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NFL Draft, Tag 3: Deutsches Duo Julius Welschof und Nouredin Nouili als Undrafted Free Agents verpflichtet

Von Stefan Petri
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An Tag 3 des NFL Drafts am Samstagabend sind keine weiteren Deutschen mehr gedraftet worden. Mit Julius Welschof und Nouredin Nouili haben zwei deutsche Talente allerdings weiterhin die Chance darauf, in der besten Football-Liga der Welt zum Einsatz zu kommen.

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Defensive Lineman Welschof unterschrieb nach Abschluss der sieben Draft-Runden einen Vertrag als Undrafted Free Agent bei den Pittsburgh Steelers. Offensive Lineman Nouili wurde von den New Orleans Saints verpflichtet. Beide können sich nun in der Offseason für einen Platz im Practice Squad oder sogar im NFL-Kader empfehlen.

An Tag 2 des Drafts hatten die Washington Commanders den Deutsch-Amerikaner Brandon Coleman an 67. Stelle ausgewählt, also früh in der 3. Runde.

Welschof spielte nach insgesamt fünf Jahren bei den Michigan Wolverines im vergangenen Jahr für die Charlotte 49ers. Er ist der einzige Pass Rusher, den die Steelers im Draft-Verlauf verpflichtet haben und qualifiziert sich dabei Medienberichten zufolge für das "International Player Pathway Program" (IPPP), mit welchem ausländische Talente gefördert werden sollen. Dadurch bekommen die Steelers einen zusätzlichen Kaderplatz im Training Camp (91 statt 90).

Über das IPPP hatten die Tampa Bay Buccaneers Mitte April bereits den Deutschen Lorenz Metz (27) verpflichtet. Der Guard hatte vor einem Jahr als Undrafted Free Agents bei den Chicago Bears unterschrieben, war aber vor dem Training Camp entlassen worden.

Nouili spielte auf dem College für die Nebraska Cornhuskers. Er startete letztes Jahr insgesamt elf Spiele für die Huskers. Linebacker Fabian Weitz und Defensive Tackle Hugo Klages gingen dagegen bislang leer aus.

Zuvor waren im Draft in den Runden 4-7 insgesamt fünf weitere Quarterbacks gezogen worden. Spencer Rattler aus South Carolina ging an 150. Stelle zu den New Orleans Saints und darf auf den Backup-Platz hinter Derek Carr hoffen. Auch die New York Jets stellten sich für die Zukunft auf und wählten Jordan Travis von Florida State an 171. Stelle. Die Jets hatten Zach Wilson vor dem Draft an die Denver Broncos abgegeben.

Weitere gedraftete Quarterbacks:

  • Joe Milton III (Tennessee): An 193. Stelle zu den New England Patriots
  • Devin Leary (Kentucky): An 218. Stelle zu den Baltimore Ravens
  • Michael Pratt (Tulane): An 245. Stelle zu den Green Bay Packers

Den Titel des "Mr. Irrelevant" für den letzten im Draft ausgewählten Spieler sicherte sich Alabamas Safety Jaylen Key. Er wurde an 257. Stelle von den New York Jets gedraftet. "Das bedeutet mir alles, das gehört dazu", sagte der 24-Jährige anschließend. "Man muss sich einfach darauf einlassen."

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NFL Draft, Tag 2: Brandon Coleman zu den Washington Commanders

Der Deutsch-Amerikaner Brandon Coleman ist in der 3. Runde des NFL-Drafts von den Washington Commanders ausgewählt worden. Damit geht für den in Berlin aufgewachsenen Offensive Lineman ein Traum in Erfüllung.

"Sprachlos und schockiert" zeigte sich Coleman gegenüber RTL, kurz nachdem ihn die Washington Commanders an 67. Stelle ausgewählt hatten, also früh in der 3. Runde in der Nacht auf Samstag. "Die Coaches sind megacool, ich freue mich sehr, dass ich in Washington bin", sagte der 23-Jährige. Er werde in zwei Wochen in die amerikanische Hauptstadt reisen.

Der vielseitige Lineman, der als Guard, aber auch als Offensive Tackle eingesetzt werden kann, hatte sich bei TCU auf dem College in den Blickpunkt der NFL-Scouts gespielt und mit seiner enormen Athletik bestochen. Im Vorfeld des Drafts erschien ein Pick am zweiten Tag realistisch, so früh hatte er aber wohl selbst nicht damit gerechnet.

Mit seinen 1,98 Metern und 145 Kilogramm wird Coleman in Washington nun den neuen Quarterback Jayden Daniels beschützen. Ihn hatte das Team tags zuvor an zweiter Stelle im Draft ausgewählt.

Colemans Mutter ist Deutsche, sein Vater US-Amerikaner. Geboren in Texas, wuchs er auch in Berlin auf und zog mit 15 Jahren endgültig in die USA. Dort hoffte er zunächst auf eine Karriere als Basketballer, ehe er sich ganz auf Football konzentrierte.

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NFL Draft, Tag 1: Atlanta Falcons überraschen mit Quarterback-Auswahl

In der 1. Runde des NFL Draft 2024 hat es in der Nacht auf Freitag einen historischen Run auf Quarterbacks gegeben. Nummer-eins-Pick wurde wie erwartet Caleb Williams, der von den Chicago Bears ausgewählt wurde. Für die größte Überraschung sorgten derweil die Atlanta Falcons.

Williams gewann in der Saison 2022 die Heisman Trophy für den besten College-Spieler. In der Windy City erhält er einen Vertrag über vier Jahre und wird dabei 38,8 Millionen Dollar verdienen. "Es brauchte viel Aufopferung, Liebe, den Willen, das Footballspiel zu gewinnen, und meine Teamkollegen, meine Trainer und meine Familie", sagte Williams nach seiner Wahl vor insgesamt 275.000 Fans in der vollgepackten Innenstadt von Detroit.

Nach ihm wurden die Quarterbacks Jayden Daniels (an 2 zu den Washington Commanders) und Drake Maye (an 3 zu den New England Patriots) ausgewählt. Da wenig später auch noch Michael Penix Jr. (8, Atlanta), J.J. McCarthy (10, Minnesota) und Bo Nix (12, Denver) gedraftet wurden, gingen in den ersten zwölf Picks stolze sechs Quarterbacks vom Board - das hatte es noch nie gegeben.

Besonders schockierend dabei war die Entscheidung der Atlanta Falcons, mit Penix Jr. einen QB auszuwählen: In der Offseason hatte man schließlich mit Kirk Cousins einen erfahrenen - und teuren - Quarterback geholt. Cousins unterschrieb für vier Jahre und bis zu 180 Millionen Dollar.

Defensivspieler mussten im Draft derweil so lange warten wie noch nie: Der erste Verteidiger war Pass Rusher Laiatu Latu, der an 15. Stelle zu den Indianapolis Colts ging. Bisher war immer mindestens ein Spieler der Defense unter den ersten acht Picks gewesen.

 

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