Boston Bruins - Tampa Bay Lightning 2:5 (1:3, 0:0, 1:2) - Serie: 0-1
Tore: 0:1 Sean Bergenheim, 0:2 Brett Clark, 0:3 Teddy Purcell, 1:3 Tyler Seguin, 1:4 Marc-Andre Bergeron, 1:5 Simon Gagne, 2:5 Johnny Boychuk
Die Playoffs schreiben immer wieder unfassbare Geschichten. So auch in dieser Saison. Die Tampa Bay Lightning lagen in ihrer Erstrundenserie gegen die Pittsburgh Penguins schon 1-3 in Rückstand und standen ganz dicht vor dem Aus, aber seitdem gewinnen sie einfach alles. Wirklich alles.
Mit drei Siegen in Folge drehten die Bolts die Serie gegen die Pens, danach wurden die Washington Capitals in vier Spielen aus den Playoffs gefegt - und jetzt gab es auch in Spiel 1 der Eastern Conference Finals bei den Boston Bruins einen Sieg. Es war der achte Lightning-Sieg in Serie. Die Bruins waren nach acht Siegen aus den letzten neun Spielen selbst unglaublich heiß, aber gegen Tampa Bay standen sie in Spiel 1 auf verlorenem Posten.
Magische 85 Lightning-Sekunden
Im ersten Drittel genügten den Lightning magische 85 Sekunden, um sich einen 3:0-Vorsprung herauszuspielen. Zwischen dem 1:0 von Sean Bergenheim und dem 2:0 von Verteidiger Brett Clark lagen in der zwölften Minute nur 19 Sekunden - und eine Minute später schoss Teddy Purcell nach einem schlimmen Turnover von Tomas Kaberle bereits das 3:0. Zwei Tore in 19 Sekunden und drei Tore in 1:25 Minuten sind beides neue Klub-Rekorde. Die Bruins-Fans im TD Garden waren geschockt.
Vor allem die Story des Sean Bergenheim ist bemerkenswert. In der Regular Season hatte der Finne in 80 Spielen nur 14 Tore erzielt, in der Postseason steht er nach zwölf Spielen schon bei acht Toren und ist einer der absoluten Erfolgsgaranten. Die gesamte dritte Reihe mit Bergenheim, Dominic Moore und Steve Downie spielt exzellent. Die Bruins steckten nach dem 0:3 aber nicht auf und kamen noch im ersten Drittel immerhin wieder auf zwei Tore heran.
Rookie Tyler Seguin, der für den schmerzlich vermissten Patrice Bergeron (Gehirnerschütterung) ins Team gerückt war, traf bei seinem Playoff-Debüt in der 16. Minute zum 1:3. Nach dieser wilden Phase fielen fast 40 Minuten lang keine Tore mehr, Lightning-Goalie Dwayne Roloson (31 Saves) spielte erneut stark. In der 54. Minute war es dann Marc-Andre Bergeron, der mit einem Power-Play-Tor endgültig alles für Tampa Bay klar machte.
Kein guter Abend für Seidenberg
Boston versuchte noch einmal alles und nahm Tim Thomas (29 Saves) vom Eis, aber auch dieser Schuss ging nach hinten los. Simon Gagne erzielte per Empty-Net-Goal das 5:1, Johnny Boychuks Tor in der 59. Minute war nicht mehr als Ergebniskosmetik.
Besonders bitter für die Bruins: Die Superstars der Lightning produzierten so gut wie gar nicht, Steven Stamkos (0 Punkte), Vincent Lecavalier (0 Punkte), Martin St. Louis (1 Assist), aber Tampa Bay fuhr dank seiner überragenden Rollenspieler dennoch den klaren Sieg ein.
Dennis Seidenberg (26:10 Minuten) erhielt wie gewohnt sehr viel Eiszeit von Coach Claude Julien, erwischte aber keinen guten Abend. Der deutsche Verteidiger stand bei drei Gegentoren auf dem Eis (-3). Beim ersten Gegentor hatte er seinen Schläger verloren, wollte den Puck mit dem Schlittschuh klären, schob ihn aber direkt zu Bergenheim. Unglücklich. Spiel 2 der Serie findet am Dienstag wieder in Boston statt.
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