Nashville Predators - Vancouver Caucks 1:2
Tore: 0:1 Mason Raymond, 0:2 Daniel Sedin, 1:2 David Legwand
"Eigentlich kann man Ryan Kesler die Conn Smythe Trophy schon jetzt geben", war Roberto Luongo begeistert von dem Auftritt, den sein Teamkollege in Spiel sechs gegen die Predators - und im Prinzip in den gesamten bisherigen Playoffs - aufs Eis zauberte.
Der Zauber des Amerikaners ist nicht unbedingt immer wunderschön anzuschauen, aber Kesler ist ein Arbeitstier und damit so ungemein wichtig für die Canucks, dass man in der Tat argumentieren könnte, dass ihm die Auszeichnung als MVP der Playoffs bisher zusteht.
"Er ist ein Pferd. Man kann ihm den Puck nicht wegnehmen. Er verliert keine Eins-Gegen-Eins-Situationen. Er ist ständig in Bewegung. Es ist einfach ein Vergnügen, mit ihm zusammen zu spielen", fasste Chris Higgins die Vorzüge des Centers zusammen.
In Spiel sechs bekamen die Predators zum sechsten Mal zu spüren, zu was ein fokussierter Kesler fähig ist. Mit zwei Assists auf Mason Raymond und Daniel Sedin im ersten Drittel wurde er zum Mann des Spiels, dazu hatte er die meiste Eiszeit aller Fowards und warf sich zudem in jeden Wurf und jeden Gegner. "Es läuft einfach", blieb Kesler jedoch bescheiden. "Ich will einfach immer alles geben, und manchmal hat man Phasen, in denen der Puck am Schläger zu kleben scheint. So geht es mir im Moment."
Nashvilles Coach Barry Trotz ließ es sich nicht nehmen, ihm nach dem Spiel zu gratulieren: "Ich habe ihm gesagt, dass wir uns wahrscheinlich auf Spiel sieben freuen würden und eine Chance auf die Conference Finals hätten, wenn er nicht so gespielt hätte. Er war die ganze Serie auf einem Level, das nicht viele erreichen können."
Dass es aber auch diesmal kein Spaziergang für Vancouver war und dass die Anspannung groß war, fasste eine Szene im ersten Drittel zusammen, als Kesler in Preds-Goalie Pekka Rinne rutschte und um ein Haar eine Massenschlägerei ausgebrochen wäre.
Insgesamt musste der Gast vier Penalty Kills im ersten Abschnitt bewältigen. "Das war enorm wichtig für uns", sagte Coach Alain Vigneault nach Spielschluss.
Die Zahlen zeigen zudem, dass die Canucks nur 19 Torschüsse zustande brachten, fünf mehr kamen von Nashville. Zum ersten Mal nach 1994 steht Vancouver in den Conference Finals - und wartet nun auf den nächsten Gegner. Den ermitteln die San Jose Sharks und die Detroit Red Wings. Den Kanadiern wird es gefallen, dass sie den einen oder anderen zusätzlichen Tag Pause bekommen.
Denn weil sie sich in den Playoffs bisher so schwer getan haben und schon mehrfach in die Overtime gehen mussten, hat sich die zusätzliche Eiszeit der Canucks de facto schon auf ein zusätzliches Spiel addiert. Mit anderen Worten: Im Grunde hat Vancouver bereits 14 Playoff-Spiele auf dem Buckel. Man kann nur hoffen, dass dem Team nicht die Luft ausgeht.
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