Das Spiel der Nacht
Boston Bruins (16-6-2, 34 Pts) - Pittsburgh Penguins (15-9-1, 31 Pts) 4:3 OT BOXSCORE
0,3 Sekunden vor Schluss traf Sidney Crosby mit seinem 13. Saisontor zur Verlängerung. Es gibt Teams, die sich davon demoralisieren lassen. Insbesondere mit der Vorgeschichte: In der Regular Season hatten die Bruins die letzten sieben Spiele gegen die größten Rivalen in der Eastern Conference verloren. Diese Serie ist nun vorbei.
"Wir waren OK", erklärte Coach Claude Julien, "einige Teams können sich davon fertigmachen lassen. Aber ich glaube, uns hat es noch hungriger auf den Sieg gemacht." Nur 34 Sekunden brauchte Torey Krug in der Overtime, um das entscheidende Tor für die Bruins zu machen. Der Held des Tages gab zu, dass Crosbys Tor ein Schock war, "aber wir haben die Jungs und Anführer, dass wir uns davon nicht einschüchtern lassen."
Wie auch kurz vor Schluss wechselte das Momentum über die reguläre Spielzeit immer wieder die Seiten. Erst hatten Loui Eriksson und Reilly Smith die Bruins im ersten Drittel in Führung gebracht, ein Doppelpack von James Neal brachte die Penguins wieder heran. Fünf Minuten vor Schluss ging Boston durch Zdeno Chara abermals in Führung, bis Crosby sein Tor in letzter Sekunde machte.
Penguins-Coach Dan Bylsma wollte die Niederlage dementsprechend nicht zu negativ sehen: "Mir hat gefallen, wie wir gegen dieses starke Team zu unserem Matchplan gehalten und am Ende der regulären Spielzeit ein Unentschieden erkämpft haben." Am 7. Dezember kommt es zum nächsten Aufeinandertreffen der beiden Spitzenteams im Osten.
Die weiteren Spiele
Toronto Maple Leafs (14-9-1, 29 Pts) - Columbus Blue Jackets (9-12-3, 21 Pts) 0:6 BOXSCORE
"Ich weiß nicht wirklich, was ich dazu sagen soll. Es war wohl nicht mein Abend", sagte der konsternierte Maple-Leafs-Goalie James Reimer. Das kann man wohl sagen: Der Mann hatte vor dem Spiel mit 94,7 die höchste Save Percentage der NHL und im Spiel zuvor noch ein Career High mit 49 Saves abgeliefert. Gegen Columbus waren es sechs Gegentore bei 21 Schüssen.
Mitte des ersten Drittels brachten Cam Atkinson und R.J. Umberger die Blue Jackets innerhalb von 20 Sekunden mit 2:0 in Front, Jack Skille, Ryan Murray und zwei Mal Ryan Johansen erzielten die weiteren Tore. Skilles Erklärung für den Kantersieg in fremder Halle: "Wir haben uns ans System gehalten und in jeder Besetzung als Team zusammengearbeitet. Wir haben simples Auswärtshockey gespielt. Das war der Schlüssel."
New Jersey Devils (9-10-5, 23 Pts) - Winnipeg Jets (11-11-4, 26 Pts) 1:3 BOXSCORE
Es war der 100. NHL-Sieg für Jets-Goalie Ondrej Pavelec - es gab aber weit wichtigeres als das Jubiläum, wie er danach lachend zugab: "Wir haben vier Mal hintereinander verloren und ich hatte es ganz vergessen. Es ist schön, aber die Zahl hat keine Bedeutung. Heute Nacht zu gewinnen war viel wichtiger."
Mark Scheifele, Evander Kane und Devin Setoguchi trafen für die Jets, das einzige Tor der Devils besorgte Patrik Elias. Olli Jokinen (1 Assist) lieferte das passende Fazit: "Das war wichtig. Jeder Sieg tut gut, aber zum Anfang von sechs Auswärtsspielen in Folge haben wir das einfach gebraucht. Es war ein Must-Win für uns, um wieder eine ausgeglichene Bilanz zu haben und uns gut zu fühlen."
Tampa Bay Lightning (15-8-1, 31 Pts) - New York Rangers (12-12-0, 24 Pts) 5:0 BOXSCORE
Es war ein besonderer Abend für Martin St. Louis. Vor dem Spiel für sein 1000. NHL-Spiel geehrt, wurde er auch auf dem Eis mit zwei Toren und einem Assist zum Mann des Tages. "Die ganze Präsentation war sehr emotional. Meine Kinder, meine Eltern, meine Frau auf der Tribüne. Ich habe beinahe die Beherrschung verloren. Es war ein spezieller Abend, und da wir gewonnen haben und ich meinen Beitrag leisten konnte, werde ich ihn auf jeden Fall in bester Erinnerung behalten."
Die Rangers haben nach sechs Auswärtssiegen in Folge mal wieder verloren - abgesehen von St. Louis war der Hauptgrund dafür Lightning-Goalie Ben Bishop mit 37 Saves. Die weiteren Tore für Tampa Bay machten Nikita Kucherov und Eddy Purcell (2).
Florida Panthers (7-13-5, 19 Pts) - Philadelphia Flyers (10-11-2, 22 Pts) 3:1 BOXSCORE
18 Monate lang hatte Sean Bergenheim kein Tor gemacht. Nach einer Verletzung verpasste er die letzte Saison, in diesem Jahr war in zehn Spielen bisher Flaute. Gegen Philadelphia traf er dafür gleich doppelt und war danach entsprechend erleichtert: "Es war eine lange Reise und ging rauf und runter - gelegentlich rauf, aber meistens runter - das war echt hart. Der Sieg heute fühlt sich richtig gut an."
Das dritte Tor für Florida erzielte Erik Gudbranson. Einige Minuten zuvor hatte Wayne Simmonds zum Anschluss für die Flyers getroffen. Tim Thomas gelangen im Panthers-Tor 38 Saves.
St. Louis Blues (17-3-3, 37 Pts) - Minnesota Wild (15-6-4, 34 Pts) 3:0 BOXSCORE
Alex Steen bleibt heiß wie Frittenfett! Im Spitzenspiel gegen die Wild machte er seine Saisontore 18 und 19 und ist damit wieder bis auf ein Tor an Alex Ovechkin dran. Viel wichtiger war natürlich der sechste Blues-Sieg über Minnesota in Folge. "Ich glaube, das war eins der besten Spiele, die wir bisher absolviert haben", lobte Coach Ken Hitchcock.
Dabei ging Minnesota vermeintlich nach 30 Sekunden in Führung, das Tor wurde jedoch nicht gegeben. "Nie im Leben war mein Schläger über der Latte!", sagte Zach Parise, der getroffen hatte, "Das ist einfach ein Fehler von den Schiedsrichtern." Danach kamen die WIld nicht mehr an Jaroslav Halak vorbei. Die Führung für St. Louis besorgte Vladimir Sobotka schon in der zweiten Minute.
Nashville Predators (12-10-2, 26 Pts) - Phoenix Coyotes (14-6-4, 32 Pts) 4:2 BOXSCORE
Phoenix' dritte Niederlage in Folge wurde im Prinzip schon im ersten Drittel besiegelt, als Nick Spaling, Mike Fisher und Gabriel Bourque Nashville bereits mit 3:0 in Führung brachten. Mikkel Boedker (1 Tor) kritisierte die Einstellung seines Teams: "Die letzten zwei Drittel waren wir OK, aber wir können nicht jedes Mal so in Rückstand geraten. Ich habe das Gefühl, dass wir erst dann anfangen zu spielen, wenn der Gegner vorne liegt. Das geht so nicht."
Im zweiten Drittel kamen die Coyotes zwar wieder bis auf ein Tor heran, Nashville hielt den wütenden Angriffen jedoch stand. Am Ende machte Shea Weber mit einem Empty Netter alles klar.
Edmonton Oilers (7-16-2, 16 Pts) - Chicago Blackhawks (17-4-4, 38 Pts) 1:5 BOXSCORE
Nach der deutlichen Niederlage bei den Avalanche hat Chicago seine Form wiedergefunden. In Edmonton gab es schon den dritten Sieg in Folge für die Blackhawks, die in keiner Phase Zweifel an ihrer Überlegenheit aufkommen ließen und früh alles klar machten.
Im ersten Abschnitt trafen Jonathan Toews (12. Saisontor) und Patrick Kane (13.), danach machten Johnny Oduya und Andrew Shaw (2) alles klar. Für die Oilers markierte Justin Schultz den Ehrentreffer. "Jeder bringt die Energie mit, die wir brauchen, und die Teamchemie ist momentan überragend. Wir spielen gerade so ziemlich unser bestes Eisockey", freute sich Shaw.
Vancouver Canucks (12-9-5, 29 Pts) - L.A. Kings (16-6-3, 35 Pts) 2:3 OT BOXSCORE
Gerne hätten die Canucks vor ihrem Roadtrip noch einen Heimsieg geholt, der Gast aus Los Angeles stemmte sich jedoch mit aller Macht dagegen und konnte nach einem Overtime-Tor von Anze Kopitar am Ende den Sieg feiern.
Den besseren Start hatten die Kings erwischt: Durch Kyle Clifford gingen sie im ersten Drittel in Führung. Die Canucks wurden erst durch einen kurzen Schreckmoment richtig wach, als Henrik Sedin nach einem Hit kurz liegen blieb. Danach kamen die Kanadier endlich ins Spiel und gingen durch Tore von Chris Tanev und Sedin selbst sogar in Führung. Erst kurz vor Schluss sorgte Mike Richards für den Ausgleich und die Verlängerung.
Der Spielplan der NHL im Überblick