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Power Ranking nach Woche 8: Der Absturz der Bucs und Packers

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© getty

Nach Woche 8 ist die Saison-Halbzeit fast erreicht - und ein klein wenig mehr Klarheit kommt in das Gesamtbild der NFL: Die Spitzengruppe formiert sich, die Hackordnung im Mittelfeld wird zumindest ein bisschen klarer. Doch der Absturz zweier vermeintlicher Titelkandidaten lässt neue Fragen und Diskussionen entstehen.

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NFL: Power Ranking nach Week 8

32. Houston Texans (1-5-1)

Ranking nach Week 4: 32.

Die Texans sind das perfekte Top-5-Pick-Team, das sich heimlich, still und leise mit einem sehr hohen Draft-Pick aus der Saison verabschiedet, ohne sich zu blamieren und selbst in Niederlagen einige positive Ansätze zeigt, auf denen man aufbauen kann. Derek Stingley und Jalen Pitre hatten ihre Höhen und Tiefen, aber man sieht, was sie werden können. Nico Collins hat einen Mini-Breakout, Dameon Pierce deutlich mehr als das. Ich mag die Tackles, und Davis Mills ist eine solide Übergangslösung - während gleichzeitig klar sein sollte, dass er nicht die langfristige Antwort ist. Die Texans laufen den Ball sehr ordentlich, allerdings ist auch klar, dass die Defense nicht ansatzweise gut genug ist, um damit nachhaltig Spiele zu gewinnen. Dafür bräuchte es mehr vom Passspiel.

31. Detroit Lions (1-6)

Ranking nach Week 4: 21.

Ich denke nicht, dass Dan Campbell sich nach dieser Saison Sorgen um seinen Job machen muss. Detroit ist noch immer inmitten seines Rebuilds, und auch wenn die Lions mit St. Brown, Hutchinson und weiten Teilen der Offensive Line bereits einige klar definierbare Bausteine für die Zukunft haben: Nach wie vor gilt, dass die Lions in mehreren Bereichen noch deutlich an Talent nachlegen müssen; dass man zur Deadline T.J. Hockenson abgegeben hat, legt zusätzlich nahe, dass Detroit sich selbst noch inmitten des Rebuilds sieht. Nirgendwo ist das für mich deutlicher als auf der Quarterback-Position, wo die Lions auch in diesem Jahr wieder zu häufig, wenn sie in kritischen Phasen Plays von ihrem Quarterback gebraucht hätten, hängengelassen wurden. Deshalb sehe ich hier auch keine schnelle Reparatur in Aussicht - doch damit konnte man rechnen. Was allerdings enttäuschend ist, ist die Tatsache, dass die Lions eine der schlechtesten Defenses in der NFL stellen, obwohl hier nicht wenige Ressourcen rein investiert wurden. Und sicher, hier starten viele junge Spieler, darunter nicht wenige Rookies, dementsprechend ist auch hier Geduld wichtig. Gleichzeitig ist auch klar, dass ein gut designtes Run Game und ein Head Coach, der sein Team ohne Frage motivieren kann, an irgendeinem Punkt nicht genug sind.

30. Indianapolis Colts (3-4-1)

Ranking nach Week 4: 26.

Kann Sam Ehlinger wirklich der Hoffnungsträger für eine Franchise werden, die seit Jahren - erfolglos - ihr Glück in jährlich einem neuen Veteran-Quarterback sucht? Ich sage ehrlich, dass es mich sehr, sehr überraschen würde, aber gleichzeitig wäre er nicht der erste Quarterback, der in dieser Saison aus dem Nichts überrascht. Insofern ist er ein interessantes Experiment für den Rest der Saison, doch klar ist auch, dass Matt Ryan nur eines von vielen Problemen war. Die Offensive Line ist bislang eine riesige Enttäuschung, sodass auch das im Vorjahr so starke Run Game nicht zur Entfaltung kommt. Die Receiver als Gruppe sind solide, aber es fehlt an konstanter Separation. Auch vom Pass-Rush hatte ich mir deutlich mehr erhofft, und in der Summe kann Indianapolis als Team nur zu den größten Enttäuschungen dieser Saison zählen - und Ehlinger aus dieser Perspektive ist dann vielleicht doch mehr mit dem Mute der Verzweiflung denn als Hoffnungsträger unterwegs. Ich denke, dass wir in Indianapolis auf einen großen Umbruch zusteuern, und dass das Benching von Ryan sowie die Entlassung von Offensive Coordinator Marcus Brady nur Vorzeichen dafür waren.

29. Pittsburgh Steelers (2-6)

Ranking nach Week 4: 29.

Bei den Steelers fällt es mir dieser Tage schwer, überhaupt genau zu benennen, wofür Pittsburgh als Team steht. Und sicher, der Ausfall von T.J. Watt hat hier enormes Gewicht; kaum eine andere Defense ändert ihr gesamtes Auftreten so drastisch durch den Verlust eines einzelnen Spielers. Die Defense ist, auch verletzungsbedingt, bestenfalls Mittelmaß und offensiv sucht man den klaren Plan zu häufig vergebens. Dabei ist es nicht so, als hätte Pittsburgh kein Talent, insbesondere die offensiven Skill-Positions sind glänzend besetzt und selbst Rookie-Quarterback Kenny Pickett macht seine Sache besser, als einige der Statistiken nahelegen würden. Doch die Steelers können nach wie vor so gar nicht den Ball laufen, die Run-Defense ist anfällig, und Pickett bräuchte mehr Unterstützung, insbesondere, um ihm dabei zu helfen, den Ball schneller zu verteilen. Ich wäre an diesem Punkt ernsthaft überrascht, wenn die Steelers ihre erste Saison mit negativem Record unter Tomlin vermeiden würden.

28. Carolina Panthers (2-6)

Ranking nach Week 4: 31.

Jegliche Form von Erfolg muss man bei den Panthers in der jetzt anstehenden zweiten Saisonhälfte aus einer anderen Perspektive bewerten: Mit der Entlassung von Matt Rhule und den Trades von Robbie Anderson und in erster Linie Christian McCaffrey haben die Panthers für jeden deutlich sichtbar den Rebuild-Knopf gedrückt. Ich denke weder, dass Steve Wilks die Head-Coach-Lösung darstellt, noch, dass P.J. Walker der Quarterback der Zukunft sein kann - auch wenn Walker gegen Tampa Bay vor zwei Wochen eine unerwartet spektakuläre Leistung abgeliefert hat und auch gegen Atlanta für Aufsehen sorgte. Mit D.J. Moore, Brian Burns, Taylor Moton, Ikem Ekwonu, Derrick Brown, Jaycee Horn und Jeremy Chinn hat man das Gerüst für die Zukunft, alles andere wird sich in den kommenden Wochen und Monaten entwickeln. Bis dato können die Panthers mit einer guten Defense dem einen oder anderen Gegner vielleicht noch ein Bein stellen - vorausgesetzt, die Offense hat noch ein paar solcher Auftritte wie gegen Tampa Bay oder solche Flashes wie gegen Atlanta in der Hinterhand.

27. Chicago Bears (3-5)

Ranking nach Week 4: 30.

Natürlich ist es nach wie vor so, dass die Bears individuell betrachtet einen der schwächsten Kader in der NFL haben; die Trades von Robert Quinn und Roquan Smith untermauern das zusätzlich. Selbst wenn man einkalkuliert, dass sich die Offensive Line sogar etwas besser verkauft als befürchtet, und selbst wenn man den Bears - zu Recht - bereits ein gutes Safety-Duo und zumindest mal junges Talent auf den Cornerback-Spots attestiert: Es ist ein Rebuild in Chicago, und das merkt man dem Kader unweigerlich auch an. Dennoch war es ermutigend, zuletzt zu sehen, dass die Bears sich offensiv eingestanden haben, dass man andere Ansätze braucht. Dass nicht nur Receiver- und Line-Qualität nicht gut genug sind, um mit einer "normaleren" Offense zu gewinnen, sondern dass auch Justin Fields maßgeblich davon profitiert, wenn die Offense stärker auch über das Quarterback-Run-Game aufgebaut wird. Mehr noch, dass Fields diese Art Offense ein Stück weit braucht, um an diesem Punkt seiner Entwicklung und mit diesen Umständen erfolgreich sein zu können. Dass darf Bears-Fans Hoffnung für die Zukunft dieses Teams geben, auch wenn die Fragezeichen im Hier und Jetzt bleiben.

26. Jacksonville Jaguars (2-6)

Ranking nach Week 4: 10.

Nach vier Wochen war ich bereit dazu, auf den Jaguars-Hypetrain aufzuspringen. Das schien ein Team zu sein, das sich bereits vor seiner vermeintlichen Entwicklungskurve bewegt, das unter Doug Pederson schnell eine offensive Identität gefunden hatte und das sein junges Potenzial in der Defense bereits schneller aufs Feld brachte als gedacht. Seitdem aber wurde über alle Maßen deutlich, dass es eben noch ein Team ist, das sich im Rebuild befindet. Die junge Defense wurde immer anfälliger, vielleicht gekrönt von dem Meltdown gegen die Colts. Und während die Offense zwar den Ball gut bewegte, sorgen individuelle Fehler sowie ärgerliche Inkonstanz bei Trevor Lawrence, bei der Line und bei den Receivern dafür, dass man sich selbst nicht belohnt. Insbesondere die Red Zone ist und bleibt ein Problem. Klare Baustellen - etwa auf Outside Receiver und Cornerback - sind deutlich sichtbar. Und so sind die Jaguars letztlich doch das Team, das man realistisch vor der Saison erwarten musste: Ein junges Team, dessen Potenzial im Laufe des Jahres immer wieder aufblitzen wird - aber das noch nicht gut genug ist, um den gravierenden Schritt innerhalb einer Saison zu machen, der vor vier Wochen noch denkbar schien.

25. Atlanta Falcons (4-4)

Ranking nach Week 4: 22.

Die Falcons sind so etwas wie die Light-Version der Giants - und "Light" in erster Linie aufgrund der Tatsache, dass Atlantas Defense eine ganze Stufe schlechter ist als die der G-Men. Denn offensiv müssen sich die Falcons keineswegs vor den Giants verstecken: Auch Atlanta glänzt mit einer eher unkonventionellen Offense, die es aber schafft, aus einem merklich limitierten Quarterback das Maximum herauszuholen - zumindest was das Run Game angeht. Atlantas Offensive Line ist gerade was das Run-Blocking angeht auch eine durchaus positive Überraschung, ich würde es dennoch nach wie vor gerne sehen, dass sie mehr aus Kyle Pitts und Drake London herausholen. Denn diese Offense sollte im Passspiel nicht so limitiert sein, wie sie es in mehreren Spielen dieser Saison bereits war. Die Falcons sind nach wie vor im Umbruch, insofern ist es positiv, dass ein Spieler wie Arnold Ebiketie positive Ansätze zeigt. Für den Moment aber ist Grady Jarrett der einzige wirkliche Playmaker in der Front, während die Secondary zunehmend dezimiert daherkommt.