Das Spiel der Nacht:
New York Rangers (29-15-4, 62 Pts) - Florida Panthers (21-17-10, 52 Pts) 6:3 BOXSCORE
Was für eine Show im Madison Square Garden! Neun Tore, mehrere Führungswechsel und dann auch noch ein Sieg des Heim-Teams - das dürfte ganz nach dem Geschmack der 18.000 Zuschauer gewesen sein. Das galt trotz ihrem Sieg allerdings nur eingeschränkt für die Rangers, denn langsam wird es für sie eine lästige Angewohnheit, unkonzentriert in die Spiele zu starten, um danach richtig unter Druck zu geraten. Die Partie gegen die Panthers bildete da keine Ausnahme.
Schon nach vier Minuten lagen die New Yorker nach Tor von Aleskander Barkov hinten, auch wenn die Rangers die Partie durch Tore von Rick Nash, Kevin Hayes und Marc Staal binnen relativ kurzer Zeit wieder drehen konnten. Als Dave Bolland und Brandon Pirri dann jedoch noch vor dem letzten Drittel den Ausgleich besorgten, schien das Momentum endgültig auf Seiten der Gäste angelangt zu sein.
Wie praktisch, dass das Schlussdrittel momentan die mit Abstand stärkste Phase der Rangers ist. Nachdem sie im letzten Heimspiel gegen die Hurricanes zwei Tore im letzten Abschnitt auflegten, waren es diesmal sogar 3 - und keins war wichtiger als das Führungstor durch Dan Boyle in der Mitte des Drittels. Mats Zuccarrello und abermals Nash, der mit 31 Saisontoren wieder zurück auf Platz eins der Torschützenliste angekommen ist (gemeinsam mit Alex Ovechkin), machten kurz vor Schluss dann alles klar. "Als das Spiel am Ende auf der Kippe stand, haben wir unsere beste Leistung gezeigt", kommentierte Coach Alain Vigneault.
Doppeltorschütze Nash erklärte den Schlüssel zum Turnaround im letzten Durchgang: "Wir hatten weniger Turnover als zuvor. Wir haben besser auf den Puck aufgepasst." Dass überhaupt wieder ein solcher Kraftakt nötig wurde, störte den Topscorer allerdings: "Langsam kommen wir an einem Punkt der Saison an, wo wir jeden Zähler unbedingt mitnehmen müssen." Die Warnung ist logisch: Am Mittwoch sind die Bruins zu Gast, gegen die man sich zwei eher schlichte Drittel wohl nicht leisten sollte.
Bei den Panthers, die in ihren letzten 8 Spielen nun eine erschreckende 1-6-1-Bilanz aufweisen, herrschte dagegen verständlicherweise Frust vor. "Wir können solche Spiele gegen die Teams, an denen wir dran sind, nicht außer Kontrolle geraten lassen. Wir brauchen Momentum, und heute hatten wir es eigentlich", ärgerte sich Bolland.
Die weiteren Spiele:
Calgary Flames (28-20-3, 59 Pts) - Winnipeg Jets (26-18-8, 60 Pts) 5:2 BOXSCORE
Wenn das beste Auswärtsteam der Liga (14-8-5) zu Gast ist, sollte man als Heimteam ganz besonders gewarnt sein. Eigentlich. Das hatte den Flames aber scheinbar keiner gesagt; nach bloß 1:09 Minuten gerieten sie nach einem Tor von Blake Wheeler bereits in Rückstand - den Start setzte Calgary also in die Tonne. Gut, dass David Jones drei Minuten später die Antwort parat hatte: Der Right Wing tankte sich seitlich gegen mehrere Verteidiger durch und ließ dann einen Schuss aus eigentlich unmöglichem Winkel los, den Rookie-Goalie Michael Hutchinson unglücklich ins eigene Tor abfälschte.
Danach kam Calgary deutlich besser in die Partie und drehte das Spiel in Person von Mason Raymond, Raphael Diaz und Brandon Bollig. Bryan Littles 19. Saisontor kam deutlich zu spät für die Jets, um dem Gegner noch einmal gefährlich zu werden; Sean Monahan sorgte drei Minuten vor Schluss dann für den Endstand.
David Wolf musste die Partie in Zivil verfolgen. Der Deutsche, der erst am Samstag sein NHL-Debüt gegeben hatte, war dort im letzten Drittel mit einer Verletzung am Bein vom Eis genommen worden - die Beschwerden scheinen anzuhalten. Vor dem Spiel gegen Winnipeg gaben die Flames bekannt, dass Wolf vorerst auf der Injured Reserve List platziert wird.
San Jose Sharks (27-17-7, 61 Pts) - Edmonton Oilers (14-28-9, 37 Pts) 4:5 SO BOXSCORE
1. April 2012: Die Oilers siegen gegen die Anaheim Ducks. Seitdem setzte es gegen alle kalifornischen Vertreter nur Pleiten: Insgesamt 15 Spiele verlor Edmonton in San Jose, Los Angeles und eben Anaheim. Bis zum Montag. Und der Fluch wurde von den Oilers auf ziemlich spektakuläre Art und Weise vertrieben.
Zu Beginn des letzten Drittels lagen die Oilers noch mit 3:1 in Front, nur um dann binnen sieben Minuten drei Buden zu kassieren - die Sharks dürften sich schon relativ sicher gewesen sein. Doch dann wurde es dramatisch: Erst glich Justin Schultz die Partie zweieinhalb Minuten vor Schluss aus, dann stoppte Viktor Fasth (33 Saves) einen letzten Versuch von Joe Pavelski, der nicht nur den Sieg für San Jose, sondern auch den Hattrick für den Stürmer bedeutet hätte.
Es ging also in die Overtime, die keinen Sieger erbrachte - und auch im Shootout bissen sich die deutlich favorisierten Sharks die Zähne an Fasth aus. Zwar konnte Brent Burns den Goalie überwinden, Ryan Nugent-Hopkins glich jedoch aus - und danach war erstmal auf beiden Seiten Shutout im Shootout angesagt. Nach sage und schreibe 25 Versuchen fasste sich Rob Klinkhammer ein Herz, überwand Antti Niemi und beendete die Probleme der Oilers in Kalifornien.
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