NHL

Boston Bruins stehen in den Finals

Von SPOX
Bruins-Right-Wing Nathan Horton erzielte den einzigen Treffer der Partie
© Getty

Die Boston Bruins stehen erstmals seit 1990 in den Stanley-Cup-Finals. Im entscheidenden siebten Spiel der Eastern-Conderence-Serie gegen die Tampa Bay Lightning setzten sie sich durch den Treffer von Nathan Horton knapp mit 1:0 durch. In der Endspiel-Serie kommt es somit zum Aufeinandertreffen zwischen den deutschen Verteidigern Dennis Seidenberg und Christian Ehrhoff.

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Das Spiel der Nacht

Boston Bruins - Tampa Bay Lightning 1:0 (0:0, 0:0, 1:0) - Serie 4-3

Tore: 1:0 Nathan Horton

20 Jahre ohne Finals-Teilnahme? Vergessen! Der Playoff-Kollaps im Vorjahr gegen die Flyers? Schnee von gestern! Die Bruins stehen in den Stanley-Cup-Finals. Allerdings haben ihre Fans im TD Garden lange zittern müssen.

32 Minuten lang stürmte Boston auf das Tor der Lightning zu, hatten letztlich mit 38:24 Torschüssen ein deutliches Übergewicht. Aber immer wieder war es Tampa Bays überragender Goalie Dwayne Roloson (37 Saves), der sie zur Verzweiflung trieb. Und teilweise machten sie es sich auch selbst schwer.

Milan Lucic lief im ersten Drittel völlig frei auf Roloson zu und versuchte, ihn zu tunneln - ohne Erfolg. Im zweiten scheiterte dann Mark Recci gleich zweimal nacheinander am Schlussmann.

Endgültig verzweifeln ließ die Bruins-Anhänger dann Nathan Horton in der zweiten Minute des Schlussdrittels, als er links frei vorm Gehäuse stand und den Puck eigentlich nur noch einschieben musste. Stattdessen hob er ihn aber am sich dazwischen werfenden Roloson ebenso vorbei wie am Tor.

Ein Fehler, den der Right Wing elf Minuten später durch den entscheidenden Treffer ausbügelte: Krejci lief über den linken Flügel zum Tor, zog die Verteidiger ebenso auf sich wie die Aufmerksamkeit des Goalies und spielte in die Mitte auf den frei stehenden Horton, der nur noch einzuschieben brauchte.

Allerdings wäre Roloson auch an diesem Schuss fast noch dran gewesen. "Ich glaube nicht, dass er den Puck hätte halten können und außerdem hätte er auch nicht besser spielen können, als er es heute getan hat", lobte Tampa-Coach Guy Boucher seinen Schlussmann. "Das war schon brutal: Ein kleiner Abwehrfehler hat uns die Serie gekostet."

Für Boston ist es die erste Finals-Teilnahme seit 1990, als sie die Serie gegen die Edmonton Oilers verloren. Den Stanley Cup holten sie zuletzt 1972. "Nathan hat definitiv wie ein ganz Großer gespielt", zeigte sich Bostons Trainer Claude Julien nach dem Spiel begeistert über Hortons Vorstellung.

Zu verdanken hatten sie den Erfolg neben dem Siegtorschützen auch ihrem starken Goalie Tim Thomas. Der 37-Jährige präsentierte sich einmal mehr in starker Form und parierte sämtliche der 24 Lightning-Torschüsse. "Eine Menge Leute dachten wohl, ich sei mittlerweile auf dem absteigenden Ast. Aber ich wusste, dass dem nicht so ist und habe mich im Sommer voll reingehangen. Es war ein unglaubliches Jahr", freute Thomas sich.

In einer hart umkämpften Partie schenkten sich beide Teams nichts. Dennis Seidenberg räumte Martin St. Louis mit einem deftigen Check nahe der Mittellinie ab. Außerdem schickte Steve Dowdie Zdeno Chara mit vollem Körpereinsatz in die Bande und Horton wurde im zweiten Drittel ins Tor gecheckt.

Zu Beginn des zweiten Drittels wurde Lightning-Center Steven Stamkos vom Puck im Gesicht getroffen und stürmte umgehend blutend vom Eis. Er kehrte Mitte des Durchgangs mit einem vergitterten Helm und einer defitgen Wunde auf der Nase in die Partie zurück.

Mit Dennis Seidenberg und Christian Ehrhoff vom Endspiel-Gegner, den Vancouver Canucks, stehen zwei Deutsche in den Stanley-Cup-Finals. Somit ist garantiert, dass nach Uwe Krupp, der 1996 mit den Colorado Avalanche sowie 2002 mit den Detroit Red Wings den Titel holte, definitiv wieder ein Deutscher Meister wird. Das erste Spiel der Serie steigt in der Nacht vom kommenden Mittwoch auf Donnerstag.

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