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NFL - Patrick Mahomes alleine reicht nicht: Warum es bei den Kansas City Chiefs nicht rund läuft

Von Constantin Eckner
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Kein einziger Punkt gelang den Kansas City Chiefs in der zweiten Halbzeit gegen die Philadelphia Eagles. Es war nicht die erste vor allem offensiv magere Vorstellung des amtierenden Super-Bowl-Siegers. SPOX blickt auf die Gründe für die durchschnittliche Saison der Chiefs.

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Es war eine Momentaufnahme und sinnbildlich für die Kansas City Chiefs in diesen Tagen. Travis Kelce, der mittlerweile weltweit bekannte Tight End, rennt zu Beginn des vierten Viertels gegen die Eagles nach einem kurzen Pass von Patrick Mahomes mit dem Ball über die 10-Yard-Line, bevor zwei Verteidiger ihn nicht nur stoppen, sondern sogar den Ball entreißen. Während sich die Spieler aus Philadelphia auf den Ball werfen, kniet Kelce unweit vom Geschehen und schlägt auf den Rasen des Arrowhead Stadium.

Es war der 19. Turnover der laufenden Saison, womit die Chiefs auf einem geteilten dritten Rang in der NFL liegen - und eben jener Turnover läutete so ein wenig den Anfang vom Ende in der Wiederauflage des vergangenen Super Bowls ein. Die Chiefs blieben bis zum Schluss im Spiel, konnten jedoch keinen Punkt in der zweiten Spielhälfte verbuchen und verloren somit fast zwangsläufig gegen die Gäste aus Philly.

Natürlich ist es angesichts des harten Schlagabtauschs mit dem momentan wohl besten Team der NFL noch Jammern auf weiterhin hohem Niveau, aber ein Abwärtstrend ist bei den Chiefs unweigerlich zu verzeichnen - zumal es auch schon schwache Vorstellungen gegen Teams wie die Denver Broncos in dieser Saison gab.

"Wir schießen uns selbst in den Fuß", sagte Head Coach Andy Reid nach dem Spiel gegen die Eagles: "Ich muss einen besseren Job machen, um den Spielern zu helfen. Meine Jungs müssen das Gleiche tun. Wir sind nicht scharfsinnig genug. Ich könnte die Jungs in bessere Positionen bringen."

Sicherlich bleibt beim Playcalling von Reid sowie Matt Nagy, dem Offensive Coordinator, Luft nach oben. Mitunter wurde zu sehr auf die Karte Mahomes gesetzt, der weiterhin vielen Rushern ausweichen kann und Spielzüge dadurch am Leben erhält, aber trotzdem darauf angewiesen ist, dass mögliche Passempfänger erreichbar sind und den Ball sicher aufnehmen. Letzteres stellte häufig eine Schwierigkeit für Kadarius Toney und Co. dar.

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Kein zweiter Top-Receiver neben Kelce

In der zweiten Halbzeit gegen die Eagles wurden von Reid und Nagy lediglich neun Laufspielzüge angesagt, nachdem es vor der Pause 20 Laufversuche gab und die O-Line insgesamt stabiler wirkte. Derweil gab es ab Beginn des dritten Viertels 28 Passversuche von Mahomes, von denen 14 ankamen und einen Raumgewinn von 99 Yards einbrachten.

Viermal probierte es Mahomes mit tiefen Pässen, wobei in drei Fällen ein Receiver sichtbar hinter dem letzten Eagles-Verteidiger positioniert war. Allerdings ergab sich auch daraus nichts Zählbares für die Chiefs. Marquez Valdes-Scantling hatte zum Schluss die Möglichkeit, das Spiel zugunsten seines Teams zu wenden, aber ein tiefer Pass von Mahomes wurde vom 29-jährigen Wide Receiver nicht gefangen, nachdem er zuvor Cornerback Bradley Roby entwischt war - eine Szene, die den Schlusspunkt einer enttäuschenden zweiten Halbzeit markierte.

Die Suche nach Fehlern ist komplex, denn es wirkt so, als würden viele Faktoren dazu beitragen, dass die Chiefs nicht so offensivstark wie noch in den Vorjahren sind. Das Playcalling und auch das Design von Spielzügen mag sicherlich eine Rolle spielen. Darüber hinaus haben es Reid und Nagy noch nicht geschafft, eine handfeste zweite Passoption neben Kelce zu etablieren.

Die höchste Produktivität hatte zuletzt Rashee Rice, aber gegen die Eagles wurde er von Mahomes nur sehr selten gesucht. Toney fiel in Vertretung von Mecole Hardman eher als Punt Returner denn als Receiver auf. Valdes-Scantling scheint sich in einer ständigen Berg- und Talfahrt zu befinden. Toney und Valdes-Scantling bringen gewiss genügend Geschwindigkeit mit, aber das allein genügt eben nicht, besonders in spielentscheidenden Momenten.

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Die Schwächephase der Chiefs ist komplex

Der Fakt, dass Mahomes zuweilen händeringend nach einem Passempfänger sucht, erhöht natürlich das Risiko, dass sich Turnover ergeben. Hinzu kommen die vielen Drops, insgesamt 26 nach dem Spiel gegen die Eagles, was einen Höchstwert in der Liga darstellt. "Sie wissen, dass ich weiterhin die Bälle abfeuern werde", sagte Mahomes über das Zusammenspiel mit seinen Receiver: "So bin ich einfach. Ich werde den Ball zu demjenigen spielen, der freisteht. Normalerweise macht der dann auch das Play."

Man mag diese Einstellung gutheißen, denn auf diese Weise wird mehr oder weniger mit der Brechstange versucht, dass die Passempfänger wieder Selbstvertrauen erlangen. Würden die Chiefs nun noch mehr aufs Laufspiel setzen, was angesichts dessen überschaubarer Wirksamkeit wohl ohnehin nicht ratsam wäre, könnte das die Selbstsicherheit der Receiver weiterhin schmälern. Andererseits besteht auch die Gefahr, dass weitere Turnovers und Drops einen ähnlichen Effekt haben.

Deshalb bleibt die relative Schwächephase der Chiefs eine äußerst komplexe, weil leichte Lösungen nicht in Sicht sind. Gewissermaßen muss jeder in der Offensive zehn Prozent zulegen, damit weniger Ballverluste verbucht werden und die Durchschlagskraft gerade in den wichtigen Momenten wieder auf jenem Niveau ist, um auch enge Spiele für sich zu entscheiden. Ob Valdes-Scantling und andere diese Steigerung wirklich schaffen können, bleibt äußerst fraglich. Die Chiefs verfügen einfach über den womöglich schlechtesten Receiver Corps in der gesamten Reid-Mahomes-Ära.

Wenn etwas die Verantwortlichen in Kansas City positiv stimmen sollte, dann die Tatsache, dass selbst gegen die Eagles dank einer starken Defensive ein Sieg bis nach der Two-Minute Warning möglich war und man weiterhin mit den Besten in der NFL mithalten kann.

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