Columbus Blue Jackets - Pittsburgh Penguins 4:3 OT - Serie: 2-2 BOXSCORE
Was für ein Krimi! Hätte sich Brandon Dubinsky 25 Sekunden mehr Zeit gelassen, die Pens hätten den Sieg und die Vorentscheidung in der Tasche gehabt. Nach furiosem Start ins Spiel führte Pittsburgh nach 12 Minuten bereits mit 3:0, Spiel und Serie schienen beinahe gelaufen. Doch die Jackets gaben nicht auf - noch im ersten Drittel traf Boone Jenner in Überzahl, im mittleren Abschnitt erzielte Ryan Johansen das zweite Power-Play-Goal.
Und alles hätte nichts gebracht, wenn Dubinsky kurz vor Schluss nicht zur Stelle gewesen wäre. Ausgerechnet der zuvor überragende Marc-Andre Fleury (42 Saves) sah dabei nicht gut aus, da er das Tor verließ und die Kontrolle über den Puck verlor. Johansen nutzte die Situation aus und bediente Dubinsky. Fleury zeigte sich danach konsterniert: "Ich dachte, ich stoppe den Puck für unsere Defense. Ich weiß nicht, was dann passiert ist. Das Ding ist irgendwie über meinen Stock und direkt zu Johansen gesprungen."
Danach schien das Schicksal der Pens besiegelt. Jackets-Stürmer Nick Foligno kündigte in der Umkleide vor der Overtime an, dass er jetzt den Gamewinner treffen würde. "Ich dachte nicht wirklich, dass es klappen würde, das war eigentlich eher ein Scherz", sagte Foligno später mit einem breiten Grinsen, "aber dann klappte es." Und wie: Nach knapp drei Minuten in der Verlängerung traf er zur Entscheidung und bescherte Columbus damit den allerersten Playoff-Heimsieg seiner 13-jährigen Franchise-Geschichte.
Die Blue Jackets präsentieren sich weiter als harter Gegner für die haushoch favorisierten Penguins. "Wir haben verloren, jetzt steht es 2-2 und wir müssen als Gruppe die richtige Reaktion darauf zeigen", resümmierte Pens-Coach Dan Bylsma. Zudem kündigte der Coach an, dass der am Knöchel verletzte Marcel Goc womöglich schon am Samstag zu Spiel 5 wieder zurückkehren könne.
Chicago Blackhawks - St. Louis Blues 4:3 OT - Serie: 2-2 BOXSCORE
Die Serie galt im Voraus als wohl bestes Matchup, und bis hierhin hat keins der beiden Teams enttäuscht. Auch im United Center ging es hin und her, erst nach über 11 Minuten Overtime gab es eine Entscheidung - dank Patrick Kane: Der Stürmer, der schon im zweiten Drittel zum zwischenzeitlichen 2:0 getroffen hatte, überwand Blues-Goalie Ryan Miller mit einem gut platzierten Schuss zum Endstand.
Dabei sah St. Louis bis vier Minuten vor Schluss noch wie der Sieger aus, nachdem Vladimir Tarasenko (2) und Maxim Lapierre aus einem 0:2 ein 3:2 gemacht hatten. Doch dank Bryan Bickel schafften die Blackhawks noch eben so den Ausgleich. Diese beiden Teams liegen weiterhin so nah beieinander, dass ein siebtes Spiel nahezu unausweichlich scheint.
Dallas Stars - Anaheim Ducks 4:2 - Serie: 2-2 BOXSCORE
Auch die Stars sind zurück in ihrer Serie. Ohne den kurz vor der Partie gestrichenen Ryan Getzlaf und Teemu Selanne, der geschont wurde, gingen die Ducks zwar im ersten Drittel mit 2:0 in Führung, danach lief allerdings nahezu nichts mehr zusammen. Im zweiten Abschnitt glich Dallas durch Jamie Benn und Vernon Fiddler aus, danach machten Cody Eakin und Alex Goligoski alles klar.
Unklar blieb dabei, was genau der Grund für Getzlafs Abwesenheit war. Bruce Boudreau wollte auch kein Licht ins Dunkel bringen: "Es ist eine alte Verletzung, die wieder Probleme bereitet. Mehr sage ich dazu nicht." Als Entschuldigung wollte er den Ausfall des Captains aber auch nicht verstanden wissen.
Gute Laune herrschte derweil verständlicherweise bei den Stars. "Das ist extrem wichtig, den Ausgleich zu holen. Wir sind eine selbstbewusste Truppe, und das gilt jetzt umso mehr", sagte Kari Lehtonen. Und sein Coach Lindy Ruff war ähnlicher Meinung: "Sie schlagen zu, wir schlagen zurück, sie schlagen wieder zurück... Jetzt fühlt sich das an wie eine echte Playoff-Serie."
Die NHL-Playoffs im Überblick