NHL

Minnesota beendet Canucks-Streak

Von SPOX
Jason Pominville beendete im Shootout den Streak der Vancouver Canucks
© getty

Nach sieben Siegen in Folge scheitern die Vancouver Canucks in Minnesota. Die San Jose Sharks sweepen die St. Louis Blues, Anaheim vermöbelt auch Detroit und die New York Islanders verzocken einen Sieg auf dramatischste Art. Beim Rookie im Kings-Tor läuft es weiterhin perfekt.

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Das Spiel der Nacht:

Minnesota Wild (20-11-5, 45 Pts) - Vancouver Canucks (20-10-6, 46 Pts) 3:2 SO BOXSCORE

Der Streak ist vorbei! Nach sieben Siegen in Folge scheiterten die Canucks denkbar knapp in Minnesota. Roberto Luongo, der im Xcel Energy Center eine Bilanz von 3-9-3 hat, machte mit 30 Saves und einem im Shootout gegen Zach Parise zwar eine starke Partie, allerdings gelang es abermals keinem Vancouver-Spieler, im Shootout selbst zu treffen. "Wir müssen wohl mal andere Leute ausprobieren, weil wir dabei echt mies sind", ärgerte sich Canucks-Coach John Tortorella.
In der regulären Spielzeit waren die Canucks durch Tore von Jannik Hansen und David Booth zweimal in Führung gegangen, allerdings lieferten Parise (15. Saisontor) und Charlie Coyle jeweils postwendend die Antwort. Im Shootout war Jason Pominville der einzige, der an Luongo im Kasten vorbeikam.
Coyle allerdings fand dennoch einen Grund zum Mäkeln: "Wenn man in Rückstand gerät, merkt man erst, wie dringend es ist. Die Zeit wird knapp, also hängst du dich mehr rein. Wir wollten aber das ganze Spiel über so spielen." Zeit zum Verschnaufen bleibt kaum: Am Donnerstag kommt es für die Wild zum nächsten Topspiel: Diesmal geht es nach Pittsburgh.

Die weiteren Spiele:

Boston Bruins (23-9-2, 48 Pts) - Calgary Flames (13-16-5, 31 Pts) 2:0 BOXSCORE

Keine Überraschung im TD Garden von Boston. Goalie Tuukka Rask stand nach der 2:6-Niederlage in Vancouver, bei der er nach vier Gegentoren aus dem Spiel genommen wurde, verstärkt im Fokus und zeigte mit dem Shutout (21 Saves) die richtige Reaktion. Den Rest besorgten Zdeno Chara, David Krejci und ein Rückkehrer.

Erst vor einer Woche hatte es das Duell zwischen Boston und Calgary zuletzt gegeben, zum ersten Mal trat Jarome Iginla dabei gegen sein Ex-Team an. Beim zweiten Aufeinandertreffen fiel ihm das schon wesentlich leichter: "Letzte Woche fühlte sich das für mich ziemlich anders an. Heute war es einfach Business", gab Iginla zu, der bei beiden Toren von Chara assistierte.

Die Flames waren allerdings die ganze Zeit über im Spiel, auch dank der starken Leistung ihres Goalies Reto Barra (29 Saves). Der wollte dementsprechend nicht alles schlecht reden: "Wir haben ziemlich gut gespielt, vor allem im ersten Drittel. Wir hatten unsere Chancen. Wir kämpfen, wir versuchen alles... wenn wir so weitermachen, wird das Glück schon zu uns zurückkehren."

Buffalo Sabres (8-23-3, 19 Pts) - Winnipeg Jets (15-16-5, 35 Pts) 4:2 BOXSCORE

Es geht ja doch! 21 Mal in Folge hatten die Sabres verloren, wenn sie zu Anfang des dritten Drittels zurücklagen. Die Jets hätten sich mit ihrer 2:1-Führung nach zwei Toren von Mark Scheifele - Steve Ott traf für Buffalo - also eigentlich sicher fühlen können, aber die Ansprache von Interimscoach Ted Nolan vor dem Schlussabschnitt wirkte offenbar Wunder: Marcus Foligno und Matt Moulson drehten das Spiel binnen 150 Sekunden, Matt Ellis traf am Ende zum Endstand.

Moulson jedenfalls hatte nach dem Spiel nichts als Lob für Nolan übrig: "Ich liebe es, für ihn zu spielen, und wir würden für ihn durchs Feuer gehen. Das will man von seinem Coach haben, diese Art von Führung. Er ist wahrscheinlich einer der besten, was das angeht." Derart warme Worte gab es wohl selten bei einem Team mit dem mit Abstand schlechtesten Record der NHL.

Toronto Maple Leafs (17-16-3, 37 Pts) - Florida Panthers (13-17-5, 31 Pts) 1:3 BOXSCORE

So langsam kommen die Panthers richtig gut ins Rollen. Vier Siege in Folge, sechs aus den letzten sieben Spielen, und jetzt auch noch die Überraschung bei einem direkten Konkurrenten aus der Eastern Conference. "Wir wollen Fortschritt und Konstanz in unserem Spiel", sagte Coach Peter Horachek. Tomas Fleischmann, Sean Bergenheim und Brad Boyes hatten die Panthers in Führung gebracht, den Rest erledigte der starke Goalie Scott Clemmensen mit 28 Saves.

Die Maple Leafs wirkten nach ihrem Spiel in Pittsburgh am Montag müde und konnten erst im letzten Drittel durch Mason Raymond noch einen Treffer erzielen. Damit stand die fünfte Niederlage in sechs Spielen fest. Goalie James Reimer wollte keine Entschuldigungen für die schwache Leistung seines Teams akzeptieren: "Es gibt keine Ausrede, Verletzungen oder Müdigkeit und so weiter. Die sind alle nutzlos!"

New York Islanders (9-19-7, 25 Pts) - Tampa Bay Lightning (20-11-3, 43 Pts) 2:3 SO BOXSCORE

"Wir sind nicht zufrieden mit dem Ergebnis", sagte Islanders-Captain John Tavares in der Untertreibung des Jahres. Drei Minuten vor Schluss sah alles nach einem Sieg aus, nachdem Kyle Okposo und Frans Nielsen getroffen hatten. Dann ließ sich New York in genau diesen drei Minuten durch Valtteri Filppula die Butter vom Brot nehmen und zog auch noch im Shootout den Kürzeren.

Filppula, der erst vier Sekunden vor Schluss den Ausgleich erzielt hatte, erkannte das Glück der Lightning an: "Das ist natürlich klasse, wenn am Ende alles für dich läuft und du das Spiel noch gewinnst, obwohl du alles andere als gut gespielt hast." Bei den Islanders, die nach Buffalo die zweitwenigsten Siege der gesamten Liga haben, sah die Stimmung natürlich komplett anders aus. "Wir haben momentan einfach keine Ahnung, wie man ein Spiel gewinnt", ärgerte sich Goalie Evgeni Nabokov.

Montreal Canadiens (21-12-3, 45 Pts) - Phoenix Coyotes (18-10-5, 41 Pts) 3:1 BOXSCORE

Überraschung: Wer die Hälfte seiner Power-Play-Chancen in Tore ummünzt, hat eine formidable Siegchance. Nach einem durch Mikkel Boedker im ersten Drittel lagen die Canadiens zurück, danach legte Coach Michel Therrien die Verantwortung bei jedem Power Play in die Hände von Max Pacioretty und seiner Line - und sollte nicht enttäuscht werden.

Zunächst assistierte Pacioretty beim Ausgleich durch Andrei Markov, dann sorgte er selbst mit seinen Saisontoren 13 und 14 für die Entscheidung. "Wenn der Coach dir so eine Chance gibt, willst du auch etwas zeigen, vor allem, wenn es vorher nicht richtig für dich läuft. Das war unsere Motivation, um unseren Beitrag als Line zu leisten", freute sich der Matchwinner.

Detroit Red Wings (15-12-9, 39 Pts) - Anaheim Ducks (24-7-5, 53 Pts) 2:5 BOXSCORE

Wenn's erstmal läuft, stört auch ein früher Rückstand nicht. Tomas Jurco hatte die Red Wings nach drei Minuten in Führung gebracht, aber nicht einmal 30 Sekunden später besorgte Jakob Silfverberg den Ausgleich. Von da an lief alles für die Ducks auf dem Weg zu ihrem sechsten Sieg in Folge - am Ende des ersten Drittels stand es bereits 4:1 für die Gäste aus Anaheim.

Corey Perry machte sein 22. Saisontor, Nick Bonino, Sami Vatanen und Saku Koivu erzielten die weiteren Tore für die Ducks. Zwei Minuten vor Schluss erzielte Daniel Cleary noch den Endstand. Nach der sechsten Red-Wings-Niederlage in Serie lieferte Coach Mike Babcock das Fazit: "Mir hat unser Start gefallen. Drei Minuten lang lief es ziemlich gut für uns. Danach dann offensichtlich nicht mehr."

Philadelphia Flyers (15-15-4, 34 Pts) - Washington Capitals (18-13-3, 39 Pts) 5:2 BOXSCORE

Zum zweiten Mal binnen zweier Tage führten die Flyers mit drei Toren gegen Washington. Im Gegensatz zum Spiel am Dienstag verzockten sie den Vorsprung diesmal aber nicht. "Mit drei Toren vorn haben wir alle gesagt, dass wir das nicht noch einmal verspielen dürfen", sagte Matt Read, "wir sind den Rest des Spiels angegangen, als stünde es noch 0:0."

Fast alle Tore fielen in einem wilden zweiten Drittel. Erst machte Alex Ovechkin sein obligatorisches Tor (Saisontor 28), dann trafen nacheinander Jakub Voracek, Eric Fehr, Read, Mark Streit und noch einmal Voracek. Den Endstand besorgte dann Wayne Simmonds im Schlussdrittel. Dabei profitierten die Flyers von einem 5-Minuten-Power-Play, in dem ihnen zwei Tore gelangen. Capitals-Coach Adam Oates sah darin den Schlüssel für die Niederlage: "Das hat das Spiel verändert."

St. Louis Blues (22-7-4, 48 Pts) - San Jose Sharks (21-7-6, 48 Pts) 2:4 BOXSCORE

Der Season-Sweep für die Sharks ist perfekt! "Es hat eine Weile gedauert, aber jetzt wissen wir, wie sie spielen und können uns darauf einstellen", sagte Sharks-Goalie Antti Niemi (20 Saves) über die Blues. Ein Schlüssel dafür war offenbar, von Anfang an Gas zu geben - nach 22 Minuten stand es schon 3:0 für San Jose, nachdem Joe Pavelski, Matt Irwin und Brent Burns getroffen hatten.

Zwar kam St. Louis durch Tore von Kevin Shattenkirk und Jay Bouwmeester noch einmal ran, am Ende traf Martin Havlat jedoch zur Entscheidung. "Ein Sieg ist ein Sieg, und den nehmen wir gerne mit", so Coach Todd McLellan, "ich habe dieses Jahr noch kein perfektes Spiel gesehen. Wir haben das Momentum kurz verloren, aber im dritten Drittel haben wir es zurückgeholt."

Nashville Predators (16-15-3, 35 Pts) - Chicago Blackhawks (25-7-5, 55 Pts) 1:3 BOXSCORE

Der fünfte Sieg in sechs Spielen für Chicago wurde mal wieder durch das überragende Power Play des Meisters begünstigt. Zehn Spiele in Folge haben sie mindestens ein Power Play in ein Tor umgemünzt, in Nashville waren es zwei. "Mir hat das Spiel gefallen", kommentierte Coach Joel Quenneville, "wir waren sehr aufmerksam und professionell. Das Power Play war wieder enorm wichtig für uns."

Duncan Keith, Patrick Kane (20. Saisontor) und Nick Leddy trafen für die Blackhawks, Shea Weber traf für die Predators - passenderweise ebenfalls in einer Überzahlsituation. Kane, der in zehn Spielen hintereinander mindestens einen Punkt gesammelt hat, bekam ein Sonderlob von Nashville-Goalie Carter Hutton: "Er kann so viel mit dem Puck anstellen. Er ist wirklich ein besonderer Spieler."

Dallas Stars (16-12-5, 37 Pts) - Colorado Avalanche (22-10-1, 45 Pts) 3:2 BOXSCORE

Tolle Moral der Stars! Zweimal gingen die Avalanche nach Toren von Matt Duchene und Erik Johnson in Führung, beide Male erzielte Ray Whitney den Ausgleich - ausgerechnet Whitney, der zuvor 13 Spiele lang nicht getroffen hatte. Dann machte Colton Sceviour - noch so ein Fall von ausgerechnet - zum ersten Mal in seiner Karriere das spielentscheidende Tor, drei Minuten vor Schluss.

Sceviour war erst am Samstag von den Texas Stars aus der American Hockey League "hochgezogen" worden und machte am selben Abend gegen Winnipeg das erste NHL-Tor seiner Karriere, nun folgte schon das ungleich wichtigere zweite. "Es ist einfach toll, ein spielentscheidendes Tor zu erzielen, vor allem in der NHL und dann noch kurz vor Schluss", freute sich der Matchwinner.

Los Angeles Kings (23-8-4, 50 Pts) - Edmonton Oilers (11-22-3, 25 Pts) 3:0 BOXSCORE

Drei Shutouts in fünf Spielen? Die Karriere von Rookie Martin Jones als Kings-Goalie nimmt derzeit fast schon groteske Züge an. Jones selbst wollte trotz seiner 24 Saves aber lieber die Kollegen loben: "Die Jungs vor mir sind unglaublich, wie sie alles sauber halten. Sie helfen mir total."

Sein Gegenüber Ilya Bryzgalov stoppte zwar gleich 37 Schüsse, am Ende reichte es aber nicht gegen die abermals bockstarken Kings. Dwight King, Jordan Nolan und Dustin Brown trafen für L.A. "Mit ein bisschen Glück und einem etwas weniger heißen Goalie auf der Gegenseite hätten wir vielleicht gewinnen können", sagte Taylor Hall - aber bei Martin Jones läuft momentan eben einfach alles.

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