Auch in Woche 2 der Preseason wusste Steelers-Rookie Kenny Pickett wieder zu überzeugen. Trevor Lawrence machte Hoffnung und die Chiefs haben womöglich eine neue Red-Zone-Waffe gefunden. Bei den Cowboys brillierte ein Return-Man. Die Ravens dürften derweil ihr Nummer-3-Target gefunden haben.
NFL: Preseason Week 2 Recaps
New York Jets (2-0) - Atlanta Falcons (1-1)
Ergebnis: 24:16 (0:10, 3:6, 7:0, 14:0) BOXSCORE
- Die Quarterback-Frage in Atlanta ist längst geklärt - während die Panthers erst zum Wochenbeginn Baker Mayfield als Starter verkündeten, hatte Marcus Mariota schon seit einigen Wochen die Sicherheit, zumindest als Starter in die Vorbereitung zu gehen. Ein zweiter starker Preseason-Auftritt ließ keinen Zweifel daran, dass er auch Week 1 als Starter eröffnen wird.
- Mariota (6/10, 132 YDS, TD) präsentierte sich, wenn auch weitestgehend gegen die zweite Garde der Jets-Defense, in sehr guter Frühform und fand unter anderem Tight End Kyle Pitts mit einem 51-Yarder. Nach zwei Scoring-Drives, darunter ein sehenswerter Touchdown-Pass zu Olamide Zaccheaus in ein winziges Fenster, war Feierabend für Mariota.
- Während Mariota seinen Startplatz zementierte, dürfte es für Falcons-Coach Arthur Smith umso erfreulicher gewesen sein, dass auch Rookie Desmond Ridder nach einem guten ersten Auftritt abermals überzeugte. Ridder (10/13, 143 YDS) konnte bis zum Ende der ersten Halbzeit zwar nur zwei Field-Goal-Drives dirigieren, beide aber immerhin je über mehr als 55 Yards. Ridder litt zusätzlich unter den Strafen, die mit den Backups auf dem Platz aufseiten der Falcons signifikant zunahmen.
- Während sich Falcons-Fans an gleich zwei guten Quarterback-Auftritten erfreuen durften, gehen die Anhänger der New York Jets auf der wichtigsten Position mit Bauchschmerzen in die nächsten Wochen. Zach Wilson fällt vorerst aus und könnte auch den Saisonauftakt verpassen, Backup Joe Flacco spielte gegen Atlanta nicht - genau wie der Rest der Starting-Offense. Jets-Coach Robert Saleh hat bereits angekündigt, dass er das kommende, und finale, Preseason-Spiel als Generalprobe betrachtet.
- Die Rookies Breece Hall (4 ATT, 1 YD) und Garrett Wilson (3 REC, 15 YDS) waren gegen Atlanta zwar mit von der Partie, konnten jedoch beide dem Spiel ihren Stempel nicht aufdrücken. Auch Nummer-3-Quarterback Mike White (12/17, 90 YDS) bewegte die Offense sehr überschaubar. Erst mit Chris Streveler (8/11, 119 YDS, TD, INT; 6 ATT, 33 YDS) erhielt die Jets-Offense sehr spät im Spiel so etwas wie einen X-Faktor.
Seattle Seahawks (0-2) - Chicago Bears (2-0)
Ergebnis: 11:27 (0:3, 0:14, 3:7, 8:3) BOXSCORE
- Eigentlich sollte das zweite Preseason-Spiel die Chance für Drew Lock werden, im internen Seahawks-Quarterback-Duell seine Aktien anzuschieben. Doch kurz nachdem Seattle am Dienstag hatte verlauten lassen, dass Lock dieses Mal mit den Startern beginnen würde, wurde bekannt, dass er an Corona erkrankt ist. Somit eröffnete erneut Geno Smith (10/18, 112 YDS) die Partie - und auch ihm gelang es nicht, sich abzusetzen.
- Smith erhielt erneut die gesamte erste Halbzeit, Seattle konnte den Ball weitestgehend gar nicht bewegen. Von sechs Drives waren drei Three-and-Outs, kein Drive brachte mehr als 36 Yards Raumgewinn ein und Seattle ging ohne Punkte in die Pause. Erwähnenswert ist, dass die Starting-Receiver DK Metcalf und Tyler Lockett nur für einen Drive auf dem Feld standen und dass Smith mehrere bittere Drops hinnehmen musste. In Teilen agierte er besser, als es die Stats aussehen lassen, doch das Quarterback-Duell bleibt komplett offen. Zusätzlich bitter: Guard Damien Lewis musste mit einer Knöchelverletzung raus, erste Untersuchungen gaben hier immerhin leichte Entwarnung.
- Die Quarterback-Frage ist bei den Bears nicht offen - hier steht eher die Frage im Raum, wer eigentlich Justin Fields beschützen soll. Der auf Left Tackle abgelöste Teven Jenkins durfte sich dieses Mal auf Right Guard versuchen, doch die generellen Probleme der Starting-Line setzten sich nach einem überaus wackeligen ersten Auftritt gegen Kansas City fort. Fields (5/7, 39 YDS) stand erneut häufig unter Druck und das obwohl er den Ball abermals gut schnell verteilte. Ein 10-Play-Field-Goal-Drive reichte Matt Eberflus, ab dem zweiten Drive übernahm Trevor Siemian.
- Die Bears boten mit Fields, Darnell Mooney und Co. die erste Garde auf. Wie schon im Training Camp war die Connection zwischen Fields und Tight End Cole Kmet (3 Targets, 2 REC, 31 YDS) sichtbar. Kmet verzeichnete nach einem Rollout von Fields auf die linke Seite auch das Big Play des ersten Drives. Rookie-Receiver Velus Jones (1 REC, 4 YDS), der in der Vorwoche nicht mitwirken konnte, verzeichnete seinen ersten NFL-Catch.
New England Patriots (1-1) - Carolina Panthers (1-1)
Ergebnis: 20:10 (0:3, 10:0, 0:7, 10:0) BOSXCORE
- Noch vor dem Spiel wurde klar, dass die Panthers sich für Baker Mayfield als QB1 und Sam Darnold als QB2 entschieden haben - beide spielten keinen Snap und übergaben das Feld PJ Walker und Rookie Matt Corrall. Walker senkte seine Chancen auf den QB3 Spot mit drei Turnovers, während Corrall im Vergleich zu Woche 1 der Preseason eine zumindest solide Steigerung verzeichnete. Unter keinem der beiden sah die Panthers-Offense, die nur drei Punkte produzierte, flüssig aus, was auch daran lag, dass die Patriots ihre Starter spielten, während die Panthers primär Backups spielen ließen.
- Patriots QB Mac Jones spielte drei Drives, was vermutlich die einzige Preseason Action der Pats Starting Offense sein wird. Neben zwei Three-and-Outs war ein TD Drive dabei, bei dem er gute Chemie mit Nelson Agholor bewies.
- Matt Patricia war der offensive Playcaller der Patriots, und das auch als die Backups reinkamen nach den drei Jones-Drives. Letzte Woche hat Joe Judge das Playcalling ab dem Zeitpunkt übernommen.
- Panthers Rookie LT Ikem Ekwonu war einer der wenigen Starter der Panthers, der spielen durfte - und er sammelte fleißig Lehrgeld. Als Runblocker scheint er schon auf durchaus passablem NFL-Niveau zu spielen, aber als Passblocker gab es Freitag Nacht weiterhin Probleme. Back-to-Back Sacks von Josh Uche und Dietrich Wise Jr. waren ein Drive-Killer.
- Pats Zweitrunden Rookie WR Tyquan Thornton musste verletzt das Spiel verlassen, über seine Schulterverletzung ist noch nichts näheres bekannt. Kendrick Bourne spielte erst gar nicht, nachdem er während der recht rauffreudigen Trainingseinheiten mit den Panthers bereits des Trainings verwiesen wurde. Pats HC Bill Belichick kommentierte seine Abwesenheit nur mit "er war nicht verfügbar".
- Matt Corrall musste im vierten Viertel auch verletzungsbedingt raus, nachdem ihm jemand bei 3rd and 22 in der Endzone auf den Fuß getreten war. Panthers HC Matt Rhule gab keine Auskunft über die Schwere der Verletzung, machte aber klar, dass er in einem echten Spiel wohl nicht passen würde bei 3rd und Long, down 3 mit vier Minuten auf der Uhr.
Green Bay Packers (1-1) - New Orleans Saints (0-2)
Ergebnis: 20:10 (3:3, 10:7, 0:0, 7:0) BOXSCORE
- Preseason Star Romeo Doubs fing einen weiteren TD, diesmal ein schöner Endzone-Catch hoch über dem Defender. Aber auch bei den Saints konnte ihr Rookie WR endlich aufhorchen lassen: Chris Olave fing seinen ersten TD mit einer schön angepassten Route, die QB Ian Book perfekt bediente. Jameis Winston ist weiterhin verletzt bei den Saints.
- Packers Backup-QB Jordan Love hatte eine solidere Vorstellung als in Woche 1, wurde aber von QB3 Danny Etling beim Highlights generieren geschlagen: Etlings 51-yards TD-Keeper im vierten Viertel war das Ausrufezeichen hinter dem ersten Packers Preseason Sieg seit 2019.
- Packers Rookie WR Christian Watson wärmte zwar in Full Pads auf, spielte aber wieder nicht. Die neueste Offensiv-Waffe der Packers lässt also noch auf sich warten mit dem Debüt.
- Im dritten Viertel gab es eine regelrechte Punt-Orgie, sechs Stück, kein Drive endete anders. Für Punter-Fans ein Highlight: Ein 81-Yarder von Saints P Blake Gillikin.
- Packers TE Tyler Davis hatte erneut einen Fumble und ein Holding, das eine 17-Yard-Completion negierte. Seine Chancen auf eine Rosterspot sinken weiter.
Los Angeles Rams (1-1) - Houston Texans (2-0)
Ergebnis: 20:24 (3:0, 3:7, 7:7, 7:10) BOXSCORE
- Rams WR Lance McCutcheon profitiert weiterhin am meisten von der völligen Abwesenheit aller Starter: 5 von 6 für 96 Yards war ein erneut guter Tag für ihn, vor allem auch wenn man bedenkt, dass er bisher auch im Training nur mit Third String QB Bryce Perkins gearbeitet hat und im Spiel erstmals Bälle von Second Stringer John Wolford fing. Nur beim letzten Play muss er noch lernen, Out of Bounds zu gehen, um die Uhr anzuhalten.
- Texans QBs Davis Mills und Jeff Driskel hatte beide je einen Two-Minuten-Drill, den sie mit einem TD abschlossen. Die Texans sind in einem Umbruch, bei dem es um deutlich andere Dinge als Gewinnen geht, aber man kann dem Team unter Lovie Smith einen verbissenen Kampfgeist mit einer sympathischen Was-haben-wir-zu-verlieren-Mentalität nicht absprechen.
- Jenseits davon war das Spiel dank fragwürdigem OL Play zerfahren. Wolford konnte dank 5 Sacks wenig Entwicklungsschritte zeigen. Auch der Rams Pass Rush - allen voran DT Jonah Williams - erzeugte immer wieder Druck auf die Texans QBs.
Buffalo Bills (2-0) - Denver Broncos (1-1)
Ergebnis: 42:15 (7:3, 21:3, 14:3, 0:6) BOXSCORE
Die Bills schickten erstmals in dieser Preseason ihre First-Team-Offense aufs Feld und sie sah schon richtig gut aus. Quarterback Josh Allen zeigte sehr gutes Pocket.Movement, drehte sogar einmal eine Pirouette und warf einen 28-Yard-Touchdown-Pass auf Gabriel Davis.
Ebenfalls gut in Form zeigte sich das Run Game. Zack Moss lief für insgesamt 19 Yards bei nur 4 Carries und erzielte dabei 2 Touchdowns. Rookie James Cook wiederum zeigte seine enorme Dynamik und lief für 38 Yards auf ebenfalls nur 4 Carries - ein Schnitt von 9,5 Yards! Backup Duke Johnson erzielte ebenfalls noch 2 Touchdowns und unterm Strich liefen die Bills für 208 Yards im Spiel.
Die Broncos verzichteten erneut auf den Großteil ihrer Starter, was das klare Ergebnis zumindest zu Beginn erklärt. Auffällig war jedoch, dass Tight Albert Okwuegbunam (4 REC, 32 YDS) im Grunde das ganze Spiel absolviert, nachdem Rookie Greg Dulcich ausgefallen war. Traut man etwa den übrigen Tight Ends im vorläufigen Kader nicht?
Das Return-Game der Broncos sah vielversprechend aus. Speziell Jalen Virgil (30,0 Yards im Schnitt) und Montrell Washington (27.5) gaben beide gute Bewerbungen ab, was den Return-Spot im Team bei Kick-Offs angeht.
Indianapolis Colts (0-2) - Detroit Lions (1-1)
Ergebnis: 26:27 (3:3, 10:10, 7:7, 6:7) BOXSCORE
Die Lions ließen alle ihre Starter draußen und schafften es dennoch erstmals seit 2018, ein Preseason-Spiel zu gewinnen. Der Star des Spiels war dabei Wide Receiver Tom Kennedy, der um einen Platz im Kader des Teams kämpft. Kennedy erzielte 2 Touchdowns und eroberte einen Onside-Kick.
Detroits Offense überzeugte vor allem rund um die Pause. Am Ende des zweiten Viertels legte David Blough einen 12-Play-Drive zum Touchdown in letzter Sekunde hin, nach dem Break hatte Tim Boyle einen beeindruckenden Drive zum TD.
Bei den Colts überzeugte derweil Edge-Rusher Dayo Odeyingbo, der es dieses Mal auf 2 Sacks brachte. In der Vorwoche hatte er bereits 5 Pressures. Er kämpft um Spielzeit in seiner zweiten Saison und sammelt derzeit gute Argumente dafür.
Offensiv saß der zweite Anzug der Colts. Das galt sowohl für die Quarterbacks als auch die Receiver. Sam Ehlinger etwa brachte 9 seiner 11 Pässe für 136 Yards und 2 Touchdowns an. Darunter ein 50-Yard-TD auf Dezmon Patmon (5 REC/104 YDS) und ein 15-Yard-Score auf Mike Strachan (3 REC/45 YDS). Beide spielen um einen der letzten freien Plätze im Kader. Nick Foles startete das Spiel für Indy und war ⅚ für 56 Yards.
Kansas City Chiefs (1-1) - Washington Commanders (0-2)
Ergebnis: 24:14 (7:0, 7:7, 3:0, 7:7) BOXSCORE
Die Chiefs haben womöglich ein neues Red-Zone-Target gefunden. Backup-Tight-End Jody Fortson war zweimal Anspielstation für Touchdowns von Patrick Mahomes von kurz vor der Endzone. Einmal war das Passfenster ziemlich eng und Fortson setzte sich gegen einen eng anliegenden Gegenspieler durch.
Defensiv wiederum ließ Rookie-Linebacker Nick Bolton aufhorchen. Er spielte nur zwei Serien, führte sein Team aber mit 3 Tackles (1 TFL) an. Zudem gelang ihm ein Pass-Breakup bei Third Down gegen Curtis Samuel.
Bei Washington steht weiter der Zweikampf zwischen den Running Backs Antonio Gibson und Brian Robinson im Fokus. Gibson war überraschend als Kick-Off-Returner zu Beginn auf dem Feld, Robinson wiederum startete im Backfield. Gibson musste dann sogar noch mit dem 2nd-Team ran und legte noch eine 22-Yard-Reception vor einem Commanders-Touchdown hin. Es bleibt spannend, wer letztlich der Lead-Back sein wird.
Die Commanders hatten derweil erneut Probleme bei Third Down. Die First-Team-Defense ließ bei allen 5 Third Downs gegen sich Conversions zu, in der Vorwoche waren es noch 3 von 5. Und 2021 ließ Washington in 48,5 Prozent der gegnerischen Third Downs Conversions zu. Dies bleibt also erstmal besorgniserregend.
Tennessee Titans (1-1) - Tampa Bay Buccaneers (0-2)
Ergebnis: 13:3 (0:0, 13:0, 0:3, 0:0) BOXSCORE
In der Vorwoche noch landete Rookie-QB Malik Willis vorzeitig auf der Bank, weil er zu zögerlich agierte und sich nicht vom Ball trennen wollte. Darauf reagierte er dieses Mal mit besseren Entscheidungen. Herausragend dabei war sein 18-Yard-Pass auf Dez Fitzpatrick kurz vor der eigenen Endzone. Die Pocket brach zusammen, Willis entkam und warf den Ball, anstatt selbst zu laufen. Später fand er in ähnlich prekärer Situation Tight End Chigziem Okonkwo für einen 6-Yard-Touchdown-Pass.
Ansonsten darf man die Defense hervorheben, die nur 3 Zähler abgab. Zudem kreierte sie 2 Turnovers, darunter eine Interception durch Joe Jones in der gegnerischen Hälfte, die den einzigen Touchdown des Spiels Ende der ersten Hälfte einleitete.
Bei den Bucs ging in Abwesenheit von Tom Brady offensiv so gut wie nichts. Immerhin: Running Back Leonard Fournette zeigte trotz seiner Gewichtsprobleme, dass er immer noch verlässlich ist. Er lief letztlich für 20 Yards (4 CAR) und hatte 2 Catches für 6 Yards.
Derweil scheint die Offensive Line weiter Grund zur Sorge zu sein für die Bucs. Guard Aaron Stinnie, der um den Platz als Left Guard spielt, verletzte sich am Knie und musste vom Feld gefahren werden. Die Diagnose: Kreuz- und Innenbandriss. Für ihn ist die Saison damit gelaufen. Guard Luke Goedeke wiederum leistete sich zwei Holding-Strafen und gab einen Sack ab. Zudem ist Right Tackle Tristan Wirfs angeschlagen, während Center Ryan Jensen mit einer Knieverletzung monatelang fehlen wird.
Miami Dolphins (1-1) - Las Vegas Raiders (3-0)
Ergebnis: 15:13 (0:7, 6:3, 0:3, 7:3) BOXSCORE
Die Offensive Line der Raiders ist weiter schwer am Kämpfen. Gegen Miami gab sie erneut vier Sacks und acht QB-Hits ab. Unterm Strich sind das jetzt schon 13 Sacks in drei Spielen. Zudem verließ Right Tackle Alex Leatherwood das Spiel im zweiten Viertel, kam dann aber im dritten nochmal zurück. Eine kuriose Situation.
Derweil scheint Head Coach Josh McDaniels die zuletzt aufkeimenden Diskussionen um Running Back Josh Jacobs im Keim zu ersticken. Nachdem er zu Beginn der Preseason noch aufreizend viel Einsatzzeit bekam, saß er dieses Mal draußen. Dafür erzielte Rookie Zamir White einen Touchdown.
Bei Miami gab Tua Tagovailoa sein Preseason-Debüt, allerdings ohne seine Top-Receiver. Entsprechend war es wenig spektakulär. Tua machte immerhin keine Fehler (6/8, 58 YDS), kassierte jedoch auch einen Safety durch eine Penalty in der Endzone.
Die Cornerback-Depth der Dolphins könnte ein Problem sein, wie sich gegen die Backups der Raiders zeigte. Starter Byron Jones und Xavien Howard spielten nicht und ihre Vertreter hatten große Probleme. Speziell Noah Igbinoghene gab zwei leichte First Downs ab. Zudem verletzt sich Nik Needham früh im Spiel.
Minnesota Vikings (0-2) - San Francisco 49ers (2-0)
Ergebnis: 7:17 (0:0, 7:6, 0:0, 0:11) BOXSCORE
Bei den 49ers hofft man auf ein Breakout-Jahr von Defensive Tackle Javon Kinlaw, der in seine dritte Saison geht und von einem Kreuzbandriss zurückkommt. Gegen Minnesota zeigte er seine wiedergewonnene Explosivität bei einem Sack gegen Kellen Mond vor dessen Endzone.
Insgesamt saßen 27 Spieler der Niners draußen, darunter sehr viele Starter. Und dennoch präsentierte sich die Offense in guter Verfassung. Quarterback Nate Sudfeld (13/17, 102 YDS, TD) spielte eine effiziente erste Hälfte, während Brock Purdy nach der Pause immerhin keine gravierenden Fehler machte. Auf dem Boden überzeugte Rookie-Running-back Tyrion Davis-Price mit 41 Yards (10 CAR).
Wandersmann T.Y. McGill könnte den Vikings dabei helfen, Pressure durch die Mitte zu erzeugen. Gegen San Francisco gelangen ihm 1,5 Sacks, nachdem es in der Vorwoche schon 2 waren. Die Vikings sind bereits seine fünfte Station seit 2015 - gelingt ihm nun der Durchbruch?
Sorge bereitet den Vikings derweil Rookie-Cornerback Andrew Booth Jr., der sich im zweiten Viertel am Knöchel verletzte und nicht zurückkam. Eine Diagnose steht noch aus.
Jacksonville Jaguars (0-3) - Pittsburgh Steelers (2-0)
Ergebnis: 15:16 (3:0, 3:7, 2:0, 7:9) BOXSCORE
Trevor Lawrence scheint auf dem Weg zu einer deutlich besseren zweiten Saison zu sein. Er überzeugte mit präzisen, gut platzierten Pässen in der ersten Hälfte. Einzig in der Red Zone stockte der Angriffsmotor der Vikings. Doch Lawrence scheint in Position für den Durchbruch zu sein.
Neuzugang Christian Kirk gab sein Debüt für die Jaguars und sah direkt 8 Targets. Daraus machte er 5 Receptions für 54 Yards. Und bei 2 Third-Down-Versuchen waren die Pässe schlicht zu hoch. Dennoch sollte Kirk bereit sein für den Nummer-1-Spot in dieser Offense.
Bei den Steelers überzeugte Kenny Pickett erneut. Er spielte nur zwei Angriffsserien, führte sein Team aber zu einem Touchdown-Drive über fünf Spielzüge in nur 42 Sekunden vor der Pause. Zudem gelang ihm ein 11-Yard-TD-Pass, der nur durch eine Holding-Strafe gegen Guard James Daniels negiert wurde.
Starter Mitch Trubisky spielte drei Serien und litt merklich unter einer schwachen Offensive Line. In der zweiten Hälfte durfte Mason Rudolph ran, dem am Ende der Drive zum Sieg gelang.
Los Angeles Chargers (0-2) - Dallas Cowboys (1-1)
Ergebnis: 18:32 (3:7, 7:22, 0:0, 8:3) BOXSCORE
Wide Receiver KaVontae Turpin war der MVP der USFL 2021. Seine Chancen auf einen Kaderplatz bei den Dallas Cowboys waren jedoch gering. Jetzt allerdings spielte er sich in den Vordergrund und zwar als explosiver Returner. Gegen die Chargers gelangen ihm gleich zwei Return-Touchdowns! Erst trug er einen 98-Yard-Kick-Return zum Touchdown, dann legte er noch einen 86-Yard-Punt-Return nach.
Defensiv wiederum überzeugten die Cowboys an der Front mit insgesamt 3 Sacks, 7 QB-Hits und 6 Tackles for Loss. Und das mit der zweiten Garde, was für eine gute Kadertiefe spricht.
Bei den Chargers sammelte Wide Receiver Josh Palmer Argumente für eine größere Rolle. Insgesamt kam er auf 3 Receptions für 75 Yards. Die erste war ein 41-Yard-Catch, die letzte ein 18-Yard-Touchdown nach einem Screen.
Die O-Line der Chargers machte keinen sonderlichen guten Eindruck, was sich neben den besagten Sacks auch am Run Game ablesen lässt. Im Schnitt lief L.A. lediglich für 3,1 Yards. Zudem verletzte sich Rookie-Running-Back Isaiah Spiller früh und musste raus. Noch gibt es keine Diagnose.
Cleveland Browns (1-1) - Philadelphia Eagles (1-1)
Ergebnis: 20:21 (7:7, 6:7, 7:7, 0:0) BOXSCORE
Der Kampf um die letzten Kaderplätze bei den Eagles ging speziell in der Offense am Sonntag weiter. Zunächst glänzten die Running Backs, die hauptverantwortlich dafür waren, dass die Eagles in der ersten Hälfte den Ball über mehr als 20 Minuten hielten. Boston Scott lief für 33 Yards und Kenneth Gainwell für 46. Beide erzielten Touchdowns.
Auch im Receiving Corps ging es hoch her. Angeführt von Quarterback Gardner Minshew (14/17, 142 YDS) waren die Eagles durch die Luft nur schwer zu halten. Dieses Mal war Deon Cain mit 5 Receptions für 66 Yards der Anführer der Gruppe. Wackelkandidat Jalen Reagor wiederum kam lediglich auf 2 Receptions für 17 Yards (4 Targets). Das Highlight-Play allerdings gelang dem olympischen Hürdenläufer Devon Allen, der im dritten Viertel einen 55-Yard-Touchdown-Catch nach Pass von Reid Stinnett hinlegte.
Der Fokus bei den Browns hingegen lag auf der Suche nach dem Backup-QB für Notfall-Starter Jacoby Brissett. Und hier hatte Joshua Dobbs klar die Nase vorn. Er überzeugte wie schon in der Vorwoche und kam dieses Mal auf 141 Yards (14/20) und führte sein Team in allen vier Angriffsserien mit ihm zu Scores. Zudem gelang ihm auch ein 36-Yard-Scramble sowie ein Touchdown zu Fuß.
Und Josh Rosen? Der zweite Kandidat für den Backup hinter Brissett in Abwesenheit des gesperrten Deshaun Watson blieb einmal mehr blass. Der Offense fehlte mit ihm größtenteils der Flow. Rosen brachte nur 7 seiner 20 Pässe für 88 Yards an und verlor mit dieser Vorstellung Boden im Duell mit Dobbs.
New York Giants (2-0) - Cincinnati Bengals (0-2)
Ergebnis: 25:22 (0:3, 7:6, 0:7, 18:6) BOXSCORE
Daniel Jones erlebte einen gemischten Abend in den Meadowlands. Die Zahlen (14/16, 116 YDS) sahen insgesamt ordentlich aus nach drei Angriffsserien im ersten Viertel. Doch warf er auch eine Interception, weil er Rookie-Tight-End Daniel Bellinger verfehlte. Aber er beendete seinen Auftritt positiv mit einem Rushing Touchdown durch Jashaun Corbin.
Weniger gut war die Vorstellung der Top-Receiver gegen die Backups der Bengals. Kenny Golladay sah in 21 Snaps kein Target und Rookie Wan'Dale Robinson, der als Starter eingeplant ist, brachte es auf -3 Yards bei 3 Receptions. Immerhin kamen David Sills und Antonio Williams auf jeweils 4 Receptions. Allerdings ist Letzterer ein Running Back.
Sorgen bereitete derweil Rookie-Edge-Rusher Kayvon Thibodeaux, der das Spiel früh mit einer Knieverletzung verließ. Nach dem Spiel gab er jedoch selbst Entwarnung: "Ich bin okay, mir geht es gut."
Bei den Bengals lag der Fokus auf der Defense. In der Secondary war es Rookie-Safety Dax Hill, der die besagte Interception auf akrobatische Weise sicherte. Hill spielte die komplette erste Hälfte. Zudem glänzte UDFA-Cornerback Allan George, der gleich drei Pass-Breakups sammelte.
Linebacker Clay Johnston zeigte eine beeindruckende Vorstellung mit 20 Tackles. Darunter auch der einzige Bengals-Sack des Abends.
Arizona Cardinals (1-1) - Baltimore Ravens (2-0)
Ergebnis: 17:24 (0:3, 3:7, 0:14, 14:0) BOXSCORE
Die Ravens haben ihren Nummer-3-Receiver für die Saison wohl gefunden. Nachdem er bereits im Training seit Wochen und Monaten für Aufsehen gesorgt hatte, glänzte Rookie-Tight-End Isaiah Likely nun auch gegen die Cardinals. Likely fing alle seiner 8 Targets in der ersten Hälfte für 100 Yards und einen Touchdown.
Die Defense wiederum generierte ordentlich Pressure, was im Vorjahr noch ein großes Defizit dieser Truppe war. Dem Team gelangen 3 Sacks und 8 QB-Hits gegen die Backups der Cardinals. Chuck Wiley führte das Team mit 1,5 Sacks und 3 QB-Hits an. Zudem gelangen Kyle Fuller und Damarion Williams Interceptions.
Die Cardinals staunten derweil über die Vorstellung von Running Back Jonathan Ward. Dieser brachte es auf 128 All-Purpose-Yards (inklusive 90 Return-Yards) und brachte sich damit in Position für die Backup-Rolle hinter Starter James Conner. Allerdings verließ er das Spiel frühzeitig mit einer Schulterverletzung. Diagnose offen.
Weniger gut lief das Spiel für Quarterback Trace McSorley, der hinter Kyler Murray und Colt McCoy aber ohnehin nur die Nummer 3 des Teams ist. Er warf zwar für 229 Yards, brachte aber nur 18 von 34 Pässen an und warf zwei Interceptions. In puncto Effizienz wurde er damit von Camp-Body Jarrett Guarantano überboten. Jener warf in limitierter Einsatz einen Touchdown-Pass (3/6, 37 YDS).