Das Spiel der Nacht:
Chicago Blackhawks (8-2-3, 19 Pts) - Ottawa Senators (4-6-2, 10 Pts) 6:5 (BOXSCORE)
Was für ein Spektakel im United Center! Mitte des zweiten Durchgangs sprach wenig für den Champion, dafür umso mehr für die Senators. Gerade hatte Ottawa durch Zibanejad im vierten Versuch des Drittels zum dritten Mal getroffen und war damit mit 4:2 in Führung gegangen. Dann hatten Joel Quenneville und Jonathan Toews allerdings genug gesehen.
Der Coach ersetzte den glücklosen Nikolai Khabibulin durch Corey Crawford, der Kapitän sorgte für den nötigen Scoring-Punch. 5,5 Minuten vor der Drittelsirene erzielte Toews zunächst den Ausgleich, nur um im Schlussdrittel mit zwei weiteren Treffern seinen dritten Karrierehattrick perfekt zu machen.
So hatte auch Quenneville schlussendlich ein "besonderes Spiel" seines Kapitäns gesehen, was wohl vor allem daran lag, dass den Senators nach Andrew Shaws 6:4 durch Zack Smith nur noch der Anschluss gelang.
"Zuletzt haben wir immer, wenn wir im letzten Drittel hinten lagen oder spät im Spiel ein zwei Tore zurück waren, einen Weg gefunden, besser zu finishen, als wenn wir in Führung lagen", versuchte Toews den Run der Hawks irgendwie zu erklären. "Wir waren uns sicher, dass wir zurückkommen können, egal wie weit wir hinten waren."
Als kleine Zugabe erzielte Marian Hossa seinen 100. Treffer für Chicago. Die Senators müssen sich dagegen mit ihrer vierten Niederlage aus den letzten fünf Spielen anfreunden.
Die weiteren Spiele:
New York Islanders (4-5-3, 11 Pts) - New York Rangers (4-7-0, 8 Pts) 2:3 (BOXSCORE)
Die Rangers haben offenbar Gefallen an Comeback-Siegen gewonnen. Dem 3:2-Overtime-Erfolg bei den Red Wings folgte nun ein wohl nicht minder süßer Erfolg beim Stadtrivalen. Gesichert wurde dieser allerdings erst durch einen späten Treffer von Benoit Pouliot.
"Das fühlt sich natürlich für jeden gut an", so der Matchwinner, der gegen die Islanders damit sein Kunststück aus Detroit wiederholte. "Nach der Niederlage vergangene Nacht, waren wir heute bereit für das Spiel."
Dabei hatten die Rangers in 10 Spielen bislang erst 15 Tore erzielt, was ein erneutes Comeback nach dem 2:1 der Islanders durch Peter Regin unwahrscheinlich erscheinen ließ. Ein starker Cam Talbot (22 Saves) und eben Pouliot sorgten am Ende jedoch für die Wende.
Philadelphia Flyers (3-8-0, 6 Pts) - Anaheim Ducks (10-3-0, 20 Pts) 2:3 (BOXSCORE)
Ganz überraschend ist der Sieg der Ducks in Philadelphia sicherlich nicht. Selbstverständlich ist er nach dem Spielverlauf allerdings ebenso wenig. Nicht nur, dass die Ducks nach dem ersten Drittel bereits mit 0:2 zurücklagen, sie verloren auch Teemu Selane nach einem Stockschlag, der den Finnen Zähne und Blut verlieren ließ.
Kyle Palmieri hatte jedoch einen besonderen Abend erwischt und ließ seinem Ausgleich vier Minuten vor dem Ende den Siegtreffer folgen. "Wir haben im zweiten Drittel langsam ins Spiel gefunden und es ihnen im dritten dann richtig gegeben", fasste der Matchwinner das Spiel zusammen. Ob die Ducks am Donnerstag in Boston wieder auf Selane zählen können, ist noch nicht klar.
Montreal Canadiens (8-5-0, 16 Pts) - Dallas Stars (5-6-1, 11 Pts) 2:1 (BOXSCORE)
Defense, lautet derzeit das Kredo in Montreal. Nachdem den Canadiens beim 2:0 in New York bereits zwei Treffer genügt hatten, machte nun Dallas Bekanntschaft mit der starken Abwehr der Kanadier. "In den letzten beiden Partien haben wir sehr gute Team-Defense gespielt - ob es nun darum ging, sich den Puck zu sichern, Schüsse zu blocken oder einfach die Positionen zu halten", stellte dann auch Douglas Murray fest. "Das ganze Team hat gut gespielt."
Dennoch musste sich Montreal im letzten Drittel eines Sturmlaufs der Stars erwehren. 9:3 lautete das Schussverhältnis am Ende des Abschnitts zugunsten der Texaner. Carey Price war mit 26 Saves allerdings kaum zu überwinden, und so genügte Rene Bourques Treffer zum 2:0 am Ende für den zweiten Sieg in zwei Nächten.
New Jersey Devils (3-5-4, 10 Pts) - Tampa Bay Lightning (8-4-0, 16 Pts) 2:1 (BOXSCORE)
Jaromir Jagr arbeitet weiter an seinem Legendenstatus. Gegen Tampa Bay erzielte der Tscheche den 119. Gamewinner seiner Karriere. Eine Marke, die kein andere Spieler seit der Saison 1967/68 erreichte. Dass dies ausgerechnet gegen die Lightning gelang, die fünf ihrer vergangenen sechs Spiele gewonnen hatten, macht die Sache umso schöner.
"Er ist schon sehr lange dabei, sogar länger als ich", spielte Goalie Martin Brodeur, der mit 16 Saves auch seinen Anteil an New Jerseys erster kleiner Siegesserie der Saison hatte, auf Jagrs Alter an. "Er ist einfach unglaublich. Seine Art zu spielen ist unglaublich."
Die Entscheidung fiel bereits im zweiten Drittel, als Jagr Martin St. Louis an der blauen Linie der Devils den Puck klaute und das 2:0 erzielte. Steven Stamkos gelang der Anschluss, Brodeur verhinderte mit einigen starken Saves im Schlussdrittel aber den möglichen Ausgleich.
St. Louis Blues (7-1-2, 16 Pts) - Winnipeg Jets (5-7-2, 12 Pts) 3:2 (BOXSCORE)
Man hat sich beinahe daran gewöhnt: Alexander Steen trifft. Saisontreffer Nummer elf des NHL-Toptorschützen hatte dann aber doch eine besondere Anekdote parat. Mit nur noch 59 Sekunden zu spielen entschied Steen nämlich das Spiel buchstäblich in aller letzter Minute.
"Er ist schon beeindruckend, oder", stellte auch Alex Pietrangelo fest. Dabei hatte der Defenseman mit seinem 2:1 ebenfalls Anteil am fünfen Heimsieg der Blues. Für Winipeg bedeutete das 2:3 bereits die fünfte Niederlage aus den letzten sechs Spielen.
Edmonton Oilers (3-9-2, 8 Pts) - Toronto Maple Leafs (9-4-0, 18 Pts) 0:4 (BOXSCORE)
43 Schüsse gaben die Oilers ab, Toronto lediglich 26. Dass die Maple Leafes dennoch deutlich gewannen und Tampa Bay noch dazu von der Spitze der Atlantic Division verdrängten, haben sie in erster Linie Phil Kessels unglaublichem Lauf zu verdanken. Sein Arbeitsnachweis in Edmonton? 2 Tore und 2 Assists. James Reimer sorgte mit 43 Saves zudem für den elften Shutout seiner Karriere.
Phoenix Coyotes (8-3-2, 18 Pts) - Los Angeles Kings (8-5-0, 16 Pts) 3:1 (BOXSCORE)
Mike Smith hatte einiges gut zu machen. Beim 4:7 vergangene Woche in Los Angeles musste der Goalie vom Eis, nachdem er 4 von 15 Schüssen hatte passieren lassen. Diesmal war Smith dagegen kaum zu überwinden. 41 Saves gelangen dem Goalie, den Kings im Umkehrschluss nur ein Treffer. So war es auch zu verkraften, dass Derek Morris erst kurz vor Ende des zweiten Drittels das 1:0 erzielte. Als Shane Doane Sekunden vor der Sirene noch eine Power-Play-Treffer nachlegte, war die Partie angesichts von Smiths starker Performance entschieden.
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