Das Spiel der Nacht:
Edmonton Oilers (6-15-4, 16 Pts) - Arizona Coyotes (10-12-3, 23 Pts) 2:5 BOXSCORE
Dass sich Tobias Rieder in den letzten Wochen bei den Coyotes ganz gut gemacht hat, war zu sehen. Was der Center aber gegen Edmonton - und damit ausgerechnet im deutschen Duell mit Leon Draisaitl - ablieferte, war schlicht und ergreifend ganz großes Kino.
Nachdem Jordan Eberle den Gastgeber im Rexall Place in Führung gebracht hatte, war zu Beginn des zweiten Drittels Rieder-Time angesagt. Innerhalb von 58 Sekunden ließ es der Deutsche zweimal klingeln. Das alleine ist schon Wahnsinn, doch Rieders Tore passierten auch noch jeweils in Unterzahl.
Der 21-Jährige wurde damit zum ersten Rookie und zum erst zweiten Coyote überhaupt in der Franchise-Historie, dem zwei Shorthanded-Buden in einer Begegnung gelang. Dasselbe Kunststück schaffte zuvor nur ein gewisser Keith Tkachuk am 7. April 1995.
"Es ist einfach der Wahnsinn, damit habe ich nicht gerechnet. Und ich weiß auch nicht, ob ich das schon realisiert habe", so Rieder im Anschluss. "Es ist ja schon schwer, in dieser Liga in Überzahl zu treffen. Und dann gleich zwei Treffer in Unterzahl - unglaublich."
Offenbar waren auch die Oilers davon ziemlich beeindruckt, denn nach Rieders Doppelpack brachte Edmonton kein Fuß mehr aufs Eis. Spätestens nach dem Treffer zum 5:1 von Martin Erat nach 2:03 Minuten im letzten Drittel war die Messe endgültig gelesen.
Die Kanadier, bei denen Draisaitl trotz 14:05 Minuten Eiszeit nicht sonderlich in Erscheinung trat, kassierten damit die zehnte Pleite hintereinander. Und auch eine weitere Negativserie geht weiter: Die Oilers warten weiterhin auf den ersten Erfolg gegen ein Team aus der Western Conference (0-12-3).
Die weiteren Spiele:
New York Rangers (11-9-4, 26 Pts) - Tampa Bay Lightning (17-6-2, 36 Pts) 3:6 BOXSCORE
15 Tage. 3 direkte Duelle. 3 Pleiten. Martin St. Louis dürfte langsam genug haben in Sachen Wiedersehen mit den ehemaligen Kollegen aus Tampa Bay. Der Right Wing, der in der letzten Saison die Seiten wechselte, wurde zuletzt mit den Rangers dreimal mehr oder weniger von seinem Ex-Team auseinandergenommen.
Alleine das Torverhältnis von 7:15 spricht eine eindeutige Sprache. "Wenn es nicht läuft, dann klappt einfach nichts. Uns hat ein wenig ein Erfolgserlebnis gefehlt", so St. Louis, der vor der Parite noch für seinen 1000 NHL-Punkt geehrt wurde.
Doch das war es dann auch schon hinsichtlich positiver Nachrichten für die Gastgeber. Ganz anders als bei den Lightning: Angeführt von Doppelpacker Brett Connolly eroberte man durch drei Tore im letzten Drittel den Garden und fuhr den vierten Sieg in Folge ein. Zudem baute Goalie Ben Bishop (32 Saves) seine Erfolgsserie gegen die Rangers auf 8-0 aus.
Colorado Avalanche (9-11-5, 23 Pts) - Montreal Canadiens (17-7-2, 36 Pts) 3:4 BOXSCORE
Im Leben bekommt man häufig eine zweite Chance. Und auf dem Eis ist es kaum anders. Gerne mal nachfragen bei Max Pacioretty. Nachdem Montreals Left Wing im ersten Drittel gegen die Avalanche eine Breakaway-Chance vergab, machte er es im letzten Abschnitt besser - und wie.
Kurz hatte er 6:06 Minuten vor dem Ende noch überlegt, zu seinem Teamkollegen Dale Weise zu passen. Doch nichts da, Pacioretty fasste sich ein Herz und bezwang Colorados Rookie-Goalie Calvin Pickard (26 Saves) per Snap Shot. Es war der entscheidende Treffer - und sollte im Endeffekt auch das Ende der drei Spiele andauernden Negativserie der Canadiens darstellen.
"Ich wollte eigentlich, dass Weise die Bude macht. Aber manchmal muss man egoistisch sein", so der Matchwinner, der mit zwölf Treffern die mannschaftsinterne Torschützenliste anführt.
Die Avs scheiterten dagegen ihrerseits bereits zum sechsten Mal daran, die .500-Marke zu erreichen. "Wir werden sicherlich nicht aufgeben. Wenn wir in Calgary gewinnen, haben wir die nächste Chance", so Daniel Briere, der für den zwischenzeitlichen 1:1-Ausgleich verantwortlich war.
Anaheim Ducks (15-6-5, 35 Pts) - Boston Bruins (14-10-1, 29 Pts) 3:2 BOXSCORE
Pleite gegen Chicago. Pleite gegen San Jose. Das Thanksgiving-Wochenende hatten sich die Ducks irgendwie anders vorgestellt, ganz abgesehen davon, dass man die NHL-Spitze räumen musste.
Doch gegen Boston kehrte Anaheim zurück in die Erfolgsspur - und das hatten die Gastgeber vor allem einem Mann zu verdanken: Frederik Andersen. Jenem Andersen, der im Duell mit den Sharks nach fünf Gegentreffern noch vom Eis genommen wurde.
Doch am Montagabend war davon nichts mehr zu spüren. Der Däne war der überragende Mann im Honda Center und verbuchte insgesamt 32 Saves. Gerade in den letzten beiden Dritteln ließ Andersen die Bruins verzweifeln, nachdem zuerst Devante Smith-Pelly die Ducks mit 2:1 in Führung brachte und kurze Zeit später Matt Beleskey auf 3:1 erhöhte.
Zwar schenkte Simon Gagne Boston Mitte des letzten Drittels noch mal ein wenig Hoffnung, doch mehr war nicht mehr drin. Die Bruins haben damit drei der letzten vier Partien abgeschenkt. "Über 60 Minuten waren wir meiner Meinung nach das bessere Team. Wir hätten das Spiel gewinnen müssen", so Head Coach Claude Julien.
Columbus Blue Jackets (7-15-2, 16 Pts) - Florida Panthers (9-7-6, 24 Pts) 2:1 BOXSCORE
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