Los Angeles Kings - Chicago Blackhawks 5:2 - Serie: 3-1 BOXSCORE
Defense wins championships? Ja, das mag schon sein. Aber die Kings, eigentlich das Powerhouse in der NHL, wenn es um die Verteidigung geht, haben offenbar mittlerweile auch Gefallen am Toreschießen gefunden. Anders lässt sich kaum erklären, was im ersten Drittel von Spiel 4 abging.
Jake Muzzin, Marian Gaborik und Dustin Brown verwandelten das Staples Center innerhalb von sieben Minuten mit ihren Treffern in ein Tollhaus, Drew Doughty legte im zweiten Abschnitt sogar noch nach. Nach 33 Minuten stand es 4:0 für die Kings - und das gegen den amtierenden Champion aus Chicago.
"Wir gehen mit viel Selbstvertrauen in jedes Spiel. Das ist schon eine Art Mojo, das derzeit den Unterschied macht. Jeder fühlt das Sieger-Gen", so Gaborik, der mit den Kings sogar die beste Offense in den diesjährigen Playoffs darstellt. Beweise gefällig? Seitdem L.A. in Spiel 2 mit 0:2 zurücklag, erzielte die Truppe aus der City of Angels unfassbare 13 Tore in weniger als 100 Minuten.
Gepaart mit der gewohnt starken Defense um Jonathan Quick (22 Saves) ist das derzeit eine höchst erfolgreiche Mischung, dank der L.A. die Stanley Cup Finals vor Augen hat. Den Kings fehlt nach drei Erfolgen in Serien nur noch ein Sieg, um zum zweiten Mal in den letzten drei Jahren um den großen Pokal spielen zu dürfen.
Daran verschwendet der Champion von 2012 aber noch keinen Gedanken. "Wir denken noch nicht an die Finals. Die Blackhawks mögen angezählt sein, aber sie sind immer noch die Blackhawks", so Kings-Forward Justin Williams, der zwei Assists verbuchte.
Um die Erwartungen des Gegners zu erfüllen, darf Chicago in Spiel 5 am Mittwoch im heimischen United Center aber nicht wieder die Anfangsphase verpennen. Man hatte den Eindruck, als sind die Blackhawks erst nach dem 0:4 Mitte des zweiten Drittels aufgewacht. Bis auf ein wenig Ergebniskosmetik durch Brandon Saad und Bryan Bickell war aber nichts mehr drin.
"Wir sind in keiner guten Position. Natürlich haben wir uns das vor der Serie ganz anders vorstellt. Aber wir sind selber schuld und müssen uns nun selber aus dem Dreck ziehen", nahm Patrick Kane nach der Partie kein Blatt vor dem Mund.
Trotz übernimmt Capitals: Seitdem Adam Oates Ende April entlassen wurde, war es - zumindest sportlich gesehen - die große Frage in der amerikanischen Hauptstadt. Wer wird neuer Head Coach bei den Capitals? Die Antwort darauf ist nun bekannt. Barry Trotz, der zuletzt 15 Jahre für die Nashville Predators verantwortlich war, tritt Oates' Nachfolge an.
Doch das ist nicht die einzige neue Personalie in Washington, nachdem man in dieser Saison zum ersten Mal in sieben Jahren die Playoffs verpasst hatte. Brian MacLellan wird als neuer General Manager installiert, dessen Vorgänger George McPhee hatte nach dem enttäuschenden Abschneiden in der Regular Season ebenfalls seinen Hut nehmen müssen.
"Barrys Teams haben immer mit einer gewissen Struktur, Disziplin und Intensität gespielt. Das erhoffe ich mir von ihm auch bei uns", so MacLellan, der zuvor als Assistant GM bei den Caps tätig war.
Die NHL-Playoffs im Überblick