Die NFL hat den früheren Besitzer der Washington Commanders, Dan Snyder, mit einer Rekordstrafe in Höhe von 60 Millionen Dollar belegt. Eine unabhängige Untersuchung hat ergeben, dass er eine Angestellte des Teams sexuell belästigt und mit den anderen Teams zu teilende Einnahmen vorenthalten habe.
Die Nachricht kam nur wenige Momente nach der Verkündung des endgültigen Verkaufs der Washington Commanders an ein Bieterkonsortium um Milliardär Josh Harris.
Die Anwältin Mary Jo White hatte am Donnerstag auf einem speziell anberaumten Meeting der 32 Teambesitzer in Bloomington/Minnesota die Ergebnisse ihrer Untersuchung präsentiert. Die Strafe entspricht in etwa einem Prozent des Verkaufspreises in Höhe von 6,05 Milliarden Dollar.
In ihrem Bericht merkte White an, dass sie mit 44 früheren Mitarbeitern der Commanders gesprochen habe, jedoch zahlreiche hochrangige Funktionäre eine Befragung abgelehnt haben.
Die Untersuchung begann im Februar 2022, knapp zwei Wochen nachdem Tiffani Johnson Snyder der sexuellen Belästigung bezichtigt hatte. Ein weiterer früherer Mitarbeiter des Teams, Jason Friedman, bestätigte Johnstons Angaben. White gab in ihrem Bericht an, Johnston für glaubwürdig zu halten.
Darüber hinaus spricht der Bericht von circa elf Millionen Dollar an Einnahmen, die die Commanders vom Rest der NFL geheim gehalten haben.
White betonte zudem, dass sich Snyder bis auf eine einstündige Befragung unkooperativ mit der Untersuchung gezeigt habe. NFL Commissioner Roger Goodell erklärte in einem Statement, dass die Liga mit dem Ergebnis der Untersuchung zufrieden sei. "Die Erkenntnisse sprechen für sich."