NHL

Das große Zittern in San Jose

Von SPOX
Henrik Zetterberg (l., mit Tomas Holmström gegen Jason Demers) markierte das 1:1 für Detroit
© Getty

Die Detroit Red Wings haben auch den dritten Matchball der San Jose Sharks in der zweiten Playoff-Runde abgewehrt. In der Joe Louis Arena gewann Detroit mit 3:1. Spiel sieben 7 findet wieder in San Jose statt.

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Detroit Red Wings - San Jose Sharks 3:1 (0:0, 0:0, 3:1)

Tore: 0:1 Logan Couture, 1:1 Henrik Zetterberg, 2:1 Valtteri Filppula, 3:1 Darren Helm

Schicken sich die Red Wings etwa an, das zweite Team innerhalb von zwei Saisons zu werden, das einen 0-3-Rückstand noch umwandelt und in die nächste Runde einzuziehen? Letztes Jahr war dies den Philadelphia Flyers gegen die Boston Bruins gelungen, davor in der gesamten NHL-Historie aber erst zwei anderen Mannschaften.

In Kalifornien jedenfalls dürfte jetzt das große Zittern beginnen. So ein bisschen war das schon in Spiel sechs zu spüren. Zwar ging San Jose im dritten Drittel in Führung, ansonsten aber hatten die Sharks wenig zu melden.

Detroit hatte die Partie von vorne bis hinten im Griff und verbuchte 45 Torschüsse (San Jose: 25), traf aber die Hütte nicht und hatte zudem viel Pech. Erst in den letzten 9:22 Minuten des Spiels platzte der Knoten.

"Man muss immer weiter dran glauben", sagte Torschütze Valtteri Filppula. "Egal, wie der Spielstand ist, man kann immer zurückschlagen. Dieser Glaube hat viel zu diesem Sieg beigetragen."

Babcock: "Zwei Teams, die sich nichts nehmen"

Zur Erinnerung: Beide Teams waren schon im Vorjahr aufeinander getroffen, damals hatten die Sharks 4-1 gewonnen. Nach den ersten drei Spielen in dieser Saison hatte man schon das Gefühl, dass Detroit einen San-Jose-Komplex hat.

Mitnichten, wie Coach Mike Babcock betont: "Wir hätten jedes der ersten drei Spiele gewinnen können. Das war bisher eine ganz enge Serie zwischen zwei Teams, die sich nichts nehmen."

Während die Red-Wings-Spieler erklärten, dass es bei ihnen niemanden gab, der nach dem Rückstand in Panik ausbrach, kann man sich beim Gegner vor Spiel sieben nicht so sicher sein. Auch wenn sie 2010 in den Conference Finals standen, genießen die Kalifornier den zweifelhaften Ruf, in den Playoffs ihr Potenzial zu oft nicht abrufen zu können.

Vancouver kann als Vorbild dienen

Joe Thornton, einer der am meisten kritisierten Stars der Sharks, stellt jedoch klar: "Wir sind immer noch selbstbewusst. Detroit hat uns doch gerade erst gelehrt, dass es keinen Sinn macht aufzugeben. Wir haben 82 Spiele hart gearbeitet, um in genau solchen Situationen den Heimvorteil zu haben."

Ein Vorbild, wie man den totalen Zusammenbruch vermeidet, kann sich San Jose ausgerechnet am möglichen nächsten Gegner nehmen.

Die Vancouver Canucks verspielten in Runde eins gegen die Chicago Blackhawks ebenfalls ein 3-0, präsentierten sich aber in Spiel sieben in Bestform - und stehen nun nach dem 4-2 gegen die Nashville Predators bereits als Western-Conference-Finalist fest.

Die Leistung in Spiel sechs darf man in San Jose dennoch nicht unter den Tisch kehren: "Das war ein beschämender Auftritt", klagte Verteidiger Douglas Murray. "Das war nicht akzeptabel, aber wir müssen das so schnell wie möglich aus unseren Köpfen bekommen. Und uns für Donnerstag heiß machen."

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