NHL

Stanley Cup: Seidenberg oder Ehrhoff?

SID
Kehrt nach seiner Schulterverletzung wieder ins Team zurück: Vancouvers Christian Ehrhoff
© Getty

Das erste deutsche Duell um den Stanley Cup ist perfekt. Nach Christian Ehrhoff mit den Vancouver Canucks hat auch Dennis Seidenberg mit den Boston Bruins das Finale der nordamerikanischen Eishockey-Profiliga NHL erreicht.

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Uwe Krupp bekommt endlich einen Nachfolger. 15 Jahre nach dem derzeitigen Bundestrainer wird wieder ein deutscher Eishockey-Spieler den Stanley Cup in die Höhe stemmen. Die Frage ist nur: Dennis Seidenberg oder Christian Ehrhoff? Die beiden Nationalspieler treffen im ersten deutschen Duell um den NHL-Titel aufeinander.

"Dass es endlich wieder einen deutschen Stanley-Cup-Sieger geben wird, ist etwas ganz Besonderes", sagte Seidenberg nach dem entscheidenden 1:0 der Bruins im siebten Play-off-Halbfinale gegen Tampa Bay Lightning, "wir freuen uns beide sehr darauf."

Ehrhoff fehlte gegen San Jose

Ehrhoff, der sich mit den Vancouver Canucks mit 4:1 gegen die San Jose Sharks durchgesetzt hatte, kehrt pünktlich zu den Finalspielen ab Mittwoch aufs Eis zurück. "Im Finale bin ich wieder dabei", sagte der Verteidiger, der im dritten Halbfinale eine Schulterverletzung erlitten und in den beiden folgenden Spielen gefehlt hatte.

Ehrhoff oder Seidenberg, die zuletzt bei den Olympischen Spielen 2010 in Vancouver gemeinsam in der Nationalmannschaft spielten - einer von beiden wird der zweite deutsche Stanley-Cup-Sieger nach Krupp. Der künftige Teammanager der Kölner Haie hatte 1996 mit Colorado Avalanche die älteste Mannschaftstrophäe der Welt gewonnen. In der dritten Verlängerung des vierten Spiels gegen die Florida Panthers hatte Krupp den 1:0-Siegtreffer erzielt.

Entscheidender Treffer durch Seidenberg

Seidenberg durfte am Freitag schon sieben Minuten vor Schluss über das entscheidende Tor jubeln. Nathan Horton traf zum 1:0 für Boston und versetzte damit die Eishockey-Hochburg in Massachusetts in einen wahren Rausch. "Es war unglaublich, alle Straßen waren voller Menschen, sie haben stundenlang gefeiert", berichtete Seidenberg, der auf dem Weg von der Arena nach Hause durch "unglaubliche Menschenmengen" fuhr.

Die Fans der "Braunbären" mussten lange zittern, bis der erste Finaleinzug seit 1990 feststand. "Es war schon sehr eng. Vor allem die letzten Minuten waren nervenaufreibend", sagte Seidenberg, der mit 27:57 Minuten erneut die meiste Eiszeit der Bruins hatte.

Horton, der Matchwinner

Wieder war Horton der Matchwinner. Bereits in der ersten Play-off-Runde gegen Rekordmeister Montreal Canadiens hatte der 25-Jährige in Spiel sieben in der Verlängerung das entscheidende Tor markiert. Horton ist der erste NHL-Spieler überhaupt, dem in den Play-offs einer Saison gleich zweimal im siebten Spiel der Siegtreffer glückte.

Der fünfmalige Stanley-Cup-Gewinner Boston Bruins will im Duell gegen das beste Team der Hauptrunde endlich eine lange Negativserie beenden. Nach dem letzten Titel 1972 scheiterte der älteste US-Klub in der NHL fünfmal im Finale: 1974, 1977, 1978, 1988 und zuletzt 1990. Seidenberg sieht sein Team als Außenseiter: "Die Canucks haben in der regulären Saison die meisten Punkte geholt und sind auf jeden Fall Favorit."

Am Mittwoch geht es los

Vancouver steht zum dritten Mal nach 1982 und 1994 im Endspiel, zum Titel reichte es noch nie. Ehrhoff ist optimistisch: "Wir haben eine sehr starke, ausgeglichene Mannschaft. Das Finale wird aber noch ein Riesenstück Arbeit."

Die ersten beiden Finalbegegnungen finden am Mittwoch und Samstag jeweils in der Olympiastadt Vancouver statt, danach folgen am Montag (6. Juni) und Mittwoch (8.) zwei Spiele in Boston. Anschließend geht es, falls notwendig, im Wechsel nach Vancouver (10.) und Boston (13.). Ein eventuelles siebtes Endspiel würde am Mittwoch (15. Juni) in Vancouver ausgetragen. Vier Siege sind zum Titelgewinn notwendig.

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