets (2-0) - Atlanta Falcons (1-1)
Ergebnis: 24:16 (0:10, 3:6, 7:0, 14:0) BOXSCORE
- Die Quarterback-Frage in Atlanta ist längst geklärt - während die Panthers erst zum Wochenbeginn Baker Mayfield als Starter verkündeten, hatte Marcus Mariota schon seit einigen Wochen die Sicherheit, zumindest als Starter in die Vorbereitung zu gehen. Ein zweiter starker Preseason-Auftritt ließ keinen Zweifel daran, dass er auch Week 1 als Starter eröffnen wird.
- Mariota (6/10, 132 YDS, TD) präsentierte sich, wenn auch weitestgehend gegen die zweite Garde der Jets-Defense, in sehr guter Frühform und fand unter anderem Tight End Kyle Pitts mit einem 51-Yarder. Nach zwei Scoring-Drives, darunter ein sehenswerter Touchdown-Pass zu Olamide Zaccheaus in ein winziges Fenster, war Feierabend für Mariota.
- Während Mariota seinen Startplatz zementierte, dürfte es für Falcons-Coach Arthur Smith umso erfreulicher gewesen sein, dass auch Rookie Desmond Ridder nach einem guten ersten Auftritt abermals überzeugte. Ridder (10/13, 143 YDS) konnte bis zum Ende der ersten Halbzeit zwar nur zwei Field-Goal-Drives dirigieren, beide aber immerhin je über mehr als 55 Yards. Ridder litt zusätzlich unter den Strafen, die mit den Backups auf dem Platz aufseiten der Falcons signifikant zunahmen.
- Während sich Falcons-Fans an gleich zwei guten Quarterback-Auftritten erfreuen durften, gehen die Anhänger der New York Jets auf der wichtigsten Position mit Bauchschmerzen in die nächsten Wochen. Zach Wilson fällt vorerst aus und könnte auch den Saisonauftakt verpassen, Backup Joe Flacco spielte gegen Atlanta nicht - genau wie der Rest der Starting-Offense. Jets-Coach Robert Saleh hat bereits angekündigt, dass er das kommende, und finale, Preseason-Spiel als Generalprobe betrachtet.
- Die Rookies Breece Hall (4 ATT, 1 YD) und Garrett Wilson (3 REC, 15 YDS) waren gegen Atlanta zwar mit von der Partie, konnten jedoch beide dem Spiel ihren Stempel nicht aufdrücken. Auch Nummer-3-Quarterback Mike White (12/17, 90 YDS) bewegte die Offense sehr überschaubar. Erst mit Chris Streveler (8/11, 119 YDS, TD, INT; 6 ATT, 33 YDS) erhielt die Jets-Offense sehr spät im Spiel so etwas wie einen X-Faktor.
Seattle Seahawks (0-2) - Chicago Bears (2-0)
Ergebnis: 11:27 (0:3, 0:14, 3:7, 8:3) BOXSCORE
- Eigentlich sollte das zweite Preseason-Spiel die Chance für Drew Lock werden, im internen Seahawks-Quarterback-Duell seine Aktien anzuschieben. Doch kurz nachdem Seattle am Dienstag hatte verlauten lassen, dass Lock dieses Mal mit den Startern beginnen würde, wurde bekannt, dass er an Corona erkrankt ist. Somit eröffnete erneut Geno Smith (10/18, 112 YDS) die Partie - und auch ihm gelang es nicht, sich abzusetzen.
- Smith erhielt erneut die gesamte erste Halbzeit, Seattle konnte den Ball weitestgehend gar nicht bewegen. Von sechs Drives waren drei Three-and-Outs, kein Drive brachte mehr als 36 Yards Raumgewinn ein und Seattle ging ohne Punkte in die Pause. Erwähnenswert ist, dass die Starting-Receiver DK Metcalf und Tyler Lockett nur für einen Drive auf dem Feld standen und dass Smith mehrere bittere Drops hinnehmen musste. In Teilen agierte er besser, als es die Stats aussehen lassen, doch das Quarterback-Duell bleibt komplett offen. Zusätzlich bitter: Guard Damien Lewis musste mit einer Knöchelverletzung raus, erste Untersuchungen gaben hier immerhin leichte Entwarnung.
- Die Quarterback-Frage ist bei den Bears nicht offen - hier steht eher die Frage im Raum, wer eigentlich Justin Fields beschützen soll. Der auf Left Tackle abgelöste Teven Jenkins durfte sich dieses Mal auf Right Guard versuchen, doch die generellen Probleme der Starting-Line setzten sich nach einem überaus wackeligen ersten Auftritt gegen Kansas City fort. Fields (5/7, 39 YDS) stand erneut häufig unter Druck und das obwohl er den Ball abermals gut schnell verteilte. Ein 10-Play-Field-Goal-Drive reichte Matt Eberflus, ab dem zweiten Drive übernahm Trevor Siemian.
- Die Bears boten mit Fields, Darnell Mooney und Co. die erste Garde auf. Wie schon im Training Camp war die Connection zwischen Fields und Tight End Cole Kmet (3 Targets, 2 REC, 31 YDS) sichtbar. Kmet verzeichnete nach einem Rollout von Fields auf die linke Seite auch das Big Play des ersten Drives. Rookie-Receiver Velus Jones (1 REC, 4 YDS), der in der Vorwoche nicht mitwirken konnte, verzeichnete seinen ersten NFL-Catch.
New England Patriots (1-1) - Carolina Panthers (1-1)
Ergebnis: 20:10 (0:3, 10:0, 0:7, 10:0) BOSXCORE
- Noch vor dem Spiel wurde klar, dass die Panthers sich für Baker Mayfield als QB1 und Sam Darnold als QB2 entschieden haben - beide spielten keinen Snap und übergaben das Feld PJ Walker und Rookie Matt Corrall. Walker senkte seine Chancen auf den QB3 Spot mit drei Turnovers, während Corrall im Vergleich zu Woche 1 der Preseason eine zumindest solide Steigerung verzeichnete. Unter keinem der beiden sah die Panthers-Offense, die nur drei Punkte produzierte, flüssig aus, was auch daran lag, dass die Patriots ihre Starter spielten, während die Panthers primär Backups spielen ließen.
- Patriots QB Mac Jones spielte drei Drives, was vermutlich die einzige Preseason Action der Pats Starting Offense sein wird. Neben zwei Three-and-Outs war ein TD Drive dabei, bei dem er gute Chemie mit Nelson Agholor bewies.
- Matt Patricia war der offensive Playcaller der Patriots, und das auch als die Backups reinkamen nach den drei Jones-Drives. Letzte Woche hat Joe Judge das Playcalling ab dem Zeitpunkt übernommen.
- Panthers Rookie LT Ikem Ekwonu war einer der wenigen Starter der Panthers, der spielen durfte - und er sammelte fleißig Lehrgeld. Als Runblocker scheint er schon auf durchaus passablem NFL-Niveau zu spielen, aber als Passblocker gab es Freitag Nacht weiterhin Probleme. Back-to-Back Sacks von Josh Uche und Dietrich Wise Jr. waren ein Drive-Killer.
- Pats Zweitrunden Rookie WR Tyquan Thornton musste verletzt das Spiel verlassen, über seine Schulterverletzung ist noch nichts näheres bekannt. Kendrick Bourne spielte erst gar nicht, nachdem er während der recht rauffreudigen Trainingseinheiten mit den Panthers bereits des Trainings verwiesen wurde. Pats HC Bill Belichick kommentierte seine Abwesenheit nur mit "er war nicht verfügbar".
- Matt Corrall musste im vierten Viertel auch verletzungsbedingt raus, nachdem ihm jemand bei 3rd and 22 in der Endzone auf den Fuß getreten war. Panthers HC Matt Rhule gab keine Auskunft über die Schwere der Verletzung, machte aber klar, dass er in einem echten Spiel wohl nicht passen würde bei 3rd und Long, down 3 mit vier Minuten auf der Uhr.
Green Bay Packers (1-1) - New Orleans Saints (0-2)
Ergebnis: 20:10 (3:3, 10:7, 0:0, 7:0) BOXSCORE
- Preseason Star Romeo Doubs fing einen weiteren TD, diesmal ein schöner Endzone-Catch hoch über dem Defender. Aber auch bei den Saints konnte ihr Rookie WR endlich aufhorchen lassen: Chris Olave fing seinen ersten TD mit einer schön angepassten Route, die QB Ian Book perfekt bediente. Jameis Winston ist weiterhin verletzt bei den Saints.
- Packers Backup-QB Jordan Love hatte eine solidere Vorstellung als in Woche 1, wurde aber von QB3 Danny Etling beim Highlights generieren geschlagen: Etlings 51-yards TD-Keeper im vierten Viertel war das Ausrufezeichen hinter dem ersten Packers Preseason Sieg seit 2019.
- Packers Rookie WR Christian Watson wärmte zwar in Full Pads auf, spielte aber wieder nicht. Die neueste Offensiv-Waffe der Packers lässt also noch auf sich warten mit dem Debüt.
- Im dritten Viertel gab es eine regelrechte Punt-Orgie, sechs Stück, kein Drive endete anders. Für Punter-Fans ein Highlight: Ein 81-Yarder von Saints P Blake Gillikin.
- Packers TE Tyler Davis hatte erneut einen Fumble und ein Holding, das eine 17-Yard-Completion negierte. Seine Chancen auf eine Rosterspot sinken weiter.
Los Angeles Rams (1-1) - Houston Texans (2-0)
Ergebnis: 20:24 (3:0, 3:7, 7:7, 7:10) BOXSCORE
- Rams WR Lance McCutcheon profitiert weiterhin am meisten von der völligen Abwesenheit aller Starter: 5 von 6 für 96 Yards war ein erneut guter Tag für ihn, vor allem auch wenn man bedenkt, dass er bisher auch im Training nur mit Third String QB Bryce Perkins gearbeitet hat und im Spiel erstmals Bälle von Second Stringer John Wolford fing. Nur beim letzten Play muss er noch lernen, Out of Bounds zu gehen, um die Uhr anzuhalten.
- Texans QBs Davis Mills und Jeff Driskel hatte beide je einen Two-Minuten-Drill, den sie mit einem TD abschlossen. Die Texans sind in einem Umbruch, bei dem es um deutlich andere Dinge als Gewinnen geht, aber man kann dem Team unter Lovie Smith einen verbissenen Kampfgeist mit einer sympathischen Was-haben-wir-zu-verlieren-Mentalität nicht absprechen.
- Jenseits davon war das Spiel dank fragwürdigem OL Play zerfahren. Wolford konnte dank 5 Sacks wenig Entwicklungsschritte zeigen. Auch der Rams Pass Rush - allen voran DT Jonah Williams - erzeugte immer wieder Druck auf die Texans QBs.
Buffalo Bills (2-0) - Denver Broncos (1-1)
Ergebnis: 42:15 (7:3, 21:3, 14:3, 0:6) BOXSCORE
Die Bills schickten erstmals in dieser Preseason ihre First-Team-Offense aufs Feld und sie sah schon richtig gut aus. Quarterback Josh Allen zeigte sehr gutes Pocket.Movement, drehte sogar einmal eine Pirouette und warf einen 28-Yard-Touchdown-Pass auf Gabriel Davis.
Ebenfalls gut in Form zeigte sich das Run Game. Zack Moss lief für insgesamt 19 Yards bei nur 4 Carries und erzielte dabei 2 Touchdowns. Rookie James Cook wiederum zeigte seine enorme Dynamik und lief für 38 Yards auf ebenfalls nur 4 Carries - ein Schnitt von 9,5 Yards! Backup Duke Johnson erzielte ebenfalls noch 2 Touchdowns und unterm Strich liefen die Bills für 208 Yards im Spiel.
Die Broncos verzichteten erneut auf den Großteil ihrer Starter, was das klare Ergebnis zumindest zu Beginn erklärt. Auffällig war jedoch, dass Tight Albert Okwuegbunam (4 REC, 32 YDS) im Grunde das ganze Spiel absolviert, nachdem Rookie Greg Dulcich ausgefallen war. Traut man etwa den übrigen Tight Ends im vorläufigen Kader nicht?
Das Return-Game der Broncos sah vielversprechend aus. Speziell Jalen Virgil (30,0 Yards im Schnitt) und Montrell Washington (27.5) gaben beide gute Bewerbungen ab, was den Return-Spot im Team bei Kick-Offs angeht.
Indianapolis Colts (0-2) - Detroit Lions (1-1)
Ergebnis: 26:27 (3:3, 10:10, 7:7, 6:7) BOXSCORE
Die Lions ließen alle ihre Starter draußen und schafften es dennoch erstmals seit 2018, ein Preseason-Spiel zu gewinnen. Der Star des Spiels war dabei Wide Receiver Tom Kennedy, der um einen Platz im Kader des Teams kämpft. Kennedy erzielte 2 Touchdowns und eroberte einen Onside-Kick.
Detroits Offense überzeugte vor allem rund um die Pause. Am Ende des zweiten Viertels legte David Blough einen 12-Play-Drive zum Touchdown in letzter Sekunde hin, nach dem Break hatte Tim Boyle einen beeindruckenden Drive zum TD.
Bei den Colts überzeugte derweil Edge-Rusher Dayo Odeyingbo, der es dieses Mal auf 2 Sacks brachte. In der Vorwoche hatte er bereits 5 Pressures. Er kämpft um Spielzeit in seiner zweiten Saison und sammelt derzeit gute Argumente dafür.
Offensiv saß der zweite Anzug der Colts. Das galt sowohl für die Quarterbacks als auch die Receiver. Sam Ehlinger etwa brachte 9 seiner 11 Pässe für 136 Yards und 2 Touchdowns an. Darunter ein 50-Yard-TD auf Dezmon Patmon (5 REC/104 YDS) und ein 15-Yard-Score auf Mike Strachan (3 REC/45 YDS). Beide spielen um einen der letzten freien Plätze im Kader. Nick Foles startete das Spiel für Indy und war ⅚ für 56 Yards.