49ers vs. Rams: Auf einen Blick
- Die 49ers überraschten mit einem besonders aggressiven Gameplan und blitzten Matthew Stafford deutlich häufiger als üblich, was zu einer dominanten Vorstellung der Hausherren gegen eine ersatzgeschwächte Offensive Line geführt hat.
- Deebo Samuel glänute dieses Mal vorwiegend als Receiver, der aber wie üblich vor allem nach dem Catch seine enorme Explosivität unter Beweis stellte und mit seinem Touchdown für das Highlight des Spiels sorgte.
- Den Rams gelang kein Touchdown und sie lassen auch jeglich Explosivität in der Offense vermissen. Besonders eklatant war dabei, dass ihnen kein einziger Spielzug über mehr als 20 Yards gelang, was ihnen zuletzt 2007 passiert war.
San Francisco 49ers vs. Los Angeles Rams: Die Analyse
Die Rams bekamen zuerst den Ball und marschierten schnell übers Feld. In der Red Zone jedoch fand der Drive ein jähes Ende. Matt Gay trat ein kurzes Field Goal zur frühen Führung für die Gäste, die am Ende des Drives Center Coleman Shelton mit einer Knöchelverletzung verloren.
Die Antwort der Gäste war ein erster guter Drive ihrerseits, an dessen Ende ein 32-Yard-Touchdown-Run von Jeff Wilson stand.
Danach gerieten die Angriffsbemühungen beider Teams ein wenig ins Stocken, was zu mehreren Punts führte, ehe die Gäste einen 10-Play-Drive zusammebrachten, der aber in der Red Zone stockte. Matt Gay verkürzte immerhin den Rückstand auf 6:7 mit einem 29-Yard-Field-Goal.
Die Niners hatten jedoch noch ein Highlight in petto: Jimmy Garoppolo fand Deebo Samuel auf einer kurzen In-Breaking-Route, woraufhin der Wide Receiver den Turbo zündete und letztlich einen 57-Yard-Touchdown-Catch zum 14:6-Pausenstand hinlegte.
Nach der Pause kamen die Defenses besser ins Spiel, sodass es auf beiden Seiten bis zum Beginn des vierten Viertels jeweils nur ein Field Goal gab. Die Niners bewegten den Ball dennoch in der Summe besser, machten aber nicht mehr viel daraus. Mitte des vierten Viertels hatte Kicker Robbie Gould noch die Chance, den Vorsprung zu erhöhen, vergab jedoch aus 42 Yards.
Und so musste die Defenses für weitere Punkte herhalten: Safety Talenoa Hufanga durchschaute einen Swing-Pass von Matthew Stafford Richtung Cooper Kupp und trug die Interception über 52 Yards zum Touchdown. 24:9 Niners 6 Minuten vor Schluss.
Den Deckel drauf machten die Hausherren schließlich nach der 2-Minute Warning mit einem Strip-Sack von Samson Ebukam gegen Stafford. Es war zugleich der siebte Sieg nacheinander in der Regular Season für San Francisco über Los Angeles.
San Francisco 49ers (2-2) - Los Angeles Rams (2-2)
Ergebnis: 24:9 (7:3, 7:3, 0:3, 10:0) BOXSCORE
49ers vs. Rams - die wichtigsten Statistiken
Zur Pause hatte Cooper Kupp bereits 7 Receptions und damit 35 in dieser Saison. Das sind die meisten in den ersten vier Spielen einer Saison in der Geschichte der Rams. Er überholte damit sich selbst (2019), Isaac Bruce (2004) und Torry Holt (2002).
Aaron Donald gelang sein zweiter Pressure im Spiel im zweiten Viertel bei einem 3rd Down. Damit generierte er nun in 56 Spielen in Serie mehr als einen Quarterback Pressure. Das ist die längste Serie seit Next Gen Stats existiert (2016).
Samuel sammelte bei seinem 57-Yard-Touchdown-Catch 52 der 57 Yards nach dem Catch. Laut Next Gen Stats waren dies +51 YAC over expected. Und damit hat Samuel seit seiner Rookie-Saison 2019 +699 YAC over expected erzielt. Das sind die mit Abstand meisten in der NFL - keiner sonst steht hier bei über 500 Yards!
- Die Rams hatten kein einziges Play über mehr als 20 Yards. Das war ihnen zuletzt 2007 widerfahren. Nichtsdestotrotz stellte Cooper Kupp ein Career-High mit 14 Receptions (122 YDS, 18 TGTS) auf.
Der Star des Spiels: Nick Bosa (Edge Rusher, 49ers)
Dieses Spiel wurde in der Tat an der Line of Scrimmage entschieden. Und die 49ers dominierten an jener. Speziell defensiv gewannen sie ihr Matchup mit Nachdruck und der beste Mann der Front Seven war eindeutig Nick Bosa, der es auf 7 Pressures und 2 Sacks brachte. Eine bärenstarke Vorstellung des Edge Rushers. Offensiv beeindruckte Deebo Samuel mit 115 Receiving Yards und seinem Touchdown.
Der Flop des Spiels: Offensive Line (Rams)
Matthew Stafford hatte nicht viel Luft zum Atmen, was auch daran lag, dass es nie gelang, den Druck der Niners anzuwenden. Stafford stand unter Dauerbeschuss (14 Pressures, 11 QB-Hits, 7 Sacks) und hatte schlicht keine Zeit, viel zu kreieren. Sicherlich muss man erwähnen, dass die Line ohnehin ersatzgeschwächt war und der Ausfall Shelton auch nicht geholfen hat. Aber unterm Strich müssen die Rams eine bessere Antwort gegen einen Gegner finden, der eine solch starke Front aufbietet.
Analyse: 49ers vs. Rams - die Taktiktafel
Wenn es etwas gibt, womit man die 49ers-Defense nicht assoziiert, dann sind es übermäßig viele Blitzes. Doch gegen die Rams und ihre angeschlagene Offensive Line schickte Defensive Coordinator DeMeco Ryans deutlich häufiger als sonst mehr als vier Pass Rusher Richtung Stafford (48 Prozent der Dropbacks). Dabei zeigte er große Kreativität und schickte mal einen Cornerback, mal einen Linebacker, mal einen Safety, um möglichst unberechenbar zu sein.
Offensiv lag der Fokus zu Beginn auch darauf, möglichst mit Balance aufzutreten. Die meist kurzen Pässe wechselten sich mit gezielten Zone Runs auf die Seite ab, auf der Aaron Donald jeweils nicht war. Zudem gelang es immer wieder, die Lücken in den soften Zones zu finden, woraufhin die Receiver ihre YAC-Qualitäten unterstrichen.
Das Quick-Passing-Game der Niners hatte den positiven Nebeneffekt, dass dadurch die O-Line immer wieder entlastet wurde. Zudem zeigten die Hausherren eine Rotation auf Right Guard zwischen Rookie Spencer Burford und Daniel Brunskill.